Decken und Wände aus Gipskarton verputzen

Teilen:

Eine Anleitung und Tipps für den Kauf des Putzes

Ein Putz ist eine dauerhafte Oberflächenbeschichtung, die im Unterschied zu Tapeten und Anstrichen nicht regelmäßig erneuert werden muss. Durch einen Putz ersparen Sie sich daher Renovierungsarbeiten. Dennoch ist es möglich, ihn mit einer Farbe zu streichen, falls Sie das Zimmer nach einigen Jahren optisch verändern möchten. Putz ist zudem sehr strapazierfähig. Er eignet sich deshalb auch bestens für stärker beanspruchte Bereiche wie zum Beispiel die Wände in einem Flur.

Das Verputzen mit der Kelle ist nur für Geübte zu empfehlen © Daisy Daisy, stock.adobe.com
Das Verputzen mit der Kelle ist nur für Geübte zu empfehlen © Daisy Daisy, stock.adobe.com

Ideal für Heimwerker: Streich- und Rollputze für Gipskarton

Einen Putz mit der Kelle aufzutragen, erfordert Erfahrung und Übung. Führen Sie diese Arbeit zum ersten Mal aus, empfiehlt es sich daher, auf den Resten der Gipskartonplatten zu üben. Eine misslungene Putzschicht wieder zu entfernen, ohne die Platten zu beschädigen, ist nicht möglich. Ebenfalls recht schwierig ist die Aufbringung eines Maschinenputzes mithilfe eines Sprühgeräts. Viele Heimwerker verwenden deshalb lieber einen Streich- oder Rollputz, der sich ähnlich wie eine Farbe mit einem Roller auf die Wände und Decken aus Gipskarton aufbringen lässt. Diese Putze zu verarbeiten, gelingt selbst Anfängern, sofern sie schon einmal eine Wand gestrichen haben. Achten Sie jedoch darauf, dass der Putz vom Hersteller für Gipskartonplatten zugelassen sein muss.

Ein Streich- oder Rollputz lässt sich mit herkömmlichem Malerwerkzeug auftragen © v.poth, stock.adobe.com
Ein Streich- oder Rollputz lässt sich mit herkömmlichem Malerwerkzeug auftragen © v.poth, stock.adobe.com

Weitere Tipps für den Kauf von Putz

Neben der Art und Weise, wie sie aufgetragen werden, unterscheiden sich Putze durch ihre Zusammensetzung. Mineralische Putze bestehen häufig aus Kalk, einer Kalk-Zement-Mischung oder Lehm. Diese Putze sind atmungsaktiv, nehmen überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft auf und geben sie später wieder ab. Mineralische Putze sind daher selbst für Räume wie die Küche oder das Bad, in denen die Luftfeuchtigkeit oft hoch ist, eine gute Wahl. Dort beugen sie gleichzeitig einer Schimmelbildung vor, denn Inhaltsstoffe wie Kalk bieten Schimmelsporen keinen Nährboden. Mineralische Putze neutralisieren zudem unangenehme Gerüche. Zu dieser Gruppe gehören auch die Edelputze, die sich durch eine besonders schöne Optik auszeichnen.

Ein weiterer Punkt, auf den Sie beim Kauf von Putz achten sollten, ist die Körnung. Putze bekommen Sie in feinen, mittleren und groben Ausführungen. Je feiner die Körnung ist, desto feiner wird die Oberfläche. Vielleicht gefällt Ihnen jedoch eine grobe Struktur besser. Dies ist allein eine Frage des Geschmacks. Die endgültige Struktur einer Putzschicht hängt aber auch vom Werkzeug ab, mit dem Sie den Putz auftragen. Eine Schaumstoffrolle lässt den Putz feiner aussehen als eine Lammfellrolle. Am besten probieren Sie daher verschiedene Werkzeuge auf einem Reststück Gipskarton aus.

bis zu 30% sparen

Trockenbau Fachbetriebe

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos

Für eine individuelle Optik: Putze einfärben und strukturieren

Eine Abtönfarbe erspart Ihnen den Anstrich © Wildis Streng, stock.adobe.com
Eine Abtönfarbe erspart Ihnen den Anstrich © Wildis Streng, stock.adobe.com

Vielen Putzen dürfen Sie eine Abtönfarbe beifügen. Durch sie bekommt die Putzschicht jede beliebige Farbe. Das Einfärben hat den Vorteil, dass eventuelle Beschädigungen weniger sichtbar sind als bei einer Putzschicht, die Sie im Anschluss mit einer Farbe streichen. Bei ihr kommt die Farbe des Putzes wieder zum Vorschein.

Strukturrollen machen eine Putzschicht optisch interessanter © gunterkremer, stock.adobe.com
Strukturrollen machen eine Putzschicht optisch interessanter © gunterkremer, stock.adobe.com

Mit einer Strukturrolle lässt sich eine Putzschicht nochmals verändern und ganz nach Geschmack gestalten. Alternativ verwenden Sie einen Pinsel, eine Bürste oder einen anderen Gegenstand. Für diese Technik sollten Sie allerdings schnell sein oder zu zweit arbeiten, denn für eine Strukturierung muss der Putz noch ausreichend feucht sein. Sie muss spätestens 15 Minuten nach dem Auftrag erfolgen.

Eine wichtige Vorbereitung: der Anstrich mit einer Grundierung

Neben dem Putz und einem Werkzeug für den Auftrag brauchen Sie eine Grundierung. Sie bereitet den Untergrund optimal vor, denn sie verbessert die Haftung und gleicht die unterschiedliche Saugfähigkeit von Gipskarton und der Spachtelmasse aus.

