Die richtige Rasenpflege
Damit ein Rasen schön grün, dicht und gesund bleibt, braucht er vor allem ausreichend Wasser und einen regelmäßigen Schnitt. Wichtig ist außerdem das Düngen, damit das Gras mit allen Nährstoffen versorgt ist. Weitere Maßnahmen bei der Pflege des Rasens sind das Vertikutieren und das Belüften oder Aerifizieren.
1. Sprengen
Ohne eine zusätzliche Bewässerung vertrocknet ein Rasen in Zeiten ohne Niederschlag schnell. Dies ist häufig im Sommer der Fall, deshalb sollten Sie Ihren Rasen in den Sommermonaten regelmäßig sprengen. Achten Sie hierbei darauf, lange genug zu sprengen. Nur so kann das Wasser bis zu den Wurzeln dringen. Werden die etwas tieferen Erdschichten feucht, regt dies das Gras außerdem dazu an, längere Wurzeln zu bilden. Durch sie kann es sich einen großen Teil des Jahres selbst mit Wasser versorgen. Eine bei trockenem Wetter ausreichende Menge sind 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter Rasenfläche.
Tipp: Wenn Sie einen 10-Liter-Eimer unter den Wasserhahn stellen und die Zeit stoppen, bis er voll ist, können Sie die Zeit berechnen, die der Rasensprenger eingeschaltet sein sollte.
An sonnigen und warmen Tagen sprengen Sie außerdem am besten in den frühen Morgenstunden oder am Abend. So verdunstet das Wasser nicht schon in der Luft. Zudem verbrennt das Gras leicht, wenn Sie bei Sonnenschein sprengen, denn die Wassertropfen bündeln die Sonnenstrahlen und wirken dadurch wie eine Lupe. Haben Sie morgens oder abends wenig Zeit, hilft ein Bewässerungscomputer, den Sie zwischen dem Wasserhahn und dem Schlauch montieren. Er startet und stoppt das Sprengen automatisch zu den eingestellten Zeiten. Ein Bewässerungscomputer ist daher auch sehr hilfreich, wenn Sie in Urlaub fahren.
Tipp: Durch den Tritttest stellen Sie fest, ob Ihr Rasen Wasser braucht. Dies ist der Fall, wenn die Halme nach dem Betreten des Rasens auf dem Boden liegen bleiben. Bekommen sie genug Feuchtigkeit, richten sie sich gleich wieder auf.
2. Mähen
Beim Rasenmähen gilt die Devise: je öfter, desto besser. Wenn Sie das Gras regelmäßig und bei jedem Schnitt nur wenig kürzen, bleibt Ihr Rasen schön dicht. Zudem vertragen die meisten Unkräuter es nicht, wenn sie ständig wieder abgeschnitten werden. Durch ein regelmäßiges Mähen machen Sie Unkräuter daher gleichzeitig das Leben schwer. In der Wachstumsperiode mähen Sie Ihren Rasen deshalb am besten jede Woche und einen reinen Zierrasen ruhig noch öfter. Auf diese Weise halten Sie leicht die Ein-Drittel-Regel ein. Sie besagt, dass Sie die Halme bei jedem Schnitt höchstens um ein Drittel kürzen sollten.
Wie kurz Sie Ihren Rasen schneiden sollten, hängt davon ab, um welche Art Rasen es sich handelt und an welcher Stelle im Garten Sie ihn angelegt haben:
- Einen reinen Zierrasen, den Sie kaum betreten, dürfen Sie ruhig auf zwei bis drei Zentimeter kürzen.
- Einen sogenannten Gebrauchsrasen, auf dem Ihre Kinder spielen, Sie es sich auf einer Liege gemütlich machen oder Gartenpartys feiern, kürzen Sie auf eine Höhe von vier bis fünf Zentimetern.
- Liegt der Rasen den größten Teil des Tages im Schatten, lassen Sie ihn etwas länger, damit er über seine Halme trotzdem genug Licht aufnehmen kann. Solch einen Schattenrasen sollten Sie nur bis auf eine Höhe von fünf bis sechs Zentimetern abschneiden.
Wenn es Sie nicht stört, dürfen Sie den Grasschnitt ruhig auf dem Rasen liegen lassen. Er fällt zwischen die Halme und wird von den vielen kleinen Lebewesen im Boden in Nährstoffe für den Rasen umgewandelt. Das abgeschnittene Gras wirkt daher wie ein Dünger.
