Wenn Sie in Ihrem Garten neue Bäume pflanzen möchten, ist das keine allzu schwierige Arbeit. Mit einer sorgfältigen Vorbereitung und den richtigen Werkzeugen haben Sie innerhalb weniger Stunden die Pflanzlöcher ausgehoben, die Bäumchen eingesetzt und angegossen. Lesen Sie in diesem Beitrag, welche Werkzeuge Sie dafür benötigen und wie Sie Schritt für Schritt beim Pflanzen vorgehen.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um einen Baum zu pflanzen?
Der beste Zeitpunkt, um einen Baum zu pflanzen, ist der Herbst. Die Bäumchen befinden sich in dieser Zeit im Winterschlaf und sind daher weniger empfindlich gegenüber den mechanischen Belastungen, welche beim Pflanzen auftreten können. Allerdings kann man auch im zeitigen Frühjahr und sogar das ganze Jahr über Bäume pflanzen, wenn diese mit einem Wurzelballen in Erde geliefert werden. In den Sommermonaten besteht allerdings die Gefahr, dass die zarten Pflanzen bei großer Hitze und Trockenheit schlecht anwachsen. Planen Sie deshalb am besten die Neupflanzung für die Monate Oktober bis November.
Baum auswählen und bereitstellen
Überlegen Sie sich sorgfältig, welche Bäume Sie in Ihrem Garten pflanzen möchten. Das betrifft einerseits die Wuchshöhe und Kronenform sowie andererseits Aspekte wie Laubfarbe, Blüten und mögliche Früchte. Bei Obstbäumen haben Sie eine große Auswahl und können diese durch eine gezielte Pflege in eine individuelle Form bringen. Sie können sich auch für kleine, pflegeleichte Bäume entscheiden oder, wenn das Grundstück großzügig bemessen ist, auch Waldbäume wie Esche, Kastanie oder Eiche pflanzen.
Beziehen Sie die Exemplare entweder in einem Bau- und Gartenmarkt, aus einer Baumschule oder bestellen Sie diese beim Versandhandel für Gartenbedarf. Informieren Sie sich bereits ein paar Wochen vor der geplanten Pflanzung und schauen Sie sich dabei verschiedene Angebote an. So erhalten Sie außerdem Anregungen für mögliche Sorten und Kombinationen mit weiteren Pflanzen wie Sträuchern oder Hecken.
Tipp: Wenn Sie den Baum ein paar Tage vor dem Einpflanzen erhalten, lagern Sie ihn an einem kühlen und schattigen Ort. Befeuchten Sie die Wurzeln nur sparsam, um sie vor dem Austrocknen zu schützen. Das intensive Wässern des Wurzelballens wird erst einen Tag vor dem Pflanzen ausgeführt.
Wurzeln wässern
Wenn Sie einen Baum kaufen, wird dieser entweder in einem Pflanzcontainer mit Erde oder als wurzelnackte Ware geliefert. Der Pflanzcontainer mit Erde muss vor dem Einsetzen nicht extra gewässert werden. Hier reicht es, wenn Sie diesen mäßig feucht halten. Haben Sie eine Pflanze ohne Erdballen an den Wurzeln gekauft, empfiehlt es sich, diese vor dem Einpflanzen über Nacht zu wässern. Stellen Sie den Baum dafür in einen Eimer mit Wasser oder in ein entsprechend großes Gefäß. Falls der Baum mit Wurzelballen, aber ohne Pflanzcontainer geliefert wurde, bedecken Sie die Erde mit einem feuchten Tuch oder mit einer Plastikfolie. Ein Wässern wäre hier zu viel des Guten, denn dadurch würden Sie die Erde von den Wurzeln spülen.
Werkzeug und Hilfsmittel vorbereiten
Legen Sie sich vor Beginn der Arbeit alle Werkzeuge und Hilfsmittel zurecht. Sie benötigen folgende Dinge:
- Spaten oder Erdbohrer, um das Pflanzloch auszuheben
- Schubkarre für die Erde
- Wasser zum Angießen (mit Gießkanne oder Schlauchanschluss)
- Gartenschere
- Holzpfahl, Vorschlaghammer
- Strick aus Naturfasern wie Sisal, Kokos oder Hanf
- Gartenerde
- Humus und eventuell etwas Langzeitdünger
- Rindenmulch
- eventuell Schutzhandschuhe
Den Holzpfahl benötigen Sie, um das Bäumchen in der ersten Zeit zu stützen. Seine Länge sollte ca. 20 cm plus den Abstand von Wurzel bis zum Kronenansatz betragen.
Pflanzloch ausheben
Heben Sie jetzt das Pflanzloch aus. Wenn Sie nur wenige Bäume auf einmal pflanzen möchten, geht das gut mit einem ganz normalen Spaten. Haben Sie jedoch ein größeres Projekt vor, könnte sich die Nutzung eines Erdbohrers lohnen. Diese Geräte lassen sich sowohl manuell als auch mit einem maschinellen Antrieb nutzen. Sie müssen den Bohrer dazu nicht unbedingt selbst kaufen. Im gut sortierten Fachhandel sowie bei Profi-Gartenbaufirmen können Sie diese Geräte ausleihen.
