Um Ihren Nutzgarten sinnvoll aufzuteilen, können Sie verschiedene Konzepte in Betracht ziehen. Dabei sind ortsfeste Bestandteile sowie ein sinnvoller Fruchtwechsel zu berücksichtigen, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen und möglichst gute Erträge zu erzielen. Lesen Sie mehr zum Thema Aufteilungsideen für den Nutzgarten.
Gemüsegarten
Für einen Gemüsegarten haben Sie viele Freiheiten. Legen Sie lange Reihen, kleine Beete oder Mischkulturen an, in denen Sie Bohnen, Tomaten, Kartoffeln, Kohl und Möhren anbauen. Wer mag, kann die Beete mit festen Abgrenzungen versehen, welche die grundsätzliche Aufteilung markieren:
- schmale Hecken aus Buchsbaum oder anderen Sträuchern
- Beetumrandung aus Holz
- Ziegel oder Betonelemente als Abgrenzung
- Metallstreifen
- Kunststoff-Palisaden
Einige dieser Elemente, wie beispielsweise Metallstreifen aus Kupfer, können außerdem eine mechanische Abwehr gegen Schnecken bieten. Falls Sie sich für Hecken als Begrenzung für Ihre Beete entscheiden, bedenken Sie dabei, dass diese Hecken dem Boden Wasser und Nährstoffe entziehen und sich für die Kultur von Starkzehrern (Gemüsesorten mit hohem Nährstoffbedarf) weniger gut eignen.
Obst und Gemüse mit Kräuterecke
In einem bunten Garten, der eine große Vielfalt an Früchten, Gemüse und Kräutern liefern soll, können Sie feste Standorte für Obst von Bäumen und Sträuchern sowie für den Kräutergarten einplanen. Legen Sie dazwischen oder daneben Beete für verschiedene Gemüsesorten an, die Sie mit jährlich wechselnden Kulturen bepflanzen. Bedenken Sie bei der Planung, wann und wie oft Sie die jeweiligen Bereiche betreten wollen und teilen Sie die Flächen entsprechend auf. Johannisbeeren benötigen beispielsweise während der Zeit der Blüte Ruhe und sollten möglichst nicht mechanisch beansprucht werden, damit sich möglichst viele Früchte entwickeln können.
Tipp: Setzen Sie die Gemüsebeete nicht zu dicht an die Obstbäume heran. Idealerweise bleibt die Baumscheibe (der Wurzelbereich, welcher ungefähr die gleiche Größe wie die Krone hat) frei. Hier können Sie Blumen, genügsame Kräuter und Rasen wachsen lassen.
Obstgarten mit Streuobstwiese und Beerensträuchern
Ein Obstgarten mit Streuobstwiese und Beerensträuchern eignet sich nicht nur für den Anbau von Früchten, sondern kann auch ideal für die Haltung von Kleintieren genutzt werden. Auf den Flächen zwischen den Bäumen und Sträuchern können Sie Gräser oder anderes Grünfutter säen, mit welchem Sie Ihre Kaninchen, Ziegen oder Schafe füttern. Diese Flächen lassen sich auch direkt als Freilandweide nutzen. In diesem Fall sollten Sie jedoch die empfindlicheren Sträucher, die Rinde der Bäume und eventuell auch junge Bäume vor Fraßschäden schützen. Verwenden Sie dafür entweder einen zusätzlichen Zaun (für die niedrigeren Sträucher) oder hüllen Sie die Stämme der Bäume mit Maschendraht ein.
Tipp: Solch ein Konzept für einen Nutzgarten lässt sich auch wunderbar mit einem Erholungsort verbinden. Die Wiese eignet sich ideal als Spielplatz, für eine gemütliche Sitzecke oder als Fläche für Hobbys wie Malen, Töpfern oder Schnitzen.
