Schimmel durch falsches Lüften und Heizen

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So entsteht Schimmel durch falsches Lüften und Heizen

Schimmel in der Wohnung oder im Eigenheim ist für viele Betroffene das Worst-Case-Szenario. Kein Wunder, denn Schimmel ist gesundheitsschädlich und kann sogar die Bausubstanz nachhaltig beeinträchtigen. Umso ärgerlicher ist, dass Schimmel schon durch kleine Fehler in der täglichen Routine auftreten kann. Schimmel und falsches Lüften oder falsches Heizen hängen nämlich ursächlich zusammen. Warum das so ist und wie Schimmel durch falsches Lüften und Heizen entsteht, verrät der nachfolgende Ratgeber.

Schimmel entsteht dort, wo Nährstoffe und Feuchtigkeit vorhanden sind © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com
Schimmel entsteht dort, wo Nährstoffe und Feuchtigkeit vorhanden sind © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com

Die Basics: Wie entsteht Schimmel?

Zwei Faktoren sind ausschlaggebend dafür, dass sich Schimmel bildet: Er braucht Feuchtigkeit und Nährstoffe. Als Nahrung genügt dem Schimmel bereits Hausstaub. Kommt Feuchtigkeit dazu, kann er sich praktisch überall bilden. Auch dort, wo man ihn eigentlich nicht vermutet. Die Feuchtigkeit, die er benötigt, um wachsen und gedeihen zu können, muss vor allem an der Fläche vorhanden sein, wo er sich festsetzt.

Kondenswasser und Staub können zu Schimmel führen
Kondenswasser und Staub können zu Schimmel führen

Primär ist also nicht die Luftfeuchtigkeit in einem Raum entscheidend, sondern die Feuchtigkeit, die sich an Wänden und Gegenständen niederschlägt. Hierfür wiederum ist die Temperatur maßgebend: Feuchtigkeit schlägt sich dort nieder, wo es kalt ist. Und das sind bei falschem Lüften und Heizen häufig die Wände. Umso wichtiger ist es, Schimmel durch richtiges Lüften vorzubeugen.

Schimmelpilz liebt viel Luftfeuchtigkeit
Schimmelpilz liebt viel Luftfeuchtigkeit

Wichtig: Schimmel durch falsches Lüften und Heizen ist kein Problem, das nur in Altbauten besteht. Im Gegenteil: Gerade bei neuen, energieeffizient gedämmten Häusern ist die Gebäudehülle so dicht, dass bei geschlossenen Fenstern gar kein Luftaustausch mehr stattfinden kann. Deshalb ist die Gefahr von Schimmel durch falsches Lüften und Heizen grundsätzlich bei allen Gebäudearten gegeben.

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Wie beeinflusst falsches Lüften Schimmelbildung?

Lüften ist vor allem deshalb so wichtig, um Schimmel zu verhindern, weil es einen Luftaustausch ermöglicht. Im Idealfall strömt trockene Luft von draußen ins Innere des Raumes hinein, während die feuchte Luft nach draußen entweichen kann. Dadurch sinkt die Luftfeuchtigkeit im Raum und dem Schimmel wird eine wichtige Lebensgrundlage entzogen. Es gibt mehrere Arten, wie Schimmel durch falsches Lüften entstehen kann.

Lüften bei Kippstellung kann die Schimmelbildung begünstigen © benjaminnolte, stock.adobe.com
Lüften bei Kippstellung kann die Schimmelbildung begünstigen © benjaminnolte, stock.adobe.com

Schimmel wegen zu wenig Lüften

Wer zu wenig lüftet, verhindert den Luftaustausch von drinnen und draußen. Die Luftfeuchtigkeit aus dem Raum kann nicht nach draußen transportiert und durch frische, trockene Luft ersetzt werden. Das ist für das Raumklima ungünstig. Denn über den Tag verteilt, produzieren die Bewohner eines Raumes viel Feuchtigkeit.

Berechnungen gehen davon aus, dass in einem Vier-Personen-Haushalt bis zu 12 Liter Wasser am Tag produziert und von der Luft aufgenommen werden. Über die Atmung, Kochen, Duschen oder sogar die Toilettenspülung reichert sich die Luft mit Feuchtigkeit an. Wird diese durch zu geringes Lüften nicht ausgetauscht, schlägt sie sich irgendwann an kalten Gegenständen nieder. Insbesondere im Winter, wenn draußen niedrige Temperaturen herrschen, sind das meist die Wände.

Tipps für richtiges Lüften
Tipps für richtiges Lüften

Schimmel wegen zu langem Lüften

Es klingt im ersten Moment paradox, aber auch zu langes Lüften kann eine Schimmelbildung provozieren. Das gilt vor allem in den kalten Wintermonaten. Wer es besonders gut meint und die Fenster stundenlang geöffnet hat, sorgt dafür, dass die Wände durch die einströmende kalte Luft irgendwann auskühlen. Sinken die Temperaturen an den Wänden zu stark, ist Schimmelbildung fast schon vorprogrammiert. Denn die mit Feuchtigkeit angereicherte Luft kann sich hier dann noch besser niederschlagen.

Das liegt vor allem an einer Ursache: Schließt man das Fenster wieder, erwärmt sich die Luft im Inneren des Raumes. Das geschieht meist recht schnell. Die Wände hingegen brauchen selbst bei voll aufgedrehter Heizung relativ lange, um sich wieder aufzuwärmen. Dadurch verpulvert man nicht nur viel Heizenergie, sondern begünstigt auch die Schimmelbildung.

