Im Idealfall gleichzeitig Schall- und Brandschutz
Zwischenwände und abgehängte Decken in der Trockenbauweise bieten keine gute Dämmung, wenn sie allein aus einer Unterkonstruktion und Gipskartonplatten bestehen. Dieser Nachteil ist besonders deutlich spürbar, wenn Sie Ihren Dachboden ausbauen, denn ein ungedämmtes Dachgeschoss wird im Sommer extrem heiß und kühlt im Winter schnell aus. Die Unterkonstruktion bietet jedoch reichlich Platz für einen Dämmstoff. Er verbessert gleichzeitig den Schallschutz, denn in hohlen Wänden können sich Schallwellen ungehindert ausbreiten. Ebenso erhöht eine Wärmedämmung den Brandschutz, sofern Sie einen geeigneten Dämmstoff verwenden. In den meisten Fällen ist es daher sinnvoll, die Unterkonstruktion mit einer Dämmung zu versehen.
Mineralwolle als Dämmstoff
Einer der Klassiker im Bereich der Dämmstoffe ist die Mineralwolle. Sie wird auf Rollen und in Form von Platten verkauft und lässt sich leicht zuschneiden. Selbst Hohlräume mit Schrägen oder in unregelmäßigen Formen lassen sich daher problemlos komplett füllen.
Mineralwolle ist generell nicht brennbar, denn sie wird aus geschmolzenem Gestein oder Glas hergestellt. Dementsprechend heißt sie auch Steinwolle oder Glaswolle. Die Tatsache, dass sie nicht brennt, verhindert im Brandfall, dass sich das Feuer weiter ausbreitet. Gleiches gilt für die Gipskartonplatten, die überwiegend aus Gips bestehen und ebenfalls nicht brennen.
Möchten Sie für einen noch besseren Brandschutz sorgen, können Sie jedoch Feuerschutz-Dämmplatten aus Mineralwolle verwenden.
Mineralwolle von der Rolle schneiden Sie am besten etwas größer zu und stopfen sie zwischen die Latten beziehungsweise Metallprofile der Unterkonstruktion. So verbleiben an den Seiten keine Zwischenräume. Damit die Dämmschicht bei einer Zwischenwand an der gewünschten Stelle bleibt, beplanken Sie die Zwischenwand zunächst von einer Seite mit Gipskarton, nehmen dann die Dämmung vor und schließen zum Schluss die andere Seite. Mineralwolle zum Stopfen wird auch Klemmfilz genannt. Er eignet sich im Besonderen für den Dachausbau, wo er zwischen die Sparren geklemmt wird. Dämmplatten sind dagegen häufig formstabil und standfest. Diese Platten finden Sie auch unter der Bezeichnung Trennwandplatten.
Polystyrol – gut wärmedämmend, aber wenig schallisolierend
Polystyrol, landläufig unter dem Namen Styropor bekannt, zeichnet sich ebenfalls durch gute wärmedämmende Eigenschaften aus. Es wird unter anderem für sogenannte Vorsatzschalen genutzt, durch die eine Außenwand von innen eine zusätzliche Dämmung erhält. Der Schallschutz ist jedoch geringer als bei einer Dämmung aus Mineralwolle, denn Schall wird am besten von weichen Materialien geschluckt.
Dämmstoffe aus pflanzlichen Materialien – gut wärm- und schalldämmend, aber brennbar
Soll die Dämmung aus einem pflanzlichen Rohstoff bestehen, können Sie Dämmmaterialien aus Zellulose, Holzwolle, Holzfasern, Hanf, Jute, Flachs, Baumwolle oder Schafwolle verwenden. Diese natürlichen Materialien sind allerdings brennbar und bieten nur in imprägnierten oder auf andere Weise behandelten Ausführungen einen Brandschutz. Der Schallschutz ist dagegen in der Regel ebenso gut wie der von Mineralwolle.
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Das Einblasen von losen Dämmstoffen wie zum Beispiel loser Steinwolle in die Zwischenräume ist ebenfalls möglich. Hierfür sind allerdings spezielle Maschinen erforderlich. Das Einblasen bleibt daher in der Regel den Profis vorbehalten.
Mit der Wärmedämmung gleichzeitig den Schallschutz verbessern
Der Schallschutz ist umso höher, je dicker die Dämmschicht ist. Ihre Dicke sollte mindestens 60 Prozent der Tiefe der Unterkonstruktion betragen, damit sich der Schall nicht über zu große Hohlräume ausbreitet. Bei einer senkrechten Anbringung wie zum Beispiel bei einem Raumteiler verhindert diese Dicke gleichzeitig, dass der Dämmstoff im Laufe der Zeit absackt. Dies würde sowohl den Schallschutz als auch die Wärmedämmung beeinträchtigen.
Einen Einfluss auf den Wärme- und Schallschutz hat außerdem die Dichte des Materials. Platten und andere Produkte für einen verbesserten Schallschutz zeichnen sich daher durch eine höhere Dichte aus. Dadurch lassen sie sich weniger leicht in Schwingungen versetzen. Durch diese Schwingungen wird der Schall übertragen. Auch ein Ständerwerk aus Metallprofilen gerät bei Geräuschen in Schwingung. Daher ist es wichtig, dass es von Wänden, Böden und Decken entkoppelt wird, also keinen direkten Kontakt hat. Dies lässt sich durch ein Dichtungsband realisieren.
Eine weitere Möglichkeit, den Schallschutz zu verbessern, ist eine doppelte Beplankung, bei der Sie beispielsweise bei einer Zwischenwand auf jeder Seite des Ständerwerks zwei Lagen Gipskartonplatten anbringen. Die Dicke der Platten spielt aber natürlich ebenfalls eine Rolle, denn generell gilt: Je höher das Gewicht eines Bauteils ist, desto weniger Schall dringt hindurch. Darüber hinaus bekommen Sie im Handel Schallschutzplatten aus Gipskarton sowie Metallprofile und Dämmstoffe mit einem verbesserten Schallschutz.
Viele Hersteller bieten übrigens umfangreiche Trockenbausysteme mit Profilen für die Unterkonstruktion, Gipskartonplatten in verschiedenen Ausführungen, Dämmstoffen und weiterem Zubehör. Möchten Sie Ihre Trennwand oder die Decke nicht in Eigenregie mit einer Unterkonstruktion aus Holz bauen, empfiehlt es sich, die Produkte eines Herstellers zu verwenden. Sie sind aufeinander abgestimmt, machen Ihnen die Montage daher einfach und sorgen für einen geringen Verschnitt. Wegen der in vielen Bereichen standardisierten Maße passen aber häufig auch Produkte verschiedener Hersteller zueinander.
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