So planen Sie die Anlage Ihres neuen Obstgartens
Für Ihren neuen oder auch für einen bereits bestehenden Obstgarten können Sie vielfältige Pflanzkonzepte wählen, bei denen der Schwerpunkt eher auf Obstbäumen, auf Beerensträuchern, Weinreben oder eine Mischung verschiedenster Obstsorten, Blumen und Gemüsesorten liegt. Im folgenden Beitrag stellen wir Ihnen eine Auswahl verschiedener Möglichkeiten vor.
Bauerngarten – bunt und vielfältig
Ein typischer Bauerngarten ist eine herrlich bunte Mischung mit Obst, Gemüse, Kräutern und Blumen. Dabei haben sich im Laufe vieler Jahrhunderte bestimmte Mischkulturen bewährt, die sich gegenseitig fördern und das Risiko für Pflanzenkrankheiten vermindern.
Zu einem Bauerngarten gehören Obstsorten wie:
- Äpfel
- Birnen
- Pflaumen, Mirabellen und Renecloden
- Beerensträucher wie Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren
- Erdbeeren
- eventuell auch Weinreben
Diese Pflanzen haben bis auf die Erdbeeren einen festen Standort. Sie können von Blumen und Kräutern begleitet werden oder (wie beispielsweise die größeren Obstbäume) auf einer Wiese oder Weide stehen. Im Bereich der Sträucher pflanzen Sie am besten Bodendecker wie Thymian oder Immergrün an. Erdbeeren profitieren von einer Gemeinschaft mit Knoblauch auf einem Beet.
Tipp: Wenn Sie einen typischen Bauerngarten anlegen möchten, könnten Sie schöne alte Obstsorten bevorzugen – viele Baumschulen und Gartencenter bieten inzwischen auch alte, seltene Sorten an. Alternativ können Sie Ihre Bäume selbst veredeln – das ist gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Pflegeleichte und großzügig angelegte Streuobstwiesen
Streuobstwiesen haben eine lange Tradition. Sie wurden früher oft auf Flächen angelegt, die sich weniger gut für eine landwirtschaftliche Bearbeitung eignen. Das könnten beispielsweise Grundstücke an einem Hang oder auf unebenem Gelände so wie auch entlang von Wegen oder Straßen sein. Heute bereichern diese Wiesen sowohl unsere ländlichen als auch urbane Kulturen. Sie eignen sich außerdem gut für eine Kombination mit Tierhaltung. Auf der Weide unter den Bäumen fühlen sich Schafe und Ziegen wohl. Aber auch Pferde, Esel oder sogar Schweine könnten den Auslauf auf der Streuobstwiese genießen. Typisch für eine Streuobstwiese sind Obstbäume in Form von Hochstämmen, die „verstreut“ über die gesamte Fläche angeordnet sind. Diese recht lockere Anordnung verschiedener Sorten auf einem Grundstück und die hohen, frei ausgewachsenen Bäume machen den Unterschied zu einer Ertragskultur aus. Ertragskulturen werden heute häufig in Form von Monokulturen mit Halbstamm- oder Niedrigstamm-Züchtungen betrieben.
Achten Sie bei der Anlage der Streuobstwiese darauf, eine gute Mischung verschiedener Sorten auszuwählen. Einige Apfel- oder auch Birnensorten profitieren von der Nachbarschaft mit sogenannten Befruchtersorten. Planen Sie ausreichend Pflanzabstände zwischen den Bäumen ein, damit sich die Kronen gut entwickeln und sich Krankheiten nicht so einfach übertragen.
Unter den Bäumen lassen sich nicht nur Weiden oder Grasflächen anlegen. Sie können hier auch Beerensträucher pflanzen oder verschiedene Gemüsekulturen, Kräuter und Blumen anbauen. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass die Obstbäume im Bereich der Baumscheibe viel Wasser und Nährstoffe ziehen und daher nicht alle Gemüsesorten an diesen Stellen gut gedeihen können.
Hinweis: Streuobstwiesen mit ihren hohen, vielfältigen Bäumen sind ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Singvögel und andere Kleinlebewesen. Falls Sie ausreichend Platz in ihrem Obstgarten haben, kann eine Streuobstwiese daher ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz sein.
Ein Naschgarten für die ganze Familie
Legen Sie bei der Anlage Ihres Obstgartens Wert auf eine möglichst vielfältige Auswahl? Möchten Sie möglichst die ganze Saison über frische Früchte genießen, aber keine großen Vorräte anlegen? Dann könnten Sie einen bunten Naschgarten pflanzen, in dem verschiedene Beerensträucher, Erdbeeren, Wein und kleinwüchsige Obstbäume wachsen. Ideal eignen sich dafür beispielsweise Säulenzüchtungen oder Niedrigstämme. Sie bringen nicht so viele Früchte auf einmal wie ein Hochstamm ein und lassen sich bequem ohne Leitern und Gerät ernten. Auch Schnitt und Pflege sind bei kleineren Obstbäumen einfacher zu realisieren.
