Decken und Wände mit Gipskartonplatten verkleiden

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Mit einer Unterkonstruktion aus Holz

Eine hässliche Decke oder unschöne Wände sehen durch eine Verkleidung aus Gipskarton wieder sauber und gepflegt aus. Solch eine Verkleidung können Sie nach der Fertigstellung beispielsweise mit einer Raufaser bekleben und streichen, nur streichen, mit einer Tapete bekleben oder verputzen. Danach ist sie optisch von einer massiven Wand beziehungsweise Decke nicht mehr zu unterscheiden.

Unter einer Verkleidung aus Gipskartonplatten verschwinden sämtliche Bauschäden © photo 5000, stock.adobe.com
Unter einer Verkleidung aus Gipskartonplatten verschwinden sämtliche Bauschäden © photo 5000, stock.adobe.com

So bauen Sie eine Unterkonstruktion aus Holzlatten

Theoretisch könnten Sie Gipskartonplatten direkt an der Decke beziehungsweise den Wänden befestigen. Die meisten Wände und Decken weisen jedoch Unebenheiten auf oder sind nicht ganz gerade. Es empfiehlt sich daher eine Unterkonstruktion, die Sie vor der Montage der Platten sorgfältig ausrichten. Sie kann aus Holzlatten oder vorgefertigten Metallprofilen bestehen. In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie Sie Wände und Decken mit Gipskartonplatten und einer Unterkonstruktion aus Holz verkleiden.

Auch für den Ausbau des Dachbodens ist Gipskarton bestens geeignet © AVTG, stock.adobe.com
Auch für den Ausbau des Dachbodens ist Gipskarton bestens geeignet © AVTG, stock.adobe.com

Zum Verkleiden von größeren Flächen reicht in der Regel eine einfache Lattung. Durch sie reduziert sich die Raumhöhe beziehungsweise die Grundfläche nur wenig. Dennoch bietet sie Platz für eine Dämmung, falls Sie bei dieser Gelegenheit gleichzeitig für einen besseren Schall- oder Wärmeschutz sorgen möchten. Zwischen den Latten können Sie außerdem Kabel für Leuchten, Schalter, Steckdosen und andere Zwecke verlegen.

Für eine Wandverkleidung reicht eine einfache Lattung © Dirk Hoffmann, stock.adobe.com
Für eine Wandverkleidung reicht eine einfache Lattung © Dirk Hoffmann, stock.adobe.com

Eine einfache Lattung besteht aus langen Holzlatten, die Sie in gleichmäßigen Abständen an die Decke oder die Wände dübeln. Ausreichend stabil wird die Lattung, wenn Sie Holz mit einem Querschnitt von etwa 40 × 60 Millimeter verwenden. Der Abstand zwischen den einzelnen Latten richtet sich nach der Breite der Gipskartonplatten, die Sie verwenden möchten, denn die Stöße zweier Platten sollten stets auf einer Holzlatte liegen. Damit die Platten später nicht durchhängen, montieren Sie dazwischen jeweils eine weitere Holzlatte. Durch sie sollte der Abstand zwischen den Latten nicht mehr als 50 Zentimeter betragen.

Aufbau der Holzlattung
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Die Lattung montieren und sorgfältig ausrichten

Den Verlauf der Lattung legen Sie am besten mit einer Schlagschnur fest. Ein Stift und ein langer gerader Gegenstand, den Sie als Lineal verwenden können, leisten jedoch ebenfalls gute Dienste.

Die Holzlatten bohren Sie vor, damit sie beim Eindrehen der Schrauben nicht reißen. Der Abstand zwischen den Bohrungen sollte nicht mehr als einen Meter betragen.

Latten vorbohren
Latten vorbohren

Im Idealfall verwenden Sie einen Bohrer mit Versenker. Er stellt sicher, dass die Schraubenköpfe nicht aus dem Holz ragen und bei der Montage der Gipskartonplatten stören. In eher weichem Holz wie zum Beispiel Fichte lassen sich die Schraubenköpfe aber auch beim Eindrehen versenken.

Wenn Sie die Holzlatten nach dem Vorbohren an die Markierungen der Schlagschnur halten, können Sie durch die Bohrlöcher die Stellen markieren, an denen Sie Löcher für die Dübel bohren müssen. Alternativ bohren Sie die Löcher für die Dübel durch die Bohrlöcher im Holz. Bei einem Untergrund aus Holz wie zum Beispiel Holzbalken an der Decke erübrigt sich dieser Schritt, denn in diesem Fall reichen Schrauben für die Befestigung der Holzlatten aus.

Hinweis: Denken Sie beim Bohren in die Decke an eventuell vorhandene Stromleitungen. Sie lassen sich mit einem entsprechenden Gerät orten.