Die Grundierung trägt man am besten mit einem Quast auf © Gavial, stock.adobe.com
Wände grundieren: So verwenden Sie Primer

Die alte Tapete ist von der Wand gekratzt, die Schlitze nach dem Verlegen der neuen Elektrik sind zugespachtelt – bevor… weiterlesen

Anleitung zum Verputzen von Gipskartonplatten

1. Unabhängig vom Putz, für den Sie sich letztlich entscheiden, ist es wichtig, den Untergrund sorgfältig vorzubereiten. Schauen Sie sich die Flächen deshalb noch einmal genau an, füllen Sie Risse und Löcher mit Spachtelmasse und schleifen Sie Unebenheiten glatt. Sind diese Arbeiten erledigt, säubern Sie die Oberfläche gründlich, denn Staub und Schmutz verhindern eine Haftung der Grundierung sowie des Putzes. Die Fläche, die Sie verputzen möchten, muss außerdem absolut trocken sein.

Vorbereitung der Oberfläche
Vorbereitung der Oberfläche

2. Türrahmen, Lichtschalter, Steckdosen und Übergänge zu anderen Bauteilen wie dem Fußboden kleben Sie mit Malerkrepp ab. Auch bei dieser Arbeit ist Sorgfalt gefragt, damit kein Putz an Stellen gelangt, an denen er nicht sein sollte. Er lässt sich nur schwerlich wieder entfernen. Denken Sie deshalb auch an den Schutz des Fußbodens und bedecken Sie ihn mit Folie oder Malervlies. Den Malerkrepp entfernen Sie wieder, sobald Sie die entsprechenden Stellen verputzt haben.

Abkleben
Abkleben

3. Eine Grundierung tragen Sie mit einem breiten Pinsel, einem Quast, einer Malerrolle oder einer Malerbürste auf. Sie muss im Anschluss trocknen. Wie lang dies dauert, geben die Hersteller auf den Verpackungen an. Dort erfahren Sie auch, ob Sie die Grundierung vor der Verwendung mit Wasser verdünnen müssen.

TIPP

Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Trockenbau-Profis vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Grundierung
Grundierung

4. Das Werkzeug, mit dem Sie die Grundierung gestrichen haben, sollten Sie direkt nach dem Gebrauch reinigen. In getrocknetem Zustand lassen sich Rückstände nur noch mechanisch von Rollen und Büsten entfernen. Gleiches gilt für das Werkzeug, mit dem Sie den Putz auftragen.

5. Ist die Grundierung getrocknet, mischen Sie den Streich- oder Rollputz nach Angaben des Herstellers mit Wasser. Verrühren Sie ihn möglichst mit einem Quirl für die Bohrmaschine, damit die Mischung homogen wird. Auch eine Abtönfarbe, durch die der Putz Ihre Wunschfarbe bekommt, verteilen Sie am gleichmäßigsten mit einem Quirl im Putz. Bei gebrauchsfertigen Rollputzen im Eimer überspringen Sie diesen Arbeitsschritt. Gut aufrühren sollten Sie ihn aber dennoch.

Farbe mit einem Quirl für die Bohrmaschine anzumischen, erleichtert die Arbeit © Fotolyse, stock.adobe.com
Farbe mit einem Quirl für die Bohrmaschine anzumischen, erleichtert die Arbeit © Fotolyse, stock.adobe.com

6. Mit dem gewählten Roller streichen Sie den Putz auf die Gipskartonplatten. Der Auftrag kann wahlweise längs oder quer erfolgen. Sie dürfen aber auch kreativ sein und den Putz beispielsweise in einem Bogen oder kreisförmig auftragen. Dies sollten Sie jedoch vorab auf einem Reststück ausprobieren. So können Sie entscheiden, ob Ihnen die Optik gefällt und verschiedene Techniken miteinander vergleichen.

Hinweis: Ansätze sind später oft sichtbar. Vermeiden Sie es deshalb, die Arbeit mitten auf einer Fläche zu unterbrechen.

Auftrag
Auftrag

7. Nach dem Verputzen ist es wichtig, für eine ausreichende Belüftung zu sorgen. Kann das im Putz enthaltene Wasser nicht zügig verdunsten, bildet sich unter Umständen eine sogenannte Sinterhaut. Sie ist undurchlässig für Feuchtigkeit und behindert dadurch eine vollständige Austrocknung der Putzschicht. Zudem haften auf einer Sinterhaut keine Farben, Beschichtungen und andere Mittel. Öffnen Sie deshalb möglichst viele Fenster und Türen, um diese Probleme von vornherein zu verhindern. Eine Sinterhaut lässt sich nur noch durch Schleifen beseitigen.

Belüftung
Belüftung
Mit dem Schwingschleifer sind die verspachtelten Fugen schnell glatt © auremar, stock.adobe.com
Verspachtelte Gipskartonplatten schleifen

So wird die Oberfläche richtig glatt Eine glatte und ebene Oberfläche ist eine gute Grundlage für eine Tapete, eine Raufaser,… weiterlesen

bis zu 30% sparen

Trockenbau Fachbetriebe
in Ihrer Region

Unverbindlich
Qualifizierte Anbieter
Kostenlos
direkt an-
fordern

Hausbaukataloge
Tolle Hausbaulataloge mit viel Inspirationsmaterial

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos

Artikel teilen: