Hecken pflanzen für den perfekten Start: Eine Anleitung
Löcher graben, Pflanzen hineinsetzen und gut? Ganz so einfach sollte man sich es nicht machen, wenn man einer Hecke einen guten Start geben möchte und sie lange gesund bleiben soll. Die wichtigsten Tipps für die Pflanzung und die richtige Pflege, insbesondere einer frisch gepflanzten Hecke.
Vor dem Kauf von Heckenpflanzen sollte sich der zukünftige Besitzer Gedanken darüber machen, welche Pflanzen es sein sollen. Setzt man auf die häufigsten Sträucher wie Kirschlorbeer oder Thuja, die heimische Buche oder etwa der dornenbesetzte und schönen Beerenschmuck tragende Feuerdorn? Und die zweite Frage ist: Möchte man eine sichtschutzbietende Schnitthecke oder eher eine naturbelassene, mehr oder minder blickdichte Hecke, die nicht oder allenfalls sporadisch geschnitten wird? Letzteres ist nicht nur eine Geschmacks-, sondern vor allem eine Platzfrage. Denn so eine Naturhecke kann zwar richtig schön aussehen. Da sie allerdings deutlich breiter wächst, wird der Pflanzung in heute oft kleinen Grundstücken schwierig.
Sollten Sie unschlüssig sein, dann lassen Sie sich am besten in einer Gärtnerei oder Baumschule beraten. Sie kann auch wichtige Tipps zum Standort und in Sachen Bodenqualität geben.
Ist die Auswahl getroffen, dann geht es an die Planung und Umsetzung.
Wie viele Pflanzen für eine Hecke?
Nehmen wir zunächst die Naturhecke, die, je nach Pflanzenart, bis zu zwei, drei Meter Endbreite aufweisen kann. Hier sollte der Pflanzabstand ein bis 1,5 Meter betragen, je nach verwendeter Pflanze. Oft sind die Maximalmaße bereits auf dem Etikett genannt.
Bei einer üblichen Sichtschutzhecke kommt es auf die Größe der gekauften Pflanzen und die Wuchseigenschaften an. Laut dem sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie gelten folgende allgemeine Richtwerte:
- 30 – 40 cm hohe Pflanzen ⇨ vier bis fünf Pflanzen/m²
- 80 – 100 cm große Heckenpflanzen ⇨ zwei bis drei Pflanzen/m²
Immer häufiger gibt es im gut sortierten Fachhandel und in Baumschulen Fertighecken. Sie werden etwa als Meterware im fertigen Pflanzabstand angeboten.
Wann ist die beste Pflanzzeit für eine Hecke?
Grundsätzlich ist die beste Pflanzzeit für Sträucher im Herbst. Die Erde ist noch warm, die Pflanzen können anwachsen und die üblichen Regenfälle sorgen für den Großteil der Bewässerungsarbeit. Ist eine manuelle Bewässerung problemlos möglich, dann ist auch das Frühjahr für die Anlage einer Hecke geeignet. Der Winter ist keine geeignete Pflanzzeit für Heckenpflanzen und auch der Sommer ist aufgrund der zu erwartenden Hitze eher ungeeignet.
Info: Abstand zum Nachbargrundstück?
Je nach Endgröße der Hecke sind in den meisten Bundesländern bestimmte Grenzabstände gefordert. Welche Abstände im jeweiligen Land gelten, legt das Nachbarrechtsgesetz beziehungsweise die Rahmenkleingartenordnung fest. Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den wenigen Bundesländern, die keine Grenzabstände für Bäume, Sträucher und Hecken im Nachbarrechtsgesetz angeben.
Hecken richtig pflanzen
Wenn Sie eine Hecke pflanzen, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Bei größeren Pflanzen, die im Ballen oder großen Topf gekauft wurden, heben Sie ein entsprechend großes Loch aus. Bei kleineren, dichter gesetzten Sträuchern ist die Pflanzung einfacher, wenn man einen Graben aushebt und die Pflanzen darin gleichmäßig verteilt. Der Aushub sollte bei beiden Vorgehensweisen recht großzügig geschehen – mindestens die doppelte Topf- oder Ballengröße –, um das Erdreich für ein besseres Wurzelwachstum zu lockern.
Den meisten Böden profitieren zudem von einer Bodenverbesserung. Diese kann mit frischer Pflanzerde oder mit Kompost durchgeführt werden. Hierzu wird das Medium in den Aushub eingearbeitet und das Pflanzloch oder der Graben damit verfüllt.
