Exotische Obstsorten für den Obstgarten und ihre Besonderheiten

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Exotische Obstsorten erfreuen sich schon seit langer Zeit einer großen Beliebtheit. Sie wurden im Barock in Orangerien und Gewächshäusern gezogen und über weite Entfernungen importiert. In europäischen Gegenden mit gemäßigtem Klima ist die Kultivierung verschiedener exotischer Sorten mit gutem Erfolg möglich. Ideal eignen sich dafür beispielsweise Weinbauregionen mit milden Wintern und warmen, sonnenreichen Sommern. Doch auch mit einem Gewächshaus, mit einem Frühbeet oder im Kübel kann Ihnen die Anzucht von Melonen, Physalis oder anderen Exoten gelingen. Probieren Sie es einfach aus. Im folgenden Beitrag stellen wir Ihnen einige bewährte Sorten vor, die sich auch für den Anbau hierzulande eignen.

In einem Gewächshaus kann auch die Anzucht von exotischeren Pflanzen gelingen © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
In einem Gewächshaus kann auch die Anzucht von exotischeren Pflanzen gelingen © Marina Lohrbach, stock.adobe.com

Feigen – köstliche Früchte und beeindruckend schöne Pflanzen

Die echte Feige (Ficus Carica) wird bereits seit der Antike im Mittelmeerraum kultiviert. Viele Sorten sind gegenüber Frost sehr empfindlich, doch gibt es auch Züchtungen, die Temperaturen von bis zu -8 °C vertragen. Falls Sie sich für den Anbau von Feigen in Ihrem Obstgarten entscheiden, sollten Sie auf jeden Fall eine robuste und möglichst frostbeständige Sorte auswählen. Ein sonniger Standort, am besten auf der Südseite vor einer Mauer oder Hauswand, wirkt sich günstig auf die Entwicklung und Reifung der Früchte aus.

Die Feige ist ein sommergrüner Baum, der im Winter seine Blätter abwirft. Er wird zwischen drei und zehn Metern hoch und bildet eine ausladende Krone. Wegen der schönen glatten, hellgrauen Rinde und der oft knorrigen, kompakten Form bietet ein Feigenbaum auch ohne Laub einen attraktiven Anblick.

Pflanzen Sie Ihren Feigenbaum am besten an einen geschützten Standort auf der Südseite oder in einen Kübel. Sorgen Sie für einen gut durchlüfteten und aufgelockerten Boden, den Sie mit reifem Humus anreichern können. Feigenbäume wachsen langsam und müssen nicht verschnitten werden.

Das braucht der Feigenbaum
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Die Früchte reifen in unseren Breiten im späten Herbst. Es gibt hierbei Sorten mit grüner als auch Sorten mit violetter Fruchtschale. Das Innere des reifen Fruchtfleisches ist rot und enthält zahlreiche winzige Kerne, die man mitessen kann. Bei reifen Feigen können Sie die Schale mitessen. Wer das nicht so mag, kann die Früchte auch schälen oder vierteln, um das Fruchtfleisch pur zu genießen. Feigen sind frisch nur kurze Zeit lagerfähig (ca. eine Woche im Kühlschrank). Sie lassen sich trocknen, zu Fruchtmus oder Marmelade verarbeiten oder zu einem süßen Dessertwein ansetzen.

Hinweis: Die Hülle und der Stiel unreifer Feigen enthalten einen weißen Milchsaft. Dieser Milchsaft ist auch in den Blättern und jungen Zweigen des Baumes zu finden. Er wird in der traditionellen Volksmedizin für verschiedene Zwecke, wie beispielsweise gegen Mückenstiche oder Warzen verwendet. Der Saft ist leicht giftig und sollte nicht in größeren Mengen verzehrt werden.

Ein Feigenbaum bildet mit seinem imposanten Wuchs und den schönen großen Blättern einen Blickfang in jedem <a href=
Ein Feigenbaum bildet mit seinem imposanten Wuchs und den schönen großen Blättern einen Blickfang in jedem Garten. Bereits im zeitigen Frühjahr beginnen sich die knubbeligen runden Fruchtansätze zu zeigen © Olga Iljinich, stock.adobe.com

Melonen – süß und saftig

Melonen gehören zu den Kürbisgewächsen und gedeihen als einjährige Pflanzen. Ihre Kultivierung erfordert ein mildes Klima mit viel Sonne und einer regelmäßigen Bewässerung. Sie gedeihen als Starkzehrer auf humosen, gut aufgelockerten Böden mit einer hohen Nährstoffdichte am besten. Eine gute Wasserspeicherfähigkeit des Bodens wirkt sich außerdem gut auf ihr Wachstum aus. Melonen bilden meterlange, rankende Triebe aus und benötigen daher viel Platz auf dem Beet. Sie lassen sich auch im Gewächshaus oder in einem Kübel (beispielsweise auf dem Balkon) ziehen.

