Wie entsteht Schimmel im Keller und was kann man dagegen tun?
Ob als Lagerraum, Vorratskammer, Hauswirtschaftsbereich oder ausgebaut zu einem Büro – Keller bieten unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Umso ärgerlicher ist es, wenn es hier zu schimmeln beginnt. Schimmel im Keller ist kein seltenes Phänomen, macht die Sache deshalb aber nicht weniger unangenehm und gefährlich. Der nachfolgende Ratgeber erklärt, wie Schimmel im Keller zustande kommt und was man gegen ihn tun kann.
Wie entsteht Schimmel im Keller?
Insbesondere in Kellerräumen lässt sich Schimmel meist auf eine von drei Ursachen zurückführen:
Schimmel im Keller durch zu hohe Luftfeuchtigkeit
Wenn Schimmel im Keller aufgrund einer zu hohen Luftfeuchtigkeit entsteht, ist der Grund dafür meist schnell gefunden: Es wurde zu wenig oder sogar gar nicht gelüftet. Dabei verfügen die meisten Keller in Wohnhäusern heutzutage über Fenster, über die man einen Luftaustausch herbeiführen kann. Das ist wichtig, denn mit zu viel Feuchtigkeit angereicherte Luft kann sich an den kühlen Wänden niederschlagen und somit den idealen Nährboden für Schimmel bilden.
In vielen Kellern wird das regelmäßige Lüften auch schlicht vergessen oder das Fenster steht permanent in Kippstellung. Beides ist in puncto Luftfeuchtigkeit ungünstig: Steht das Kellerfenster dauerhaft auf Kipp, kühlen die Wände rund ums Fenster aus, was die Schimmelbildung in diesem Bereich zusätzlich begünstigt. Wer dagegen vergisst zu lüften, weil der Keller nicht oder nur als Abstellraum genutzt wird, riskiert ebenfalls, dass sich eine hohe Luftfeuchtigkeit dauerhaft in den Wänden festsetzt und später Schimmel entsteht.
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Schimmel im Keller durch bauliche Mängel
In vielen (älteren) Kellern ist es von Haus aus eher feucht. Das liegt meist an den damaligen baulichen Standards, die heutzutage längst überholt sind. Sind die Kellerwände nicht ausreichend abgedichtet, kann Feuchtigkeit von außen eindringen. In diesem Zusammenhang spricht man auch häufig vom Kapillareffekt. Schuld an der durch das Mauerwerk durchdringenden Feuchtigkeit können Sicker- oder Grundwasser sein. Auf Dauer kann bei derart durchfeuchteten Mauern Schimmel entstehen.
Schimmel im Keller durch Wasserschaden
Bei vielen Hausbesitzern liegen die Versorgungsanschlüsse im Keller. Das gilt auch für den Wasseranschluss. Kein Wunder, denn die Rohre und Co. sind alles andere als schön anzusehen – sie verschwinden im Keller aus dem unmittelbaren Blickfeld. Das Problem: Wenn man die Versorgungsanschlüsse nicht sieht, bemerkt man auch nicht, wenn diese einen Defekt haben. So kann schnell ein beachtlicher Schaden entstehen.
Unkontrolliert austretendes Wasser muss aber nicht gleich zu einer meterhohen Sintflut im Keller führen. Schon ein kleines Rinnsal genügt, um die Luftfeuchtigkeit in den unterirdischen Räumen derart zu erhöhen, dass auf Dauer Schimmel im Keller entsteht.
Warum ist Schimmel im Keller ein Problem?
Solange der Schimmel nur im Keller ist, kann er doch kein großes Problem sein. So oder so ähnlich denken viele Immobilienbesitzer. Das Motto „aus dem Auge, aus dem Sinn“ ist bei Schimmel im Keller aber keine gute Devise. Das hat gleich mehrere Gründe: Schimmel kann die Bausubstanz langfristig schädigen. Dann gesellen sich zum Schimmelschaden weitere Defekte hinzu, die dann für hohe Handwerkerkosten und teure Sanierungsmaßnahmen sorgen.
Darüber hinaus ist Schimmel der Gesundheit alles andere als zuträglich. Die Sporen des Pilzes verbreiten sich über die Luft und können so auch aus dem Keller in die Wohnräume eindringen. Das erhöht nicht nur das Risiko, dass irgendwann auch Schimmel in Wohnräumen entsteht, sondern kann auch Allergien und andere Erkrankungen auslösen.
Last but not least: Schimmel im Keller ist kein reiner Schönheitsmakel. Er kann für modrige Gerüche sorgen und präsentiert sich auch optisch als eher unangenehm. Wer seinen Keller etwa zur Vorratshaltung nutzt oder seine Haustechnik im Untergeschoss untergebracht hat, sollte dieses Problem folglich nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Was kann man gegen Schimmel im Keller tun?
