Wie jeder weiß, entsteht Schimmel in Gebäuden vor allem dort, wo er ausreichend Nahrung und Feuchtigkeit vorfindet. Entgegen der weitverbreiteten Meinung ist es jedoch nicht die Luftfeuchtigkeit, die das Schimmelwachstum antreibt, sondern Nässe, die sich auf Oberflächen absetzt. Und davon gibt es vor allem im Badezimmer oft reichlich. Der nachfolgende Ratgeber erklärt, wie und wo Schimmel im Badezimmer entsteht und was man gegen ihn tun kann.
Warum entsteht Schimmel im Badezimmer?
Die Bedingungen für Schimmel sind im Badezimmer optimal. Zum einen herrscht hier eine hohe Luftfeuchtigkeit – allein durch Duschen, Baden, Toilettenspülung, Wäsche und Händewaschen, werden täglich mehrere hundert Milliliter Wasser an die Luft abgegeben. Ist die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt und kann diese nicht entweichen, setzt sie sich auf Oberflächen ab. Das können die Wände und Fliesen genauso sein wie der Duschvorhang oder die Führungsschienen der Duschkabinentür.
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Neben einem angenehm feuchten (und warmen) Milieu finden Schimmelpilze im Badezimmer noch weitere einladende Gegebenheiten vor. So ist das Nahrungsangebot meist groß, denn Seifenreste, Hautschuppen und Haare bilden für die Pilze eine hervorragende Grundlage. Wenn zusätzlich noch Oberflächen hinzukommen, an denen sie gut anhaften und sich ausbreiten können (zum Beispiel raue Fugen), ist das Angebot für den Schimmel perfekt und er nistet sich gern und gründlich ein.
Wo entsteht Schimmel im Badezimmer?
Schimmel kann im Badezimmer eigentlich (fast) überall entstehen. Besonders häufig sind jedoch bestimmte Bereiche betroffen:
- Tapeten an Wänden und Decken
- Vertäfelungen an Wänden und Decken
- Fliesenfugen
- Silikonfugen
- Fensterrahmen und Fensterfugen
- Duschvorhänge
- Führungsschienen in Duschkabinen
Überall dort, wo sich Schmutz und Verunreinigungen sowie Feuchtigkeit ansammeln können, besteht ein erhöhtes Risiko für Schimmel im Badezimmer. Können die Schimmelsporen auf der jeweiligen Oberfläche gut anhaften, ist das Risiko groß, dass sie sich festsetzen und ein Myzel ausbilden. Deshalb kommt Schimmel in Fliesenfugen häufiger vor als auf den Fliesen selbst. Letztere haben nämlich eine glattere Oberfläche. Hier kann sich der Schimmel nicht so gut festsetzen.
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Wie kann man Schimmel im Badezimmer vorbeugen?
Wer keine Lust auf Schimmel im Badezimmer hat, kann mit ein paar einfachen Maßnahmen optimal vorbeugen. Wir erklären diese nachfolgend kurz und leicht verständlich.
Maßnahme 1: Luftfeuchtigkeit verringern
Ganz lässt sich eine hohe Luftfeuchtigkeit im Badezimmer nicht vermeiden. Man kann jedoch viel dafür tun, dass diese sich nicht dauerhaft festsetzt. Deshalb sollte man nach dem Duschen oder Baden unbedingt lüften, um die Luftfeuchtigkeit so entweichen zu lassen. Zudem gilt es, stehende Nässe zu vermeiden. Nach dem Duschen lohnt es sich also, Armaturen, Wannenrand und Co. einmal kurz abzuwischen. Darüber hinaus sollte man vermeiden, zusätzliche Feuchtigkeit ins Bad einzubringen, indem man hier beispielsweise seine Wäsche trocknet.
Tipp: In der Dusche kann es sich lohnen, einen Abzieher zu verwenden, mit dem man Fliesen und Kabinentüren abzieht. Wer einen Duschvorhang besitzt, sollte diesen nach der Dusche möglichst ausgebreitet trocknen lassen.
