Mit der richtigen Pflege im Herbst sorgen Sie dafür, dass Ihr Rasen den Winter gut übersteht und bei Frost, Schnee und anderen kalten Niederschlägen keinen Schaden nimmt. So ist er auch im folgenden Frühjahr noch grün und beginnt schon bald wieder zu wachsen.
Gönnen Sie Ihrem Rasen eine Winterruhe
Gras hält wie viele andere Pflanzen eine Winterruhe. Es wächst nicht mehr, wenn die Außentemperaturen unter etwa 10 °C sinken. Dies bedeutet, dass sich Lücken nicht mehr schließen, die beispielsweise beim Betreten oder Ballspielen entstanden sind. Damit der Rasen in den Wintermonaten gepflegt aussieht, sollten Sie ihn ab dem späten Herbst deshalb möglichst nicht mehr betreten. Allein eine hohe Schneedecke wirkt wie ein Schutz. Dennoch ist es ratsam, den Schneemann an einer anderen Stelle zu bauen.
Der letzte Rasenschnitt
Wann der letzte Schnitt erfolgen sollte, hängt davon ab, wie lange es im Herbst noch relativ warm ist. Lässt der Winter auf sich warten, müssen Sie unter Umständen bis in den November hinein mähen. Beachten Sie hierbei, dass die Halme eines Spiel- oder Gebrauchsrasen in den Wintermonaten eine Länge von etwa fünf Zentimetern haben sollten. Dadurch schützen sie den Boden und damit auch die Graswurzeln vor Kälte. Länger als fünf Zentimeter sollten die Halme jedoch nicht sein, denn dann könnten sie brechen, wenn es schneit. Die abgebrochenen Grashalme würden verrotten und dem Rasen schaden.
Ein Schattenrasen sollte allerdings auch im Winter länger bleiben. Ihn kürzen Sie beim letzten Rasenmähen nur auf eine Länge von etwa neun Zentimetern. Einen Zierrasen dürfen Sie dagegen ruhig auf eine Höhe von zwei bis drei Zentimetern kürzen.
Das abgeschnittene Gras auf dem Rasen liegenzulassen, ist grundsätzlich zu befürworten. Auf diese Weise werden die im Gras enthaltenen Nährstoffe in den Boden zurückgeführt. Beim letzten Mähen des Jahres sollten Sie auf das Mulchen jedoch verzichten, denn das Schnittgut bleibt im Herbst oft lange feucht und kann verklumpen. Dadurch gelangt nicht mehr genug Licht und Luft an die Halme sowie die Wurzeln. Das Schnittgut zersetzt sich bei niedrigen Temperaturen außerdem nicht mehr und wird schnell von Bakterien und Pilzen besiedelt. Sie verursachen zahlreiche Rasenkrankheiten, die sich oft nur schwerlich bekämpfen lassen.
Hinweis: Denken Sie nach dem letzten Rasenschnitt daran, Ihren Rasenmäher und vor allem dessen Messer sorgfältig zu reinigen. So kommt auch er gut durch den Winter und leistet Ihnen ab dem ersten Frühjahrsschnitt wieder gute Dienste.
Für mehr Licht und Luft: den Rasen noch einmal vertikutieren
Möchten Sie Ihren Rasen im Herbst noch einmal vertikutieren, sollten Sie diese Arbeit spätestens im September durchführen. Das Vertikutieren ist für den Rasen eine kleine Strapaze, deshalb braucht er bis zum Winter noch ein wenig Zeit, um sich von dieser Behandlung zu erholen. Für das Vertikutieren benötigen Sie übrigens nicht unbedingt ein Elektrogerät. Diese Pflege können Sie bei einer kleineren Rasenfläche auch von Hand mit einer Harke durchführen.
Zeigen sich nach dem Vertikutieren Lücken, können Sie diese im September noch schließen. Für diesen Zweck gibt es die Nachsaat oder Reparatursaat, die besonders schnell keimt. Die Samen streuen Sie auf die leicht gelockerte Erde, drücken sie auf den Boden und halten sie in der folgenden Zeit immer leicht feucht. Durch eine Nachsaat im Herbst sieht Ihr Rasen im Winter nicht nur schöner aus. Indem Sie die Lücken schließen, verhindern Sie gleichzeitig, dass Unkraut oder Moos die freien Stellen erobert.
Schädlich für den Rasen: Laub, Fallobst, Möbel und andere Gegenstände
Alle Gegenstände, die den Winter über auf dem Rasen liegen oder stehen, schaden dem Gras. Dies gilt im Besonderen für das Laub von Bäumen und Sträuchern, von dem kaum ein Rasen verschont bleibt. Es verhindert, dass die Halme und die Wurzeln mit ausreichend Luft und Licht versorgt werden. Zudem ist es oft feucht. Dies fördert die Entstehung von Pilzkrankheiten.
Entfernen Sie das Laub deshalb regelmäßig, bis alle laubabwerfenden Bäume und Sträucher kahl geworden sind. Auch eine Gartenbank und andere Möbel sollten nicht auf dem Rasen stehen bleiben. Sie werden im Winter ohnehin kaum genutzt und sind in einem Raum wie dem Keller oder der Garage sehr viel besser aufgehoben.
Tipp: Mit dem Rasenmäher lässt sich eine Grünfläche auf bequeme Weise von Laub befreien. Stellen Sie hierzu eine möglichst hohe Schnitthöhe ein und verwenden Sie einen Auffangkorb. Das Laub können Sie als Frostschutz rund um Ihre weniger winterharten Pflanzen verteilen.
Ein guter Schutz vor Frost: kaliumbetonte Herbstdünger für den Rasen
Eine letzte Düngung kann bis zum Oktober erfolgen. Verwenden Sie hierfür jedoch nur einen Rasendünger speziell für den Herbst. Er enthält weniger Stickstoff und mehr Kalium als die Rasendünger für die Sommermonate. Stickstoff fördert das Wachstum der Halme, das im Winter nicht gewünscht ist. Kalium macht den Rasen dagegen weniger empfindlich gegenüber Frost. Es erhöht den Salzgehalt der Zellflüssigkeit, sodass diese weniger schnell gefriert. Beachten Sie beim Düngen außerdem die Angaben des Herstellers, damit der Rasen weder zu viel noch zu wenig Dünger bekommt, und verteilen Sie ihn am besten mit einem Streuwagen.
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