Beim Lüften gegen Schimmel ist Durchzug meist die beste Lösung © USeePhoto, stock.adobe.com
Beim Lüften gegen Schimmel ist Durchzug meist die beste Lösung © USeePhoto, stock.adobe.com

Schimmel wegen Fenster in Kippstellung

Viele Menschen lüften besonders gern, indem sie die Fenster in Kippstellung bringen. So strömt durch den Spalt frische Luft hinein, es wird aber insbesondere im Winter nicht so schnell kalt im Raum. Das Problem: Durch die einströmende kalte Luft kühlen die Wandbereiche rund ums Fenster stark aus. Gleichzeitig ist der Luftaustausch nur minimal. Nur ein sehr geringer Teil Feuchtigkeit kann über das Kipp-Lüften aus der Raumluft entweichen.

Vorsicht bei gekippten Fenstern
Vorsicht bei gekippten Fenstern

Wer größtenteils auf Kippstellung lüftet, riskiert also Schimmel an den Wänden – insbesondere im Bereich der Fenster. Besser ist es, die Fenster kurz vollständig zu öffnen. Am besten alle gleichzeitig, sodass Durchzug entsteht. So wird der Luftaustausch beschleunigt und die Fenster können schon nach wenigen Minuten wieder geschlossen werden. Dadurch kühlen die Wände weniger stark aus und die Gefahr von Schimmelbildung wird reduziert.

Im Schlafzimmer lüften Sie am besten direkt morgens nach dem Aufstehen schon das erste Mal © mreco, stock.adobe.com
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Schimmel wegen falschem Lüften im Sommer

Im Sommer ist die Luft draußen warm. Warme Luft kann generell mehr Feuchtigkeit speichern. Wer also im Sommer tagsüber bei Gluthitze lüftet, holt sich die feuchte Luft durch die Fenster ins Haus. Ist es im Inneren des Gebäudes dagegen kühler, gibt die Luft Feuchtigkeit ab – und zwar an die kühlsten Stellen im Haus. Und das sind bekanntermaßen meist die Wände. Deshalb sollte man im Sommer möglichst immer dann lüften, wenn es draußen kühl ist. Früh morgens oder in den Abendstunden.

Richtig Lüften im Winter und im Sommer
Richtig Lüften im Winter und im Sommer

Ein weiteres Problem: Gerade im Sommer haben viele Menschen ihr Fenster permanent in Kippstellung. Dadurch strömt kontinuierlich feuchte, warme Luft ins Rauminnere. Das erhöht die Luftfeuchtigkeit und kann langfristig zu Schimmel führen.

Hinweis: Grundsätzlich gilt, dass beim Lüften immer die Heizung abgeschaltet werden sollte. Ansonsten heizt man wortwörtlich für draußen und kann dabei zusehen, wie das Geld mit der Luft zum Fenster herausgeblasen wird.

Hohe Luftfeuchtigkeit setzt sich dort ab, wo Flächen besonders kalt sind © Dieter Pregizer, stock.adobe.com
Hohe Luftfeuchtigkeit setzt sich dort ab, wo Flächen besonders kalt sind © Dieter Pregizer, stock.adobe.com

Wie beeinflusst falsches Heizen die Schimmelbildung?

Während die Heizung im Sommer normalerweise aus bleiben kann, braucht man sie im Winter, um das Innere des eigenen Zuhauses auf eine angenehme Wohntemperatur zu bringen. Um Energie zu sparen, schränken viele Menschen sich beim Heizen aber sehr stark ein. Das kann in Bezug auf Schimmelbildung ein fataler Fehler sein.

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Schimmel wegen zu geringem Heizen

Weil die Preise für Gas, Heizöl, Brennholz und Co. stetig nach oben klettern, versuchen viele Hausbesitzer und Mieter, die Heizung im Winter so weit wie möglich nach unten zu drehen. Doch wer zu wenig heizt, zahlt am Ende darauf: Kühlen Räume und Oberflächen zu stark aus, kann sich Schimmel bilden. Denn an kalten Oberflächen schlägt sich Feuchtigkeit besonders gern nieder. Zudem kann kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen.

Experten raten deshalb dazu, die Temperaturen im Winter möglichst nicht unter 16 °C fallen zu lassen. In Kombination mit einer zu hohen Luftfeuchtigkeit (wegen zu wenig Lüften), findet Schimmel sonst optimale Voraussetzungen, um gut zu gedeihen.

Ungünstige Kombination: Hohe Luftfeuchtigkeit und Kälte
Ungünstige Kombination: Hohe Luftfeuchtigkeit und Kälte

Schimmel wegen nachts ausgeschalteter Heizung

Es klingt verlockend: Da man nachts ohnehin schläft, stellt man die Heizung einfach aus und spart so Heizkosten. Leider ist das vor allem bei älteren, wenig gedämmten Häusern nicht sinnvoll. Denn die Räume kühlen hier bei niedrigen Außentemperaturen nachts so stark ab, dass die Schimmelgefahr steigt. Aufgrund der niedrigen Temperatur kann die Luft im Raum nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Die schlägt sich dann an stark ausgekühlten Oberflächen wie Fenstern und Wänden nieder.

Darüber hinaus benötigt die Heizung am nächsten Tag sehr viel Energie, um die Räume wieder auf eine angenehme Temperatur aufzuheizen. Sinnvoller wäre es deshalb, eine Nachtabsenkung zu nutzen. Ob und wie das funktioniert, kann gegebenenfalls ein Energieberater erklären.

Wer zu wenig heizt, riskiert Schimmel in der Wohnung © SINNBILD Design, stock.adobe.com
Wer zu wenig heizt, riskiert Schimmel in der Wohnung © SINNBILD Design, stock.adobe.com
Auch Kunststofffenster können von Schimmel befallen werden © vegefox.com, stock.adobe.com
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