Wie wirken sich Lichtfarben bei der Beleuchtung aus?

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Lichtfarben, auch als Farbtemperatur bezeichnet, beeinflussen die Art und Weise, wie wir uns in einem Raum fühlen und wie wir Farben wahrnehmen. Warme Farben wie Gelb und Orange werden oft als beruhigend und einladend empfunden, während kühle Farben wie Blau und Grün als erfrischend und konzentrationsfördernd gelten. Die Farbe der Beleuchtung kann jedoch nicht nur auf die Stimmung Einfluss haben. Sie wirkt sich beispielsweise darauf aus, wie gut kleine Einzelheiten und Details wahrgenommen werden und wie die Farben von Gegenständen im entsprechenden Licht aussehen. Dies alles ist wichtig zu wissen, um die richtigen Leuchtmittel auszuwählen. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, welche Wirkung Lichtfarben haben und wie Sie diese optimal für sich nutzen können.

Je nach Farbtemperatur kann Licht einen eher warmen, orangen Farbton, einen neutralen oder einen kalt-bläulichen Farbton aufweisen © WinWin, stock.adobe.com
Je nach Farbtemperatur kann Licht einen eher warmen, orangen Farbton, einen neutralen oder einen kalt-bläulichen Farbton aufweisen © WinWin, stock.adobe.com

Wie wird die Lichtfarbe beziehungsweise Farbtemperatur bestimmt?

Wird von Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur gesprochen, ist damit immer die Wirkung einer überwiegend weißen Lichtquelle gemeint. Eine Lichtquelle besteht immer aus verschiedenen Spektralfarben, welche in unterschiedlicher Verteilung vorhanden sein können. Aus der Summe dieser Farben ergeben sich feine Abstufungen des weißen Lichts, das von uns als warm, neutral oder kühl empfunden werden kann. Die Lichtfarbe bzw. Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen . Auf den Verpackungen der Leuchtmittel wird immer die Farbtemperatur angegeben. Im folgenden Vergleich sehen Sie, welcher Bereich der Farbtemperaturen welchen natürlichen Lichtquellen am meisten ähnelt:

  • 2700K-3000K: warmweißes Licht (gleicht einer Kerzenflamme)
  • 3500K-4100K: neutralweißes Licht (gleicht Tageslicht bei bedecktem Himmel)
  • 5000K-6500K: kaltweißes Licht (gleicht Tageslicht bei sonnigem Wetter)
Beispiele für Lichtfarben
Beispiele für Lichtfarben

Darüber hinaus gibt es Leuchtmittel und Leuchten, die RGB-Farben erzeugen können. Damit sind praktisch alle Farben des Regenbogens darstellbar. Sie ermöglichen es, das Licht in jeder beliebigen Farbe zu ändern und so die Lichtstimmung zu beeinflussen.

Hinweis: Beachten Sie, dass die Farbtemperatur nur ein Aspekt der Lichtfarbe ist und dass der Farbwiedergabeindex (CRI) ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Dieser Index stellt ein Qualitätsmerkmal von künstlichen Leuchtmitteln gegenüber natürlichem Sonnenlicht dar. Wenn die künstlichen Leuchtmittel nur ein Teil der Spektralfarben des Sonnenlichts abgeben, können dadurch die Farben der beleuchteten Gegenstände verfälscht werden. Je ähnlicher die Lichtquelle dem Sonnenlicht ist, desto höher ist die Kennzahl (100 als Maximum für das Sonnenlicht).

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Welche Lichtfarben gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Lichtfarben, die sich in der Farbtemperatur unterscheiden. Die häufigsten Lichtfarben sind:

  • Warmweißes Licht (2700K-3000K): Diese Art von Licht wird oft in Wohnräumen verwendet und hat eine gelbe oder orange Farbe. Es wird allgemein als beruhigend und gemütlich empfunden.
  • Neutralweißes Licht (3500K-4000K): Diese Farbtemperatur ist neutral und kommt dem natürlichen Tageslicht am nächsten. Es wird oft in Arbeits- und Lernumgebungen verwendet und wird von vielen Menschen als konzentrationsfördernd empfunden.
  • Tageslichtweißes Licht (5000K-6500K): Diese Farbtemperatur ähnelt dem natürlichen Tageslicht noch mehr. Leuchtmittel mit dieser Farbtemperatur werden häufig in Räumen mit hohem visuellem Anspruch verwendet, wie z. B. in Büros, Werkstätten oder Küchen.

Es gibt noch weitere spezielle Lichtfarben wie z. B. UV-Licht und IR-Licht. Dabei sind ultraviolettes und infrarotes Licht für das menschliche Auge nicht sichtbar. Wir können jedoch die Wärme von Infrarotstrahlen mit unserem Körper wahrnehmen.