Zum Rasenmähen können Sie einen klassischen Rasenmäher verwenden oder Sie überlassen diese Arbeit einem Mähroboter. Lesen Sie hierzu unseren Artikel „Die Vor- und Nachteile eines Mähroboters“. Unabhängig von Ihrer Entscheidung ist es wichtig, dass die Messer scharf sind. Ausgefranste Grashalme haben nicht nur einen Einfluss auf die Optik Ihres Rasens. Sie machen es auch Krankheitskeimen leicht, in das Gras einzudringen. Zudem vertrocknet Gras mit ausgefransten Spitzen schneller. Einen Rasen sollten Sie außerdem immer nur in trockenem Zustand mähen. Erreichen Sie die Kanten nicht mit dem Rasenmäher, schneiden Sie diese von Hand mit einer Rasenkantenschere oder mit einem Rasentrimmer. Eine mögliche Alternative ist ein Rasenkantenstecher. Mit ihm stechen Sie die Kontur Ihrer Rasenfläche nach und befreien angrenzende Blumenbeete von Gras.
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3. Düngen
Durch das Düngen versorgen Sie den Rasen mit Nährstoffen. Er braucht für ein gesundes Wachstum vor allem Stickstoff, Kalium und Phosphor sowie Eisen und Magnesium. Diese Pflegemaßnahme können Sie vom zeitigen Frühjahr bis in den Herbst durchführen. In den Wintermonaten sollte ein Rasen dagegen nicht gedüngt werden, denn bei niedrigen Temperaturen wächst er nicht mehr und benötigt entsprechend weniger Nährstoffe. Für die Düngung im Herbst gibt es deshalb spezielle Rasendünger, die diese Winterruhe berücksichtigen und durch einen hohen Anteil Kalium den Rasen robuster machen und dadurch gut auf den Winter vorbereiten. Bei einer Düngung im Frühjahr ist dagegen Stickstoff wichtiger, denn er fördert das Wachstum der Halme.
Im Handel finden Sie außerdem Rasendünger plus Unkrautvernichter. Sie sind eine gute Lösung, wenn auf Ihrem Rasen viel Unkraut sprießt oder sich Moos breitgemacht hat. All diese Mittel lassen sich am gleichmäßigsten mit einem Streuwagen verteilen. An ihm stellen Sie die vom Hersteller empfohlene Menge ein und fahren den gesamten Rasen ab. Im Anschluss stellen Sie den Sprenger auf, damit der Dünger möglichst schnell in den Boden gelangt und nicht auf den Halmen liegen bleibt.
Hinweis: Beachten Sie bei der Verwendung von Düngemitteln stets die Angaben des Herstellers, denn zu viel Dünger schadet Ihrem Rasen.
4. Vertikutieren
Das Vertikutieren hat vor allem den Zweck, Unkraut, Rasenfilz und Moos aus dem Rasen zu entfernen. Dadurch bekommen die Graswurzeln wieder genug Luft und das Regenwasser kann in den Boden eindringen. Er wird durch scharfe Messer leicht angeritzt. Ein guter Zeitpunkt zum Vertikutieren ist das Frühjahr, denn dann schließen sich die eventuell entstandenen Lücken schnell wieder. Sie können Ihren Rasen aber auch in den Sommermonaten oder im Herbst vertikutieren. Öfter als zweimal pro Jahr sollte diese Pflegemaßnahme allerdings nicht stattfinden.
Tipp: Sind die beim Vertikutieren entstandenen Lücken sehr groß, streuen Sie auf die betroffenen Stellen etwas Nachsaat. Sie muss während der Keimzeit der Samen immer leicht feucht gehalten werden.
5. Lüften
Zum Belüften Ihres Rasens können Sie ein Gerät kaufen, das mithilfe von Stahlzinken kleine Löcher in den Boden stanzt. Alternativ verwenden Sie eine Aerifiziergabel oder Sie schnallen sich ein Paar Rasenlüfter-Schuhe unter die Füße und gehen über den Rasen. Sind Sie fit, tragen Sie diese Schuhe beim Rasenmähen und erledigen zwei Pflegemaßnahmen gleichzeitig.
Durch das Lüften, das im Fachjargon Aerifizieren heißt, werden die Graswurzeln ebenfalls besser mit frischer Luft versorgt. Diese Behandlung ist im Hinblick auf die Beseitigung von Filz, Unkraut und Moos zwar nicht ganz so effektiv, aber schonender als das Vertikutieren. Eine Lüftung darf deshalb sehr viel öfter erfolgen. Möchten Sie den Boden im Anschluss durchlässiger machen, streuen Sie feinen Sand auf den Rasen und verteilen ihn mit einem Besen. Der Sand fällt in die kleinen Löcher, lässt Regenwasser schneller versickern und sorgt für eine bessere Belüftung der Wurzeln. Diese Maßnahme können Sie auch nur punktuell an den Stellen durchführen, an denen sich bei Regen häufig Pfützen bilden.
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