Tageslicht besser nutzen – Lichtkonzepte am Bau

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Energiekosten steigen und die Umwelt wird durch hohe Verbrauchszahlen übermäßig belastet. Wer nach Lösungen für diese Probleme sucht, kann bei der Beleuchtung für Innenräume auf natürliche Ressourcen setzen. So lohnt es sich, schon beim Bau an ein ausgeklügeltes Lichtkonzept zu denken, das möglichst viel Tageslicht in die Räume lässt. In diesem Beitrag erfahren, welche Möglichkeiten sich dafür empfehlen.

Tageslicht lässt sich auf verschiedenste Art und Weise für eine natürliche Innenraumbeleuchtung nutzen. Dieser Lichthof in Palma ist eines der schönsten Beispiele dafür © Snowshill, stock.adobe.com
Tageslicht lässt sich auf verschiedenste Art und Weise für eine natürliche Innenraumbeleuchtung nutzen. Dieser Lichthof in Palma ist eines der schönsten Beispiele dafür © Snowshill, stock.adobe.com

Neubau oder bestehendes Gebäude – so planen Sie zu jeder Zeit mehr Tageslicht ein

Um Tageslicht für die Beleuchtung zu nutzen, lohnt es sich, bestimmte bauliche Veränderungen vorzunehmen. Eine der besten Möglichkeiten ist das Einbauen von Oberlichtern oder Dachfenstern, dank derer Sonnenlicht direkt in den Raum strömen kann. Bei der Planung ist es wichtig zu wissen, ob es sich um einen Neubau oder um ein bestehendes Gebäude handelt. Bei Neubauten lassen sich viele Elemente wie ein Lichthof oder Lichtschächte wesentlich einfacher integrieren, wenn diese bereits bei der Gestaltung der Grundrisse berücksichtigt wird. Doch auch bei einer Bestandsimmobilie müssen Sie nicht auf diese Maßnahmen verzichten. Ein erfahrener Architekt kann bestimmt Lösungen für Sie entwickeln, welche die vorhandene Substanz optimal in ein modernes und umweltgerechtes Lichtkonzept einbinden.

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Konzepte für Neubauten

Um natürliches Tageslicht als kostensparenden und umweltschonenden Bestandteil der Beleuchtung im Haus zu nutzen, bieten sich für Neubauten folgende Lösungen an:

  • besonders große Fenster, zusätzliche Oberlichter bzw. Glasfronten über mehrere Etagen
  • liegende Dachfenster
  • Dachgauben mit möglichst großer Fensterfläche
  • Glasdach oder lichtdurchlässige Dacheindeckung
  • Lichtschacht im Haus, eventuell mit zusätzlichen Spiegeln ausgestattet
  • transparente oder halbtransparente Zwischenwände, um das Tageslicht möglichst weit in das Hausinnere zu lassen, Glastüren
  • Wintergarten

Bei der Gestaltung der Fenster sollten Sie wissen, dass diese nicht unbedingt bodentief gestaltet sein müssen. Zur optimalen Nutzung von Tageslicht in Innenräumen haben sich möglichst breite Fensterfronten als effektiver erwiesen. Der Grund dafür ist recht simpel: am Boden benötigen Sie einfach weniger Licht, dafür aber mehr in Arbeitshöhe auf dem Schreibtisch oder Küchentisch.

Dafür sollte die Oberkante der Fenster möglichst hoch angeordnet sein. Beispielsweise kann der Einbau eines Rollladenkastens innerhalb der Fensteröffnung den Lichteinfall um ungefähr 20 Prozent reduzieren. Sofern es möglich ist, sollte deshalb über Alternativen zum klassischen Rollladen nachgedacht werden. Auch die Breite der Fensterprofile hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Verbesserung des Tageslichteinfalls. Hierlassen sich durch konstruktive Veränderungen bis zu 15 % mehr Lichtausbeute erreichen (Profile möglichst schmal gestalten). Dabei ist darauf zu achten, dass die Profile ausreichend stark konstruiert sind, um eine Wärmeschutzverglasung aufzunehmen. Nur so kann gleichzeitig der Energieverbrauch des Gebäudes optimiert werden. Zusätzliche Maßnahmen, die einfach und preiswert zu realisieren sind, wären beispielsweise weiße Fensterbänke, die mit hellen Wand- und Bodenfarben kombiniert werden. Durch die gute Reflexionsfähigkeit verbessern diese Elemente die natürliche Raumausleuchtung mit Tageslicht.

