Bäume im Garten und Naturschutz – so helfen Sie mit!

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Wer einen Garten hat, kann aktiv den Naturschutz fördern. Bäume spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem und verbessern die Lebensbedingungen in ihrer Umgebung. Lesen Sie in diesem Beitrag, wie die Bäume in Ihrem Garten zum Naturschutz beitragen können und auf welche Besonderheiten Sie dabei achten sollten.

Mit einer gezielten Auswahl und Pflege für die Bäume in Ihrem Garten können Sie einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten © kevin, stock.adobe.com
Mit einer gezielten Auswahl und Pflege für die Bäume in Ihrem Garten können Sie einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten © kevin, stock.adobe.com

Welche Rolle spielen Gartenbäume im Naturschutz?

Weltweit werden Wälder und ungenutzte Wildnis immer weiter zurückgedrängt. Sie müssen neuen Siedlungen, Verkehrswegen und Industrieanlagen weichen, welche sich durch die steigenden Bevölkerungszahlen und das Wirtschaftswachstum immer weiter ausbreiten. Auch wenn ein Garten dem Vergleich mit einem Wald kaum standhält, können doch die Bäume und die gesamte Lebensgemeinschaft auf diesem Fleckchen Erde einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz und Umweltschutz leisten. In der Stadt tragen Gärten zur Versorgung mit Sauerstoff und zur Luftreinigung bei. Sie bieten zahlreichen kleinen Lebewesen einen Rückzugsort und Nahrung. Bei einer schonenden Nutzung können hier auch Pflanzen gedeihen, die in der freien Natur bereits selten geworden sind.

Naturschutz bedeutet nicht, dass ein Garten ungepflegt und wild aussehen muss. Sie können das Gelände in verschiedene Bereiche aufteilen, die als Nutzgarten, zur Erholung und als naturbelassene Zone dienen. Bäume sind dafür ideal geeignet, denn das meiste Kribbeln und Krabbeln findet einige Meter über dem Boden, in den Baumkronen statt.

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Einheimische Arten bevorzugen?

Möchten Sie sich aktiv für den Naturschutz in Ihrem Garten einsetzen? Dann wäre es in erster Linie sinnvoll, bei der Auswahl der Bäume einheimische Arten zu bevorzugen. Sie bieten vor allem Insekten wie Bienen Nahrung. Auch verschiedenste heimische Käfer, Spinnen und Mikroorganismen fühlen sich auf diesen Bäumen besonders wohl. Doch wie sieht das konkret bei exotischen Bäumen aus, die beispielsweise aus dem Mittelmeerraum, aus Asien oder aus Nordamerika stammen?

Durch die in den letzten Jahren anhaltende Trockenheit konnten sich leider viele Krankheiten und Schädlinge bei einheimischen Bäumen ausbreiten. Laubbäume wie Esche, Ahorn oder Kastanie sind immer häufiger von Pilzerkrankungen betroffen. Das hat zum Teil dazu geführt, dass Landschaftsgärtner auf andere Arten ausweichen, welche die geänderten klimatischen Bedingungen besser vertragen. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau hat in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg eine Pilotstudie gestartet, welche die Eignung exotischer Bäume für unsere Städte untersucht. In der ersten Phase wurde getestet, wie gut sich die Bäume in unserem Klima entwickeln. Seit dem Jahr 2021 wurde diese Studie erweitert und die Forscher und Forscherinnen untersuchen, wie die fremden Bäume von heimischen Insekten angenommen werden. Erste Ergebnisse zeigen, dass die meisten dieser Arten genauso gut von fliegenden und kriechenden Insekten besucht werden wie die einheimischen Bäume. Ein abschließendes Ergebnis soll innerhalb von zwei Jahren vorliegen.

Forscher der Universität Würzburg untersuchen, ob fremde Bäume aus Asien oder Nordamerika auch von einheimischen Insekten angenommen werden © ruslan_khismatov, stock.adobe.com
Forscher der Universität Würzburg untersuchen, ob fremde Bäume aus Asien oder Nordamerika auch von einheimischen Insekten angenommen werden © ruslan_khismatov, stock.adobe.com

Vielfalt für eine optimale Diversität und robuste Pflanzen

Aus der Studie geht unter anderem hervor, dass sich eine möglichst hohe Vielfalt an verschiedenen Baumarten positiv auf die Lebensbedingungen der Insekten auszuwirken scheint. Außerdem sind die Bäume selbst wesentlich robuster und gesünder, wenn Monokulturen vermieden werden.