Das brauchen Melonen
Das brauchen Melonen

An einer Ranke bilden sich sowohl männliche als auch weibliche Blüten aus. Nach der Befruchtung bilden sich die kugeligen oder ovalen Früchte und beginnen zuerst mit einem Größenwachstum. Ist dieses abgeschlossen, beginnt der Reifeprozess, bei dem die Melonen ihre saftige Süße erhalten. Der Erntezeitpunkt kann bereits im Sommer liegen, wenn Sie die Jungpflanzen im Frühling vorgezogen haben. Spätestens Ende September bis Mitte Oktober sollten alle Früchte vom Feld genommen werden. Frost vertragen sie auf keinen Fall – sowohl Pflanzen als auch die noch an der Ranke befindlichen Früchte würden über Nacht absterben.

Hinweis: Obwohl Melonen herrlich süß schmecken können, zählen sie genaugenommen nicht zum Obst, sondern sind ein Gemüse.

Bei den Melonen wird zwischen Wassermelonen und Zuckermelonen unterschieden. Die Zuckermelonen werden wiederum in drei verschiedene Haupt–Arten unterteilt:

Planen Sie beim Anbau von Melonen eine Vorkultur von circa vier Wochen ein. Der Sämling benötigt für die Anzucht eine konstante Temperatur von circa 25 °C bei gleichmäßiger Befeuchtung. Härten Sie die Pflanzen vor dem Ausbringen ins Freiland unbedingt ab. Die Temperaturen dürfen nach dem Ausbringen nicht mehr unter 10 °C fallen, sonst würden die jungen Melonenpflanzen eingehen.

Für die Entwicklung ihrer Melonenpflanzen kann es günstig sein, die Wärmespeicherung des Bodens durch das Abdecken mit dunklen Folien unter den Pflanzen zu fördern. Außerdem können Sie die Ausbildung großer und kräftiger Früchte begünstigen, indem Sie die Ranken nach dem ersten Fruchtansatz einkürzen. Ähnlich wird bei Kürbissen verfahren, um größere Früchte zu erhalten.

Tipp: Wassermelonen sind noch etwas schwieriger zu kultivieren als Zuckermelonen. Weichen Sie eventuell auf kleinfrüchtige Sorten aus. Mit diesen Exemplaren steigen Ihre Chancen, dass die Früchte auch in unseren Breiten zuckersüß ausreifen.

Mit sorgfältiger Pflege, guter Bewässerung und bei sonnigem, warmem Wetter gedeihen mit etwas Glück auch in unseren Breiten köstliche Netzmelonen © olgavolodina, stock.adobe.com
Mit sorgfältiger Pflege, guter Bewässerung und bei sonnigem, warmem Wetter gedeihen mit etwas Glück auch in unseren Breiten köstliche Netzmelonen © olgavolodina, stock.adobe.com

Physalis – die aromatische Kapstachelbeere mit leuchtend orangen Blüten

Physalis sind robust, pflegeleicht und eignen sich ausgezeichnet für eine Kultivierung in unseren Breiten. Sie lassen sich schon im Februar auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Für das Auspflanzen im Freiland sind folgende Bedingungen günstig:

  • sonniger Standort
  • nährstoffreicher Boden (Physalis sind Starkzehrer)
  • gleichmäßige Versorgung mit Wasser
  • im Herbst kann ein Frostschutz die Zeit für die Reife verlängern
  • eine Rankhilfe verhindert, dass die Pflanzen sich mit den Früchten zum Boden neigen und verschmutzen

Der Anbau von Physalis eignet sich auch für das Gewächshaus, wobei Sie sichergehen, dass die Früchte wirklich reifen und eine aromatische Süße erhalten. Da die Pflanzen nicht allzu groß werden, können Sie Physalis auch in einem Kübel auf dem Balkon kultivieren. Ihre Früchte sind reif, wenn sich die papierartige Hülle (die wie ein kleiner Lampion aussieht) braun färbt und trocknet.