Das Pflanzloch sollte etwas größer als der Wurzelballen des Baums sein. Graben Sie es jedoch nicht zu tief, damit die Wurzeln später noch ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Berücksichtigen Sie dabei, ob Sie unter den Wurzeln noch frischen Humus oder eine frische Schicht Mutterboden mit Langzeitdünger einbringen möchten.
TIPP
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Boden verbessern – Humus, Dünger und Mulch
Damit der neue Baum gut anwächst und kräftig mit seiner Entwicklung startet, können Sie den Boden schon beim Einpflanzen verbessern. Mischen Sie die Erde zum Einsetzen am besten mit etwas frischem Humus (ca. im Verhältnis 1:1) oder geben Sie Langzeitdünger wie beispielsweise Hornspäne hinzu. Achten Sie dabei darauf, dass Sie den Boden nicht überdüngen – der Baum würde sonst zu schnell wachsen und dünne, schwache Äste entwickeln.
Rindenmulch eignet sich zum Abdecken der Oberfläche, wenn Sie mit dem Einpflanzen fertig sind. Er verhindert, dass sich Unkraut auf der Baumscheibe ausbreitet und hält das Erdreich feucht.
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Baum einsetzen, Erde auffüllen und angießen
Kontrollieren Sie das Bäumchen zuerst auf eventuelle Beschädigungen. Führen Sie mit der Gartenschere einen Pflanzschnitt durch. Das ist ein Rückschnitt, bei dem kranke oder verletzte Zweige entfernt werden. Bei einigen Sorten werden außerdem die Äste der Krone stark eingekürzt. Dies kann auch bei den Wurzeln vor dem Pflanzen ausgeführt werden, insbesondere bei wurzelnackter Ware. Hier schneidet man an allen Wurzeln einige Zentimeter zurück.
Setzen Sie den Baum in das vorbereitete Pflanzloch. Richten Sie das Stämmchen lotrecht aus und schütten Sie das Loch mit Erde zu. Drücken Sie die Erde leicht an und achten Sie dabei darauf, dass der Baum weiterhin geradesteht. An der Oberfläche können Sie mit den Händen eine Gießmulde formen, die Ihnen das spätere Bewässern erleichtert. Gießen Sie nun die den Baum großzügig und schütten Sie eventuell noch etwas Erde nach, wenn diese durch die Feuchtigkeit sehr zusammengefallen ist. Danach können Sie Rindenmulch aufbringen, um den Boden vor Verdunstung und vor dem Bewuchs mit Unkraut zu schützen.
Tipp: Der Pflanzschnitt wird vorzugsweise bei Laubbäumen und bei Obstbäumen durchgeführt. So werden beispielsweise bei Birnen und Äpfeln die Äste um ca. 20–30 cm gekürzt. Noch rigoroser fällt der Pflanzschnitt aus, wenn Sie aus diesem Bäumen ein Spalier ziehen möchten. Besorgen Sie sich in diesem Fall am besten Fachliteratur, welche den korrekten Obstbaumschnitt detailliert erläutert.
Stützen und eventuell Schutz gegen Verbiss anbringen
Starker Wind kann das junge Bäumchen schief wachsen oder sogar umstürzen lassen, solange sich die Wurzeln noch nicht kräftig genug ausgebildet haben. Daher ist es sinnvoll, in den ersten Jahren eine Unterstützung anzubringen. Schlagen Sie dazu den bereit gelegten Holzpfahl in ca. 10–15 cm Entfernung vom Stamm in das Erdreich ein. Die Einschlagtiefe sollte mindestens 30 cm betragen und der Pfahl sollte noch unter dem Beginn der Krone enden. Am günstigsten ist es, diesen Stützpfahl auf der Wetterseite anzubringen (die Seite, aus der der Wind meistens weht). In unseren Breitengraden ist dies normalerweise die Westseite.
Zum Fixieren des Bäumchens verwenden Sie einen nicht zu dünnen Strick aus Naturfasern. Er sollte in einer lockeren Schlaufe angebunden sein und so an dem Pfahl befestigt werden, dass er nicht von allein herunterrutschen kann. Wenn Sie den Strick zu fest anbinden, könnte er das Wachstum des Bäumchens behindern. Er sollte aber auch nicht durchhängen, da sonst die Stützwirkung verloren geht. Denn Pfahl und den Strick können Sie nach zwei oder drei Jahren wieder entfernen. Bis dahin ist der Baum gut angewachsen und hat kräftige Wurzeln entwickelt, welche für einen sicheren Stand sorgen.
Wenn Ihr Garten keinen hohen Zaun hat, der Rehe und anderes Wild von Besuchen abhält, kann ein Schutz gegen Verbiss sinnvoll sein. Die zarte Rinde und die frischen Blätter junger Bäume schmecken diesen Tieren besonders gut. Innerhalb kürzester Zeit könnte die ganze Pflanzung vernichtet sein, wenn Sie nicht entsprechende Maßnahmen durchführen. Bewährt haben sich beispielsweise Hüllen aus Maschendraht, Gitternetze oder Spiralen aus Kunststoff. Diesen Schutz können Sie mit einfachen Mitteln selbst anfertigen oder als vorgefertigte Ware im Handel (Forstbedarf, Landwirtschaftsbedarf, Fachhandel für Obstbau) erwerben.
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