Große Glasfassaden lassen besonders viel natürliches Licht in das Gebäude. Bei diesen Bauweisen ist es wichtig, auch an Beschattungslösungen für gleißend helle Tage zu denken © MVProductions, stock.adobe.com
Große Glasfassaden lassen besonders viel natürliches Licht in das Gebäude. Bei diesen Bauweisen ist es wichtig, auch an Beschattungslösungen für gleißend helle Tage zu denken © MVProductions, stock.adobe.com

Tipp: So clever es ist, möglichst viel Tageslicht für eine natürliche Beleuchtung zu nutzen, sollten Sie jedoch auch an heiße Sommertage denken. Kombinieren Sie deshalb die großen Fensterflächen und Lichtelemente immer mit einer variabel einstellbaren Beschattungsmöglichkeit. Damit lassen sich sowohl die Raumtemperatur als auch der Lichteinfall regulieren. Sie verhindern, dass Sie beim Arbeiten durch zu starkes Licht geblendet werden und können bei Bedarf eine gemütliche Atmosphäre mit einem abgedunkelten Raum erzeugen.

Wie gestalten Sie den Sonnenschutz des Gebäudes sinnvoll?

Sowohl für private Wohnhäuser als auch für gewerbliche Nutzungen sollten an den Süd-, West- und Ostfassaden ein flexibler Sonnenschutz vorgesehen werden. Dieser Sonnenschutz ist optimal konstruiert, wenn er bei Nichtbenutzung den Tageslichteinfall im Raum nur minimal verringert. Trotzdem sollte er eine zu starke Aufheizung der Räume bei sommerlichen Temperaturen verhindern. Außerdem ist es günstig, wenn der Sichtkontakt nach außen nicht komplett verhindert wird bzw. flexibel eingestellt werden kann.

Auf der Südseite von Gebäuden fällt das Sonnenlicht relativ steil ein. Hier bietet sich ein horizontal angeordneter Sonnenschutz wie ein Rollo, eine Markise oder ein flexibel ausfahrbares Vordach an. Auf der Ost- oder Westseite fällt die Sonne wesentlich flacher ein, weshalb hier andere Beschattungslösungen angebracht werden sollten. So können Sie etwa an diesen Seiten Vorhänge oder einen vertikalen Sonnenschutz in Form von drehbaren, senkrechten Lamellen anbringen.

Nachträgliche Verbesserungen bei Bestandsimmobilien

Bei Bestandsimmobilien kann es aufwendiger sein, die Tageslichtnutzung zu verbessern. Eine gute Gelegenheit bieten Renovierungs- oder Sanierungsmaßnahmen, bei denen Sie Elemente wie Fenster oder Dach in Angriff nehmen. Dabei lassen sich folgende Maßnahmen durchführen:

  • zusätzlicher Einbau von Dachfenstern oder Gauben
  • Vergrößerung der Fensterflächen (schmalere Rahmen, Entfernen von Rollladenkasten)
  • einen Teil der Dachfläche mit transparentem Belag decken
  • Wintergarten anbauen
  • einen Teil der Innenwände transparent gestalten oder mit Öffnungen versehen
  • Flächen wie Fensterbrett, Faschen und Wände möglichst hell gestalten

Tipp: Sofern es die Substanz gestattet, können Sie zusätzliche Fenster oder Oberlichter einbauen lassen. Diese baulichen Veränderungen sollten Sie jedoch immer von einem Architekturbüro planen und überprüfen lassen. Nur so können Sie sicher sein, dass die Statik Ihres Hauses nicht ungünstig beeinflusst wird.

