Licht wird in unseren Breiten zu vielen Gelegenheiten benötigt. Besonders in der Winterzeit, wenn die Tage kürzer werden, kommt man abends oder morgens nicht ohne eine künstliche Beleuchtung aus. Vielleicht haben auch Sie schon einmal einen Stromausfall erlebt. Meist dauert es nur wenige Stunden, bis die Energie wieder zur Verfügung steht. Doch manchmal kann es durch größere Havarien zu einer längeren Beeinträchtigung der Versorgung kommen. Für diesen Fall ist es gut, vorzusorgen und über eine Notbeleuchtung nachzudenken. Im folgenden Beitrag stellen wir Ihnen verschiedene Möglichkeiten vor und betrachten deren Vor- und Nachteile.
Welche Alternativen für eine Notbeleuchtung sind generell möglich?
Zu den bekannten Möglichkeiten für eine Notbeleuchtung gehören:
- Kerzen
- Solarleuchten
- im Handy integrierte Taschenlampe
- Batteriebetriebene Leuchten, Taschenlampen und ähnliche transportable Lampen
- Notstrom-Taschenlampen mit Kurbel zum Aufladen
- Gasleuchten (Campingleuchten)
- Petroleumlampen bzw. Öl-Lampen
- Notlicht über Nachleuchtfarben zur Kennzeichnung von Fluchtwegen, Korridoren etc.
- Notstromversorgung über einen Generator (betrieben mit Gas, Benzin oder Diesel)
- Notstromversorgung über einen Akku (tragbare Powerstation, Powerbank, Autobatterie)
Je nach gewählter Methode ist es nötig, bestimmte Vorräte anzulegen. Nur so können Sie die Notbeleuchtung im Ernstfall auch sofort nutzen. Am einfachsten funktioniert das mit Kerzen. Sie sind praktisch unbegrenzt lagerfähig. Allerdings benötigen Sie dazu auch Streichhölzer oder ein Feuerzeug, um das Licht bei Bedarf anzuzünden.
Für Taschenlampen und andere batteriebetriebene Leuchten benötigen Sie passende Akkus, die Sie am besten in der Nähe dieser Geräte aufbewahren. Wenig Pflegeaufwand und Vorsorge sind für Solarleuchten nötig. Hier genügt es, die Notfall-Leuchten immer so aufzubewahren, dass sich der Akku tagsüber automatisch aufladen kann. Ideal eignet sich dafür ein Platz am Fenster auf einem Regal.
Hochwertige Notstrom-Taschenlampen mit Kurbel zum Aufladen lassen sich meist zusätzlich über ein Kabel oder einen USB-Anschluss mit Energie versorgen. Das sollte Sie auch gelegentlich tun, denn das alleinige Aufladen mit der Kurbel kann sehr anstrengend werden.
Gasbetriebene Campingleuchten zeichnen sich durch eine lange Brenndauer aus. Die Gaskartuschen halten bei richtiger Lagerung extrem lange, ohne dabei Energieverluste zu erleiden, wie es bei Akkus der Fall sein kann. Ähnlich langfristig funktionieren Petroleumlampen bzw. Öl-Lampen. Allerdings ist bei all diesen drei Lösungen der Sicherheitsaspekt nicht zu vernachlässigen. In Umgebungen mit leicht entzündlichen Materialien sollten Sie offene Flammen möglichst vermeiden.
Ganz ohne Energie von außen (außer Sonnenlicht zum Aufladen der Pigmente) kommen Kennzeichnungen mit Nachleuchtfarben aus. Sie liefern jedoch nur ein mattes Licht, mit dem sich Fluchtwege im Flur und wichtige Gegenstände kennzeichnen lassen. Außerdem verblasst ihre Leuchtkraft mit der Zeit. Einige Pigmente halten mehrere Stunden eine gute Helligkeit. Bei anderen ist die Leuchtkraft schon nach kurzer Zeit Dunkelheit verschwunden.
Falls Sie nicht nur die Beleuchtung bei einem Stromausfall aufrechterhalten möchten, sondern auch Strom für Geräte wie den Kühlschrank oder Ihre elektronischen Kommunikationsmittel bereitstellen wollen, können Lösungen wie eine Generator-Notstromversorgung oder eine tragbare Powerstation sinnvoll sein.