Blumengarten mit Kräuterbeeten
Schwebt Ihnen eher ein üppiger Blumengarten für Ihre floristischen Ambitionen vor? Dann können Sie hier ebenfalls verschiedene Konzepte realisieren:
- Rosengarten mit fest angelegten Beeten
- Blumenzucht mit einjährigen Pflanzen wie Sonnenblumen, Ringelblumen, Mohn, Löwenmäulchen oder Strohblumen
- Staudengarten
- Beete mit Blumen, die aus Zwiebeln oder Knollen sprießen, wie Narzissen, Tulpen, Gladiolen oder Anemonen
Viele dieser Blumen lassen sich ausgezeichnet mit verschiedenen Kräutern kombinieren. So bilden beispielsweise Rosen und Lavendel ein ideales Paar, bei dem der Lavendel die Rosen vor dem Befall von Blattläusen schützt und den Boden feucht hält. Auch andere Kräuter wie Gundermann, Thymian, Salbei oder Minze lassen sich perfekt als Bodendecker auf den Blumenbeeten nutzen.
Tipp: Einjährige Blumen lassen sich gut vermehren, wenn Sie die Blütenstände nicht zu zeitig entfernen. Lassen Sie den Pflanzen Zeit, Samen zu entwickeln und diese wieder in Ihrem Garten zu verteilen. Für eine gezielte Aussaat sammeln Sie die Samen ein, bevor sich die Kapseln selbst öffnen.
Spiel- und Naschgarten mit Streichelgehege
Sind Kinder im Haushalt, wird sicher ein Teil Ihres Gartens zum Spielen und Toben benötigt. Auch Bereiche, in denen die Kleinen einfach frische Beeren oder Kräuter naschen dürfen, eignen sich ideal dafür. Pflanzen Sie robuste Beerensorten und wählen Sie Züchtungen aus, die keine oder nur wenig Stacheln haben. Beispielsweise eignen sich dafür Blaubeeren, stachellose Brombeeren, Himbeeren und Johannisbeeren. Eine herrliche Köstlichkeit sind Walderdbeeren, die einfach auf der Wiese zwischen den Gräsern oder als Bodendecker und um die anderen Sträucher gedeihen können.
Falls Sie Tiere wie Kaninchen, Hühner oder Schafe in ihrem Nutzgarten halten, könnten Sie im Spielbereich ein Streichelgehege anlegen. Das lässt sich entweder als fest installiertes Gehege aufbauen oder kann temporär mit Metallgittern installiert werden. So können die Kinder auch ihre Meerschweinchen oder Zwerghasen mit nach draußen nehmen.
TIPP
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Platz für Bienen
Möchten Sie selbst Honig ernten und die Befruchtung Ihrer Obstbäume fördern? Ein Bienenstock lässt sich fast in jedem Garten problemlos aufstellen. Der Platz sollte etwas entfernt von Ihrer Sitzecke und vom Haus gewählt sein. Außerdem benötigen die Bienen rund um die Bienenhäuser eine Freifläche von mehreren Metern Umfang, damit sie ihren Flug ungestört starten können. Die Haltung von Bienen ist auf dem eigenen Grundstück grundsätzlich ohne Genehmigungen möglich. Im Sinne einer guten Nachbarschaft kann es jedoch hilfreich sein, die Besitzer der angrenzenden Grundstücke zu Ihrem Vorhaben zu informieren.
Wenn es in der Umgebung sehr viele blühende Pflanzen gibt, können Sie vielleicht auch mehr als nur ein Bienenvolk ansiedeln. Die Pflege nimmt nur wenig Zeit in Anspruch, jedoch sollten Sie die Bienenstöcke in der Vegetationszeit regelmäßig ca. einmal die Woche kontrollieren. Außerdem benötigen Sie Zeit für die Honigernte und für die Einwinterung der Bienen. Das nötige Fachwissen, Bienenhäuser (Beuten), Arbeitskleidung und Werkzeuge erhalten Sie bei einem Imkerverein oder im Fachhandel. Als Imker-Neuling ist es zu empfehlen, einen Lehrgang zur Pflege von Bienen zu besuchen.
