Raumteiler, Zwischenwände und andere Flächen aus Gipskarton lassen sich von einem geübten Heimwerker leicht mit einer Raufaser oder einer Tapete bekleben. An gewisse Dinge sollten Sie bei der Planung jedoch unbedingt denken, damit Sie Ihr Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss bringen.

Für ein perfektes Ergebnis: die vorbereitenden Arbeiten
Raufaser und Tapeten gleichen Unebenheiten nicht oder kaum aus. Vor dem Bekleben sollten Sie die Fugen zwischen den Gipskartonplatten und die Löcher, in denen sich die versenkten Schraubenköpfe befinden, daher sorgfältig verspachteln. Nach dem Aushärten der Spachtelmasse schleifen Sie die Stellen von Hand oder mit einer Schleifmaschine glatt. Mit der Hand lassen sich Unebenheiten leicht erfühlen. Hilfreich ist aber auch ein langer, gerader Gegenstand wie eine Wasserwaage oder eine Metallschiene.
Tipp: Für umfangreiche Schleifarbeiten können Sie sich in einem Baumarkt einen Trockenbauschleifer ausleihen.


Diese Aufgaben erfüllt eine Grundierung
Ebenso wichtig wie eine vollständig glatte Oberfläche ist eine Grundierung. Ohne sie würde sich die Tapete fest mit der Kartonummantelung der Gipskartonplatten verbinden. Dies hätte zur Folge, dass Sie die Tapeten später nicht mehr entfernen könnten, ohne die Platten zu beschädigen. Eine Grundierung lässt die Gipskartonplatten außerdem weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Dadurch trocknen die Tapeten beziehungsweise die Raufaser gleichmäßiger und schneller.

Wenn Sie möchten, können Sie eine Grundierung mit herkömmlicher weißer Wandfarbe mischen. Dadurch sparen Sie Geld und hellen gleichzeitig die Oberflächen der Platten auf. Der Anteil Farbe darf etwa 20 Prozent betragen. Möchten Sie den Untergrund aufhellen und farblich vereinheitlichen, können Sie allerdings auch eine pigmentierte Grundierung verwenden. Eine Aufhellung empfiehlt sich vor allem für die oft sehr dünnen und damit durchscheinenden Vliestapeten.
So streichen Sie Gipskartonplatten mit einer Grundierung
Eine Grundierung, die auch als Tiefengrund bezeichnet wird, tragen Sie am besten mit einer Malerrolle oder einem breiten Quast auf. Für die Ecken und andere schwer zugängliche Bereiche benötigen Sie zusätzlich einen Pinsel.
Die Grundierung muss zumindest einige Stunden, oft jedoch einen ganzen Tag trocknen. Beachten Sie hierbei die Hinweise des Herstellers auf der Verpackung.

Schimmert nach dem Anstrich mit einer pigmentierten oder mit einer Wandfarbe gemischten Grundierung der Untergrund noch durch, dürfen Sie die Gipskartonplatten ruhig ein zweites Mal grundieren.
Flächen aus Gipskarton mit Tapeten oder Raufaser bekleben
Nach den Vorbereitungen können Sie eine Fläche aus Gipskartonplatten wie jede andere Wand oder Decke mit Raufaser oder Tapete bekleben. Möchten Sie Papiertapeten verwenden, streichen Sie den Tapetenkleister auf die Rückseite der Tapeten und lassen ihn nach Herstellerangaben einweichen. Bei Vliestapeten tragen Sie den Kleister dagegen auf die Wand- beziehungsweise Deckenfläche auf und bringen direkt im Anschluss die Tapeten an.


Vliestapeten sind teurer als Papiertapeten, haben aber den Vorteil, dass sie kleine Unebenheiten ausgleichen. Zudem sind sie reißfester und insgesamt strapazierfähiger. Dementsprechend ist eine Renovierung in der Regel später als bei Papiertapeten oder Raufaser erforderlich. Haben Sie sich für Raufaser entschieden, können Sie diese im Anschluss mit jeder beliebigen Farbe wie zum Beispiel einer Dispersionsfarbe oder auch einer Effektfarbe streichen.

Tapezierte Gipskartonplatten renovieren – Makulatur ist oft hilfreich
Stellen Sie bei einer Renovierung fest, dass sich die alte Tapete nicht mehr vom Gipskarton lösen lässt, ohne die Kartonummantelung zu beschädigen, lassen Sie die Tapeten auf den Gipskartonplatten. In diesem Fall hilft eine Makulatur. Sie dient als Untertapete und verhindert, dass die Farbe oder das Muster der alten Tapete später durchscheint. Makulatur sorgt außerdem für einen gleichmäßig saugfähigen Untergrund und verhindert spätere Nahtöffnungen. Sie hat stets eine helle Farbe.
Makulatur ist in flüssiger Form und als Makulaturpapier erhältlich. Flüssige Makulatur streichen Sie mit einer Bürste auf die alte Tapete. Sie wird daher auch Streichmakulatur genannt und häufig als Pulver verkauft, das Sie vor der Verwendung in Wasser auflösen. Gebrauchsfertige Mischungen in Eimern finden Sie im Handel auch unter der Bezeichnung Tapetengrund.

Makulaturpapier kann aus herkömmlichem Papier oder aus Vlies bestehen. Es wird auf Rollen verkauft, heißt daher auch Rollenmakulatur, und auf die zuvor eingekleisterte Fläche geklebt. Besteht eine Rollenmakulatur aus Vlies, gleicht sie wie eine Vliestapete Unebenheiten aus und überdeckt kleine Risse. Eine Makulaturtapete können Sie übrigens auch streichen, sodass Sie die Wand oder die Decke, die Sie neu gestalten möchten, nicht zwangsläufig ein weiteres Mal bekleben müssen.
Tipp: Gehören Sie zu den Menschen, die Veränderungen lieben, ist die zweischichtige spaltbare Makulatur eine gute Wahl. Bei ihr bleibt eine Lage Makulatur haften, wenn Sie die Tapete wieder entfernen. Dadurch ist der Untergrund für das Bekleben mit der nächsten Tapete bereits vorbereitet.

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