Tipp: Falls Sie bei einem Stromausfall keine Möglichkeit zum Aufladen Ihres Handys haben, sollten Sie es nach Möglichkeit nur minimal für die Beleuchtung verwenden. Eventuell kann es wichtig sein, zu telefonieren oder Nachrichten abzusetzen. Sparen Sie deshalb die Akkuleistung lieber dafür auf.
Wie sicher sind die einzelnen Alternativen?
In puncto Sicherheit bieten einfache Taschenlampen für eine Notbeleuchtung im privaten Bereich die beste Option. Beim Betreiben werden keine Funken erzeugt und es ist auch kein offenes Feuer nötig.
Beim Umgang mit Medien wie Gas, Benzin oder Kerzen besteht immer eine gewisse Brandgefahr. Auch kann sich durch eine offene Flamme der Sauerstoffgehalt im Raum so weit reduzieren, dass gesundheitliche Risiken bestehen. Die Lagerung von Benzin muss ebenfalls besonders sorgfältig geschehen. Nach gesetzlicher Vorschrift dürfen Sie maximal 20 l Benzin in Ihrem Keller oder in der Garage aufbewahren. Können sich in einem nicht komplett entleerten Benzinkanister Dämpfe entwickeln, birgt das eine Explosionsgefahr. Auch kleine Lecks oder ein undichter Verschluss können die gefährlichen Benzindämpfe aus dem Kanister austreten lassen und zu schlimmen Unfällen führen.
Tipp: Lassen Sie Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen und sorgen am besten mit einem sicheren Kerzenhalter oder einer kippfesten Laterne für optimale Sicherheit.
Welche Kosten entstehen für die einzelnen Lösungen?
Um sich für eine Lösung für die Notbeleuchtung zu entscheiden, betrachten Sie folgende Kosten:
- Anschaffungskosten für die Geräte oder Leuchten
- Laufende Kosten für Brennmaterial, Batterien oder die Energie zum Aufladen
- Aufwand für die sichere Lagerung der Leuchten und Medien
Ungefähre Preise für die Anschaffung (Stand Februar 2023): Teelichter kosten ab 0,20 EUR pro Stück. Einfache Stabkerzen können Sie schon für Preise ab ca. 0,40 EUR pro Stück kaufen. Gaskartuschen kosten zwischen 20 und 45 € pro Liter. Die dazu passenden Lampen erhalten Sie zu einem Preis von ca. 40 €. Für eine Petroleumlampe müssen Sie aktuell ca. 10–20 € einplanen, für Lampenöl ca. fünf Euro pro Liter. Bei Taschenlampen sind die Preise sehr breit gefächert. Einsteigermodelle mit simpler Bauart gibt es schon für unter zehn Euro, die Skala ist nach oben hin offen für leistungsstarke Campingleuchten, druckfeste Unterwassertaschenlampen oder super helle LED-Leuchten.
Richtig in die Kosten geht es, wenn Sie sich ein Notstromaggregat oder eine Powerstation anschaffen möchten. Hier sollten Sie mehrere 100 € einplanen, je nach Modell und Leistungsfähigkeit kann der Betrag dafür auch schnell in den vierstelligen Bereich rutschen.
Tipp: Für eine einfache Notbeleuchtung im Haushalt genügen ein paar Kerzen, die Sie gemeinsam mit Streichhölzern oder Feuerzeug an einem leicht erreichbaren Ort aufbewahren, völlig. Am besten eignet sich dafür Teelichter, die Sie auch ohne Kerzenhalter sicher auf einem Teller oder in einem sauberen Glas betreiben können.
Im folgenden Abschnitt vergleichen wir die möglichen Brenndauern für die verschiedenen Varianten.
Wie lange kann die jeweilige Notbeleuchtung betrieben werden?
In der folgenden Übersicht listen wir einige typische Lösungen auf und geben die jeweilige Beleuchtungsdauer pro Einheit an.
