Welche Arten von Schimmelpilzen gibt es und wie gefährlich sind sie?
Wer an Schimmel in der Wohnung denkt, stellt sich meist folgendes Bild vor: große dunkle Flecken, die sich wie eine Art Teppich über die Wände in Wohnräumen ausbreiten. Diese Art von Schimmel gibt es zwar, daneben existieren aber noch viele andere Variationen. Nicht alle von ihnen sind gleichermaßen gefährlich oder schädlich für die Bausubstanz. Der nachfolgende Ratgeber erklärt, welche Schimmelarten es gibt und bei welchen man besonders aufpassen muss.

Verschiedene Schimmelarten: Welche Schimmelarten kommen in Wohnungen vor?
Wie viele Arten verschiedener Schimmelpilze es gibt, konnte bislang nicht festgestellt werden. Tatsächlich ist davon auszugehen, dass weltweit mehrere hunderttausend verschiedene Schimmelpilzarten existieren. Die meisten von ihnen leben jedoch in sogenannten ökologischen Nischen – als Menschen kommen wir mit ihnen nicht oder nur äußerst selten in Kontakt.
Einige andere Arten begegnen uns hingegen sehr wohl auch im Alltag. Da wären etwa die Schimmelpilzarten, die sich auf Lebensmitteln niederlassen, die man in Blumenerde findet oder die sich in der eigenen Wohnung breitmachen. Bei den letztgenannten spielen fünf verschiedene Hauptgruppen die größte Rolle.

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Grüner Schimmel in der Wohnung
Grünen Schimmel kennen wir in erster Linie aus dem Lebensmittelbereich. Meist handelt es sich hierbei um sogenannten Gießkannenschimmel aus der Gattung Aspergillus. Grüner Schimmel gehört zu den Schimmelpilzarten, die in Kolonien wachsen. Der Pilzrasen ist meist grünlich mit leicht bläulichen und weißen Einschlägen. Er wächst kreisrund und hat nicht selten einen weichen, haarigen Belag.
Diese Schimmelpilzart ist zwar typisch für Lebensmittel, kann sich aber auch in der Wohnung breitmachen. Und zwar immer dann, wenn sie optimale Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit, Nahrung) vorfindet. Das kann an Decken und Wänden, aber auch auf Möbeln, wie zum Beispiel an Rückwänden von Schränken, der Fall sein.

Lange Zeit galt grüner Schimmel als eher ungefährlich. Und genau das ist er auf Lebensmitteln auch, da man befallene Nahrungsmittel schnell und einfach entsorgen kann. Wächst und gedeiht er dagegen über längere Zeit in der Wohnung, kann er aufgrund der toxischen Substanzen, die er im Raum verteilt, zu Allergien führen. Empfindliche Personen, wie Babys, Kleinkinder und Personen mit Vorerkrankungen, können sogar Atemwegserkrankungen ausbilden.
Tipp: Grüner Schimmel wird häufig zusammen mit vermeintlich ungefährlichen Produkten in die Wohnung eingebracht. Beispielsweise mit kontaminierter Blumenerde. Treten auf der Erde von Zierpflanzen Schimmelpilze auf, sollte man diese am besten umgehend entfernen.
Roter Schimmel in der Wohnung
Roten Schimmel kennt man auch als sogenannten Brotschimmel. Er fällt in die Gattung der Neurospora, die wiederum zu den Schlauchpilzen gehört. Auch wenn roter Schimmel überwiegend in Bäckereien sowie auf Brot vorkommt, kann er auch in Wohnungen zu einem Problem werden. Vor allem, wenn er längere Zeit unentdeckt bleibt und ungestört wachsen kann.
Roter Schimmel wächst rasch und bildet einen üppigen Flaum aus. Er besitzt meist eine orangerote Farbe und eine punktartige Struktur. Neurospora kann sich aber auch in ein etwas anderes Gewand kleiden. Dann erscheint die Schimmelpilzart eher rotbraun oder sogar pink.

