Wenn es um Leuchten und Licht geht, taucht immer wieder auch die Kennzahl Lux auf. Der Name dieser Kennzahl stammt von dem lateinischen Wort „lux“, das so viel wie „Licht“ bedeutet. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag kurz, was diese Kennzahl bedeutet und wofür sie bei Ihrem Beleuchtungskonzept wichtig ist.
Wofür steht die Kennzahl Lux?
Mit dem Begriff Lux (lx) wird die physikalische Einheit für die Beleuchtungsstärke einer Lichtquelle bezeichnet. Sie gibt an, wie viel Lichtstrom einer Lichtquelle ausgehend auf eine Fläche fällt. Der Wert von 1 lx wird erzeugt, wenn ein Lichtstrom von einem Lumen gleichmäßig über eine Fläche von 1 m² verteilt wird.
Eine alternative Definition geht davon aus, dass eine punktförmige Lichtquelle mit einer Stärke von einem Candela die Beleuchtungsstärke von 1 lx in einem Abstand von 1 m vom beleuchteten Objekt erzeugt.
Das alles klingt etwas verwirrend und kompliziert. Im Grunde ist es aber ganz einfach: Die Beleuchtungsstärke hängt sowohl von der Stärke der Lichtquelle, als auch von der Entfernung des beleuchteten Objekts zu dieser Lichtquelle und dem Einfallswinkel des Lichts ab.
Info: Da der Wert für die Beleuchtungsstärke neben dem Lichtstrom und räumlichen Gegebenheiten auch durch den Abstand zum Leuchtmittel und durch die Lichtstärke (Candela) bestimmt wird, kann dieser Wert nicht auf den Verkaufspackungen der Leuchtmittel angegeben werden.
Wie lässt sich die Kennzahl Lux berechnen?
Eine Berechnung liefert nur ein grobes Ergebnis für die Kennzahl Lux, da die zahlreichen Umgebungsparameter wie reflektierende Wände oder schattenwerfende Elemente im Raum nur mit hohem Aufwand genau berücksichtigt werden könnten. Wenn Sie diesen Wert genau erhalten möchten, benötigen Sie ein Luxmeter, mit denen sich die Beleuchtungsstärke konkret für bestimmte Orte im Raum messen lässt.
Für eine grobe Berechnung benötigen Sie den Candela-Wert des betreffenden Leuchtmittels und die Entfernung der Lichtquelle zur beleuchteten Fläche bzw. zum beleuchteten Objekt. Mit dieser Formel führen Sie die Berechnung aus:
Lux = Candela / Abstand² (in Metern)
Beispiel: Sie möchten den Lux-Wert für ein Leuchtmittel mit einem Abstrahlwinkel 95° und einem Lichtstrom von 320 Lumen berechnen. Die Beleuchtungsstärke eines solchen Leuchtmittels beträgt ca. 170 Candela. Wenn diese Leuchte nun in einem Abstand von 1,20 m über dem Esstisch oder Arbeitstisch angebracht wird, berechnet sich der Wert für die Beleuchtungsstärke Lux wie folgt:
Lux = 170 Candela / (1,2 m)2 = 118,06 lx
Die Berechnung ergibt einen Wert für die Beleuchtungsstärke von ca. 118 lx. Falls dieser Wert für eine optimale Ausleuchtung der gewünschten Fläche zu gering ist, können Sie entweder das Leuchtmittel dichter an die Fläche heranbringen oder ein Leuchtmittel mit einem stärkeren Lichtstrom (mehr Lumen) wählen.
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Welche Lux-Werte sind in Wohn- und Arbeitsbereichen ideal?
Für die Beleuchtung von Arbeitsstätten, von Arbeitsstätten in Innenräumen sowie für Straßenbeleuchtung gibt es gesetzlich vorgeschriebenen Normen, welche Beleuchtungsstärke an den jeweiligen Plätzen mindestens vorhanden sein muss. Im privaten Bereich sind diese Werte nicht vorgeschrieben. Trotzdem kann man sich für eine optimale Ausleuchtung von Arbeitsbereichen, für das Schaffen einer gemütlichen Atmosphäre oder für eine sichere Beleuchtung von Wegen im Flur oder auf dem Grundstück nach gut erprobten Richtwerten orientieren. Im Folgenden erhalten Sie eine kurze Übersicht dazu:
- Eine angenehme Grundbeleuchtung in Wohnräumen wie Wohnzimmer, Schlaf- und Esszimmer erreichen Sie mit einem Wert von ca. 300 lx. Dafür genügen in der Regel normale Hängeleuchten oder Deckenleuchten.
- An Plätzen, die zum Lesen, Nähen oder für andere Handarbeiten eingerichtet sind, sollte die Beleuchtungsstärke etwas höher, nämlich bei ungefähr 500 lx, konzipiert werden. Für den Schreibtisch können dabei bis zu 1000 lx für eine angenehme Arbeitsatmosphäre sorgen. Für die Realisierung verwenden Sie zusätzlich zur Grundbeleuchtung Stehlampen, Schreibtischleuchten oder bewegliche Strahler.
- Eine behagliche Wohlfühlatmosphäre erschaffen Sie mit gedimmtem Licht. Hier reicht beispielsweise ein Wert von ca. 50 lx aus.
- Nicht nur für Schlafzimmer von Kindern, auch im Flur oder in Treppenhäusern bieten Nachtlichter eine gute Orientierungshilfe für mehr Sicherheit. Sie müssen nur wenig Licht spenden und können mit Werten zwischen 10 und 50 lx ausgestattet sein.
Info: Welche Werte liefert natürliches Licht von Sonne und Mond? Das hängt von der Tageszeit, der Jahreszeit und der Bewölkung ab. An Wolkentagen sind auf der Erdoberfläche ca. 20.000 lx messbar, an einem wolkenfreien Sommertag kann dieser Wert bis zu 100.000 lx betragen. In den Wintermonaten scheint die Sonne aus einem niedrigeren Winkel – dann beträgt die Beleuchtungsstärke bei bedecktem Himmel ungefähr 3500 lx. In den Stunden der Dämmerung kann man immerhin noch 750 lx messen. Auch wenn uns eine klare Vollmondnacht sehr hell erscheint, kommen hier nur ca. 0,25 lx auf der Erde an.
Richtwerte für das Einstellen von Dämmerungsschaltern und Bewegungssensoren
Lichtempfindliche Sensoren, die entweder auf die Dämmerung oder auf Bewegungen reagieren, lassen sich oft auf einen bestimmten Lux-Wert einstellen. Normalerweise wird hier meist ein Wert von 10 lx gewählt. Dieser Wert kann jedoch eventuell zu gering sein, wenn Umgebungslicht wie Straßenlaternen oder andere Beleuchtungen seitlich auf diese Sensoren fallen. Bei den meisten Geräten sind Empfindlichkeiten zwischen wenigen Lux bis zu 1000 oder sogar 2000 lx möglich. Testen Sie einfach, ob die Sensoren nach Ihren Wünschen arbeiten und stellen Sie bei Bedarf den Wert individuell ein. Meist lässt sich dies über eine am Gerät angebrachte Stellschraube schnell und einfach realisieren. Informieren Sie sich sicherheitshalber in der Bedienungsanleitung, wie Sie dabei vorgehen sollten.
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