Wer keine Lust auf Schimmel im Keller hat, sollte am besten vorbeugen, damit dieser gar nicht erst entsteht. Denn vorbeugende Maßnahmen sind in der Regel deutlich günstiger und leichter umzusetzen als spätere Reparaturen bzw. die Beseitigung von Schimmel im Keller.
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Tipp 1: Den Keller regelmäßig lüften
Wie die Wohnräume sollte auch der Keller regelmäßig gelüftet werden. Am besten in den frühen Morgenstunden, wenn die Luft draußen noch kühl und frisch ist. Auch wenn sich im Keller normalerweise niemand aufhält, empfiehlt es sich, mindestens einmal am Tag für einen Luftaustausch zu sorgen. Hat der Keller kein Fenster, sollte zumindest nach oben in die Wohnräume gelüftet werden. Hierbei aber bitte darauf achten, dass nicht etwa noch feuchtere Luft von oben ins Untergeschoss strömt.
Tipp 2: Hygrometer nutzen
Ein Hygrometer zeigt an, wie es um die Luftfeuchtigkeit in einem Raum bestellt sind. Das kleine Tool gibt es für wenige Euro in jedem Baumarkt. Mit seiner Hilfe kontrollieren Sie die Luftfeuchtigkeit im Keller bequem und unkompliziert. Sollte die Feuchtigkeit über die empfohlenen 60 Prozent steigen, ist es sinnvoll, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen und zum Beispiel zu lüften.
Tipp 3: Entfeuchter nutzen
Insbesondere im Keller ist es sehr einfach, einen Entfeuchter zu nutzen. Es gibt elektrische Geräte, die eine Stromversorgung benötigen, aber äußerst effektiv sind. Oder Raumentfeuchter, die mit einem Granulat gefüllt sind und komplett stromfrei arbeiten. Welche Variante für Ihren Keller die beste ist, hängt unter anderem vom Feuchtigkeitsgrad und er Raumgröße ab. Elektrische Entfeuchter können einen Raum sehr viel schneller entfeuchten als kleine Aufstellgeräte, die mit Granulat arbeiten.
Bitte beachten: Ein Entfeuchter kann zwar dabei helfen, Schimmel im Keller oder in anderen Räumen zu verhindern, sollte aber nur als Hilfsmittel und nicht als Allround-Lösung verwendet werden. Denn gerade die elektrischen Geräte verbrauchen sehr viel Energie, weshalb sie besser nicht im Dauerbetrieb laufen sollten. In bestimmten klimatischen Verhältnissen, etwa bei anhaltend hoher Luftfeuchtigkeit im Außenbereich und niedrigen Temperaturen im Inneren können elektrische Entfeuchter gegenüber dem klassischen Lüften jedoch einen Vorteil haben.
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Tipp 4: Keller sanieren und dämmen
Zugegeben: Den Keller zu sanieren und nach modernen Vorgaben zu dämmen, ist nicht gerade einfach. Gegenüber komplett verschimmelten Kellerwänden ist es jedoch die deutlich bessere Wahl. Bei einer Kellersanierung, um Schimmel zu vermeiden, wird meist eine Kombination aus Wärmedämmung und Horizontalsperre empfohlen. Eine solche Horizontalsperre verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Boden ins Mauerwerk aufsteigen kann.
Wichtig: Insbesondere bei der Kombination aus Wärmedämmung (von innen) und Horizontalsperre muss darauf geachtet werden, dass die Sanierungsmaßnahmen professionell umgesetzt werden. Ansonsten können schnell Wärmebrücken oder Schwitzwasser entstehen. Diese können eine Schimmelbildung zusätzlich befeuern.
Wie kann man Schimmel im Keller entfernen?
Hat sich der Schimmel im Keller erst einmal ausgebreitet, ist guter Rat meist teuer – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Als Laie sollten Sie nämlich lediglich einen Schimmelbefall von maximal einem halben Quadratmeter Fläche in Eigenregie bearbeiten. Sind die Schimmelflecken größer, raten Experten dringend davon ab, selbst Hand anzulegen. In einem solchen Fall sollte besser ein Profi ans Werk. Der kann nicht nur beurteilen, wie sich der Schimmel im Keller am besten entfernen lässt, sondern auch Auskunft zu empfehlenswerten baulichen Maßnahmen geben.
Sollen kleinere Schimmelflecken eigenhändig beseitigt werden, bieten sich hierfür gegebenenfalls typische Hausmittel an. Hierzu gehören Essig, Alkohol und Wasserstoffperoxid. Sollten diese nicht ausreichend stark sein, gibt es im Handel auch chemische Mittel zur Schimmelentfernung zu kaufen. Diese sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, da sie die Umwelt schädigen und zur Reizung von Haut und Atemwegen führen können.
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