Baumstumpf entfernen – so geht es mit wenig Mühe

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Nachdem ein Baum in Ihrem Garten gefällt wurde, verbleibt normalerweise noch ein Baumstumpf mit Wurzel im Boden. Bei kleineren Exemplaren ist es kein Problem, diese einfach auszugraben. Hatte der Baum jedoch einen großen Stammumfang und konnte ein großes Wurzelwerk ausbilden, wird das Ausgraben häufig sehr aufwendig. Mit ein paar Tricks können Sie sich die Arbeit erleichtern.

Baumstümpfe, die Sie nicht ausgraben, lassen sich an Ort und Stelle für die kreative Gestaltung von Gartenmöbeln und anderen Dingen nutzen © kelsey maclellan/EyeEm, stock.adobe.com
Baumstümpfe, die Sie nicht ausgraben, lassen sich an Ort und Stelle für die kreative Gestaltung von Gartenmöbeln und anderen Dingen nutzen © kelsey maclellan/EyeEm, stock.adobe.com

Muss die Wurzel überhaupt entfernt werden?

Bevor Sie mit dem Ausgraben der Baumwurzeln beginnen, überlegen Sie in aller Ruhe, ob das überhaupt nötig ist. Befindet sich der Baumstumpf am Rand des Grundstücks und weit genug weg von Ihren Beeten, dann könnten Sie ihn einfach stehen lassen und lediglich die natürliche Zersetzung fördern. Vielleicht lässt sich das Stück auch kreativ in Ihre Grundstücksgestaltung einbinden:

  • als Basis für einen Tisch oder Stuhl
  • falls der Stamm hohl ist, als Pflanzgefäß für Blumen
  • für das Installieren einer Futterstelle für Vögel oder Eichhörnchen
  • für eine Skulptur, die Sie schnitzen oder bemalen

Tipp: Berücksichtigen Sie diese Überlegungen schon vor dem Fällen des Baums – davon hängt es ab, wie hoch der verbleibende Stumpf stehen bleiben soll.

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Baumstumpf mit wenig Kraft aushebeln

Diese Methode eignet sich besonders für Flachwurzler wie Fichten. Dabei wird beim Fällen des Baums der Stamm in einer Höhe von mindestens 1,50 Metern stehen gelassen. Anschließend legen Sie die Wurzeln mit einem Spaten frei. Dabei können Sie feine Wurzel gleich mit dem Spaten durchtrennen, für dickere Exemplare verwenden Sie eine Axt oder eine Säge. Entfernen Sie von den dickeren Wurzeln ein ca. 20 cm breites Stück – das erleichtert Ihnen das Hantieren im weiteren Verlauf.

Baumstumpf aushebeln – so geht’s (1)
Baumstumpf aushebeln – so geht’s (1)

Wurde der Stamm mit den Wurzeln ringsum freigegraben, können Sie ihn nun an der oberen Kante fassen und ihn abwechselnd in alle Richtungen drücken oder ziehen. Er lockert sich nach und nach und feine Wurzeln werden abgerissen. Der Baumstumpf kann dann einfach aus der Grube gehoben werden. Festhaftende Erde lässt sich mit Wasser oder mit dem Spaten entfernen.

Baumstumpf aushebeln – so geht’s (2)
Baumstumpf aushebeln – so geht’s (2)

Tipp: Bei Tiefwurzlern können Sie sich die Arbeit erleichtern, indem Sie das umgebende Erdreich mit einem scharfen Wasserstrahl wegspülen – dazu benötigen Sie jedoch einen entsprechenden Wasseranschluss und eine Möglichkeit, den Schlamm zu entsorgen.

Einen großen, dicken Baumstumpf auszugraben, macht sehr viel Arbeit. Wasser und Hebel erleichtern das Projekt © vbaleha, stock.adobe.com
Einen großen, dicken Baumstumpf auszugraben, macht sehr viel Arbeit. Wasser und Hebel erleichtern das Projekt © vbaleha, stock.adobe.com

Einfach und schnell: Stubbenfräse

Statt Muskelkraft aufzuwenden, können Sie den Baumstumpf auch mit einer Stubbenfräse entfernen lassen. Diese Geräte werden auf den Stamm aufgesetzt und fräsen mit einer rotierenden Bewegung das Holz in kleine Späne. Mit einem Schwenkarm lassen sich die Bereiche präzise einstellen und es kann auch eine bestimmte Tiefe erreicht werden, um ein erneutes Austreiben des Stamms zu verhindern. Belassen Sie den entstandenen Mulch einfach im Erdloch, wenn Sie an dieser Stelle nicht gleich eine Neuanpflanzung vornehmen möchten. Soll ein neuer Baum oder Strauch gepflanzt werden, entnehmen Sie die Späne und füllen Sie frische Muttererde ein. Die Späne können dann als Abdeckung des Bodens an der Oberfläche dienen, um die Feuchtigkeit besser zu halten und um den Wuchs von Unkraut einzuschränken.