Notbeleuchtungsvariante | Beleuchtungsdauer |
---|---|
Teelicht | 4–8 Stunden je Teelicht |
Stabkerze bzw. Tafelkerze | Bei guter Qualität 8 – 15 Stunden |
LED-Taschenlampe | mehrere Stunden bis mehrere Tage, ohne die Batterie zu wechseln |
Gaskartusche für Campinggasleuchte | Eine Kartusche mit 230 Gramm Gas hat bei voller Auslastung eine Betriebsdauer von ca. einer Stunde (zum Beispiel zum Wasserkochen). Für eine Gasleuchte kann die Leistung etwas gedrosselt werden, die Brenndauer hängt daher auch davon ab, wie hell die Leuchte betrieben wird. |
Petroleumlampen | Petroleumlampen in klassischer Bauweise liefern im Schnitt mit einer Tankfüllung für 20 Stunden Licht. Für eine Tankfüllung benötigen Sie ca. 100–200 ml Lampenöl oder Petroleum. |
Dieselgenerator | Zum Beispiel benötigt ein Dieselgenerator mit 6 kW Leistung bei voller Last ca. 2 Liter Diesel pro Stunde, der Verbrauch hängt vom Bautyp und von der Belastung des Generators ab. |
Benzinbetriebenes Notstromaggregat | Beispielsweise benötigt ein benzingetriebener Generator mit 1kW Leistung bei einer vollen Belastung ca. 1 Liter Benzin pro Stunde. Die genauen Zahlen finden Sie für jedes Gerät in der Produktbeschreibung unter „Technische Daten“. |
Solarleuchte | Hängt von der Leistungsfähigkeit der eingebauten Solarmodule, der Speicherkapazität der enthaltenen Akkus und der Beleuchtungsdauer zum Aufladen ab. |
Powerstation | Auch hier kann keine pauschale Aussage getroffen werden. Die Energie der Powerstation verbraucht sich natürlich schneller, wenn stärkere Verbraucher angeschlossen werden und langsamer, wenn nur einige LED-Leuchten Strom aus dem Akku beziehen. |
TIPP
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Für welchen Einsatzzweck brauchen Sie die Notbeleuchtung?
Eine Notbeleuchtung kann beispielsweise für folgende Zwecke sinnvoll sein:
- in privaten Haushalten bei Stromausfall
- temporär für Bauvorhaben, bei denen kein Netzanschluss vorhanden ist
- für Unternehmen bei Stromausfall
- in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen
Während Sie für einen privaten Haushalt mit etwas Kerzenlicht super für einige Stunden ohne Strom auskommen, wird dies bei Unternehmen oder in öffentlichen Einrichtungen natürlich nicht praktikabel sein. Auch bei Bauvorhaben mit längerer Laufzeit sind akkubetriebene Leuchten oft nicht mehr ausreichend. Hier empfehlen sich Lösungen mit einem Notstromaggregat, das mit Diesel, Benzin oder Gas betrieben wird.
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Lohnen sich Windgenerator oder Solarmodul auf dem Balkon?
Es lohnt sich, Windgenerator oder Solarmodul auf dem Balkon zu installieren, wenn Sie die Vorteile des Energiegewinns aus regenerativen Quellen nutzen möchten. Wind- und Solarenergie liefern saubere, umweltfreundliche und preiswerte Energie, mit der Sie Ihren eigenen Strom erzeugen können. Für die Installation fallen Kosten an, die sich jedoch mit der Zeit durch den gewonnenen und selbst verbrauchten oder gegen Entgelt in das Netz eingespeisten Strom rentieren. Achten Sie bei der Auswahl des Modells darauf, dass es vom Platz her passt. Die Solarmodule sollten sehr stabil montiert werden, um Unfallgefahren auszuschließen. Informieren Sie sich außerdem, ob die Sonnenscheindauer an diesem Platz ausreichend für einen effektiven Betrieb der Anlage ist.
Ob Sie einen Windgenerator auf Ihrem Balkon betreiben dürfen, kann von einer Genehmigung des Vermieters abhängen. Auch auf eigenen Grundstücken gibt es Vorschriften für den Aufbau solcher Anlagen, damit Nachbarn nicht unnötig oder übermäßig gestört werden. Lassen Sie sich deshalb am besten vor dem Kauf und der Installation von einer erfahrenen Fachfirma beraten.
Hinweis: Um Solarmodule oder Windgenerator effektiv nutzen zu können, benötigen Sie eine komplette Anlage mit Speichermedium und eventuell mit einem zusätzlichen Wechselrichter, der den Strom passend zum Netz zur Verfügung stellt. Achten Sie bei den Angeboten darauf, dass all diese Komponenten enthalten sind.
Fehlersuche bei LED-Leuchten – so erkennen Sie die Ursachen
LED-Leuchten zeichnen sich durch Robustheit und Langlebigkeit aus. Im Normalfall sind mit diesen Leuchtmitteln zwischen 15.000 und 50.000 Betriebsstunden möglich.… weiterlesen