Physalis lassen sich relativ einfach kultivieren – hier sind reifende und noch unreife Früchte an einem Strauch zu sehen © Marina Lohrbach, stock.adobe.com
Physalis lassen sich relativ einfach kultivieren – hier sind reifende und noch unreife Früchte an einem Strauch zu sehen © Marina Lohrbach, stock.adobe.com

Indianerbanane – PawPaw

Die Indianerbanane ist weder mit der Banane verwandt, noch sieht sie ihr äußerlich ähnlich. Der Baum trägt ovale Früchte mit gelbgrüner Schale. Sie enthalten ein cremiges Fruchtfleisch, welches sich am besten auslöffeln lässt. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Bananen, Mango und Melone. Ein Vorteil dieser Pflanze ist es, dass sie bis -25 °C winterhart ist. Deshalb lässt sie sich auch in unseren Breiten gut kultivieren. Allerdings ist die Indianerbanane zweihäusig – das bedeutet, Sie benötigen mindestens zwei Pflanzen, um Früchte ernten zu können. Ein weiterer Nachteil ist es, dass unsere heimischen Insekten die Blüten dieser exotischen Pflanze ignorieren. Eine Bestäubung muss deshalb von Hand erfolgen.

Ansprüche an den Standort:

  • halbschattiger, geschützter Platz
  • lehmiger Boden
  • gleichmäßige Versorgung mit Wasser

Diese Exoten lassen sich auch gut als Kübelpflanze kultivieren.

Die Indianerbanane (Pawpaw)
Die Indianerbanane (Pawpaw)

TIPP

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Citrusbäume wie Orangen, Zitronen und Mandarinen

Citrusbäume benötigen sehr viel Wärme und unbedingt einen frostgeschützten Platz zum Überwintern. Sie gedeihen in unseren Breiten nur als Kübelpflanze und auch die Ernte reifer Früchte ist sehr stark von extrem warmem Wetter und einem geschützten, sonnigen Standort abhängig. Diese Obstbäume eignen sich eher als Zierpflanzen als zum Anbau von Obst. Ihre glänzenden, sattgrünen Blätter und die intensiv duftenden Blüten sowie die Fruchtansätze bereichern jeden Garten oder Balkon.

Citruspflanzen machen sich im Garten oder auf dem Balkon einfach wunderbar © vulkanismus, stock.adobe.com
Citruspflanzen machen sich im Garten oder auf dem Balkon einfach wunderbar © vulkanismus, stock.adobe.com

Als besonders robuste Sorte ist die Satsuma bekannt. Sie stammt ursprünglich aus Japan und wurde aus verschiedenen Mandarinensorten gezüchtet. Ihre kernlosen Früchte schmecken süß und sind ausgesprochen saftig.

Granatapfel – hübsche Sträucher mit leuchtend roten Blüten und Früchten

Der Granatapfel wird wie die Feige seit vielen Jahrhunderten im Mittelmeerraum kultiviert. Er gilt als heilige Frucht und enthält besonders viel Vitamin C. In unseren Breiten ist der Anbau winterharter Sorten möglich, wobei die Früchte nur in milden Lagern mit sehr sonnigem und warmem Klima voll ausreifen.

Diese Pflanze bildet ein Strauch, der ca. 2–3 m hoch werden kann. Regelmäßiges Zurückschneiden und eine gleichmäßige Versorgung mit Wasser fördern die Fruchtbildung. Reife Granatäpfel zeigen eine intensiv rote Farbe. In ihnen sind zahlreiche kleine Kerne enthalten, die von saftigem Fruchtfleisch umgeben sind. Am besten schmecken sie roh. Sie lassen sich aber auch ausgezeichnet zu Saft, Marmelade oder Fruchtwein verarbeiten.

Tipp: Besonders attraktiv wirken die leuchtend roten Blüten des Granatapfelstrauchs, die sich im Frühjahr in reicher Pracht entwickeln. Deshalb kann diese exotische Obstpflanze auch ausgezeichnet als Zierstrauch dienen oder eine schöne Hecke bilden.

Blüten und Früchte zeigen beim Granatapfel eine intensiv rot leuchtende Farbe © Igor Batenev, stock.adobe.com
Blüten und Früchte zeigen beim Granatapfel eine intensiv rot leuchtende Farbe © Igor Batenev, stock.adobe.com
Kiwipflanzen benötigen Rankhilfen für einen aufrechten Stand. Mit einer Pergola können Sie Ihren Garten in eine üppige Fruchtoase verwandeln © Uwe, stock.adobe.com
Kiwi und Brombeere – rankende Obstsorten im Fokus

Exotische und heimische Früchte Kiwis stammen ursprünglich aus China bzw. Ostasien und wurden von dort zuerst in Neuseeland kultiviert, bevor… weiterlesen

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