LED-Lampen haben in fast allen Bereichen unseres Lebens die ehemaligen Leuchtmittel wie Glühlampen, Leuchtstoffröhren oder Halogenleuchten abgelöst. Auch wenn LED eine sehr lange Lebensdauer haben, müssen sie doch von Zeit zu Zeit ersetzt werden. Vielleicht möchten Sie einen Raum auch heller ausleuchten, wünsche sich eine andere Lichtfarbe oder spezielle Effekte. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf von LED-Lampen achten sollten und was die technischen Kennzahlen auf der Verpackung oder in der Produktbeschreibung konkret bedeuten.

Technische Angaben zur LED-Leuchte – was bedeuten sie?
Bei der Auswahl von LED-Lampen gibt es eine ganze Anzahl technischer Parameter, die beim Kauf von Glühbirnen nicht nötig waren. Hier genügte es, eine bestimmte Wattzahl und die richtige Fassung bzw. Birnenform zu wählen, um eine passende Lampe zu finden. Bei LED ist das etwas anders und Sie sollten folgende Kennzahlen berücksichtigen:
- Lichtstrom in Lumen (lm) – ist die gesamte nach allen Richtungen abgegebene Lichtleistung der LED-Leuchte
- LED mit der Kennzeichnung RGB lassen sich in ihrer Farbe verändern (Rot, Grün, Blau und Mischfarben sind möglich)
- Farbtemperatur in Kelvin (K) zeigt an, ob die Lampe warmweißes, kaltweißes oder neutralweißes Licht abgibt
- Farbwiedergabeindex (Ra) kennzeichnet die Lichtqualität (eine Glühlampe hat beispielsweise 100 Ra)
- Der Abstrahlwinkel ist wichtig für Spots oder Effekte (hier sollte er möglichst klein sein)
- Der Schaltzyklus gibt an, wie oft das Leuchtmittel ein- und ausgeschaltet werden kann, ohne dabei kaputtzugehen. Er sollte möglichst hoch sein, wenn das Licht im betreffenden Raum sehr häufig ein- und ausgeschaltet wird, wie etwa in öffentlichen Toiletten.
- Dimmbarkeit – nicht alle LED-Lampen können gedimmt werden. Sie benötigen außerdem eventuell spezielle Dimmer für die Leuchten.

- Die Energieeffizienzklasse gibt an, wie hoch der Energieverbrauch des Leuchtmittels im Vergleich mit Geräten ähnlicher Lichtleistung ist. Eine Kennzeichnung mit A (grün) steht für einen verhältnismäßig geringen Energieverbrauch.
- Angaben zur Betriebsspannung – Das Leuchtmittel kann für Hochvoltbetrieb (230 V) oder Niedervoltbetrieb (12 V) ausgelegt sein.
Tipp: Hilfreich können Tabellen sein, welche die Leuchtkraft der LED mit einer klassischen Glühbirne vergleichen. Diese betreffen jedoch meist nur den Lichtstrom in Lumen. Ein direkter Vergleich ist nur bedingt möglich, da beispielsweise die Lichtfarben und der Farbwiedergabeindex von LED oft stark vom Licht der Glühlampen abweichen.
Richtige Lichtfarbe und Helligkeit
Die richtige Lichtfarbe der LED ist wichtig, um die gewünschte Stimmung im Raum zu erzeugen. So wählt man beispielsweise kaltweißes Licht für Arbeitsumgebungen. Hier benötigen Sie auch ein möglichst helles Licht, um kleine Details gut zu sehen und um weniger schnell zu ermüden. Für Wohnräume, in denen sie auch entspannen wollen, sind LED-Lampen mit warmweißer Lichtfarbe oder mit neutralweißem Licht besser geeignet. Zur Auswahl der richtigen Lichtfarbe erhalten Sie wertvolle Tipps in unserem Beitrag Farbtemperatur von LED.

Lichtplanung im Neubau
Der Neubau eines Hauses ist ein ambitioniertes Projekt, das viel Vorbereitung und Planung benötigt. Neben den Faktoren der Architektur für… weiterlesen

Unser kurzer Überblick hilft Ihnen, schnell die richtige Lichtfarbe auszuwählen:
- Warmweißes Licht kommt natürlichem Tageslicht sehr nahe, es wirkt deshalb auf uns gemütlich und entspannend
- Neutralweißes Licht ist dem natürlichen Tageslicht ebenfalls ähnlich, jedoch etwas heller als warmweißes Licht, es wirkt aktivierend
- Kaltweißes Licht fördert die Konzentration, kann jedoch die Farben in der Umgebung verfälschen – achten Sie hier auf einen hohen Ra-Wert (Farbwiedergabeindex), wenn eine gute Farbwiedergabe für Sie wichtig ist.
Für ausführlichere Informationen zur optimalen Helligkeit lesen Sie unseren Beitrag zum Lichtstrom in Lumen (lm) oder schauen sich die folgende Tabelle an. Falls Sie sich gerne an den früheren Werten für Glühbirnen orientieren möchten, können Sie einfach die Wattzahl der bisherigen Glühbirne mit zehn multiplizieren – das ergibt ungefähr den entsprechenden Wert in Lumen, den Sie benötigen, um eine ähnliche Helligkeit zu erhalten.