Diesem Prinzip können Sie auch in Ihrem Garten folgen. Pflanzen Sie daher gerne Laubbäume, Nadelbäume, Zierobst und natürlich auch Obstbäume an. Bei einigen Obstbäumen wirkt es sich zum Beispiel positiv auf die Früchte aus, wenn unterschiedliche Sorten angebaut werden. Viele Pflanzenkrankheiten wie Pilze sowie Fressfeinde können sich weniger gut ausbreiten, wenn der Garten abwechslungsreich gestaltet ist.

Hinweis: Allerdings gibt es einige Kombinationen, welche ungünstig sind. So sollte man Koniferen nicht in dichter Nachbarschaft mit einem Birnbaum pflanzen. Hier besteht die Gefahr, dass eine Rostkrankheit auf die Birne übertragen wird, welche Blätter und Früchte befallen kann.

Bäume bieten wertvolle Lebensräume

Bäume sind nicht nur schön anzusehen und als Produzenten von Sauerstoff sowieso zur Reinigung der Luft wichtig. Sie bieten Lebensraum und Unterschlupf für verschiedenste Tiere:

  • Vögel
  • kleine Säugetiere, wie Eichhörnchen, Siebenschläfer, Fledermäuse oder Baummarder
  • Insekten wie Käfer, Hautflügler und Spinnentiere
  • Kriechtiere wie Eidechsen oder Nattern

In älteren Bäumen können sich Höhlungen befinden, die als Nistplatz oder als Versteck dienen.

Bäume – Lebensraum für Tiere
Bäume – Lebensraum für Tiere

Verlassene Nisthöhlen, welche Spechte angelegt haben, dienen selten gewordenen Höhlenbrütern wie Wendehals und Halsbandschnäpper einen wichtigen Platz für die Aufzucht ihrer Jungen. Auch Siebenschläfer und Fledermäuse nehmen diese Höhlen gerne an. Außerdem werden sie gelegentlich von Wildbienen oder Wespen besiedelt, die hier ideale Bedingungen für ihre Brut und für das Anlegen von Vorräten finden.

Diese Baumhöhle bietet einem Eichhörnchen einen willkommenen Unterschlupf © be free, stock.adobe.com
Diese Baumhöhle bietet einem Eichhörnchen einen willkommenen Unterschlupf © be free, stock.adobe.com

Totholz dient Wespen und Hornissen dabei auch als Baumaterial für die imposanten Nester. Sie beißen dafür kleine Stücke des trockenen Holzes ab und vermischen sie mit ihrem Speichel. Diese Masse wird wie Papiermaché schichtweise übereinander geklebt, bis das typische, kugelförmige Nest mit den Waben entsteht. Aus diesen Gründen sollte man ältere Bäume nicht einfach entsorgen und auch nicht jeden abgestorbenen Ast sofort entfernen. Sofern es kein Risiko für Ihre Sicherheit ist, können Sie einen alten Obstbaum, der nicht mehr trägt, gerne einfach noch längere Zeit stehenlassen. Über Würmer im Holz freut sich der Specht. Kleine Käfer und Raupen werden von den Singvögeln eingesammelt.

Tipp: Muss der Stamm doch gefällt werden, können Sie diesen in einer ruhigeren Ecke im Garten lagern und dort den kleinen Lebewesen zur Verfügung stellen. Eventuell können Sie bei einem abgestorbenen Baum auch nur die Krone absägen und einen hohen Stumpf stehenlassen (idealerweise mit einer Höhe über 1,80 Metern). Damit kann er nicht mehr so leicht umstürzen und bietet trotzdem noch Möglichkeiten zur Futtersuche und zum Unterschlupf.

Ruhezonen einrichten

Neben der Auswahl der passenden Bäume können Ruhezonen eine wichtige Rolle für einen naturnahen Garten spielen. Dafür eignen sich beispielsweise Bereiche unter großen Laubbäumen oder eine Ecke, die mit Nadelbäumen bepflanzt wird. Hecken oder Sträucher können zusätzlichen Schutz bieten. Da sich der Platz unter großen Bäumen sowieso nicht für die Anlage von Beeten eignet, lassen sich diese Flächen ideal für unterstützende Maßnahmen nutzen, wie:

  • Insektenhotel
  • Nistkästen, Schlafplätze für Fledermäuse
  • Futterhäuschen
  • Versteckmöglichkeiten für am Boden lebende Tiere wie Igel oder Eidechsen
  • Trockenmauer oder Gabionen
  • Teich

Tipp: Einen Teich sollten Sie eventuell nicht direkt unter Laubbäumen platzieren. Im Herbst würde viel Laub ins Wasser fallen und könnte durch Gärungsprozesse die Wasserqualität beeinträchtigen. Das lässt sich durch eine regelmäßige Reinigung oder durch eine Abdeckung verhindern.