Die einzelnen Farbtemperaturen im Vergleich mit natürlichen Lichtquellen bzw. bestimmten Wetter- und Tageszeitsituationen © Jan, stock.adobe.com
Die einzelnen Farbtemperaturen im Vergleich mit natürlichen Lichtquellen bzw. bestimmten Wetter- und Tageszeitsituationen © Jan, stock.adobe.com

Warmweiß – für eine stimmungsvolle Atmosphäre

Eine warmweiße Lichtfarbe mit einer Farbtemperatur von 2700K-3000K kann eine gemütliche und stimmungsvolle Atmosphäre erzeugen, indem sie ein warmes und einladendes Gefühl vermittelt. Hier sind einige Tipps, wie Sie bewusst eine solche Umgebung gestalten können:

  • Verwenden Sie warmweißes Licht in Wohnräumen wie Wohnzimmer, Schlafzimmer und Esszimmer, um eine gemütliche und einladende Atmosphäre zu schaffen.
  • Wählen Sie dimmbare Leuchten, um die Intensität der Beleuchtung an die Umgebung und die Tageszeit anzupassen. Ein niedrigeres Lichtlevel kann dazu beitragen, eine entspannte und gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
  • Kombinieren Sie warme Lichtfarben mit natürlichen Materialien, Oberflächenfarben und Texturen, um eine harmonische Umgebung zu gestalten.
  • Nutzen Sie warmweißes Licht, um Akzente zu setzen und Bereiche hervorzuheben, die Sie betonen möchten, z. B. ein Kunstwerk an der Wand oder einen gemütlichen Lesebereich.
  • Ergänzen Sie das Licht mit Kerzen oder anderen natürlichen Lichtquellen, um ein natürliches und gemütliches Gefühl zu erzeugen.
Welche Farbtemperatur (Kelvin) passt zu welchem Wohnbereich?
Welche Farbtemperatur (Kelvin) passt zu welchem Wohnbereich?

Tipp: Befinden sich die zu beleuchtenden Räume auf der Südseite oder haben sie besonders große Fenster? Dann könnten zusätzliche Maßnahmen wie ein Verdunkelungsrollo die Atmosphäre gemütlicher wirken lassen. Auch Pflanzen und schöne Dekorationen tragen zu einer angenehmen und individuellen Umgebung bei.

Vergleich von zwei LED-Leuchten mit kalter und warmer Lichtfarbe © Claudia, stock.adobe.com
Vergleich von zwei LED-Leuchten mit kalter und warmer Lichtfarbe © Claudia, stock.adobe.com

Kaltweiß – maximale Helligkeit zum Arbeiten und Lernen

Eine kaltweiße Lichtfarbe mit einer Farbtemperatur von 5000K-6500K eignet sich am besten für Räume oder Situationen, in denen eine hohe visuelle Leistung und Konzentration erforderlich sind. Hier sind einige Beispiele, für welche Anwendungen sich kaltweißes Licht eignet:

  • Büroräume und Arbeitsplätze: Kaltweißes Licht kann dazu beitragen, die Konzentration und die visuelle Leistung der dort tätigen Personen zu verbessern und somit die Produktivität steigern.
  • Küchen und Werkstätten: Kaltweißes Licht eignet sich hervorragend für Räume, in denen eine hohe Helligkeit und Farbgenauigkeit erforderlich sind, wie z. B. in der Küche beim Zubereiten von Lebensmitteln oder in Werkstätten beim Arbeiten mit Werkzeugen.
  • Schulen und Lernumgebungen: Kaltweißes Licht kann die Konzentration und die visuelle Leistung von Schülern fördern und kann somit zu einem besseren Lernfortschritt beitragen.
  • Verkaufsräume und Ausstellungshallen: Kaltweißes Licht eignet sich exzellent für Räume, in denen Produkte oder Kunstwerke präsentiert werden. Die ausgestellten Dinge lassen sich so heller ausleuchten und die Farben werden bei diesem Licht am wenigsten verfälscht, da sein Spektrum dem Tageslicht sehr ähnlich ist.

Tipp: Achten Sie darauf, dass kaltweißes Licht in manchen Umgebungen als unangenehm und kalt empfunden wird. Für Wohnräume eignet es sich daher nur bedingt, wenn Sie Wert auf eine intensive Ausleuchtung zum Arbeiten oder Lernen legen. Möglicherweise können Sie für diese Fälle lieber auf Leuchtmittel mit einer neutralweißen Lichtfarbe zurückgreifen.