Energieverbrauch
Der Energieverbrauch von LED-Lampen scheint auf den ersten Blick vernachlässigbar. Doch kann sich bei einer umfangreich projektierten Beleuchtung auch dieser Posten zu einer bedeutenden Summe aufrechnen. Achten Sie insbesondere darauf, bei einem Eigenbau einen passenden Transformator auszuwählen, der mit einem guten Wirkungsgrad arbeitet. Bei der Lichtplanung für einen Neubau kann es deshalb vorteilhaft sein, strategisch Elemente zur Nutzung von Tageslicht zu integrieren. Nutzen Sie Solarmodule, wenn Sie LED-Leuchten im Außenbereich anbringen möchten. Damit sparen Sie nicht nur Energiekosten, sondern benötigen keinen Netzanschluss für das Außenlicht und können die Lampen an einem beliebigen Ort installieren.


TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Elektrikern vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Fassung und Einbaugröße
Damit bereits vorhandene Lampen und Fassungen weiter genutzt werden können, sind viele LED-Leuchtmittel in ihrer Bauart so gestaltet, dass sie in eine klassische Glühlampenfassung passen. Die Schraubgewinde als Sockel für Glühlampen wurden erstmals von Thomas Alva Edison entwickelt und patentiert. Dieses sogenannte Edisongewinde ist auch heute noch in Gebrauch und wird mit einem E und einer weiteren Buchstaben- oder Zahlenkombination gekennzeichnet. Am weitesten verbreitet sind zum Beispiel die Fassungen E14 und E27.

Taschenlampen sind meist mit einem Sockel in der Größe E10 ausgestattet. Stecksockel werden mit einem G und ebenfalls einer Buchstaben- und Zahlenkombination gekennzeichnet. Sie sind üblicherweise für Leuchtstoffröhren oder Halogenleuchten ausgelegt. Doch gibt es inzwischen auch LED-Leuchtmittel, welche in diese Fassungen passen und damit einen optimalen Ersatz bieten.
Achten Sie bei der Einbaugröße der LED-Leuchte darauf, dass der Körper in Ihre Lampe passt. Leuchtmittel mit der Fassung E14 können beispielsweise sehr schlank wie eine Kerze geformt sein oder auch einen größeren Durchmesser für den Teil über der Fassung aufweisen.

Warum ist der Abstrahlwinkel bei LED-Lampen wichtig?
Bei einer normalen Glühlampe wird das Licht immer gleichmäßig in alle Richtungen abgestrahlt. Dies ist bei einem LED-Leuchtmittel nicht der Fall. Hier wird das Licht gebündelt und nicht gleichmäßig gestreut, was eher einem Spot entsprechen würde. Der Abstrahlwinkel bzw. Halbwertswinkel eines Leuchtmittels gibt an, in welchem Winkel die Lichtstärke noch mindestens die Hälfte des Maximums aufweist. Wählen Sie für Ihre Deckenleuchte am besten eine LED mit einem Abstrahlwinkel von mindestens 120 Grad. Für Strahler oder Spots können Sie Leuchtmittel mit einem Abstrahlwinkel von ca. 40 bis 80 Grad verwenden.

Tipp: Sichern Sie beim Einbau der LED-Leuchtmittel, dass Personen in der Umgebung nicht geblendet werden. Bei einem Spot lässt sich das mit einem entsprechenden Einstellwinkel realisieren. Bei anderen Lampen benötigen Sie eventuell einen entsprechenden Lampenschirm oder Sie wählen eine Leuchte mit Milchglas aus.
Clevere Lösungen für indirekte Beleuchtung
LED-Streifen eignen sich dank ihrer kompakten Bauweise für ganz neue Beleuchtungskonzepte. So lassen sich damit beispielsweise indirekte Beleuchtungen bei geringem Platzbedarf auch nachträglich in Wohnräumen, an Möbeln oder Decken und Wänden anbringen. Die Streifen selbst lassen sich kleben oder mit vorgefertigten Befestigungselementen fixieren. Sie können diese Leuchten einsatzbereit in einer fertigen Länge kaufen oder individuell anfertigen. Wie das geht und was Sie dabei beachten müssen, erfahren Sie in unserem Beitrag zur Beleuchtung mit LED-Streifen.


Fazit: Gute Planung vermeidet Fehlinvestitionen
Wie Sie erfahren haben, ist beim Kauf von LED-Lampen einiges zu beachten. Nur so gehen Sie sicher, beispielsweise die richtige Lichtfarbe und Helligkeit für Ihren gewünschten Einsatzzweck auszuwählen. Wenn Sie sich etwas näher mit der Materie befassen, werden Sie viele neue Möglichkeiten entdecken, um Ihre Wohnung, Geschäftsräume oder den Außenbereich optimal mit Licht zu versorgen. Sollten sich noch irgendwo alte Energiefresser wie Glühbirnen, Halogenleuchten oder Leuchtstofflampen im Einsatz befinden, tauschen Sie diese möglichst bald aus. Dank der eingesparten Kosten für die Elektroenergie wird sich die Investitionen schnell rentieren.


Geschichte der Beleuchtung
Wer sich mit dem Thema Beleuchtung befasst, wird dabei immer wieder auf historische Quellen stoßen. Seit wann nutzen Menschen überhaupt… weiterlesen