Wasserbeständige Baustoffe für den Trockenbau im Bad

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Im Badezimmer können Sie in der Trockenbauweise die Wände verkleiden, die Decke abhängen oder einen Raumteiler einziehen, um beispielsweise eine Nische für die Dusche oder das WC zu schaffen. In Bädern werden Gipskartonplatten außerdem häufig für Vorwandinstallationen genutzt. Hinter diesen Verkleidungen verschwinden meist die Wasserrohre und der Wasserbehälter für die WC-Spülung. In einem Badezimmer herrscht nach dem Duschen und Baden allerdings eine hohe Luftfeuchtigkeit. Auch Wasserspritzer an den Wänden lassen sich kaum vermeiden. Sämtliche Baustoffe, mit denen Sie Ihr Bad renovieren oder neu gestalten, müssen deshalb eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuchtigkeit aufweisen.

Mit den grünen Gipskartonplatten gelingt die Badsanierung © Marco2811, stock.adobe.com
Mit den grünen Gipskartonplatten gelingt die Badsanierung © Marco2811, stock.adobe.com

Für das Bad und andere Feuchträume: imprägnierte Gipskartonplatten

Herkömmliche Gipskartonplatten sind für das Badezimmer kaum geeignet, denn Gips nimmt Feuchtigkeit auf. Für das Bad und andere Räume, in denen mit Wasser hantiert wird oder in denen häufig eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, sollten Sie deshalb imprägnierte Gipskartonplatten verwenden. Sie werden von den meisten Herstellern mit einer grünen Kartonummantelung versehen und sind dadurch leicht von den Standard-Gipskartonplatten unterscheidbar. Die Imprägnierung besteht aus einem Kunstharz, der keine Feuchtigkeit in die Kartonummantelung und die Gipskerne dringen lässt. Zusätzlich können die Platten mit einem Fungizid behandelt sein. Es verhindert die Ansiedlung von Schimmelpilzen und reduziert dadurch die Gefahr, dass es in Ihrem Bad zu einer Schimmelbildung kommt. Einem dauerhaften Kontakt mit Wasser halten selbst imprägnierte Gipskartonplatten jedoch nicht stand.

In einem immer gut belüfteten Bad, das nach dem Duschen nicht voller Wasserdampf ist, könnten Sie theoretisch auch Standard-Gipskartonplatten verbauen. Für eine Decke, die durch den aufsteigenden Dampf am stärksten gefährdet ist, sollten Sie jedoch stets imprägnierte Platten verwenden.

Hinweis: Imprägnierte Gipskartonplatten werden häufig mit den Kürzeln GKBi oder Typ H2 gekennzeichnet.

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Noch stabiler: imprägnierte Gipsfaserplatten

Gipsfaserplatten sind generell feuchtigkeitsbeständiger als Gipskartonplatten, denn in ihren Gipskernen befinden sich Zellulosefasern. In diese Fasern dringt beim Herstellungsprozess der noch feuchte Gipsbrei. Zusätzlich umhüllt er die Fasern. Dadurch sind Gipsfaserplatten nicht nur wasserbeständiger, sondern auch stabiler als Gipskartonplatten. Eine Ummantelung aus Karton ist bei Gipsfaserplatten nicht erforderlich. Auch dies erhöht den Feuchteschutz und den Schutz vor Schimmel, denn Karton nimmt Wasser auf. Besonders wasserbeständig sind Gipsfaserplatten, die mit einer wasserabweisenden Substanz imprägniert wurden. Diese Imprägnierung wird Hydrophobierung genannt und ist fast Standard. Die meisten Gipsfaserplatten sind daher hydrophobiert und für das Bad gut geeignet.

Plattenarten im Vergleich
Plattenarten im Vergleich

Imprägnierte Gipskartonplatten und Gipsfaserplatten bieten schon in der Standardausführung einen Brandschutz, denn sie sind nicht brennbar. Zudem verdunstet bei einem Feuer das in ihnen enthaltene Wasser und reduziert dadurch die Geschwindigkeit, mit der sich die Flammen ausbreiten. Beide Varianten sind aber auch als Feuerschutzplatten erhältlich. Mit diesen Platten lässt sich der Brandschutz in einem Gebäude nochmals verbessern.

Extra stabil: Gipsfaserplatten für den Innenausbau © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
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Die Unterkonstruktion: aus stabilem Holz oder Metallprofilen

Eine stufenförmige Vorwandinstallation macht das Bad noch interessanter © Kadmy, stock.adobe.com
Eine stufenförmige Vorwandinstallation macht das Bad noch interessanter © Kadmy, stock.adobe.com

Ob Sie die Unterkonstruktion aus Holz oder Metallprofilen bauen, bleibt Ihnen überlassen. Verzinkte Metallprofile sind unempfindlicher gegenüber Feuchtigkeit, sofern Sie den Korrosionsschutz nicht beschädigen. Verwenden Sie deshalb keinen Winkelschleifer für den Zuschnitt der Profile, denn er erzeugt zu viel Hitze. Sehr viel schonender und zugleich leiser geht es mit einer Blechschere.