Mit einer Stubbenfräse lassen sich Baumstümpfe schnell, präzise und umweltverträglich entfernen © Susan, stock.adobe.com
Mit einer Stubbenfräse lassen sich Baumstümpfe schnell, präzise und umweltverträglich entfernen © Susan, stock.adobe.com

Eine Stubbenfräse können Sie sich ausleihen, wenn Sie die Arbeiten selbst erledigen möchten. Kleinere Maschinen kosten ab 60,00 EUR für 4 Stunden, der Preis ist nach oben offen, je nachdem, welches Modell Sie für welche Zeit benötigen. Neben den Mietkosten sollten Sie noch Kosten für Kraftstoff und für den Transport zum Arbeitsort einplanen. Viele Gartenbaubetriebe und auch die Firmen, welche Bäume für Sie fällen, bieten das Entfernen von Baumstümpfen mit einer Stubbenfräse als Dienstleistung an. Vielleicht können Sie dort ein günstiges Gesamtpaket buchen.

Zersetzung mit biologischen Mitteln beschleunigen

Falls Sie der Baumstumpf nicht zu sehr stört, können Sie ihn auch einfach verrotten lassen. Damit bieten Sie Kleinlebewesen und Pflanzen wie Moos oder Farn ein wenig Lebensraum, der in vielen Gebieten der zivilisierten Welt rar geworden ist. Die Zersetzung des Holzes lässt sich mit biologischen Mitteln beschleunigen. Am besten geht das mit Pilzen. Besorgen Sie sich eine Pilzbrut, die auf der Holzart des Baumstumpfes gedeiht. Impfen Sie das Holz damit und befeuchten Sie den Stamm regelmäßig, damit sich das Myzel entwickeln kann.

Baumstumpf mit Pilzen impfen
Baumstumpf mit Pilzen impfen

Folgende Pilzarten eignen sich für diesen Zweck:

  • Austernseitling
  • Samtfußrübling
  • Rosenseitling
  • Limonenseitling
  • Rauchblättriger Schwefelkopf
  • Shiitake

Fast alle dieser Pilze können auf dem Holz Laubbäumen wie von Buchen, Eichen, Birken und Obstbäumen gedeihen. Eine Ausnahme ist der Rauchblättrige Schwefelkopf – er besiedelt vorzugsweise Fichten, aber auch Kiefern und Weißtannen.

Tipp: Neben der schnelleren Zersetzung der Baumstümpfe bietet diese Methode auch die Chance auf die Ente köstlicher, frische Pilze aus eigener Zucht.

Auch ohne eine Pilzzucht lässt sich die natürliche Zersetzung beschleunigen. Sägen Sie dafür den Baumstumpf direkt über dem Boden ab und schneiden Sie das Holz von oben mit der Kettensäge oder mit einer Handsäge schachbrettartig ein. Geben Sie danach frischen Humus von Ihrem Komposthaufen und Dünger in die Ritzen und feuchten Sie alles ein wenig an. Auf diese Art befördern Sie gut verteilte Mikroorganismen in das Holz, die nun auf einer großen Fläche mit den Zersetzungsprozessen beginnen können.

Ein alter Baumstumpf kann ein interessantes kleines Biotop werden, wenn sich Moose, Farn und Pilze auf ihm ansiedeln dürfen © Robert, stock.adobe.com
Ein alter Baumstumpf kann ein interessantes kleines Biotop werden, wenn sich Moose, Farn und Pilze auf ihm ansiedeln dürfen © Robert, stock.adobe.com

Wurzeln ausbrennen – ein echtes Risiko

Manche Ratgeber empfehlen, die Wurzeln auszubrennen. Dafür werden mit einem Bohrer tiefe Löcher in das Holz gebohrt. Anschließend füllt man eine Mischung aus Salpeter und Petroleum, eine Brennpaste oder einfach Diesel in diese Löcher und zündet sie an. Diese Methode ist umweltschädlich, da eventuell nicht alle der eingefüllten Chemikalien verbrennen und so den Boden verseuchen können. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich der Brand unterirdisch über trockene oder harzhaltige Wurzeln ausbreitet und so plötzlich an einer anderen Stelle Flammen hochschießen.

Der verkohlte Baumstumpf verrottet nur sehr schlecht und langsam, da der entstandene Holzkohlebelag das Eindringen von Mikroben bremst.

Ist Wurzel-Ex eine gute Idee?

Im Fachhandel gibt es sogenanntes Wurzel-Ex oder Wurzel-Weg zu kaufen, mit dem sich Baumstümpfe einfach und schnell entfernen lassen sollen. Diese Mittel funktionieren beispielsweise mit Kalkstickstoff, der nicht unbedingt als umweltschädlich gilt, jedoch einige Gefahren birgt. Beim Umgang mit dem Mittel ist äußerste Vorsicht geboten, da es beim Kontakt mit Augen oder Haut zu Verätzungen führen kann. Außerdem tötet es in dem angewendeten Bereich alle Pflanzen, Sämlinge und Kleinlebewesen ab. Es zerfällt nach der Anwendung und Wirkung zuerst in Harnstoff, danach in Ammonium und Nitrat. Langfristig gesehen wird mit dem Einsatz dieser Mittel, die in der EU als Dünger und für den Pflanzenschutz zugelassen sind, die Nitratbelastung der Böden erhöht. Wenn Ihnen die Natur am Herzen liegt, sollten Sie lieber eine andere Methode zum Entfernen des Baumstumpfes wählen.

Für das Fällen von großen Bäumen kann es sicherer sein, eine Fachfirma zu beauftragen © Anja Götz, stock.adobe.com
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