Erdbeeren im Obstgarten anpflanzen

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Obstsorten für den Obstgarten

Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse und sind mindestens schon seit der Steinzeit ein fester Bestandteil der menschlichen Ernährung. Europäische Walderdbeeren wurden im Mittelalter bereits gezielt angebaut. Nach der Entdeckung Amerikas wurden von dort Sorten mit größeren Früchten eingeführt und miteinander gekreuzt. So entstand in der Bretagne um 1750 herum die Urform der heute bekannten Gartenerdbeere, von der die meisten derzeit bekannten Sorten abstammen. Lesen Sie hier, wie Sie diese köstlichen Früchte am besten in Ihrem Obstgarten anbauen und was Sie dabei beachten sollten.

Erdbeeren sind die perfekte Ergänzung für jeden Obstgarten © PhotoSG, stock.adobe.com
Erdbeeren sind die perfekte Ergänzung für jeden Obstgarten © PhotoSG, stock.adobe.com

Welche Erdbeersorte eignet sich für Ihren Obstgarten?

Bei der Auswahl der Erdbeersorten für Ihren Obstgarten haben Sie viele Möglichkeiten. Sie können sich für früh tragende Sorten entscheiden oder Monatserdbeeren pflanzen, die das ganze Jahr über kontinuierliche Erträge liefern. Mit einer Mischung verschiedener Sorten, deren Erntezeitpunkte Sie geschickt planen, können Sie das Zeitfenster für Ihre Erdbeerernte verlängern. Außerdem gibt es weitere Eigenschaften, die für die passende Sorte wichtig sein können:

  • Größe der Früchte
  • aufrechter oder eher hängender Wuchs
  • Geschmack, Duft und Aroma
  • transportfest bzw. lagerfähig
  • zu erwartende Ertrag
  • Wie gut eignen sich die Früchte zum Konservieren?
  • Auf welchen Boden gedeiht diese Sorte am besten?
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Kurzporträts der wichtigsten Erdbeersorten

Fast jedes Jahr kommen neue Erdbeersorten auf den Markt, deren Eigenschaften immer wieder verbessert und verfeinert werden. Neben den bereits beschriebenen Fakten spielt für die Auswahl der richtigen Erdbeersorte auch der persönliche Geschmack eine Rolle. Für Experimente können Sie einfach einige Pflanzen verschiedener Erdbeeren kaufen. Markieren Sie auf Ihrem Beet, welche Sorte in welchem Abschnitt gepflanzt wurde. Beobachten Sie, wie die Erdbeeren gedeihen und notieren Sie sich bei einer Verkostung, ob sie Ihnen gut schmecken und wie ihre Struktur beschaffen ist. Ihre Lieblingssorte können Sie dann entweder nachbestellen oder aus den vorhandenen Pflanzen vermehren. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl verschiedener Erdbeersorten für eine frühe, mittlere und späte Ernte vor.

Erdbeersorten für eine frühe Ernte:

  • Daroyale – mit ausgezeichneter Lagerfähigkeit
  • Donna – Frühsorte mit hellroten, zuckersüßen Früchten
  • Honeoye – ertragreiche Sorte mit dunkelroten Früchten

Erdbeersorten für einen mittleren Erntezeitpunkt:

  • Korona – für leichte Böden geeignet, mit aufrechtem Wuchs und süßen Früchten
  • Polka – robuste Erdbeersorte, die auch schwere Böden verträgt
  • Senga Sengana – ein beliebter und bewährter Klassiker mit aromatischen und großen Früchten
  • Sonata – sehr ertragreich, mit besonders saftigen Erdbeeren

Erdbeersorten für einen späten Erntezeitpunkt:

  • Nerid – sehr robust und wenig krankheitsanfällig, saftige Früchte
  • Pandora – späte Erdbeersorte mit etwas säuerlichem Aroma
  • Symphony – gute Einlege-Erdbeere
  • Vicoda – eignet sich wegen der besten Früchte ausgezeichnet zum Konservieren

Monatserdbeeren, welche die ganze Saison über köstliche Früchte liefern:

  • Ostara – ideal zum Naschen für Kinder
  • Amandine – Reich fruchtend, mit länglichen und hellroten Früchten
  • Mara de Bois – mittelgroße Erdbeeren, diese Sorte lässt sich nicht durch Ableger vermehren (es werden keine gebildet)
  • Merosa – lässt sich gleichzeitig als Zierpflanze nutzen, da sie wundervolle, rosa Blüten entwickelt

Tipp: Eventuell können Sie auch bei Ihren Gartennachbarn oder Freunden verschiedene Erdbeersorten probieren und sich Empfehlungen für den Anbau holen. Außerdem erhalten Sie so Erfahrungen zu den Sorten und ihrer Verträglichkeit mit regionalen Besonderheiten aus erster Hand.

