Gipsfaserplatten eignen sich wie die Gipskartonplatten für viele Vorhaben in der Trockenbauweise. Mit beiden Plattenarten können Sie zum Beispiel eine Decke abhängen, Dachschrägen verkleiden, Ihren Dachboden in zusätzlichen Wohnraum verwandeln oder in einem Zimmer eine Zwischenwand einziehen. Der wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Plattenarten ist die Tatsache, dass Gipsfaserplatten stabiler und belastbarer als Gipskartonplatten sind. Zusätzlich sind sie unempfindlicher gegenüber Feuchtigkeit. Gipsfaserplatten sind allerdings teurer als Gipskartonplatten. Möchten Sie nicht unnötig viel Geld ausgeben, verwenden Sie Gipsfaserplatten deshalb am besten nur dort, wo ihre Vorteile tatsächlich von Nutzen sind.

So entstehen Gipskarton- und Gipsfaserplatten
Bei den Gipskartonplatten besteht der Kern ausschließlich aus Gips. Der Gips wird mit Wasser gemischt und zu Platten in der gewünschten Dicke verpresst. Sie erhalten auf beiden Seiten Abdeckungen aus Karton, die den Kernen die nötige Stabilität verleihen. Bei der Herstellung von Gipsfaserplatten werden dem Gipsbrei zusätzlich Zellulosefasern beigefügt. Der Gips reagiert mit dem Wasser, dringt in die Fasern ein und umhüllt sie. Dadurch wird der Kern fester und entsprechend belastbarer.

Die festen Kerne von Gipsfaserplatten besitzen eine glatte und relativ harte Oberfläche. Sie benötigen aufgrund ihrer eigenen Stabilität keine Ummantelung aus Karton. Gipskarton- und Gipsfaserplatten sind daher optisch leicht voneinander unterscheidbar. Das Fehlen der Ummantelung macht Gipsfaserplatten unempfindlicher gegenüber Feuchtigkeit und reduziert die Gefahr, dass Schimmel entsteht, denn Karton nimmt Feuchtigkeit auf. Ein möglicher Nachteil von Gipsfaserplatten kann das im Vergleich mit Gipskartonplatten etwas höhere Gewicht sein.

Die Einsatzgebiete von Gipsfaserplatten
Stabile und belastbare Gipsfaserplatten sind zum Beispiel als Untergrund für einen Fußbodenbelag eine gute Wahl. Ebenso vorteilhaft sind sie beim Bau von Wänden, die nach der Fertigstellung größere Lasten wie Regale oder Hängeschränke tragen sollen. Auch Stößen und Schlägen halten Gipsfaserplatten gut stand. Im gewerblichen Bereich kommen sie deshalb unter anderem beim Bau von Wänden in Schulen und Kindergärten zum Einsatz.

Gipsfaserplatten lassen sich wie Gipskartonplatten leicht zuschneiden, an einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metall befestigen oder bei der Verwendung als Fußbodenbelag direkt auf einem ebenen Untergrund verlegen. Diese Platten können Sie nach dem Verspachteln der Fugen nach Belieben bekleben, fliesen oder mit einer anderen Endbeschichtung versehen. Von der einfachen Raufaser bis hin zum Dekoputz ist alles möglich. Eine spätere Entfernung von beispielsweise Tapeten ist meist einfacher als bei den Gipskartonplatten. Deren Ummantelung aus Karton übersteht das Abreißen der alten Tapeten häufig nicht. Die harte und glatte Oberfläche von Gipsfaserplatten nimmt dagegen eher selten Schaden. Auch im Hinblick auf Veränderungen können Gipsfaserplatten daher punkten. Bohren, sägen und andere Bearbeitungen sind ebenfalls möglich und einfach. Hierfür reichen herkömmliche Werkzeuge.


Die Eigenschaften von Gipsfaserplatten
Die für die Herstellung von Gipsfaserplatten nötigen Zellulosefasern werden in der Regel aus Altpapier gewonnen. Ein Bindemittel ist für den Produktionsprozess nicht erforderlich. Gipsfaserplatten bestehen daher aus den drei, für die menschliche Gesundheit unbedenklichen Rohstoffen Gips, Wasser und Zellulose.

Sowohl Gipsfaserplatten als auch Gipskartonplatten sind nicht brennbar und erhöhen dadurch selbst in der Standardausführung den Brandschutz in einem Gebäude. Möchten Sie den Brandschutz in Ihrem Zuhause noch weiter verbessern, können Sie jedoch Brandschutzplatten aus Gipskarton oder Gipsfaser verwenden. Beide Plattenarten bekommen Sie außerdem in Ausführungen für Räume wie das Bad, in denen die Inneneinrichtung häufig einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist und gelegentlich nass wird. Diese Platten sind mit einer wasserabweisenden Substanz imprägniert. Solch eine Imprägnierung wird im Fachjargon als Hydrophobierung bezeichnet und ist bei vielen Herstellern Standard, sodass Gipsfaserplatten im Allgemeinen als für Feuchträume geeignet angesehen werden.
Weitere besondere Varianten sind die Gipsfaserplatten, die gleichzeitig eine wärmedämmende Funktion erfüllen. Sie lässt sich beispielsweise durch eine Schicht EPS (expandiertes Polystyrol), besser bekannt unter dem Namen Styropor, realisieren. Mit diesen sogenannten Verbundplatten sorgen Sie unter anderem beim Ausbau eines Dachbodens für eine gute Isolierung.


Wasserbeständige Baustoffe für den Trockenbau im Bad
Im Badezimmer können Sie in der Trockenbauweise die Wände verkleiden, die Decke abhängen oder einen Raumteiler einziehen, um beispielsweise eine… weiterlesen