Unterkonstruktion und Feuchtigkeit
Unterkonstruktion und Feuchtigkeit

Holz reagiert zwar generell empfindlich auf Feuchtigkeit, ein Ständerwerk aus hochwertigem Holz hat jedoch eine fast ebenso lange Lebensdauer wie eines aus Metall, wenn Sie die Beplankung sorgfältig ausführen.

Für beide Werkstoffe bekommen Sie geeignete Trockenbauschrauben, mit denen Sie die Platten an der Unterkonstruktion festschrauben. Achten Sie bei deren Kauf darauf, dass sie korrosionsgeschützt sein sollten.

Besonders wichtig: die Dichtigkeit der Fugen

Fugen, Bohrlöcher und Bohrungen müssen gut abgedichtet werden © ivallis111, stock.adobe.com
Fugen, Bohrlöcher und Bohrungen müssen gut abgedichtet werden © ivallis111, stock.adobe.com

Wasserdampf und Wasser dringen selbst durch kleine Löcher und Ritzen. Sie würden die Konstruktion von hinten beschädigen. Auch die Spachtelmasse, mit der Sie die Fugen verspachteln, muss deshalb wasserabweisend sein. Imprägnierter Fugenspachtel hat ebenfalls oft eine grüne Farbe, um Verwechslungen auszuschließen.

Fugen abdichten
Fugen abdichten

Fugenbänder aus Glasfaser verhindern die Entstehung von Rissen in den Fugen, durch die Feuchtigkeit von hinten in die Beplankung dringen könnte. Diese Risse entstehen oft erst zu einem späteren Zeitpunkt und bleiben dadurch leicht unbemerkt. Es empfiehlt sich daher, Fugenbänder zu verwenden, um die Qualität der Fugen zu verbessern und dadurch die Lebensdauer der gesamten Trockenbauwand oder -decke zu erhöhen.

Spritzwassergefährdete Trockenbauwände mit Dichtfolie streichen

Gipskarton hinter der Dusche braucht einen Anstrich mit Dichtfolie © Marco2811, stock.adobe.com
Gipskarton hinter der Dusche braucht einen Anstrich mit Dichtfolie © Marco2811, stock.adobe.com

Flächen, die einen zusätzlichen Spritzschutz benötigen, streichen Sie mit flüssiger Dichtfolie. Dies sind vor allem Trockenbauwände in der Nähe der Dusche oder einer Badewanne. Seien Sie bei der Festlegung der Fläche großzügig. In einer Dusche sollte der Anstrich bis fast an die Decke reichen.

Flüssige Dichtfolie lässt sich mit einem Quast oder einer Malerrolle auftragen. Beachten Sie bei diesem Anstrich die Anweisungen des Herstellers und reinigen Sie die Werkzeuge möglichst bald nach dem Gebrauch. In getrocknetem Zustand lässt sich die Dichtfolie nicht mehr von ihnen entfernen.

Flüssige Dichtfolie anbringen
Flüssige Dichtfolie anbringen

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Dichtmanschetten für Wasseranschlüsse in spritzwassergefährdeten Bereichen

Bohrungen in Trockenbauplatten, die Sie beispielsweise für die Wasseranschlüsse benötigen, verringern natürlich den Feuchteschutz. Für diese Anschlüsse benötigen Sie deshalb gute Dichtmanschetten, die Sie in die noch feuchte flüssige Dichtfolie drücken. Danach streichen Sie die Fläche ein zweites Mal.

Dichtmanschetten produzieren unter anderem die Hersteller von Gipskartonplatten. Bei ihnen bekommen Sie generell reichlich Zubehör, sodass Sie bei der Zusammenstellung aller notwendigen Materialien nicht lange zu suchen brauchen. Wenn Sie sich beim Einkauf auf einen Hersteller festlegen, können Sie sicher sein, dass alle Produkte aufeinander abgestimmt sind und perfekt passen.

Dichtmanschetten
Dichtmanschetten

Dauerelastische und wasserbeständige Dichtstoffe für die Anschlussfugen

Anschlussfugen zu anderen Bauteilen wie einer massiven Wand sollten Sie immer mit einem dauerelastischen Material schließen. Arbeiten Sie auch an diesen Stellen besonders sorgfältig. Für spritzwassergefährdete Bereiche bekommen Sie spezielle Produkte wie die Dichtbänder, mit denen Sie die Fugen sicher schließen. Auch diese Bänder verlegen Sie in der noch feuchten, flüssigen Dichtfolie.

Auch für den Ausbau des Dachbodens ist Gipskarton bestens geeignet © AVTG, stock.adobe.com
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