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Naturnah gärtnern und Bio-Obst ernten

Auch in einem Nutzgarten mit Obstbäumen ist es möglich, nachhaltig und naturnah zu wirtschaften. Wählen Sie möglichst verschiedene Sorten aus. Pflanzen Sie die Bäume nicht zu dicht und entscheiden Sie sich für robuste Sorten, die wenig anfällig gegenüber Pilzerkrankungen und anderen Schädlingen sind.

Mit einem regelmäßigen Schnitt, der für eine gute Durchlüftung der Kronen sorgt, reduzieren Sie darüber hinaus die Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern. Sie verhindern damit auch, dass überlastete Äste abbrechen.

Folgende Maßnahmen können einen Bio-Obstgarten unterstützen:

  • Nützlinge fördern (Nistkästen für Singvögel, die Insekten fressen)
  • Verwenden Sie möglichst wenig Dinge aus Kunststoff (Behälter, Gartengeräte, Gartenmöbel, Stützen oder Vogelschutznetze)
  • Richten Sie Plätze ein, an denen sich Wildbienen ansiedeln können oder stellen Sie einen Bienenstock auf, wenn die Größe Ihres Gartens das zulässt
  • Erkundigen Sie sich, welche Pflanzengemeinschaften einander fördern und berücksichtigen Sie dies bei Neuanpflanzungen

Um den Garten möglichst naturnah und umweltbewusst zu gestalten, sollten Sie auf Insektizide und nach Möglichkeit auch auf mineralischen Kunstdünger verzichten. Kirschfliegen lassen sich beispielsweise mit Klebefallen bekämpfen, die Sie direkt in den Bäumen aufhängen. Welche konkreten Maßnahmen jeweils geeignet sind, erfahren Sie im Beitrag „Bäume im Garten – Was tun bei Schädlingsbefall?“.

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Welche Baumarten sind in Deutschland besonders selten und gefährdet?

Wenn Sie über eine Neupflanzung von Bäumen in Ihrem Garten nachdenken, könnten Sie sich für bereits selten gewordene Arten entscheiden. Durch solch eine Nachpflanzung lassen sich einige Sorten vielleicht vor dem Aussterben bewahren – das gilt besonders dann, wenn sich viele Gartenbesitzer an dem Projekt beteiligen. Um die richtigen Sorten auszuwählen, erkundigen Sie sich bei Ihrem zuständigen Gartenbauamt oder bei Ihrer Naturschutzbehörde. Eventuell erhalten Sie hier auch Saatgut oder Jungpflanzen von schützenswerten Bäumen.

Wildbirnen sind wie der Wildapfel selten geworden und können die einheimische Pflanzenwelt auch im Garten bereichern © Sergey Rybin, stock.adobe.com
Wildbirnen sind wie der Wildapfel selten geworden und können die einheimische Pflanzenwelt auch im Garten bereichern © Sergey Rybin, stock.adobe.com

Zu den gefährdeten Arten innerhalb Deutschlands und Europas gehören beispielsweise:

  • Elsbeere und Speierling
  • Eibe
  • Schwarzpappel
  • Rosskastanie
  • Wildapfel bzw. Holzapfel, Wildbirne
  • Flatterulme
  • Seidelbast
  • Pimpernuss
  • Zwerg-Birke, Strauchbirke, Moorbirke

Elsbeere, Speierling und Wildapfel eignen sich durchaus auch für kleinere Gärten, wenn die klimatischen Bedingungen passen. Die Schwarzpappel benötigt sehr feuchten Boden und gedeiht am besten in der Nähe von Gewässern wie Teichen oder Bachläufen. Diese Bäume können sehr hoch wachsen und einen beträchtlichen Stammumfang erreichen. Rosskastanie und Flatterulme benötigen ebenfalls viel Platz, stellen ansonsten jedoch keine größeren Ansprüche an ihre Umgebung. Sie sind allerdings stark von Krankheiten bedroht, welche auch den jungen Bäumen schaden und diese in kurzer Zeit zum Absterben bringen könnten. Die Wildform der Eibe ist im Gegensatz zu den zahlreichen, im städtischen Raum anzutreffenden Zuchtformen ausgesprochen selten geworden. Sie wächst sehr langsam und ist außerdem leider giftig. Für Familien mit Kindern ist es daher weniger zu empfehlen, eine Eibe im Garten zu pflanzen. Auch Seidelbast ist giftig.

Tipp: Wenn Sie Bäume wie Eibe oder Seidelbast anpflanzen möchten, eignet sich dafür gut eine etwas entlegene Ecke im Garten oder ein Vorgarten, der nicht zum Spielen oder als Erholungsplatz genutzt wird.

Mit einer detaillierten Skizze für die Bepflanzung in Ihrem Garten können Sie besser abschätzen, welche Bäume sich für das Gelände eignen © Sonja Birkelbach, stock.adobe.com
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