Beim Saatgut für Rasenflächen gibt es große Unterschiede, denn Rasen erfüllen ganz unterschiedliche Zwecke. Einige Hausbesitzer möchten sich nur an ihrem Anblick erfreuen, andere wollen dagegen ihren Kindern einen Platz zum Spielen zur Verfügung stellen. Dies führt zu einer höheren Belastung, die robuste Grasarten erforderlich macht. Welche Rasensaat für Sie die richtige ist, hängt außerdem davon ab, in welcher Lage Sie den Rasen anlegen möchten und ob das Gras dort beispielsweise von großen Bäumen beschattet wird oder den größten Teil des Tages in der Sonne liegt.
Eine weitere Rolle spielt die Beschaffenheit des Bodens. Er lässt sich jedoch durch bestimmte Maßnahmen verbessern und auf die Aussaat oder das Verlegen eines Rollrasens vorbereiten. Lesen Sie hierzu unseren Ratgeber „So bereiten Sie den Boden für einen neuen Rasen vor“.
Am Kürzel RSM erkennen Sie eine gute Qualität
Beim Rasensaatgut handelt es sich stets um eine Mischung aus mehreren Grassorten. Günstige Mischungen enthalten oft Gräser, die schnell wachsen, sodass schon bald nach der Aussaat eine geschlossene grüne Fläche entsteht. Sie sind jedoch nicht dauerhaft, daher werden Sie an solch einem Rasen wahrscheinlich nicht lange Freude haben. Geben Sie deshalb lieber etwas mehr Geld aus und kaufen Sie Saatgut mit der Bezeichnung Regelsaatgutmischung oder kurz RSM.
Diese Mischungen haben einen Test durchlaufen, der von unabhängigen Laboren durchgeführt wird, und zeichnen sich durch eine bessere Qualität aus. Ihr höherer Preis ergibt sich unter anderem durch die Tatsache, dass die Gewinnung von Samen aus hochwertigen Grassorten aufwändiger und dadurch mit höheren Kosten verbunden ist. Zu den Sorten, die gute Eigenschaften aufweisen, gehören zum Beispiel das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne), die Wiesen-Rispe (Poa pratensis), der Rot-Schwingel (Festuca rubra) und das Straußgras (Agrostis capillaris).
Hinweis: Die Bezeichnung „Berliner Tiergarten“, auf die Sie im Handel oft stoßen werden, ist nicht geschützt und sagt nichts über die Qualität der Mischung aus.
Saatgutmischungen für die verschiedenen Einsatzgebiete
Bei den Regelsaatgutmischungen unterscheidet man zwischen zahlreichen Sorten. Diese Klassifizierung wurde vor allem für den öffentlichen Bereich entwickelt, um den Garten- und Landschaftsbauern und anderen Entscheidern die Auswahl des richtigen Saatguts für die einzelnen Vorhaben zu erleichtern. Sie ist jedoch auch für die Anlage einer Rasenfläche auf einem Privatgrundstück hilfreich. Für diesen Zweck eignen sich die Mischungen
- RSM 1.1 Zierrasen
- RSM 2.1 Gebrauchsrasen Standard
- RSM 2.2 Gebrauchsrasen Trockenlage
- RSM 2.3 Gebrauchsrasen Spielrasen
Die Mischung für einen Zierrasen wird aus den Samen optisch besonders schöner Gräser mit einem dichten Wuchs hergestellt. Solch einen Rasen sollten Sie möglichst wenig betreten. Der Zierrasen ist daher ideal für eine Rasenfläche im Vorgarten und für Haushalte ohne Kinder. Im Vergleich mit anderen Rasenflächen benötigt ein Zierrasen etwas mehr Pflege. Zu dieser Gruppe gehört auch der englische Rasen. Er ist nach zwei bis drei Jahren sogar trittfest. Diese Mischung ist allerdings nur für Hausbesitzer zu empfehlen, die sich gern um Ihren Rasen kümmern, denn ein englischer Rasen ist besonders pflegeintensiv.
Der Gebrauchsrasen Standard ist weniger empfindlich als ein Zierrasen. Auch Trockenheit verträgt er besser. Dieses Saatgut eignet sich daher für viele Vorhaben und kommt auch im privaten Bereich häufig zum Einsatz. Es sollte aber nur für Flächen verwendet werden, die im Laufe des Tages zumindest einige Stunden in der Sonne liegen.
Der Spielrasen oder Sport- und Spielrasen enthält robuste Grassorten, denen ein Betreten und selbst das Herumtollen von Kindern wenig ausmacht. Er regeneriert schnell und ist daher auch eine gute Wahl, wenn Sie auf Ihrem Rasen hin und wieder Gartenpartys mit vielen Gästen feiern möchten. Noch belastbarer ist der RSM 3.1 Sportrasen, der auch für öffentliche Sportstätten genutzt wird.
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Der Gebrauchsrasen Trockenlage wird durch den Klimawandel in Zukunft sicherlich eine immer größere Rolle spielen. Er reagiert weniger empfindlich auf Hitze und Trockenheit, sodass er längere trockene Hitzeperioden besser übersteht.
Wenig Licht benötigt der sogenannte Schattenrasen. Ihn sollten Sie nur auf Flächen aussäen, die tatsächlich meistens im Schatten liegen, denn auf Sonneneinstrahlung reagieren die enthaltenen Gräser empfindlich. Wird nur ein Teil der geplanten Rasenfläche von Bäumen beschattet, empfiehlt es sich daher, zwei verschiedene Saatgutmischungen zu verwenden. Bedenken Sie außerdem, dass selbst eine Mischung speziell für den Schatten nur selten eine Grünfläche entstehen lässt, die mit einem Rasen in einem sonnigen Bereich vergleichbar ist. Vielleicht finden Sie daher noch eine bessere Lösung wie zum Beispiel eine Begrünung mit Schatten-verträglichen Bodendeckern, wenn Sie die Fläche nicht unbedingt betreten möchten.
Berücksichtigen Sie beim Kauf von Rasensaat aber auch den späteren Pflegeaufwand, denn einige Mischungen benötigen unbedingt einen regelmäßigen Schnitt. Ein Gebrauchsrasen verzeiht Ihnen dagegen kleine Nachlässigkeiten. Informationen über die richtige Pflege finden Sie bei renommierten Herstellern in den Artikelbeschreibungen oder Sie lassen sich beraten.
So bereiten Sie den Boden für einen neuen Rasen vor
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