Wählen Sie Sorten mit verschiedenen Reifezeitpunkten aus und pflanzen Sie einfach von jeder Sorte einen oder maximal zwei Sträucher (außer bei Himbeeren, dort benötigen Sie mehr Pflanzen, ca. 5–10 je Sorte). So können Sie immer wieder frische Früchte ernten und dabei unterschiedliche Aromen genießen. Da nicht so große Mengen auf einmal anfallen, lassen sie sich gut frisch verbrauchen und Sie müssen sich nicht mit Einkochen, Einfrieren oder Trocknen der Früchte befassen.
Tipp: Falls Sie Ihre Kinder oder Enkelchen mit naschen lassen wollen, eignen sich Züchtungen ohne Stacheln wie stachellose Brombeeren dafür besonders gut. Auch Walderdbeeren bieten eine perfekte Ergänzung für einen Naschgarten. Ihre winzigen, aromatischen Früchte reifen den ganzen Sommer lang.
Mini-Obstgarten auf dem Balkon
Falls Sie keinen eigenen Garten besitzen, aber über einen Balkon verfügen, lässt sich auch hier ein Mini-Obstgarten einrichten. In Blumenkästen und Pflanztöpfen können Sie Erdbeeren und Beerensträucher ziehen. Sogar der Anbau von Äpfeln, Pflaumen, Kirschen oder Birnen ist auf dem Balkon möglich. Dafür eignen sich Säulenzüchtungen, die in einem Pflanzcontainer gezogen werden. Allerdings benötigen diese Mini-Obstbäume unbedingt einen regelmäßigen und fachkundig ausgeführten Rückschnitt, damit die Krone säulenförmig und kompakt bleibt.
An Beeren für den Blumenkasten eignen sich beispielsweise folgende Arten:
- Erdbeeren, auch Klettererdbeeren oder Hängeerdbeeren
- Preiselbeeren, Moosbeeren und Cranberry (mehrjährig und winterhart)
- Blaubeeren
- Johannisbeeren
- Gojibeeren
- bei einer guten Südlage können Sie auch mit Melonen und Zitrusfrüchten experimentieren
Denken Sie bei den Pflanzen auf dem Balkon daran, dass die Pflanzgefäße nur bedingt Wasser speichern können und sorgen Sie für eine regelmäßige Bewässerung. Eventuell kann auch eine Beschattung nötig sein, damit die Pflänzchen in der Mittagshitze nicht verbrennen.
TIPP
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Tipps für den Kleingarten in einer Sparte
Haben Sie einen Kleingarten in einer Gartensparte gepachtet? Dann gilt es hier, die Regeln des Vereins zu beachten. Oft werden bestimmte Mindest-Anbauflächen für Gemüse und Obst vorgeschrieben. Verschiedene Sorten, wie beispielsweise Nussbäume oder Haselnusssträucher, sind nicht in allen Sparten gestattet. Auch bei den Obstbäumen und den Abständen zur Grundstücksgrenze gibt es häufig Vorschriften. Diese betreffen oft die maximale Höhe der Bäume.
Trotzdem kann es vorteilhaft sein, einen Kleingarten in einer Sparte zu pachten:
- Sie befinden sich in einer angenehmen Gemeinschaft mit Gleichgesinnten
- Austausch von Fachwissen und Früchten oder Ablegern ist unkompliziert möglich
- die Gemeinschaft kann sich besser gegen unerwünschte Maßnahmen der Gemeinde oder Stadt wehren
- Kinder finden in der Nachbarschaft vielleicht liebe Spielkameraden
- da sich in den Gartensparten viele kleine Parzellen zu einem größeren Gebiet vereinigen, bieten sie für viele Vögel und Kleinlebewesen einen geschützten Lebensraum – das ist unbezahlbar in Stadtgebieten
In einem Kleingarten lässt sich eine herrliche grüne Oase schaffen, die Sie mit reichlich frischem Obst und Gemüse versorgt. Familien mit Kindern genießen den Platz, um den Nachwuchs an die Natur heranzuführen und gemeinsam viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen.
Frische Früchte in Hülle und Fülle im Obstgarten
Wer einen Obstgarten anlegen möchte, hat dazu viele Möglichkeiten. Sie können eine Streuobstwiese planen, viele verschiedene Beerensträucher pflanzen oder mit… weiterlesen