Schimmel selbst entfernen

Wann und wie kann man Schimmel selbst entfernen?

Schimmel in Wohnhäusern oder Geschäftsimmobilien ist leider keine Seltenheit. Da die Schimmelpilze gesundheitsgefährdend sein und die Bausubstanz schädigen können, sollte man sofort nach dem Entdecken eines Befalls handeln. Die einfachste Möglichkeit ist es, sich an einen professionellen Fachbetrieb zu wenden und diesen mit der Schimmelentfernung zu beauftragen. Das kann und will sich aber nicht jeder leisten. Deshalb erklärt der folgende Ratgeber, wann und wie man Schimmel selbst entfernen kann.

Warum ist es riskant, Schimmel selbst zu entfernen?

Etwas Schimmelspray auf die dunklen Flecken sprühen, abwischen, fertig. Obwohl die Schimmelentfernung in der Theorie unkompliziert klingt, sollten Laien meist lieber die Finger davon lassen. Denn Schimmel selbst zu entfernen, ist nicht so einfach, wie es vielleicht klingt.

Da wäre zunächst einmal die gesundheitliche Gefahr: Schimmelpilze können bei empfindlichen oder vorbelasteten Personen Allergien und andere Gesundheitsschäden hervorrufen. Deshalb sollen Betroffene sich nach Möglichkeit nicht einmal in schimmelbelasteten Räumlichkeiten aufhalten. Wenn sie den Schimmel selbst entfernen möchten, müssen sie jedoch sehr nah an die befallenen Regionen herantreten – das kann Symptome auslösen oder verschlimmern. Darüber hinaus sind viele Mittel, die man für die eigenhändige Schimmelentfernung nutzen kann, nicht ganz ungefährlich.

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Ein weiterer Grund, aus dem man Schimmel nicht unbedingt selbst entfernen sollte: Fehlt das erforderliche Know-how, erfolgt die Schimmelentfernung oft nicht vollständig. Bleiben zu viele Sporen zurück, können sich die Schimmelpilze binnen kürzester Zeit regenerieren und bilden sofort einen neuen Pilzrasen auf Wänden oder Möbelstücken aus. Darüber hinaus beschäftigt man sich bei einer Schimmelentfernung in Eigenregie oft nur unzureichend mit den Ursachen für die Entstehung des Schimmels. Tritt der Schimmel durch Baumängel auf, sollten diese im Zuge der Entfernung aber unbedingt ebenso beseitigt werden. Ansonsten ist ein neuerlicher Befall vorprogrammiert.

Wann kann man Schimmel selbst entfernen?

Die gängigen Empfehlungen von Experten sind eindeutig: Wer Schimmel selbst entfernen möchte, sollte nur bei einem kleinen Befall darüber nachdenken, selbst Hand anzulegen. Meist spricht man in diesem Zusammenhang von einer Fläche von 0,5 Quadratmetern. Geht der Schimmelpilzbefall nicht über einen halben Quadratmeter hinaus, kann man ihn vermutlich auch selbst in den Griff bekommen. Für größere Flächen sollte man dagegen unbedingt den Schimmel vom Fachbetrieb entfernen lassen.

Eine weitere Empfehlung, die berücksichtigt werden sollte: nur oberflächlichen Schimmel selbst entfernen. Das bedeutet, dass nur Schimmelpilze, die sich auf der obersten Tapetenschicht breitgemacht haben, für eine eigenhändige Entfernung geeignet sind. Geht der Befall dagegen tiefer und wuchern die Schimmelpilze schon auf dem Putz oder im Mauerwerk, kommt man mit Hausmitteln und ohne entsprechende Expertise meist nicht mehr weiter.

Last but not least: In vielen Fällen entsteht Schimmel durch falsches Lüften und Heizen. Die Ursache ist also klar erkennbar, die Schimmelentstehung ist selbst verschuldet. Dennoch gibt es auch eine Vielzahl an Schimmelfällen, bei denen nicht das Verhalten der Bewohner ausschlaggebend ist. Für Laien sind die Ursachen dann oft nur schwer zu erkennen. Da sie aber bei der Schimmelentfernung mit neutralisiert werden sollten, kann es sich lohnen, doch den Profi zu beauftragen.

