Gipskartonplatten montieren und verspachteln

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So entsteht eine vollkommen ebene Oberfläche

Ist die Unterkonstruktion aus Holz oder Metallprofilen fertiggestellt, können Sie diese mit Gipskartonplatten beplanken. Wie Sie hierbei am besten vorgehen, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Vorab jedoch noch ein Hinweis: Bei einer Zwischenwand, die Sie im Inneren mit einer Dämmung versehen möchten, befestigen Sie die Gipskartonplatten zunächst auf einer Seite. Danach befüllen Sie die Hohlräume zwischen den Holzlatten beziehungsweise Metallprofilen mit einem Dämmstoff Ihrer Wahl und montieren die Gipskartonplatten auf der anderen Seite. Weitere Informationen zu den möglichen Dämmstoffen finden Sie in unserem Ratgeber „Die Dämmung im Trockenbau – Schall- und Brandschutz“.

Nach dem Anritzen mit dem Cuttermesser lassen sich Gipskartonplatten mühelos durchbrechen © ArtHdesign, stock.adobe.com
Nach dem Anritzen mit dem Cuttermesser lassen sich Gipskartonplatten mühelos durchbrechen © ArtHdesign, stock.adobe.com

Gipskartonplatten zuschneiden – mit dem Cuttermesser oder einer Säge

Mit großer Wahrscheinlichkeit müssen Sie zumindest einige Gipskartonplatten auf das benötigte Maß zuschneiden. Für gerade Schnitte reicht ein Cuttermesser, mit dem Sie die obere Pappe der Gipskartonplatten zerschneiden. Führen Sie es hierbei entlang einer Metallschiene oder eines anderen harten und geraden Gegenstands, der als Lineal dienen kann. Nach dem Anritzen legen Sie die Gipskartonplatte so auf eine Werkbank oder einen Tisch, dass der Schnitt über die Kante ragt. Danach können Sie die Platte an der angeritzten Stelle durchbrechen. Zum Schluss durchtrennen Sie die Kartonschicht auf der Unterseite mit dem Cuttermesser.

Gipskartonplatte zuschneiden
Gipskartonplatte zuschneiden

Hinweis: Gipskarton-Verbundplatten lassen sich nicht brechen. Für deren Zuschnitt benötigen Sie daher eine Säge wie zum Beispiel eine Stichsäge oder eine Handkreissäge.

Ist Ihnen die Arbeit mit der Säge sympathischer oder müssen Sie einzelne Platten in einer besonderen Weise zuschneiden und beispielsweise mit einer Rundung versehen, verwenden Sie am besten eine Stichsäge. Mit solch einer Säge können Sie auch Ausschnitte für Lichtschalter und Steckdosen in die Platten sägen, wenn Sie vorab mit einem dicken Bohrer ein Loch hineinbohren. Für diesen Zweck bestücken Sie Ihre Stichsäge mit einem möglichst schmalen Sägeblatt. Noch besser gelingen runde Ausschnitte allerdings mit der Lochsäge.

Hohlwanddosen machen den Einbau von Steckdosen und Schaltern einfach © Marco2811, stock.adobe.com
Steckdosen, Lichtschalter & Co. in Gipskarton einbauen – so klappt’s

Beim Trockenbau ist es relativ einfach, Elektrik zu integrieren und beispielsweise in eine Zwischenwand eine Steckdose oder einen Lichtschalter einzubauen.… weiterlesen

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Auf abgeschrägten Kanten haftet die Spachtelmasse besser

Bruch- beziehungsweise Schnittkanten sollten oben abgeschrägt werden, damit sie sich später besser verspachteln lassen. Für diesen Arbeitsschritt bekommen Sie in den Baumärkten Kantenhobel speziell für den Trockenbau. Sie können aber auch ein Cuttermesser verwenden und die Ecke in einem Winkel von etwa 45° abschneiden. Der Schnitt muss nicht sonderlich akkurat sein, denn er wird durch die Spachtelmasse abgedeckt. Glätten Sie die Schnittkanten jedoch im Anschluss mit einem Raspelhobel.

Schnittkanten abschrägen
Schnittkanten abschrägen

So befestigen Sie die Gipskartonplatten auf der Unterkonstruktion

Gipskartonplatten lassen sich auf die Unterkonstruktion schrauben, nageln oder tackern. Ist Ihre Entscheidung noch nicht gefallen, sollten Sie unseren Artikel „Befestigungsmaterialien für den Trockenbau – Schrauben, Nägel, Klammern und Dübel“ lesen.

