Auf Gipskartonplatten Fliesen verlegen – so geht’s

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Gipskartonplatten lassen sich ebenso gut fliesen wie andere Baustoffe. Schon bei der Auswahl der Platten und deren Montage sollten Sie jedoch einige wichtige Punkte berücksichtigen. Ebenso entscheidend für das Gelingen Ihres Vorhabens ist die Auswahl des richtigen Fliesenklebers und Fugenmörtels.

Mit schönen Fliesen ist das frisch renovierte Bad komplett © sveta, stock.adobe.com
Mit schönen Fliesen ist das frisch renovierte Bad komplett © sveta, stock.adobe.com

Fliesen haben ein relativ hohes Gewicht

Möchten Sie Flächen aus Gipskarton nach der Fertigstellung fliesen, ist eine doppelte Beplankung zu empfehlen. Sie sorgt für die nötige Tragfähigkeit, denn selbst bei dünnen und entsprechend leichten Fliesen summiert sich das Gewicht und stellt eine nicht unerhebliche Belastung dar. Alternativ versehen Sie die Unterkonstruktion mit mindestens 20 Millimeter dicken Gipskartonplatten. Möchten Sie für mehr Stabilität sorgen, können Sie aber auch Gipsfaserplatten verwenden. Sie sind mit Zellulosefasern armiert und häufig zum Schutz vor Feuchtigkeit imprägniert. In der imprägnierten Ausführung eignen sie sich wie die grün ummantelten Gipskartonplatten auch für Feuchträume wie das Bad.

Tragfähigkeit der Wand
Tragfähigkeit der Wand

Eine ausreichende Stabilität ist besonders wichtig, wenn Sie schwere Gegenstände an einer gefliesten Wand aufhängen möchten. Dies ist beispielsweise bei einer Vorwandinstallation, an der Sie ein Hänge-WC montieren möchten, der Fall. Sein hohes Gewicht kann schlimmstenfalls dazu führen, dass Fliesen brechen. Die Bereiche, die später stark belastet werden, sollten Sie daher schon vor der Anbringung der Gipskartonplatten verstärken.

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Ein sorgfältig vorbereiteter Untergrund sorgt für ein perfektes Ergebnis

Bevor Sie mit den Arbeiten beginnen, sollten Sie sich die Fläche aus Gipskarton noch einmal anschauen und mit der Hand über die Platten streichen. Beseitigen Sie sämtliche Unebenheiten, indem Sie Löcher und Risse mit Spachtelmasse auffüllen und gespachtelte Stellen gegebenenfalls noch einmal schleifen. Im Anschluss befreien Sie die Oberfläche sorgfältig von Staub und Schmutz.

Untergrund vorbereiten
Untergrund vorbereiten

Nur bei Gipsfaserplatten dürfen Sie auf eine Grundierung verzichten

Vor dem Verlegen der Fliesen streichen Sie die Gipskartonplatten mit einem Tiefengrund. Er schützt die Platten vor der Feuchtigkeit, die im Fliesenkleber enthalten ist, und sorgt für eine bessere Haftung der Fliesen auf dem Untergrund. Eine Grundierung gleicht darüber hinaus die unterschiedlich hohe Saugfähigkeit des Gipskartons und der Spachtelmasse aus. Auch eventuell noch vorhandener Staub, durch den der Fliesenkleber schlechter haften würde, wird von einer Grundierung gebunden. Haben Sie sich für Gipsfaserplatten entschieden, dürfen Sie diesen Arbeitsschritt überspringen. Die imprägnierten grünen Gipskartonplatten benötigen dagegen trotz ihrer höheren Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit eine Grundierung.

Extra stabil: Gipsfaserplatten für den Innenausbau © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
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Grundierung
Grundierung

So tragen Sie die Grundierung auf

Bei der Verarbeitung einer Grundierung richten Sie sich nach der Gebrauchsanweisung des Herstellers. In vielen Fällen müssen Sie das Mittel zweimal auftragen und beim ersten Anstrich mit Wasser verdünnen. Das Werkzeug dürfen Sie dagegen frei wählen, denn Sie können eine Grundierung ebenso gut mit dem Pinsel wie mit einem Roller, einem Quast oder einer Bürste streichen. Das Sprühen mit einem geeigneten Gerät ist bei vielen Grundierungen ebenfalls möglich. Achten Sie jedoch unbedingt auf einen gleichmäßigen Auftrag.

Tragen Sie die Grundierung in zwei Schichten auf, lassen Sie die Oberfläche zwischen den beiden Anstrichen trocknen. Die notwendige Trockenzeit geben die Hersteller auf der Verpackung an. Nach dem zweiten Anstrich müssen Sie die Fläche oft einen ganzen Tag lang trocknen lassen.

Die Grundierung trägt man am besten mit einem Quast auf © Gavial, stock.adobe.com
Die Grundierung trägt man am besten mit einem Quast auf © Gavial, stock.adobe.com

Ein flexibler Fliesenkleber gleicht Spannungen aus

Welchen Fliesenkleber Sie kaufen sollten, hängt davon ab, in welchem Zimmer Sie die Fliesen verlegen möchten. Für einen Wohnraum mit normaler Luftfeuchtigkeit reicht ein Flexkleber oder ein Dispersionskleber für Fliesen. Im Bad und in anderen Feuchträumen sollte der Fliesenkleber dagegen wasserdicht sein, damit beim Baden und Duschen keine Feuchtigkeit in die Gipskartonplatten dringt. Dieses Kriterium erfüllen die Fliesenkleber auf Epoxidharzbasis, die Sie auch zum Verfugen verwenden können.

