Feuchtigkeitsschäden effektiv beheben
Wie Feuchtigkeitsschäden zu sanieren sind, richtet sich nach dem Umfang des Schadens sowie dem Auslöser. Ohne die Ursachen für Feuchtigkeitsschäden zu kennen, ist dementsprechend keine wirkungsvolle Schadensbeseitigung möglich. Die Analyse durch einen Profi hilft weiter. Sind die Ursachen geklärt, kann die Sanierung angegangen werden. Hierfür stehen verschiedene Möglichkeiten offen. Unser Ratgeber verrät, wie feuchte Wände saniert werden können und worauf es dabei ankommt.
Feuchtigkeitsschäden sanieren: In drei Schritten zur wirksamen Abdichtung
Unabhängig davon, ob der Feuchteschaden durch Ursachen von außen oder innen entstanden ist: Die Sanierung zielt immer darauf ab, das Eindringen bzw. Entstehen von Feuchtigkeit dauerhaft zu verhindern. Das gelingt, indem die feuchten Wände abgedichtet werden. Hierfür gibt es verschiedene Verfahren, die sich im Kern jedoch alle an drei Schritten orientieren.
Ursachen von Feuchtigkeitsschäden
Suche nach Ursachen: Wie Feuchtigkeitsschäden entstehen Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden sind keineswegs zu unterschätzen. Denn tritt Feuchtigkeit in das Mauerwerk ein,… weiterlesen
Schritt 1: Feuchte Decken und Wände trockenlegen
Ganz gleich, wodurch der Feuchteschaden entstanden ist – eine Trockenlegung ist immer erforderlich. Nur so lassen sich Wohnkomfort des Gebäudes wiederherstellen und weitere Gefahren für die Bausubstanz abwenden.
Die Trockenlegung des Mauerwerks erfolgt mithilfe von Kondensations- bzw. Adsorptionsgeräten. Diese speziellen Trocknungsgeräte unterscheiden sich deutlich von einfachen Entfeuchtern aus dem Baumarkt: Ausgestattet mit leistungsstarker Technik, bringen sie die nötige Power mit, um die Feuchtigkeit aus der Wand bzw. dem Raum zu ziehen. Solche Leistungstalente sind natürlich recht kostspielig. Bei Fachfirmen gehören sie jedoch zur Standardausrüstung. Daher lohnt es sich, zum Entfeuchten stets einen Profi zu beauftragen. Erst nach der Trockenlegung kann ein passendes Abdichtungssystem angebracht werden.
Schritt 2: Untergrund vorbereiten
Damit das Abdichtungssystem den gewünschten Effekt erzielt, muss die Basis stimmen. Bedeutet: Eine Trockenlegung allein genügt nicht. Stattdessen gilt es, den Untergrund zu sanieren, ehe die Abdichtung angebracht wird. Bei der Sanierung der Wand werden alte Farb- und Putzbeläge, Schmutz, Staub und weitere störende Anhaftungen entfernt. Darüber hinaus wird meist ein Ausgleichputz aufgetragen, um eine ebenmäßige Oberfläche zu erzielen. Danach ist die Wand gut vorbereitet, um mit einer Abdichtung ausgestattet zu werden.
Schritt 3: Wände abdichten
Die Abdichtung bildet schließlich das eigentliche Herzstück und den Abschluss der Sanierung von Feuchteschäden. Sie ist unerlässlich, um Wände und Decken effektiv vor Feuchtigkeit und Nässe zu schützen. Je nachdem, welche Ursache den Feuchteschaden herbeigeführt hat, empfehlen sich unterschiedliche Abdichtsysteme.
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Horizontalsperre
Eine Horizontalsperre ist für gewöhnlich die erste Wahl bei kapillar aufsteigender Feuchtigkeit. Sie kann bereits im Zuge eines Neubaus oder auch nachträglich zum Schutz vor Feuchteschäden angebracht werden. Fehlt eine Horizontalsperre oder ist diese defekt, kann Bodenfeuchte kapillar in das Mauerwerk aufsteigen, wodurch sich die Poren mit Wasser füllen. Sichtbar wird dies durch Farb- bzw. Putzabplatzungen sowie Salzausblühungen. Doch auch ein erhöhtes Risiko für Schimmelbildung sowie ein verschlechterter Wärmedämmwert können mit diesem Feuchteschaden einhergehen.
Um dies zu vermeiden bzw. zu beheben, stehen verschiedene Varianten der Horizontalsperre offen. Dabei unterscheidet man zwischen mechanischen Abdichtungstechniken und Injektionsverfahren. Letztere zeichnen sich dadurch aus, dass ein Spezialparaffin in das Mauerwerk gespritzt wird, wodurch die Poren verstopft bzw. verschlossen werden. Dadurch kann der Kapillareffekt verhindert werden.
Die Alternative hierzu bilden mechanische Verfahren, unter denen Horizontalsperren mit Edelstahlplatten, Bitumenbahnen oder Folien aus Polyethylen am bekanntesten sind. Diese horizontalen Sperrschichten sind zwar teurer, dafür jedoch äußerst wirksam und langlebig.