Walderdbeeren können eine fantastische Bereicherung für einen Naschgarten sein © encierro, stock.adobe.com
Walderdbeeren können eine fantastische Bereicherung für einen Naschgarten sein © encierro, stock.adobe.com

Das müssen Sie beim Pflanzen von Erdbeeren beachten

Erdbeeren gedeihen am besten an einem Platz, der mit viel Sonne gesegnet ist, denn reichlich Sonne lässt die Früchte süßer werden. Diese Klasse sollte zudem nicht zu windgeschützt sein, damit die Pflanzen und auch die Erdbeeren selbst nach einem Regen schneller wieder trocknen können. Der ideale Boden für ein Erdbeerbeet ist locker und nicht zu lehmhaltig. Viel Humus fördert die Entwicklung der Pflanzen. Außerdem ist ein pH-Wert des Bodens zwischen 5,5 und 6,5 für das Wachstum Ihrer Erdbeerpflanzen günstig.

Vor dem Anpflanzen von Erdbeeren ...
Vor dem Anpflanzen von Erdbeeren …

Bereiten Sie das Beet ca. zwei Wochen vor dem Pflanzen vor, indem Sie es mit einer Grabegabel tief umgraben und reifen Humus sowie eventuell etwas Hornmehl einarbeiten. Kurz vor dem Einsetzen der Pflanzen harken Sie die Fläche noch einmal glatt.

So pflanzen Sie Erdbeeren richtig (1)
So pflanzen Sie Erdbeeren richtig (1)

Planen Sie zwischen den Reihen einen Abstand von mindestens 60 cm ein. Innerhalb der Reihe setzen Sie die Erdbeerpflanzen in einem Abstand von 25 bis 30 cm ein. Erdbeeren sind Flachwurzler und dürfen nicht zu tief eingepflanzt werden.

So pflanzen Sie Erdbeeren richtig (2)
So pflanzen Sie Erdbeeren richtig (2)

Das Herz der Pflanze soll dabei über der Erdoberfläche bleiben. Beim Pflanzen wurzelnackter Erdbeeren achten Sie darauf, dass die Wurzeln nicht geknickt werden, sondern genügend Raum im Pflanzloch haben. Wässern Sie die Neupflanzung anschließend gründlich und versorgen Sie Ihre Erdbeeren während der Anwachsphase mit ausreichend Wasser. Auch bei trockenem Wetter kann eine Bewässerung den Ertrag und die Fruchtbildung fördern.

Hinweis: Durch Mulchen mit Rasenschnitt oder Stroh verhindern Sie, dass der Boden zu schnell austrocknet. Außerdem werden die empfindlichen Früchte vor Nässe geschützt und neigen so weniger dazu, von Grauschimmel befallen zu werden.

Achten Sie beim Pflanzen Ihrer Erdbeeren darauf, dass das Herz der Pflanze über der Erdbodenoberfläche bleibt © PhotographyByMK, stock.adobe.com
Achten Sie beim Pflanzen Ihrer Erdbeeren darauf, dass das Herz der Pflanze über der Erdbodenoberfläche bleibt © PhotographyByMK, stock.adobe.com

Diese Maßnahmen fördern einen guten Ertrag und gesunde Früchte

Die Pflege Ihrer Erdbeerbeete erfordert einigen Aufwand, der sich jedoch in einem reichen Ertrag auszahlen kann. Planen Sie für Ihre Erdbeeren folgende regelmäßige Arbeiten ein:

  • Unkraut entfernen
  • im ersten Jahr kann die Erde mit vorsichtigem Hacken zwischen den Pflanzen aufgelockert werden
  • ab Anfang Mai eine Mulchschicht (Stroh, Heu oder Rasenschnitt) zwischen die Pflanzen legen
  • diese Mulchschicht wird nach der Ernte wieder entfernt
  • nun können auch Ableger gezogen werden, alle Kindel, die Sie nicht für die neue Anzucht benötigen, sollten entfernt werden
  • nach der Ernte kann außerdem gedüngt werden (am besten mit organischem Beerendünger)

Alle drei Jahre sollten Sie Ihre Erdbeerpflanzen ersetzen, denn dann beginnt der Ertrag rapide abzunehmen. Legen Sie die Beete dafür am besten immer an einer anderen Stelle an, damit sich der Boden erholt und Krankheitserreger weniger Chancen für eine Ausbreitung haben.

Tipp: Verzichten Sie nach dem ersten Jahr der Pflanzung Ihrer Erdbeeren auf das Hacken der Beete. Zupfen Sie das Unkraut lediglich aus und decken Sie den Boden mit Mulch ab. Eventuell können Sie die Erde mit einem Sauzahn auflockern. So schonen Sie die inzwischen breiter gewachsenen Wurzeln der Pflanzen.

Welche Pflanzenkrankheiten können Ihre Erdbeeren gefährden?