Mit hellem Licht in Tageslichtqualität kommt beim Lernen keine Müdigkeit auf © stokkete, stock.adobe.com
Mit hellem Licht in Tageslichtqualität kommt beim Lernen keine Müdigkeit auf © stokkete, stock.adobe.com

Neutralweiße Lichtfarbe – für eine gelungene Kombination von Gemütlichkeit und visueller Stärke

Eine neutralweiße Lichtfarbe mit einer Farbtemperatur von 4000K-5000K eignet sich für Räume oder Umgebungen, in denen eine ausgeglichene Kombination aus visueller Leistung und gemütlicher Atmosphäre erforderlich ist. Hier folgen einige Beispiele, für welche Ansprüche neutralweißes Licht optimal geeignet ist:

  • Allgemeine Wohnräume: Neutralweißes Licht eignet sich ideal für Räume, in denen Sie sowohl lesen als auch fernsehen möchten.
  • Flure und Treppenhäuser: Neutralweißes Licht bietet für diese Räume eine ausreichende Helligkeit, welche die Sicherheit dort fördert, ohne dabei unangenehm hell zu sein.
  • Badezimmer und Toiletten: Auch in diesen Räumen profitieren Sie von einer Beleuchtung mit neutralweißem Licht, das hell ist, ohne unangenehm kalt zu wirken.
  • Gewerberäume: Neutralweißes Licht eignet sich hervorragend für Räume, in denen man sowohl arbeiten als auch sich entspannen möchte, da es eine ausgeglichene Kombination aus visueller Leistung und gemütlicher Atmosphäre bietet.

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Unterscheiden sich die einzelnen Leuchtmittel hinsichtlich der Lichtfarbe?

Ja, die verschiedenen Arten von Leuchtmittel unterscheiden sich hinsichtlich der Lichtfarbe. Die häufigsten Arten von Leuchtmitteln sind:

  • Glühlampen: Sie erzeugen ein warmweißes Licht und haben eine Farbtemperatur von etwa 2700K-3000K. Sie haben jedoch eine niedrige Farbwiedergabe und eine geringe Lebensdauer und sind außerdem inzwischen wegen der schlechten Energieeffizienz verboten.
  • Halogenlampen: Sie erzeugen ein warmweißes Licht und haben eine Farbtemperatur von etwa 2700K-3000K. Sie haben eine bessere Farbwiedergabe als Glühbirnen, aber auch eine geringere Lebensdauer und einen hohen Energieverbrauch.
  • Energiesparlampen (Leuchtstofflampen): Sie erzeugen ein neutralweißes Licht und haben eine Farbtemperatur von etwa 3500K-4100K. Sie haben eine gute Farbwiedergabe und eine längere Lebensdauer als Glühbirnen, aber eine geringere Lebensdauer als LED-Lampen.
  • LED-Leuchten: Sie erzeugen ein neutralweißes oder kaltweißes Licht und haben eine Farbtemperatur von etwa 5000K-6500K. Sie haben eine ausgezeichnete Farbwiedergabe und eine sehr lange Lebensdauer, sind aber teurer als die anderen Arten von Leuchtmittel.
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Hat die Lichtfarbe einen Einfluss auf den Energieverbrauch?

Der Energieverbrauch eines Leuchtmittels hängt nicht direkt von seiner Lichtfarbe ab, sondern vielmehr von der Bauart und Funktionsweise des Leuchtmittels sowie von der Menge an Licht, die benötigt wird. Glühlampen und Halogenlampen haben in der Regel einen höheren Energieverbrauch als Energiesparlampen und LED-Lampen, da sie weniger effizient sind. Auch die Menge an Licht, die benötigt wird, kann den Energieverbrauch beeinflussen. Je mehr Licht benötigt wird und je länger die Leuchte eingeschaltet ist, desto höher ist der Energieverbrauch.

LED-Lampen verbrauchen am wenigsten Strom
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Mit der optimalen Lichtfarbe wohlfühlen

Mit der optimalen Lichtfarbe für die gewünschte Anwendung schaffen sie eine angenehme Atmosphäre, die sich ideal zum Arbeiten, Erholen oder Lesen eignet. Moderne Beleuchtungslösungen bieten Möglichkeiten, die Lichtfarbe individuell per Knopfdruck oder App zu ändern. So können Sie ähnlich wie bei einem Dimmer zum Arbeiten kaltweißes Licht und nach Feierabend ein warmweißes Licht einstellen. Diese Lösungen sind besonders bei kleinen Wohnungen mit wechselndem Nutzungskonzept eine gute Idee.

Nutzen Sie darüber hinaus möglichst viele Ideen, um natürliches Licht in Ihre Räume zu lassen. Vergrößern Sie Fenster, bauen Sie Dachfenster oder Gauben ein oder lassen Sie bei der Konstruktion Ihres neuen Hauses Lichtschächte planen. Diese Varianten sind gleichzeitig nachhaltig und können fantastisch aussehen.

Natürliches Sonnenlicht ist für uns immer noch die beste Option, wenn es um Beleuchtung geht © Vitalii, stock.adobe.com
Natürliches Sonnenlicht ist für uns immer noch die beste Option, wenn es um Beleuchtung geht © Vitalii, stock.adobe.com
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