Manche roten Schimmelpilzarten scheinen keine Pilzgifte zu bilden. Oft gelten rote Schimmelpilze in der Wohnung deshalb als weniger gefährlich. Hierbei kann es sich jedoch um einen Trugschluss handeln. Nur weil keine Mykotoxine gebildet werden, kann roter Schimmel nicht als harm- oder gefahrlos eingestuft werden. So kann auch er bei empfindlichen Personen Allergien auslösen, sogar eine erhöhte Infektanfälligkeit ist möglich.
Wichtig: Ein Schimmelpilz kommt selten allein: Roter Schimmel kann sich mit anderen Schimmelarten vermischen. Dann sind im rot aussehenden Schimmelpilz noch weitere Schimmelarten verborgen, die für die Gesundheit noch gefährlicher sind. Deshalb sollte auch roter Schimmel möglichst umgehend entfernt werden.
Weißer Schimmel in der Wohnung
Weißer Schimmel ist ebenfalls vornehmlich aus dem Lebensmittelbereich bekannt. Er kann aber auch auf anderen organischen Materialien anhaften und bei den richtigen Bedingungen optimal gedeihen. Aufgrund der weißen Farbe und der leicht flaumigen Struktur, bleibt weißer Schimmel häufig länger unentdeckt. Er kann jedoch den typisch modrigen Schimmelgeruch auslösen, den man auch von anderen Schimmelarten kennt. Darüber hinaus neigt er dazu, mit der Zeit seine Farbe zu verändern: Was zu Beginn weiß und flaumig war, verfärbt sich plötzlich dunkelgrün oder sogar schwarz.
Weißer Schimmel ist keine einheitliche Schimmelart, denn viele verschiedene Arten von Schimmelpilzen besitzen im frühen Entwicklungsstadium eine weißliche Färbung. Daher kann man auch nicht ohne Weiteres davon ausgehen, dass weißer Schimmel prinzipiell weniger gefährlich wäre, wie es oft postuliert wird.

Im Gegenteil: Viele Schimmelarten, die weiß aussehen, produzieren giftige Stoffe, die den menschlichen Organismus schädigen können. So besteht beispielsweise für bestimmte Organe ein nicht unerhebliches Risiko. Besonders bei empfindlichen oder vorerkrankten Personen darf die Gefahr durch weißen Schimmel nicht unterschätzt werden. Darüber hinaus ist das allergene Potenzial bei dieser Schimmelart beachtlich.
Gelber Schimmel in der Wohnung
Vorweg: Gelber Schimmel ist als Schimmelart hierzulande relativ selten. Meist breitet sich dieser spezielle Schimmelpilz nur dort aus, wo ungünstige hygienische Verhältnisse herrschen. Das ist bei den meisten Menschen, die mit Schimmel im Badezimmer oder Schimmel in den Wohnräumen zu kämpfen haben, nicht der Fall.
Wer gelben Schimmel in der eigenen Wohnung entdeckt, sollte wissen, dass es sich dabei nicht immer zwangsläufig um eine einzige Schimmelpilzart handelt. Tatsächlich können viele verschiedene Arten gelbe Oberflächen ausbilden – teilweise auch vermischt mit grünem oder braunem Belag.
Besonders giftig ist gelber Schimmel, wenn es sich dabei um die Art Aspergillus flavus handelt. Diese kann gleich zwei gefährliche Mykotoxine ausbilden, die eine karzinogene Wirkung haben. Darüber hinaus besitzt auch diese Schimmelpilzart diverse Allergene, die zu unangenehmen Symptomen führen kann.

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Schwarzer Schimmel in der Wohnung
Schwarzer Schimmel ist die wohl am häufigsten vorkommende und gemeldete Schimmelart in Wohnungen und Häusern. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der dunkle Schimmelpilz besonders schnell auffällt. Wie auch bei den anderen Schimmelarten handelt es sich bei schwarzem Schimmel nicht um eine einzige Art. Viele Schimmelarten können dunkle Fruchtkörper ausbilden.
Besonders häufig ist Aspergillus niger, ein schwarzer Gießkannenschimmel für die schwarzen Flecken auf Wänden, Silikonfugen oder an Fenstern verantwortlich. Überall dort, wo er feuchte Gegebenheiten, ausreichend Nahrung und Temperaturen von bis zu 45 °C vorfindet, kann er sich optimal ausbreiten.

Viele Arten von schwarzem Schimmel bilden Mykotoxine aus, die wiederum für die Gesundheit des Menschen starke Beeinträchtigungen hervorrufen können. Besonders bei Kindern und Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem ist das oft der Fall. Darüber hinaus besitzt schwarzer Schimmel allergenes Potenzial.

Welcher Schimmel ist das? Schimmeltest durchführen
Schimmel und Bausubstanz sowie Schimmel und Gesundheit sind keine optimale Kombination. Wer Schimmel bei sich zu Hause entdeckt, sollte deshalb rigoros gegen den gefährlichen Mitbewohner vorgehen. Doch woher weiß ich, welcher Schimmel sich bei mir ausgebreitet hat? Hierfür gibt es spezifische Tests, die man entweder als DIY-Variante bestellen oder von einem Profi durchführen lassen kann. Vorteil der zweiten Variante: Stellt der Experte einen Befall fest, kann er direkt die richtigen Maßnahmen empfehlen, um das Problem möglichst schnell zu lösen.


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