Ein Bit mit Tiefenbegrenzer beschleunigt die Arbeit © Oleksandr Panasovsky, stock.adobe.com
Ein Bit mit Tiefenbegrenzer beschleunigt die Arbeit © Oleksandr Panasovsky, stock.adobe.com

Die meisten Heimwerker verwenden sicherlich Schnellbauschrauben speziell für den Trockenbau. Diese Schrauben sollten Sie in einem Abstand von maximal 25 Zentimetern setzen. Ein Vorbohren ist wegen des selbstschneidenden Gewindes nicht erforderlich. Für Ihren Akkuschrauber oder – falls Sie die Schrauben von Hand setzen möchten – einen Schraubendreher mit Bitaufnahme benötigen Sie ein PH2-Bit.

Ein Bit mit Tiefenanschlag verhindert ein zu starkes Versenken der Schrauben. Solche Bits produzieren unter anderem die Hersteller von Gipskartonplatten, bei denen Sie auch anderes Zubehör finden. Möchten Sie lieber ein herkömmliches Bit verwenden, müssen Sie selbst darauf achten, dass Sie die Schraubenköpfe ein Stück weit versenken. Sie werden später mit Spachtelmasse abgedeckt, damit eine vollkommen ebene Oberfläche entsteht. Drehen Sie die Schrauben aber nicht zu tief ein, denn dann haben die Platten keinen ausreichenden Halt. Der Abstand der Schrauben zu den Kanten der Platten sollte mindestens zwei Zentimeter betragen. Ist er geringer, könnten die Kanten brechen.

Hinweis: Gipskartonplatten in einer Dicke von 12,5 Millimetern schrauben Sie mit 25 Millimeter langen Schnellbauschrauben fest. Möchten Sie die Unterkonstruktion doppelt beplanken, verwenden Sie für die zweite Lage Gipskarton 35 Millimeter lange Schnellbauschrauben.

Befestigung der Gipskartonplatten
Befestigung der Gipskartonplatten

Möchten Sie die Gipskartonplatten lieber festnageln, setzen Sie die Nägel in Abständen von etwa zwölf Zentimetern. Bei der Verwendung von Klammern sollte der Abstand nicht mehr als acht Zentimeter betragen. Beim Festtackern ist es außerdem wichtig, dass Sie die Klammern schräg, also in einem Winkel von etwa 45° zur Plattenkante setzen. Diese beiden Arten der Befestigung sind nur bei einer Unterkonstruktion aus Holz möglich.

Weitere Tipps für die Anbringung der Platten

1. Achten Sie bei der Montage der ersten Platte auf eine korrekte Ausrichtung und überprüfen Sie mit der Wasserwaage, ob die Kante absolut senkrecht verläuft. Ist die erste Platte perfekt angebracht, sollte es bei der Montage der folgenden Platten keine Probleme geben. Die einzelnen Platten montieren Sie immer direkt nebeneinander, sodass keine Zwischenräume verbleiben.

2. Zum Fußboden lassen Sie am besten einen kleinen Abstand. Ein Zentimeter reicht, damit Feuchtigkeit vom Boden nicht in die Gipskerne dringt und diese beschädigt. Sie kann auch nur temporär, beispielsweise durch einen umgefallenen Eimer, vorhanden sein. Der kleine Abstand sorgt darüber hinaus für eine bessere Trittschalldämmung. Lassen Sie deshalb zur Decke ebenfalls einen Zentimeter Abstand, sofern der über dem Zimmer liegende Raum genutzt wird. Die Spalten an der Decke und am Fußboden können Sie später mit Leisten abdecken.

Durch eine versetzte Anordnung verhindern Sie Kreuzfugen © glitzyglitzy, stock.adobe.com
Durch eine versetzte Anordnung verhindern Sie Kreuzfugen © glitzyglitzy, stock.adobe.com

3. Vermeiden Sie unbedingt Kreuzfugen, wenn die Plattenlänge für Ihr Vorhaben nicht ausreicht. An diesen Stellen entstehen leicht Risse, die sich meist erst nach einer gewissen Zeit zeigen. Montieren Sie die Stöße zweier Platten deshalb immer versetzt. Der Abstand zwischen zwei Stößen sollte mindestens 40 Zentimeter betragen.