Bei sehr feuchter Witterung und einem zu langen Standort an der gleichen Stelle können sich Krankheiten und Schädlinge in Ihrem Erdbeerbeet ausbreiten. Zu diesen Krankheiten gehören beispielsweise:

  • Graufäule (Botrytis cinerea) – durch einen Pilz verursacht, der durch feuchte Bedingungen gefördert wird
  • Weißfleckenkrankheit, Rotfleckenkrankheit und Schwarzfleckenkrankheit (jeweils ebenfalls ein Pilz)
  • Rote Wurzelfäule – beim Befall sehen die Hauptwurzeln fahl und glatt aus
  • Erdbeermilben oder Weichhautmilben verursachen gekräuselte und bräunlich verfärbte Herzblätter an den Pflanzen
  • der Erdbeerblütenstecher verursacht abgeknickte Stängel und eingetrocknete Blüten
  • bei großer Trockenheit können Tausendfüßler die Pflanzen anfressen
So beugen Sie Krankheiten bei Erdbeeren vor
So beugen Sie Krankheiten bei Erdbeeren vor

Die meisten dieser Krankheiten lassen sich vorbeugend verhindern. Entfernen Sie regelmäßig alte Blätter und überzählige Ableger, damit die Pflanzen nicht zu dicht stehen. Ein sonniger und luftiger Standort sowie das Mulchen mit Stroh fördern ebenfalls die Gesundheit Ihrer Erdbeerpflanzen. Außerdem können Sie robuste und wenig krankheitsanfällige Sorten auswählen, denen Mehltau und Pilze wenig anhaben. Pflanzen Sie Knoblauch mit auf das Erdbeerbeet – diese Mischkultur wirkt sich günstig gegen das Entstehen von Graufäule aus. Gesteinsmehl, Zwiebelextrakt oder Brennnesseljauche können bei der Bekämpfung dieser gefürchteten Erdbeerkrankheit ebenfalls helfen. Entfernen Sie befallene Früchte, Blätter oder ganze Pflanzen so schnell wie möglich und entsorgen Sie diese nicht auf dem Kompost, sondern durch Verbrennen oder im normalen Abfall.

Durch das Mulchen mit Stroh lassen sich viele Pflanzenkrankheiten bei Erdbeeren verhindern © mirkograul, stock.adobe.com
Durch das Mulchen mit Stroh lassen sich viele Pflanzenkrankheiten bei Erdbeeren verhindern © mirkograul, stock.adobe.com

TIPP

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So vermehren Sie Ihre Lieblings-Erdbeeren in Eigenregie

Erdbeeren lassen sich entweder durch Aussaat oder durch Ableger vermehren. Bei der Vermehrung durch Ableger gehen Sie sicher, genau die Eigenschaften der Mutterpflanze auf die Jungpflanzen zu übertragen, denn Erdbeerableger sind genetische Klone ihrer Mutterpflanzen. Saatgut bietet Ihnen eine sehr preiswerte Alternative, um viele Pflänzchen selbst zu züchten. Hier benötigen Sie allerdings etwas mehr Geduld und Pflegeaufwand, bis Sie die ersten Früchte ernten können.

So führen Sie die Vermehrung von Erdbeeren über Ableger durch:

Nach der Ernte beginnen die Erdbeerpflanzen Ausläufer zu bilden, an denen sich eine oder mehrere neue Blattrosetten zeigen. Kommen diese Blattrosetten mit Erde in Kontakt, bilden sie Wurzeln aus und wachsen nach und nach an. Um kräftige Jungpflanzen zu ziehen, sollten Sie immer nur die erste Pflanze vom Ausläufer verwenden. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, können die Kindel abgenommen und getopft werden. Sie lassen sich dann an einem geschützten Platz weiterziehen, bis sie kräftiger sind und das neue Beet vorbereitet ist. Alternativ können Sie die Kindel auch direkt auf das neue Erdbeerbeet einpflanzen. Alle überzähligen Ausläufer sollten Sie zeitnah von den Mutterpflanzen entfernen, damit das Beet nicht zu dicht bewachsen wird.

Die Ausläufer von Erdbeerpflanzen eignen sich ideal für eine Vermehrung. Nutzen Sie am besten immer nur die erste Jungpflanze, die sich an der Ranke bildet – so erhalten Sie besonders kräftige Exemplare © Scott Latham, stock.adobe.com
Die Ausläufer von Erdbeerpflanzen eignen sich ideal für eine Vermehrung. Nutzen Sie am besten immer nur die erste Jungpflanze, die sich an der Ranke bildet – so erhalten Sie besonders kräftige Exemplare © Scott Latham, stock.adobe.com

Für die Aussaat können Sie entweder Saatgut im Fachhandel kaufen oder es aus reifen Erdbeeren selbst gewinnen. Die winzigen Körnchen keimen am besten in feiner Anzuchterde. Nach dem Aufgehen können sie pikiert und in größere Töpfe gesetzt werden. Diese lassen sich bei günstigem Wetter auch im Freiland kultivieren – das härtet die Jungpflanzen ab und sorgt für einen gleichmäßigen und kräftigen Wuchs. Sind sie groß genug, erfolgt die Umpflanzung in das zukünftige Erdbeerbeet.

Tipp: Wenn Sie das Saatgut selbst ziehen, kann es zu interessanten Überraschungen kommen. Vielleicht züchten Sie ja auf diese Art und Weise eine ganz neue Erdbeersorte.

In unseren weiteren Beiträgen erfahren Sie mehr über andere Obstsorten wie Birnen, Erdbeeren, Wein und Äpfel.

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