Das hat einige Vorteile:
- Nährstoffgehalt wird verbessert.
- Der Wasserrückhalt durch Humusaufbau optimiert.
- Generell haben die Pflanzen einen besseren Start.
Wer in Sachen Bodenqualität auf Nummer sicher gehen möchte, macht vor der Bodenverbesserung eine Bodenanalyse.
Bevor die Hecke gesetzt wird, werden die Wurzelballen gut gewässert. Hierzu füllen Sie einen großen Kübel mit Wasser und tauchen die Wurzelballen so lange ein, bis keine Luftblasen mehr entweichen. Ist das Wurzelwerk stark verdichtet, dann rundherum die Wurzeln etwas lösen, um ein besseres Anwachsen zu ermöglichen.
Weiterhin ist zu beachten, dass die Pflanzen nicht tiefer in die Erde kommen, wie sie im Topf oder Ballen saßen.
Tipp: Spannen Sie vor dem Pflanzen bodennah eine Schnur. So stehen die Sträucher später in Reih und Glied.
Sind alle Pflanzen gesetzt, dann werden sie mit der Ferse um die Basis herum festgetreten und gründlich gewässert. Letzteres geschieht nicht nur zur ersten gründlichen Wasserversorgung, denn die Wassergabe verbindet den Wurzelballen optimal mit dem Erdreich. Es ist ratsam, wenn der Hobbygärtner nach der Pflanzung einen Gießrand aus Gartenerde um die Basis aufrichtet. Das macht zum einen das Gießen leichter und gezielter, und spart zum anderen Wasser, da nicht so viel abfließen kann.
Weitere Tipps:
- Kauft man im zeitigen Frühjahr günstige wurzelnackte Pflanzen, dann sollten die Wurzeln nach ausgiebiger Wässerung (Eimer o. ä.) von mehreren Stunden auf Schäden kontrolliert werden. Diese bei Bedarf entfernen. Zudem werden die Hauptwurzeln 20 – 25 Zentimeter eingekürzt (Wurzelschnitt). Das fördert die Bildung von feinen Wurzeln, die der Nährstoffversorgung dienen.
- Mehrtriebige Sträucher werden auf eine Höhe geschnitten und sich kreuzende Zweige entfernt. Buchenhecken trimmt man nach dem Pflanzen auf eine pyramidale Form (Pflanzschnitt).
TIPP
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In der Anwachsphase: Regelmäßig wässern ist wichtig
Ob gemulcht oder nicht, insbesondere in der Anfangszeit sollte die Hecke regelmäßig gegossen werden. Regelmäßig heißt: je nach Witterung, zwei bis drei Mal pro Woche. Als Faustregel richtet sich die Wassermenge nach der Größe der Pflanze. So bekommen beispielsweise ein Meter hohe Sträucher je Gießvorgang 10 L Wasser. Mit dieser Menge sind die Pflanzen gut versorgt und können bestens einwurzeln.
Nach einem Jahr sind die Sträucher eingewachsen und Sie müssen nicht mehr ganz so häufig gießen.
Wichtig zu wissen: Insbesondere an schneearmen Standorten, an denen länger Bodenfrost herrschte, sollten bei steigenden Temperaturen immergrüne Sträucher ab und an gegossen werden. Schäden nach dem Winter sind meist dem Wassermangel und nicht der Kälte zuzuschreiben.
Mulchen und düngen?
Ist die Hecke gepflanzt, dann bietet es sich an, den Boden mit geeignetem Mulchmaterial abzudecken. Zum einen verhindert dies Wildwuchs, zum anderen reduziert das die Verdunstung von Feuchtigkeit im Boden.
Eine jährliche Düngergabe – Volldünger ist zu bevorzugen – ist sinnvoll. Der richtige Zeitpunkt für die einmalige Düngung ist der Beginn der Vegetationsphase. Bei der Dosierung auf die Angaben des Produktes achten. Alternativ ist eine dünne Lage, zwei, drei Zentimeter, Kompost, wenn die Hecke nicht gemulcht wurde.
Die Hecke als naturnahe Grundstückseinfassung
Neben Zäunen und Mauern werden Hecken gern als Grundstückseinfassungen genutzt. Sie bieten in einer entsprechenden Höhe einen guten Sichtschutz und… weiterlesen