Clevere Mischkulturen anlegen
Wenn Sie die Aufteilung für Ihren Nutzgarten planen, können Sie das Wissen über ertragsfördernde Mischkulturen in diesen Plan einbinden. Dabei gibt es nicht nur Pflanzengemeinschaften, welche sich gut miteinander vertragen. Einige Sorten sollte man nicht zu dicht nebeneinander anbauen, da sie einander ungünstig beeinflussen würden.
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Hier einige Beispiele für günstige und ungünstige Mischkulturen:
- Buschbohnen harmonieren mit Bohnenkraut, Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, Kohl, Radieschen oder Tomaten. Sie sollten nicht gemeinsam mit Lauchpflanzen wie Knoblauch oder Zwiebeln, Fenchel oder Erbsen angebaut werden.
- Erbsen bilden eine gute Gemeinschaft mit Fenchel, Gurken, Kohl, Möhren, Radieschen und Rüben. Sie sollten nicht zu dicht neben Buschbohnen, Kartoffeln, Lauch oder Tomaten gepflanzt werden.
- Auf dem Erdbeerbeet können Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch zwischen die Pflanzen gesetzt werden. Die Nähe von Kohl sollten Sie vermeiden.
- Petersilie harmoniert mit Radieschen und Tomaten. Die Nähe von Kopfsalat wirkt sich ihr ungünstig aus.
- In der Nähe von Zucchini können Sie Erbsen, Kapuzinerkresse, Stangenbohnen und Tomaten anbauen, um die Pflanzengesundheit und den Ertrag zu fördern.
In einem typischen Bauerngarten haben außerdem verschiedene Blumen ihren festen Platz. Sie locken Bienen, Schwebfliegen, Florfliegen und andere Insekten an, welche die Bestäubung der Blüten im Obst- und Gemüsegarten fördern und Schädlinge fressen. Zu diesen Blumen gehören unter anderem Ringelblumen, Tagetes, Malven, Kornblumen und Klatschmohn. Ihre Blüten lassen sich zum Teil für medizinische Zwecke, zum Färben oder als Dekoration auf Speisen verwenden.
Spezielle Konzepte zum Anbau von Nutzpflanzen
Nicht alle Nutzpflanzen dienen der Gewinnung von Lebensmitteln. So gibt es auch Pflanzen, welche natürliche Farbstoffe liefern, die für die Bearbeitung von Leder oder Holz wichtig sind oder deren Fasern für die Herstellung von Textilien verwendet werden. Ob Sie diese Pflanzen aus beruflichen Gründen oder für die Pflege eines Hobbys anbauen, spielt nur nachrangig eine Rolle. Häufig werden damit außerdem historische Traditionen und Handwerkskünste bewahrt, die sonst in Vergessenheit geraten würden. Zu diesen Nutzpflanzen gehören zum Beispiel:
- Flachs (aus den Fasern wird Leinen gewebt, die Samen können gegessen oder zu Öl verarbeitet werden)
- Hanf für die Gewinnung von Fasern für Kleidung, Seilen oder sehr widerstandsfähige Textilien
- Fäberwaid für die Gewinnung blauer Pflanzenfarbe
- Tagetes, Schafgarbe, Johanniskraut oder Goldrute für gelbe Pflanzenfarbe
- Brennnessel für die Gewinnung von Pflanzenfasern
- Weiden zur Ernte von Ruten, um Korbwaren anzufertigen
- Maulbeerbäume oder -hecken, um Futter für eine Seidenraupenzucht zu gewinnen
Einige dieser Pflanzen sind einjährig und können ganz nach Bedarf auf den entsprechenden Flächen angebaut werden. Andere, wie Weiden oder Maulbeeren bilden ortsfeste Bäume oder Sträucher, die relativ viel Platz und einige Zeit bis zur ersten Ernte benötigen. Sie lassen sich allerdings ausgezeichnet in einen Nutzgarten mit weiteren Gemüsepflanzen, Obst und Blumen integrieren.
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