Wie gefährlich ist Schimmel für die Gesundheit?
Schimmel bzw. Schimmelpilze gehören zu unserem alltäglichen Leben dazu. Denn Schimmelsporen sind praktisch überall um uns herum. Häufig ist Schimmel unsichtbar oder so gut versteckt, dass wir ihn überhaupt nicht wahrnehmen. Meist ist er auch komplett ungefährlich, teilweise verspeisen wir ihn sogar – etwa bei bestimmten Wurst- oder Käsesorten. Manchmal ist mit Schimmel jedoch nicht zu spaßen. Denn gerade Schimmel in Wohnräumen kann eine Gesundheitsgefahr darstellen. Warum das so ist und welche gesundheitlichen Risiken durch Schimmel drohen, erklärt der nachfolgende Ratgeber.
Machen Schimmelpilze in der Wohnung krank?
Wenn es um Schimmel im Badezimmer oder Schimmel in Wohnräumen geht, geraten viele Menschen schnell in Panik: Die Angst vor gesundheitlichen Risiken aufgrund des Schimmelpilzbefalls ist groß. Dabei sind viele Experten sich einig: Für die meisten Menschen stellt Schimmel für die Gesundheit kein sofortiges Problem dar.
Denn Schimmelpilzsporen begegnen uns im Alltag ständig: Sie sind so klein, dass sie unsichtbar in der Luft herumschweben und mal in größeren, mal in kleineren Mengen von uns eingeatmet werden. Das passiert draußen im Garten oder auf einem Waldspaziergang genauso wie in der Wohnung.
Problematisch wird es erst ab einer bestimmten Konzentration sowie für Menschen mit Vorerkrankungen. Wer bereits unter Allergien, Asthma oder Neurodermitis leidet, ein geschwächtes Immunsystem oder andere schwerwiegende Vorerkrankungen hat, steckt den Schimmel in puncto Gesundheit vielleicht weniger gut weg. Auch Babys und ältere Menschen sind potenziell eher gefährdet.
Übrigens: Genauso wie in der Natur gibt es auch in der Wohnung verschiedene Arten von Schimmel. Diese sind nicht gleichermaßen aggressiv – manche Schimmelarten erweisen sich als deutlich gefährlicher als andere. Trotzdem bergen sie alle ein potenzielles Risiko für die Gesundheit, weshalb sie immer entfernt werden sollten.
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Welche Krankheiten löst Schimmel in der Wohnung aus?
Wenn es um das Thema Schimmel und Gesundheit geht, tappen große Bereiche der Forschung noch immer im Dunkeln. Die Auswirkungen von Schimmelpilzen auf die Gesundheit sind nämlich bei Weitem noch nicht so gut erforscht wie bei anderen Risikofaktoren aus der Natur. Bedeutet: Die Medizin weiß noch nicht genau, welche Krankheiten oder Symptome mit Sicherheit durch Schimmel ausgelöst werden. Auch der Funktionsmechanismus, mit dem Schimmel die Gesundheit schädigen kann, ist bislang nicht vollständig aufgeschlüsselt.
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Allergische Symptome aufgrund von Schimmel
Was bisher klar ist: Reagiert der Mensch auf Schimmel mit gesundheitlichen Beschwerden, dann sind daran vor allem bestimmte Eiweiße in den Pilzsporen verantwortlich. Treffen diese auf die menschlichen Immunzellen, kann der Körper Abwehrstoffe gegen sie ausbilden. Dann kommt es bei neuem Kontakt zu einer Ausschüttung von Histamin mitsamt den typischen allergischen Reaktionen, die man von einer Pollen- oder Tierhaarallergie kennt:
- Husten
- Schnupfen
- Tränenfluss
- Müdigkeit
- Kopfschmerz
- Niesreiz
Schwierig ist, zweifelsfrei nachzuweisen, dass die Symptome tatsächlich durch den Schimmel ausgelöst werden. Vor allem, wenn es sich um eine versteckte Schimmelbildung in der Wohnung handelt.