Plane Oberfläche sicherstellen
Plane Oberfläche sicherstellen

Sind alle Latten montiert, überprüfen Sie mit einer Wasserwaage und einer langen Richtlatte, ob alle in einer Flucht liegen und die Unterkonstruktion absolut waagerecht beziehungsweise senkrecht verläuft. Höhenunterschiede gleichen Sie beispielsweise durch kleine Holzplättchen oder Abstandskeile aus Kunststoff aus. Letztere lassen sich häufig auf die Schrauben schieben, damit sie nicht verrutschen, wenn Sie die Schrauben wieder anziehen.

Darauf sollten Sie beim Festschrauben der Gipskartonplatten achten

Die Schrauben setzen Sie ohne Vorbohren in die Platten © Robert Leßmann, stock.adobe.com
Die Schrauben setzen Sie ohne Vorbohren in die Platten © Robert Leßmann, stock.adobe.com

1. Für die Montage der Gipskartonplatten benötigen Sie Trockenbauschrauben oder Schnellbauschrauben. Auch deren Köpfe versenken Sie im Material, jedoch nicht zu tief. Dies gelingt Ihnen am besten mit einem Bit mit Tiefenanschlag. Ein Vorbohren ist bei Gipskarton nicht erforderlich. Drücken Sie die Platten beim Verschrauben jedoch gegen die Unterkonstruktion, damit keine Zwischenräume verbleiben.

Material vorbereiten
Material vorbereiten

2. Für eine Verkleidung reichen Gipskartonplatten in der gängigen Dicke von 12,5 Millimetern. Falls Sie allein arbeiten, sind die sogenannten Einmannplatten eine gute Wahl, denn sie lassen sich aufgrund ihrer kompakten Maße von einer Person handhaben. Für größere Platten benötigen Sie einen Helfer oder zumindest Hilfsmittel wie die Teleskopstützen, die beim Verkleiden einer Decke die Gipskartonplatten an der richtigen Position halten.

Nach dem Anritzen brechen Sie die Gipskartonplatten vorsichtig durch © ArtHdesign, stock.adobe.com
Nach dem Anritzen brechen Sie die Gipskartonplatten vorsichtig durch © ArtHdesign, stock.adobe.com

3. Für den Zuschnitt der Platten brauchen Sie lediglich ein Cuttermesser und eine lange Schiene, die als Führung dient. Mit dem Cuttermesser durchtrennen Sie nur die Ummantelung aus Karton. Danach brechen Sie die Platte über eine gerade Kante und durchschneiden die Ummantelung auf der Rückseite ebenfalls mit dem Cuttermesser. Das spätere Verspachteln der Fugen erleichtern Sie sich, indem Sie die Schnittkanten mit dem Cuttermesser oder einem Kantenhobel abschrägen. Auf diesen Schrägen haftet die Spachtelmasse besser als auf rechtwinklig geschnittenen Kanten.

4. Bei der Anbringung der Gipskartonplatten sollten auf keinen Fall Kreuzfugen entstehen. Sie machen die Fläche instabil. Reicht die Länge der Platten für Ihre Decke beziehungsweise die Wände nicht aus, beginnen Sie die Reihen am besten immer abwechselnd mit einer halben und einer ganzen Platte.

Anbringen der Platten
Anbringen der Platten

5. Zu den angrenzenden Wänden lassen Sie einen Abstand von etwa drei Millimetern. Diese Fugen verschließen Sie später mit einem dauerelastischen Dichtstoff. Herkömmliche Spachtelmasse reißt an diesen Stellen leicht, wenn die Verkleidung oder auch das angrenzende Bauteil in Bewegung gerät.

Die letzten Arbeitsschritte: verspachteln, schleifen, grundieren und gestalten

Nach dem Verspachteln ist die Fläche durchgängig und eben © ccke, stock.adobe.com
Nach dem Verspachteln ist die Fläche durchgängig und eben © ccke, stock.adobe.com

Nach der Anbringung sämtlicher Platten verspachteln Sie die Fugen und die versenkten Schraubenköpfe mit Spachtelmasse für Gipskarton. Es lässt sich leicht mit dem Spachtel verteilen und nach dem Aushärten von Hand oder mit einer Maschine glatt schleifen. Ist die Oberfläche nach dem Schleifen noch nicht vollständig eben, spachteln Sie die entsprechenden Stellen ein zweites Mal. Dies ist nicht selten der Fall, denn Spachtelmassen verlieren beim Trocknen häufig an Volumen. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie beim Verspachteln diagonal zu den Fugen arbeiten.

Fugen verspachteln
Fugen verspachteln

Tipp: Müssen Sie viele große Flächen schleifen, lohnt es sich, in einem Baumarkt einen Trockenbauschleifer auszuleihen.

Ihre neue Wand- beziehungsweise Deckenverkleidung können Sie wahlweise streichen, tapezieren oder verputzen. Tragen Sie jedoch zunächst eine Grundierung auf. Sie bereitet den Untergrund optimal vor und sorgt dafür, dass Farbe, Kleister und andere Mittel gleichmäßig aufgenommen werden.

Eine Unterkonstruktion aus dicken Kanthölzern ist äußerst stabil © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
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