Maßnahme 2: Richtig heizen
Schimmel durch falsches Lüften und Heizen ist ein Klassiker und kommt gerade im Badezimmer vermehrt vor. Der Grund: Bevor es in die Dusche geht, wird die Heizung richtig schön aufgedreht. Um Energie zu sparen, läuft die Heizung abseits der Duschzeit hingegen nur auf kleinster Stufe.
Dieses Heizverhalten kann fatal sein, denn dadurch kühlen die Wände und andere Oberflächen recht schnell auf. Das Ergebnis: Feuchtigkeit schlägt sich nieder. Dadurch wird das Schimmelwachstum im Bad begünstigt. Besser ist es, die Temperatur im Badezimmer konstant zu halten. Denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, während kalte diese abgibt.
Maßnahme 3: Regelmäßig putzen
Insbesondere im Badezimmer, wo wir uns waschen, umziehen etc., fallen schnell organische Materialien an. Hautschuppen und Co. sind mit bloßem Auge kaum sichtbar, für die Schimmelsporen sind sie hingegen ein gefundenes Fressen. Deshalb ist es wichtig, das Badezimmer regelmäßig zu putzen und Seifenreste, Haare und Co. zeitnah zu entfernen.
Maßnahme 4: Schimmelresistente Produkte verwenden
Wenn Silikonfugen schwarze Stockflecken aufweisen, sollten diese entfernt werden. Hier besteht zwar nicht immer sofort Gesundheitsgefahr, die Optik leidet unter den schwarzen Flecken jedoch immens. Wer seine Silikonfugen im Bad saniert, greift am besten zu schimmelresistentem Silikon. Dieses verfügt über spezielle Inhaltsstoffe, die es Schimmelsporen erschweren, sich auf den neuen Fugen breitzumachen.
Tipp: Auch die Wandfarbe bietet Möglichkeiten, Schimmel vorzubeugen. So gibt es spezielle Wandfarbe fürs Badezimmer, die das Wachstum von Schimmelpilzen verhindert bzw. hemmt.
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Schimmel im Badezimmer entfernen
Hat sich der Schimmel im Badezimmer einmal ausgebreitet, sollte man schnellstens etwas gegen den unerwünschten Mitbewohner unternehmen. Denn Schimmel und Bausubstanz sowie Schimmel und Gesundheit sind keine guten Partner. Die wichtigsten Tipps, um Schimmel im Badezimmer zu entfernen, gibt es deshalb nachfolgend.
Tipp 1: Essig gegen Schimmel im Bad
Essig ist ein bekanntes Hausmittel, das gegen Schimmel im Bad helfen soll. Dafür reibt man die befallenen Stellen einfach großzügig mit Essig bzw. Essigessenz ein. Das richtige Maß ist hierbei entscheidend: In zu starker Konzentration kann die Säure Oberflächen wie Naturstein angreifen. In zu geringer Konzentration bleibt Essig gegenüber Schimmelpilzen wirkungslos. Essigessenz sollte deshalb immer mit Wasser verdünnt werden. Tragen Sie beim Putzen mit der Säure zudem Handschuhe, um die Haut an den Händen nicht zu reizen.
Wichtig: Essig besitzt keine bleichenden Eigenschaften. Mit der richtigen Säure-Konzentration lässt sich der Schimmelpilz zwar abtöten, die schwarzen Flecken verschwinden deswegen aber nicht.
Tipp 2: Alkohol gegen Schimmel im Bad
Alkohol gegen Schimmel im Bad ist ebenfalls ein Hausmittel. Hierfür verwendet man allerdings keine hochprozentigen Trinkspirituosen, sondern reinen Alkohol bzw. Isopropylalkohol. Den gibt es beispielsweise in der Apotheke zu kaufen. Er ist für Gesundheit und Umwelt unbedenklich, da er einfach in der Luft verdunstet.