Wichtig: Auch wenn die von Schimmelpilz befallene Fläche kleiner als 0,5 Quadratmeter ist – Personen mit Allergien, Immunschwäche oder ähnlichen Vorbelastungen sollten die Schimmelentfernung niemals selbst erledigen.

Wie lässt sich Schimmel selbst entfernen?

Wenn alle Voraussetzungen stimmen, kann man Schimmel selbst entfernen. Ein gezieltes und planvolles Vorgehen ist dabei wichtig. Was Sie beachten sollten, verraten wir nachfolgend.

Bei Schimmelentfernung immer Schutzkleidung tragen

Schimmelsporen sind mikroskopisch klein und können über Mund und Nase oder offene Wunden in den Körper gelangen. Dort können sie Allergien oder andere Krankheiten auslösen bzw. begünstigen. Umso wichtiger ist es, dass Sie eine angemessene Schutzkleidung tragen, wenn Sie selbst Schimmel entfernen. Dazu gehören unbedingt:

• Mundschutz
• Handschuhe
• Schutzbrille

Am besten tragen Sie einen Mundschutz mit integriertem HEPA-Filter, weil dieser einen Großteil der Schimmelsporen abhält. Versuchen Sie außerdem, Hautkontakt mit dem Schimmelpilz zu vermeiden. Hierfür empfiehlt sich ein Ganzkörperanzug, den man auch als Maler-Overall im Baumarkt kaufen kann. Dadurch verhindern Sie nicht nur Hautkontakt, sondern vermeiden auch eine Kontaminierung Ihrer Kleidung.

Wichtig: Wenn Sie beim Entfernen von Schimmel Lappen, Bürsten, Schwämme oder ähnliche Utensilien verwenden, sollten Sie diese nach der Arbeit direkt entsorgen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie kontaminierte Gegenstände nicht offen durchs Haus tragen, sondern am besten noch im betreffenden Raum verpacken und dann direkt entsorgen.

Schimmel auf verschiedenen Oberflächen entfernen

Schimmel kann sich auf (fast) allen Oberflächen festsetzen – manche hat er aber lieber als andere. Besonders gern hält er sich dort auf, wo die Oberfläche porös ist und ihm einen guten Halt verspricht. Auf glatten Oberflächen findet man Schimmelpilze dagegen deutlich weniger häufig. Je nachdem, wo die Schimmelpilze wuchern, empfiehlt sich eine andere Vorgehensweise.

Schimmel selbst von Holzmöbeln entfernen

Massivholz ist relativ unempfindlich, was Schimmel betrifft. Deshalb können Sie die Schimmelsporen von diesem Material auch gut entfernen – vor allem, wenn es sich um einen oberflächlichen Befall handelt. Wischen Sie den Schimmel zunächst mit einem Lappen ordentlich ab. Anschließend schleifen Sie die Oberfläche an und lackieren sie bei Bedarf neu.

Manchmal setzt sich Schimmel nicht am massiven Holz des Esszimmerschranks fest, sondern nur an der sehr viel dünneren Rückwand. Hier kann der Schimmel gut eindringen und sich folglich im gesamten Material ausbreiten. Nehmen Sie die Rückwand im Zweifelsfall komplett heraus und ersetzen Sie diese. Das Risiko, dass sich auch nach der eigenhändigen Schimmelentfernung noch Restsporen in der Rückwand des Schrankes befinden, ist zu groß.

