Beim Trockenbau ist es relativ einfach, Elektrik zu integrieren und beispielsweise in eine Zwischenwand eine Steckdose oder einen Lichtschalter einzubauen. Das Ständerwerk beziehungsweise die Unterkonstruktion bietet reichlich Platz für die notwendige Verkabelung und auch das Bohren von Löchern ist bei Gipskartonplatten leicht. Wichtig ist allerdings eine rechtzeitige Planung, denn nach der Anbringung der Platten lassen sich keine Kabel mehr verlegen.

Der richtige Zeitpunkt für die Installation
Bei einer beidseitig beplankten Trockenbauwand kümmern Sie sich am besten um die Elektrik, nachdem Sie auf einer Seite die Gipskartonplatten montiert haben. Besteht Ihr Ständerwerk aus Metallprofilen, besitzen diese in der Regel Aussparungen, durch die sich die Kabel verlegen lassen. Eventuell müssen Sie das Blech an diesen Stellen vorab aufbiegen. Bei einem selbst gebauten Holzständerwerk sorgen Sie selbst für die nötigen Kabeldurchlässe.

Tipps für den Kauf von Hohlwanddosen
Für den Einbau von Steckdosen, Lichtschaltern und ähnlichen Elektroartikeln benötigen Sie Hohlwanddosen, die aus Kunststoff bestehen und in der Regel eine orange Farbe haben. Sie ähneln den Unterputzdosen für Wände in massiver Bauweise, besitzen jedoch Klemmen oder Krallen, die von den Rückseiten der Gipskartonplatten für einen sicheren Halt sorgen. Zudem haben sie häufig eine größere Tiefe, denn in Gipskarton lässt sich leicht ein Loch bohren, während dies bei einer massiven Wand sehr viel schwieriger ist.

Hohlwanddosen sind in Ausführungen für einzelne Steckdosen beziehungsweise Schalter und für Mehrfachinstallationen erhältlich. Die winddichten Varianten sind für Außenwände zu empfehlen, bei denen zum Beispiel durch Vorsatzschalen in der Trockenbauweise die Dämmung verbessert werden soll. Sie verhindern Zugluft über die Elektroinstallationen.
Auch im Hinblick auf die Tiefe gibt es Unterschiede. Für die Technik von Steckdosen und Schaltern reichen 47 Millimeter tiefe Hohlwanddosen. Müssen mehr als zwei Kabel angeklemmt werden, wählen Sie jedoch besser Dosen mit einer größeren Einbautiefe. Die 61 Millimeter tiefen Dosen kommen unter anderem beim Einbau von Dimmern und Netzwerkdosen zum Einsatz. Berücksichtigen Sie beim Kauf der Dosen aber auch die Tiefe Ihrer Unterkonstruktion.

Für kreisrunde Löcher in der richtigen Größe: die Lochsäge
Die Löcher sägen Sie am besten mit einer Lochsäge in die Platten. Sie besitzt einen Zentrierbohrer, der ein kleines Stück aus der Säge ragt, und lässt sich in jede handelsübliche Bohrmaschine einspannen. Lochsägen haben einen Durchmesser von 68 Millimetern und werden auch als Kronenbohrer oder Bohrkronen bezeichnet.

Darauf sollten Sie beim Bohren von Löchern für Steckdosen und Schalter achten
Das mittig eingestanzte Loch in einer Hohlwanddose macht es Ihnen leicht, die Stelle zu markieren, an der Sie den Bohrer einer Lochsäge ansetzen müssen. Halten Sie die Hohlwanddose deshalb einfach an die Position, an der Sie einen Schalter oder eine Steckdose benötigen, und markieren Sie den Mittelpunkt mit einem Stift auf der Platte.

Benötigen Sie mehrere Steckdosen oder Lichtschalter, ist es wichtig, dass diese in einer Flucht liegen. Nehmen Sie beim Markieren der jeweiligen Mittelpunkte deshalb eine Wasserwaage zu Hilfe. Achten Sie bei der Montage neben einer Tür außerdem darauf, dass die Linie der Markierungen sowohl parallel zum Türstock als auch parallel zur Oberkante des Fußbodens verläuft. Eine Bohrschablone mit integrierter Wasserwaage, die Sie für wenig Geld in einem Baumarkt bekommen, ist bei der Installation von Mehrfachsteckdosen äußerst hilfreich.

Möchten Sie mehrere Steckdosen oder Schalter mit einem durchgängigen Rahmen montieren, muss der Abstand von der Mitte einer Steckdose bis zur Mitte der nächsten in der Regel 72 Millimeter betragen. Beachten Sie jedoch die Montageanleitung des Herstellers, denn es gibt Ausnahmen von dieser Norm. Bekommen die Steckdosen beziehungsweise Schalter separate Rahmen, ist der optimale Abstand 91 Millimeter.

Auf welcher Höhe Sie Ihre Steckdosen und Schalter montieren, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Gewisse Höhen haben sich jedoch als besonders benutzerfreundlich erwiesen. Dies sind gemessen vom fertigen Fußboden bei Steckdosen 30 Zentimeter und bei Lichtschaltern 1,05 bis 1,10 Meter. Der Abstand eines Lichtschalters zu einer Tür sollte 15 bis 20 Zentimeter und der Abstand einer Steckdose zu einer Tür oder einer Raumecke ebenfalls 15 bis 20 Zentimeter betragen. Alle Maße beziehen sich auf den Mittelpunkt der Steckdose beziehungsweise des Lichtschalters.

Achten Sie beim Ansetzen des Bohrers einer Lochsäge darauf, dass Sie die Bohrmaschine in einem absolut rechten Winkel zur Gipskartonplatte halten. Sonst wird die Öffnung unrund und das Einsetzen der Hohlwanddose schwierig.
Bevor Sie die Hohlwanddosen einsetzen, führen Sie die Elektrokabel durch die Öffnungen. Diese entstehen bei manchen Dosen erst durch das Herausbrechen der entsprechenden, von den Herstellern meist perforierten Teile. Danach fixieren Sie die Dosen in den Gipskartonplatten mithilfe der Klemmschrauben. Diese Arbeit erledigen Sie von Hand mit einem Schraubendreher. Durch das Festziehen der Schrauben drücken sich die Krallen der Dosen in die Rückseiten der Gipskartonplatten. Die Krallen sorgen dafür, dass die Dosen absolut fest sitzen. Die beiden anderen Schrauben dienen der Befestigung der Schalter und Steckdosen. Achten Sie beim Einsetzen der Dosen deshalb darauf, dass diese Schrauben waagerecht nebeneinander und damit auf der gleichen Höhe liegen.

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