Wichtig: Nicht immer lassen sich mechanische Horizontalsperren nachträglich anbringen. In solchen Fällen bilden Injektionsverfahren die Alternative.
Vertikalsperre
Auf eine Vertikalsperre wird zurückgegriffen, wenn seitlich eindringende Feuchte einen Schaden verursacht hat. Damit ist sie quasi das Pendant zur Horizontalsperre, welche als Maßnahme gegen aufsteigende Feuchtigkeit angewandt wird. Im Gegensatz zu dieser kann die Vertikalsperre von außen oder innen angebracht werden. Welches Abdichtungssystem am besten geeignet ist, hängt davon ab, wie das Wasser auf die Bausubstanz einwirkt – also, drückend, nicht drückend oder Ähnliches.
Genau wie bei den anderen Abdichtungssystemen werden auch bei den Vertikalsperren zuallererst die abzudichtenden Wände freigelegt und der Untergrund vorbereitet. Dabei wendet man sich vor allem dem Wand-Sohlen-Bereich zu, da hier die Schwachstelle der Bausubstanz liegt. Danach wird meist ein Ausgleichsputz aufgetragen, der die Wandoberfläche ebenmäßig macht. Nach diesen Vorarbeiten wird dann eine Abdichtungsmasse aufgetragen.
Sockelabdichtung
Bei der Sanierung von Kellerräumen hat sich die sogenannte Perimeterdämmung bzw. Sockelabdichtung bewährt. Indem sie den Austausch jeglicher Feuchtigkeit unterbindet, wird verhindert, dass das Gebäude von unten auskühlt. Voraussetzung hierfür: Die Kellerräume müssen vollständig entfeuchtet sein und gelüftet werden können. Andernfalls kann es auch hier später zu Feuchteschäden kommen.
Dichtputz und Dichtschlämme
Bei manchen Feuchteschäden ist eine Außenabdichtung nicht durchführbar. In solchen Fällen kann eine Innenabdichtung die Lösung sein. Zwar ist eine Innenabdichtung meist nicht so effektiv wie eine Außenabdichtung, dennoch kann sie überzeugende Ergebnisse liefern. Die Grundlage für die Innenabdichtung bildet meist ein Dichtputz, auf dem die verschiedenen Abdichtungsschichten aufgetragen werden.
Final wird meist Dichtschlämme aufgetragen, welche die Wände optimal vor Feuchtigkeit schützen. Denn wie es sich für einen diffusionsoffenen Schutzputz gehört, ist die Dichtschlämme atmungsaktiv und wasserabweisend zugleich. Wem das noch nicht genügt, kann die Wand zusätzlich mit einem Innendämmsystem verkleiden, wodurch das Mauerwerk noch besser von Feuchtigkeit abgeschirmt wird.
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Rissinjektion und Abdichtungsbänder
Abdichtungsbänder und Rissinjektionen können zum Abdichten von Rissen im Beton sinnvoll sein. Vor allem entlang des Wand-Sohlen-Abschlusses sollte damit nicht zu lange gewartet werden. Denn selbst feine Risse können die Stabilität und Substanz des Gebäudes beeinträchtigen und zu einem Feuchteschaden führen. Daher gilt es, die undichten Stellen zu beseitigen und die Risse zu füllen.
Eine häufig durchgeführte Methode ist die Rissinjektion. Bei dieser wird Kunstharz in den Riss hineingespritzt. Sind die Risse größer, können zusätzlich spezielle Abdichtungsbänder verarbeitet werden. Beide Methoden schützen wirksam vor eintretender Feuchtigkeit und halten die Wände trocken.
Sanierputz
Salzausblühungen können ein Indiz für hygroskopische Feuchte bzw. kapillare Feuchte sein, aber auch ebenso gut infolge einer nachträglichen Abdichtung auftreten. Um die bauschädlichen Salze aus dem Mauerwerk zu entfernen, kann es helfen, einen Sanierputz aufzutragen. Ein solcher nimmt nicht nur die Salze auf, sondern stellt außerdem sicher, dass sich fortan keine Feuchtigkeit mehr in der Wand ansammelt.
Ein Job für den Profi: Feuchtigkeitsschäden sanieren
Viele denken, dass kleinere Feuchteschäden leicht selbst zu beheben sind. Das mag mitunter stimmen, bei umfassenden Schäden oder unklaren Ursachen ist es jedoch sinnvoller, einen Profi zu kontaktieren. Denn die Experten sind in der Lage, eine professionelle Schadensanalyse durchzuführen, auf deren Basis sie die richtigen Maßnahmen einleiten.
Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte zum Sanieren von Feuchtigkeitsschäden also gleich eine Fachfirma beauftragen. Dann profitieren Sie nicht nur von individueller Beratung und fachkundiger Begutachtung, sondern sparen mitunter auch Geld. Denn ein Profi erledigt die Reparatur des Feuchtigkeitsschadens gleich von Anfang an korrekt und gründlich. Vergleichen Sie dabei noch die Angebote, können Sie zusätzlich sparen.
Gefahren von Schimmel für die Bausubstanz
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