Schimmel selbst von Textilien entfernen

Auch textile Materialien bieten Schimmel eine hervorragende Oberfläche sowie unter den richtigen Umständen auch ein optimales Nahrungsangebot, um prächtig gedeihen zu können. Anders als bei massiven Holzmöbeln ist es bei Textilien mit einem einfachen Abwischen nicht getan. Polstermöbel, die von Schimmel befallen wurden, sollten am besten direkt entsorgt werden. Hier ist es kaum bis gar nicht möglich, restlos alle Schimmelsporen aus dem Polster zu befreien.

Gardinen und andere Textilien lassen sich dagegen in der Waschmaschine reinigen. Dank Zugabe spezieller Waschmittel, kann ein Großteil der potenziell gesundheitsschädlichen Sporen dabei abgetötet werden. Wer schimmelbelastete Textilien nicht in der eigenen Waschmaschine reinigen will, gibt sie einfach in die Reinigung. Leider gilt: Nicht immer lassen sich schimmeltypische Gerüche und Flecken vollständig aus Textilien entfernen. In diesem Fall sollten die betreffenden Gegenstände besser entfernt werden.

Schimmel selbst von Tapeten entfernen

Schimmel kommt besonders häufig auf Tapeten vor – zumindest ist er da gut und schnell sichtbar. Er lässt sich allerdings auch relativ einfach entfernen – sofern es sich um einen oberflächlichen Befall handelt. Hierfür wischt man den Belag zunächst mit einem feuchten Lappen großzügig ab. Anschließend zieht man das befallene Stück Tapete von der Wand und behandelt auch die darunterliegende Wand noch einmal. Danach unbedingt gut trocknen lassen, bevor neue Tapete aufgeklebt wird.

Wichtig: Stellt sich beim Abziehen der Tapete heraus, dass auch der darunterliegende Putz, Trockenbauwände oder Mauerwerk befallen sind, sollte man die Schimmelentfernung abbrechen und einen Profi beauftragen.

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Weitere Tipps für die eigenhändige Entfernung von Schimmel

Neben den bereits genannten Tipps sollte man bei der Schimmelentfernung im eigenen Zuhause noch ein paar weitere wichtige Hinweise berücksichtigen. Dadurch lässt sich verhindern, dass die ungeliebten Mitbewohner der eigenen Gesundheit gefährlich werden können oder dass sie sich unkontrolliert ausbreiten.

Tipp 1: Wischen statt sprühen

Typischerweise entfernen wir Flecken und ähnliches meist mit Mitteln, die via Sprühflasche aufgetragen werden. Wenn Sie Schimmel entfernen möchten, kann das allerdings negative Folgen haben. Trifft der Sprühstoß aus der Flasche auf den Schimmelbelag, sorgt der Druck dafür, dass einzelne Sporen sich lösen und in der Luft verteilen. Das kann die Ausbreitung von Schimmel fördern. Besser ist es deshalb, Anti-Schimmel-Mittel direkt auf einen Lappen zu geben und mit diesem über den Belag zu wischen.

Tipp 2: Wasser regelmäßig wechseln

Wenn Sie Schimmel von der Tapete oder im Badezimmer von den Fliesen wischen, sollten Sie dabei das Putzwasser häufig wechseln. Durch das Wasserbad werden die Pilze nämlich nicht abgetötet, sodass diese sich mit dem Putzwasser auf einer noch größeren Fläche verteilen können.

Tipp 3: Vorsicht bei Schimmelspray

Schimmelspray ist in Baumärkten und Drogerien erhältlich. Es soll Schimmelpilze zuverlässig bekämpfen sowie unkompliziert und sicher in der Anwendung sein. Die meisten Schimmelsprays können jedoch Haut und Schleimhäute reizen und stellen sogar eine Gefahr für die Umwelt dar. Dazu kann es je nach Inhaltsstoffen zu gefährlichen Reaktionen mit anderen Putzmitteln und haushaltsüblichen Reinigern kommen. Sofern es sich vermeiden lässt, wird von der Verwendung von Schimmelspray deshalb abgeraten. Alkohol ist ein deutlich schonenderes Hausmittel zur Schimmelentfernung.

Schimmelentfernung vom Fachbetrieb

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