Schmucklilien sind beliebte Sommerblüher, die meist frostfrei überwintern müssen. Wie das ganz einfach funktioniert, warum einige Sorten doch im Beet bleiben können und ein Grund dafür, dass die Schmucklilie nicht blüht. Ein Überblick.
Schmucklilien sind wieder in Mode und die farbenprächtigen Gewächse, die heute nicht nur in diversen Blauschattierungen, sondern auch in Weiß, Rosa, dunklem Violett und diversen Farbkombinationen begeistern, sind äußerst pflegeleicht. Nur die Überwinterung der frostempfindlichen Pflanzen kann Kopfzerbrechen auslösen. Oder auch nicht.
Heute gibt es über 1000 Sorten von Schmucklilien (Agapanthus), denn sie lassen sich leicht züchten. Ihre Heimat ist ausschließlich in Südafrika zu finden, wo sie entweder küstennah mit mediterranem Klima wachsen oder aber in Gebirgslagen auf bis zu 2000 Metern Höhe. Entsprechend unterschiedlich sind ihre Ansprüche. Während sie alle die Sommersonne lieben, gibt es für den Winter Unterschiede. Denn: Die einen sterben bereits bei leichten Dauerfrösten, andere sind da härter im Nehmen.
Wissenswertes zur Schmucklilie
- Die südafrikanischen Schmucklilien werden bereits seit dem 17. Jahrhundert in Europa kultiviert.
- Schmucklilien fallen in die Gattung der Stauden.
- Die ersten Exemplare kamen aus der ehemaligen niederländischen Kolonie am Kap.
- Im 18. Jahrhundert erhielt sie ihren lateinischen Namen ‚Agapanthus‘, was ‚Liebesblume‘ heißt (griech. agape = Liebe, anthos = Blume)
- Agapanthus können bei entsprechender Pflege sehr alt werden.
- Wichtig für eine reiche Blüte ist u.a. eine regelmäßige Flüssigdüngergabe.
- Ab September werden sie nicht mehr gedüngt.
Immergrüne vs. sommergrüne Sorten und Frosthärte
Experten sind sich gar nicht so einig, wie viele Arten es wirklich gibt. Die einen sagen fünf oder sechs, andere sprechen von bis zu 15 Arten. Eine Unterscheidung ist aber sicher: Es gibt immergrüne und sommergrüne Arten. Bei Letzteren stirbt in der kalten Jahreszeit das Laub ab. Dagegen sind immergrüne Exemplare ganzjährig grün.
Grundsätzlich ist es zunächst wichtig zu wissen, welche Agapanthus-Art man besitzt. Denn die Immergrünen sind deutlich frostempfindlicher als viele Sommergrüne. Kurze Fröste von -5 Grad Celsius halten alle Arten aus. Nur: Der Topf darf nicht durchfrieren. Wer also Platzprobleme mit den empfindlichen Stauden hat, kann sie so lange wie möglich draußen stehenlassen. Auch wenn sie beim einem unerwarteten ersten Nachfrost noch nicht reingeräumt sind, dann ist das meist kein Problem.
Immergrün sind:
- Agapanthus africanus
- Agapanthus praecox
Diese beiden Arten mit vielen verschiedenen Vertretern müssen in der Regel frostfrei überwintern. Aber auch hier gibt es Ausnahmen und wenige von ihnen, meist Neuzüchtungen, weisen eine Frosthärte von bis zu – 12 Grad Celsius auf. Dies soll etwa für die Sorte ‚Blue Thunder‘ gelten, die allerdings sehr selten im Handel erhältlich ist.
Dagegen gibt es mehr sommergrüne Sorten, die eine Frosthärte von ebenfalls bis -12 Grad Celsius aufweisen, daher in milden Lagen sogar ganzjährig ins Beet dürfen.‘Ever Sapphire‘, ‚Graskop‘ und ‚Poppin Purple‘ weisen diese Frostverträglichkeit auf.
Schmucklilien richtig überwintern
Schmucklilien sind im Vergleich zu anderen frostempfindlichen Pflanzen wie Zitrusbäume recht anspruchslos, was das Überwintern angeht. Sie sollten schön kühl in einem unbeheizten Wintergarten stehen oder in einem kühlen, dunklen Keller. Auch ein unbeheiztes Treppenhaus – weil wärmer als ein üblicher Keller, möglichst hell – kann für die Überwinterung von Agapanthus genutzt werden.
In der Dunkelheit sterben zwar viele Blätter ab, vor allem von außen, doch da ist nicht weiter schlimm. Ab und zu sollten sie an allen Standorten etwas Wasser erhalten. Staunässe sollten Sie indes vermeiden.
Tipp für Überwinterung im Dunkeln: Eine Pflanzenlampe oder sogenannte Überwinterungslampe macht das Überwintern von Schmucklilien viel einfacher. So stirbt weniger Laub ab. Wichtiger ist, dass sie bei heller Überwinterung früher blühen sollen.
Wenn die Schmucklilie nicht blüht …
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