Damit er seine keimtötende Wirkung voll entfalten kann, sollte der Alkohol großzügig auf die befallenen Stellen aufgebracht werden. Am besten lässt sich ein Lappen oder Tuch mit der Flüssigkeit tränken, welches man anschließend auf die Schimmelstelle legt. Dadurch ist sichergestellt, dass die Wirkung einsetzt, bevor der Alkohol verdunstet. Nach dem Einwirken kurz abwischen, fertig. Verfärbungen können Sie mit Alkohol allerdings nicht beseitigen.
Extratipp: Anstelle von Isopropylalkohol aus der Apotheke kann man auch den günstigeren Brennspiritus verwenden. Dieser hat eine vergleichbare Wirkung.
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Tipp 3: Hefe gegen Schimmel im Bad
Hefe gegen Schimmel im Bad ist ein weiteres Hausmittel, das allerdings etwas weniger bekannt ist. Dabei ist die Wirkung eigentlich recht gut und die Methode simpel: Zunächst die Hefe in Wasser auflösen. Anschließend die befallenen Stellen mit dem Hefewasser einreiben, kurz einwirken lassen und danach gut abschrubben.
Gegebenenfalls muss diese Prozedur mehrmals wiederholt werden, damit die Hefe ihre volle Wirkung entfalten kann. Gegen Verfärbungen hilft die Hefe allerdings nicht. Dafür ist die Methode gesundheitsunbedenklich und umweltverträglich.
Tipp 4: Chemische Reiniger gegen Schimmel im Bad
Wenn Hausmittel nicht mehr helfen und der Schimmelbefall im Badezimmer überhandnimmt, kann es mitunter hilfreich sein, auf chemische Reiniger zurückzugreifen. Diese sollten jedoch stets das letzte Mittel der Wahl sein. Denn die aggressiven Schimmelentferner sind gesundheitlich bedenklich und können die Umwelt schädigen.
So enthalten die meisten Produkte Chlor bzw. Natriumhypochlorit. Hierbei handelt es sich um eine Substanz, die Schimmel effektiv entfernen und sogar die zugehörigen dunklen Flecken beseitigen kann. Gleichzeitig greift der Stoff aber die Haut sowie die Atemwege an. Der beißende Geruch ist unangenehm in der Nase und teilweise trotz Lüftens mehrere Tage lang wahrnehmbar. Wer mit Chlorreinigern gegen Schimmel im Bad vorgehen will, sollte unbedingt Handschuhe tragen und gut lüften.
Wichtig: Wer Hausmittel und chemische Reiniger ausprobieren möchte, um Schimmel im Bad zu entfernen, sollte die verschiedenen Substanzen niemals miteinander mischen. Die Kombination aus Essig und Chlorreiniger kann dazu führen, dass Chlorgas entsteht. Dieses ist extrem ätzend und kann zu schweren Gesundheitsschäden führen!
Schimmel im Badezimmer: Im Zweifel den Fachmann beauftragen
Zugegeben – Schimmel im Bad ist keine Seltenheit. Schließlich kann es schnell mal passieren, dass man nach dem Duschen das Lüften vergisst oder sich an schwer zugänglichen Ecken Staub und Co. ansammeln, die für Schimmelpilze ein gefundenes Fressen sind. Wird man dem Schimmel im Bad mit Hausmitteln und Eigeninitiative nicht Herr, sollte man sich an einen Experten wenden. Denn auch wenn Schimmel im Bad oft heruntergespielt wird, kann er doch ein Gesundheitsrisiko darstellen – und sogar die Bausubstanz angreifen.
Während dunkle Stockflecken auf den Silikonfugen vielleicht noch harmlos sind, ist eine schimmelige Tapete, bei der sich der Pilz auf dem darunterliegenden Putz ausbreitet, alles andere als nebensächlich. Hier muss gegebenenfalls der Profi ran und erst einmal eine Bestandsaufnahme machen. Denn gerade versteckte Schimmelbildung ist für Gesundheit und Bausubstanz riskant.
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