Krankheiten aufgrund von Schimmel
Bei Schimmel können nicht nur die in den Pilzsporen enthaltenen Eiweiße problematisch sein. Viele Schimmelarten, die auch in Wohnungen auftreten, produzieren Giftstoffe. Diese werden auch Mykotoxine oder Schimmelpilzgifte genannt. Es handelt sich hierbei um Stoffwechselprodukte, die bei Menschen und Tieren giftig wirken können.
Mittlerweile sind mehrere hundert von solchen Mykotoxinen bekannt. Sie aufzunehmen, kann teilweise dramatische Folgen für die Gesundheit haben. So können die Schimmelpilzgifte krebserregend, neurotoxisch oder auch immunsuppressiv wirken. Zu den bekanntesten Toxinen, die beispielsweise Schäden an der Leber und den Nieren auslösen können und stark krebserregend sind, gehören die Aflatoxine. Sie werden zum Beispiel von Aspergillus flavus, einem Gießkannenschimmel, den man auch als gelben Schimmel kennt, produziert.
Doch wie können die Mykotoxine dem menschlichen Körper gefährlich werden? Leider ist das sogar auf zweierlei Arten möglich. Zum einen über die Atemwege: Indem wir die Schimmelpilzgifte einatmen, gelangen sie in unseren Organismus und können so ihre schädigende Wirkung ausüben. Eine weitere Möglichkeit ist der Hautkontakt – oder schlimmer noch – das Eindringen über Hautverletzungen.
Wichtig: Um sich vor den Schimmelpilzgiften und deren schädlichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit zu schützen, sollte man auch bei der Entfernung von Schimmel immer vorsichtig agieren. Einen Mundschutz sowie Handschuhe zu tragen, kann verhindern, dass man zu viele der schädlichen Sporen einatmet oder mit ihnen in Berührung kommt.
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Infektionen aufgrund von Schimmel
Beim Zusammenspiel aus Schimmel und Gesundheit müssen die sogenannten Mykosen ebenfalls betrachtet werden. Diese werden häufig auch als Pilzinfektionen oder Schimmelpilzinfektionen bezeichnet. Mykosen können nicht nur durch Schimmelpilze entstehen – auch Hefepilze können Infektionen auslösen. Im Zusammenhang mit Schimmel in der Wohnung sind entsprechend nur die Schimmelpilzinfektionen relevant.
Diese sind hierzulande relativ selten – gesunde und fitte Menschen erleiden eine solche nur selten, da sich der Körper gegen die schädlichen Pilze normalerweise gut zur Wehr setzen kann. Anders sieht es bei Menschen aus, die etwa durch eine Krebserkrankung oder infolge einer HIV-Infektion geschwächt sind. Sie müssen aufpassen, dass sie sich bei regelmäßigem oder dauerhaftem Kontakt mit Schimmelpilzen in der Wohnung keine Mykose zuziehen.
Um Gesundheitsrisiken zu minimieren: Schimmel umgehend entfernen
In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Studien angefertigt, die besagen, dass es in jeder vierten bis sechsten Wohnung hierzulande einen Befall mit Schimmelpilzen gibt. Da Schimmel in der Wohnung als potenziell gesundheitsschädlich eingestuft werden muss, sollte er umgehend entfernt werden. Das ist insbesondere für Kinder, ältere Menschen sowie Personen mit einschlägigen Vorerkrankungen wichtig.
Bei der Entfernung des Schimmels sollte man sich immer dann Hilfe suchen, wenn die befallene Fläche größer als einen halben Quadratmeter ist. Kleinere Schimmelflecken kann man mit den richtigen Hausmitteln und Maßnahmen auch selbst beseitigen. Sollten Sie einen Profi beauftragen wollen, empfiehlt es sich, verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen.
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