Nachträglich eingebaute Dachfenster steigern den Wohnwert von ausgebauten Dachflächen enorm und können Ihre Energierechnung in Zukunft deutlich reduzieren © Photographee.eu, stock.adobe.com
Nachträglich eingebaute Dachfenster steigern den Wohnwert von ausgebauten Dachflächen enorm und können Ihre Energierechnung in Zukunft deutlich reduzieren © Photographee.eu, stock.adobe.com

Welche Dachfenster passen zu Ihrem Haus?

Wenn der Raum unter Ihrem Dach für Wohnzwecke ausgebaut ist, kann ein Dachfenster die Lichtausbeute von natürlichem Tageslicht wesentlich verbessern. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Fenster in Ihr Dach zu integrieren. Liegende Dachfenster folgen genau dem Verlauf der Dachfläche und fallen optisch von außen kaum auf. Sie eignen sich gut, wenn die Raumhöhe unter dem Dach ausreichend ist oder wenn vom Bauamt keine Gauben genehmigt wurden. Bei einem Dachfenster mit Gaube wird das Fenster senkrecht eingebaut und es ist ein zusätzliches kleines Dach darüber nötig. Mit einer Gaube gewinnen Sie zusätzliche Stellflächen mit verbesserter Höhe unter dem Dach. Diese Lösung bietet sich beispielsweise bei steileren Dachkonstruktionen an.

Ein Dachfenster auf dem Giebel lässt sich nutzen, um einen Lichtschacht im Haus zu bauen. Eine günstige Gelegenheit für diese Idee wäre der Abriss eines alten Schornsteins. Anstelle des Schornsteins könnte ein Lichtschacht mit Oberlicht eingebaut werden. Auch hier sollten Sie sich möglichst von einem Architekturbüro beraten lassen, um die bauliche Veränderung fachgerecht auszuführen.

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Beim Glas auf die Isolationswerte achten

Für die verbesserte Nutzung von Tageslicht in Innenräumen werden oft die Glasflächen am Gebäude vergrößert. Dabei ist es wichtig, auf die Isolationswerte der Fenster und Bauelemente zu achten. Diese sollten nicht nur die Wärmeisolation betreffen, sondern auch einen optimalen Schallschutz bieten. Sonst könnten Sie besonders in Ballungsgebieten durch eine stärkere Lärmbelästigung Nachteile erleiden.

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Elemente der Inneneinrichtung, um hellere Räume zu gestalten

Wie bereits erwähnt, lässt sich auch mit der Inneneinrichtung eine verbesserte Nutzung des natürlichen Tageslichtes erreichen. So können Sie helle Wand-, Boden- und Deckenfarben verwenden, um die Lichtreflexion zu verbessern und den Raum damit insgesamt heller zu machen. Bringen Sie Spiegel und Glaswände an, welche ebenfalls das Licht reflektieren oder es weiter in das Hausinnere leiten. Beispielsweise kann ein sonst dunkler Flur mit natürlichem Tageslicht versorgt werden, wenn die Türen zu den Räumen mit Oberlichtern oder transparenten Glaselementen versehen sind. Für Räume wie Küche oder Hauswirtschaftsraum können komplett durchsichtige Glastüren praktisch sein. Andere Orte wie Schlafzimmer, Kinderzimmer oder Wohnzimmer möchten Sie vielleicht nicht ganz so offen gestalten. Hier bieten sich beispielsweise Türen und Oberlichter mit geriffelten Glaselementen oder mit Milchglas an.

Beispiel für einen lichtdurchfluteten Raum mit Dachfenstern am Giebel sowie hellen Wand- und Bodenflächen © Dieter Holstein, stock.adobe.com
Beispiel für einen lichtdurchfluteten Raum mit Dachfenstern am Giebel sowie hellen Wand- und Bodenflächen © Dieter Holstein, stock.adobe.com
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