Flexkleber bleiben – wie der Name schon sagt – nach dem Aushärten flexibel. Das ist beim Verlegen von Fliesen auf Gipskartonplatten wichtig, denn die Platten geraten im Unterschied zu beispielsweise einer gemauerten Wand leicht in Bewegung. Diese Bewegungen können zu Rissen in den Fugen führen. Auch der Fugenmörtel sollte deshalb flexibel sein. Kunststoffhaltige und dadurch flexible Fliesenkleber und Fugenmörtel sind häufig wasserdicht. In diesem Fall sind sie auch für das Bad eine gute Wahl.

Den Fliesenkleber auftragen – bei Epoxidharzklebern muss es schnell gehen

Herkömmlichen Fliesenkleber mischen Sie nach Herstellerangaben mit Wasser. Einem Fliesenkleber auf Epoxidharzbasis fügen Sie dagegen einen Härter hinzu. Ab diesem Zeitpunkt beginnt er auszuhärten. Mischen Sie deshalb immer nur kleinere Mengen an und achten Sie darauf, dass alle Materialien bereitliegen, damit Sie sofort mit dem Auftrag des Klebers und dem Verlegen der Fliesen beginnen können.

Hinweis: Tragen Sie bei der Verarbeitung von epoxidharzhaltigen Klebern Schutzhandschuhe.

Beim Durchkämmen des Fliesenklebers entsteht ein Streifenmuster © OrthsMedien, stock.adobe.com
Beim Durchkämmen des Fliesenklebers entsteht ein Streifenmuster © OrthsMedien, stock.adobe.com

Den Fliesenkleber streichen Sie mit der glatten Seite eines Zahnspachtels oder einer Zahnkelle auf die Gipskartonplatten. Danach drehen Sie den Spachtel beziehungsweise die Kelle und durchkämmen den Kleber mit der Zahnung. Die Kleberschicht sollte eine Dicke von drei bis vier Millimetern haben. Arbeiten Sie hierbei stets abschnittsweise, damit der Kleber nicht schon vor der Anbringung der Fliesen aushärtet.

Ein Senklot oder eine Richtschnur hilft Ihnen bei der senkrechten Ausrichtung einer Fliesenreihe. An dieser ersten Reihe können Sie sich beim Verlegen der folgenden Reihen orientieren. Das Anzeichnen ist dagegen meist wenig hilfreich, denn die Bleistiftstriche werden vom Fliesenkleber überdeckt.

Fliesenkleber
Fliesenkleber

Wo Sie am besten beginnen, hängt von vielen Faktoren ab. Beachten Sie jedoch folgende allgemeingültigen Regeln:

  • Soll der Fliesenbelag auf einer bestimmten Raumhöhe enden, beginnen Sie oben. Passend zugeschnittene Fliesen fallen direkt über dem Fußboden sehr viel weniger auf als in Augenhöhe.
  • An Ecken, die in den Raum ragen, verlegen Sie ganze Fliesen. Auch dort fallen zugeschnittene Fliesen stark auf.
  • Sollen die Randfliesen an den beiden Enden der Wand beziehungsweise des Fußbodens gleich breit sein, beginnen Sie in der Mitte. Befestigen Sie dort eine Richtschnur, an deren linker und rechter Seite Sie jeweils eine Reihe Fliesen verlegen.
  • Verlegen Sie Wand- und Bodenfliesen in gleicher Größe, richten Sie die Bodenfliesen nach den Wandfliesen aus.
  • Verlegen Sie Bodenfliesen in zwei angrenzenden Räumen, sollten die Fugen durchgehend sein.
  • Denken Sie an eventuell notwendige Abdichtungen wie zum Beispiel rund um eine Duschkabine.

Die Fliesen setzen Sie mit wenig Druck in den Fliesenkleber. Durch Fugenkreuze bekommen alle Fugen die gleiche Breite. Den Sitz der Fliesen überprüfen Sie immer wieder mit der Wasserwaage.

Fliesen verlegen
Fliesen verlegen
Durch Fliesenkreuze entsteht ein gleichmäßiges Fugenbild © mdworschak, stock.adobe.com
Durch Fliesenkreuze entsteht ein gleichmäßiges Fugenbild © mdworschak, stock.adobe.com

Ist der Fliesenkleber ausgehärtet, mischen Sie den Fugenmörtel an. Ihn streichen Sie mit einem Fugbrett und diagonal zu den Fliesen in die Fugen. Diesen Vorgang können Sie nach zehn bis zwanzig Minuten wiederholen, falls die Fugen noch nicht vollständig gefüllt sind.

Beim Verfugen gelangt ein Teil des Fugenmörtels auf die Fliesen. Diese Rückstände entfernen Sie mit einem angefeuchteten Schwammbrett, sobald sie matt geworden sind. Mit der gründlichen Reinigung der gesamten Fläche sollten Sie jedoch warten, bis alle verwendeten Materialien vollständig getrocknet sind. Alle Dehnungs- und Anschlussfugen verfüllen Sie mit einem dauerelastischen und nötigenfalls wasserundurchlässigen Dichtstoff.

Fugenmörtel
Fugenmörtel
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