4. An einer Tür in einer Trockenbauwand kommt es häufig zu einer Rissbildung, wenn der Gipskarton oberhalb der Tür mit dem Türrahmen abschließt. Lassen Sie die Gipskartonplatte über dem Türsturz deshalb ein Stück weit neben den Türpfosten enden. Gleiches gilt für ein eventuell vorhandenes Fenster, denn das Öffnen und Schließen eines Fensters oder einer Tür stellt eine hohe Belastung für eine Trockenbauwand dar.

Anordnung der Gipskartonplatten
Anordnung der Gipskartonplatten

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Das Verspachteln und Schleifen – eine Anleitung und Tipps

1. Sämtliche Fugen und die Schraubenköpfe verspachteln Sie mit einer Spachtelmasse für Gipskarton. Vorab sollten Sie jedoch alle Kanten, die nicht mit Karton ummantelt sind, mit einem Tiefengrund behandeln. Er lässt sich mit dem Pinsel auftragen und verhindert, dass die Spachtelmasse einfällt.

Beim Trockenbau werden alle Vertiefungen mit Spachtelmasse gefüllt © hanohiki, stock.adobe.com
Beim Trockenbau werden alle Vertiefungen mit Spachtelmasse gefüllt © hanohiki, stock.adobe.com

2. Durch Fugendeckstreifen lässt sich die Gefahr einer späteren Rissbildung weiter reduzieren. Diese Streifen können Sie auf sämtliche Fugen kleben oder Sie beschränken sich auf die besonders gefährdeten Bereiche. Dies sind alle Stellen, die stärker beansprucht werden oder Bewegungen ausgesetzt sind. Letzteres ist unter anderem rund um eine Tür in einer Zwischenwand der Fall.

Fugendeckstreifen sind meist gitterförmig, damit die Spachtelmasse tief in die Fugen gelangt. Die selbstklebenden Streifen bringen Sie vor dem Verspachteln an, die anderen drücken Sie in die noch feuchte Spachtelmasse. Berücksichtigen Sie jedoch stets die Gebrauchsanweisung des Herstellers und verwenden Sie möglichst Produkte einer Firma.

Selbstklebende Fugendeckstreifen sind schnell angebracht © Marco Martycz, stock.adobe.com
Selbstklebende Fugendeckstreifen sind schnell angebracht © Marco Martycz, stock.adobe.com

3. Nach den vorbereitenden Arbeiten füllen Sie die Fugen zwischen den Platten sowie die Schraubenlöcher mit Spachtelmasse für Gipskarton. Diese Spachtelmasse mischen Sie nach den Angaben des Herstellers an und tragen sie mit einem Spachtel auf. Achten Sie beim Anmischen auf die Verarbeitungszeit, denn Spachtelmasse, die bereits abbindet, können Sie nicht mehr verwenden.

Hinweis: Bei einer doppelten Beplankung sollten Sie die erste Lage Gipskarton verspachteln und schleifen, bevor Sie die zweite Schicht Platten anbringen.

Mit einem langen Wand- und Deckenschleifer erreichen Sie alle zu schleifenden Stellen © Dagmara_K, stock.adobe.com
Mit einem langen Wand- und Deckenschleifer erreichen Sie alle zu schleifenden Stellen © Dagmara_K, stock.adobe.com

4. Ist die Spachtelmasse ausgehärtet, schleifen Sie die bearbeiteten Stellen von Hand oder mit einer Maschine glatt. Von den vielen Schleifmaschinen eignet sich der Exzenterschleifer am besten. Alternativ leihen Sie sich in einem Baumarkt einen Trockenbau- oder Wand- und Deckenschleifer aus.

5. Ist die Oberfläche nach dem Schleifen noch nicht vollständig eben, dürfen Sie die Spachtelmasse ruhig ein zweites Mal auftragen und nochmals glattschleifen. Danach sollte sie für die weitere Bearbeitung wie zum Beispiel das Bekleben mit einer Raufaser perfekt vorbereitet sein.

Verspachteln und Schleifen
Verspachteln und Schleifen
Mit dem Schwingschleifer sind die verspachtelten Fugen schnell glatt © auremar, stock.adobe.com
Verspachtelte Gipskartonplatten schleifen

So wird die Oberfläche richtig glatt Eine glatte und ebene Oberfläche ist eine gute Grundlage für eine Tapete, eine Raufaser,… weiterlesen

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