So gehen Sie beim Aufbau eines Gartenhauses vor
Der Aufbau einer Gartenlaube ist vor allem bei einem Bausatz relativ einfach, denn er besteht aus vorgefertigten Elementen. Er unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von der Montage eines Gartenhauses, das Sie in Eigenregie bauen. Unabhängig von Ihrer Entscheidung für einen Bausatz oder eine komplett selbst gebaute Laube können Sie diesen Ratgeber daher als Anleitung für die Montage verwenden.
Die Planung – an das richtige Wetter und die nötige Hilfe denken
Für den Aufbau eines Gartenhauses benötigen Sie mindestens eine Person, die Ihnen hilft. Selbst zu zweit werden Sie die Laube jedoch vermutlich nicht an einem Tag fertigstellen. Dementsprechend wichtig ist es, auf eine Periode mit trockenem Wetter zu warten. Beginnen Sie außerdem nicht zu früh im Jahr, denn der Boden sollte frostfrei sein.
Haben Sie sich für einen Bausatz entschieden, sollten Sie vor Beginn jeglicher Arbeiten überprüfen, ob der Bausatz vollständig ist. Untersuchen Sie außerdem sämtliche Teile auf Schäden, denn nach dem Aufbau ist eine Reklamation in der Regel nicht mehr möglich. Bei einem Bausatz ist es darüber hinaus hilfreich, die Elemente zunächst zu sortieren und in der Reihenfolge, in der Sie beim Aufbau benötigt werden, bereitzulegen. Dadurch brauchen Sie während der Montage nicht lange nach den gewünschten Teilen zu suchen.
So bauen Sie Ihre Gartenlaube auf
Der erste Schritt beim Aufbau eines Gartenhauses besteht im Anlegen des Fundaments. Mit diesem Thema haben wir uns bereits befasst. Lesen Sie deshalb unseren Artikel „Ein Fundament für das Gartenhaus anlegen“, in dem wir Ihnen die verschiedenen Fundamentarten vorstellen und Ihnen für jede Fundamentart eine Schritt-für-Schritt-Anleitung an die Hand geben. In diesem Ratgeber befassen wir uns außerdem mit der Bodenplatte, die eine mögliche Alternative darstellt. Ein Fundament beziehungsweise eine Bodenplatte sorgt für einen sicheren Stand und verhindert, dass sich das Holz verzieht. Dies kann schnell dazu führen, dass sich die Tür und die Fenster nicht mehr richtig öffnen und schließen lassen.
Ist das Fundament vollständig ausgehärtet, können Sie mit dem Aufbau Ihrer Laube beginnen. Hierfür benötigen Sie
- Bleistift
- Zollstock oder Maßband
- Wasserwaage
- Gummihammer
- Schlagklotz
- Hand- oder Stichsäge
- Akkuschrauber
- Schrauben und Nägel
- Hammer
- Leiter
1. Um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen, verlegen Sie auf dem Fundament Dachpappe, eine Folie oder sogenannte Unterlegepads. Auch die Verpackungsfolie des Bausatzes, die keine zusätzlichen Kosten verursacht, bietet einen guten Schutz. Diese Folie dürfen Sie ruhig in Streifen schneiden, um sie direkt unter das Holz zu legen.
2. Der Aufbau der Wände beginnt mit den Fundament-, Boden- oder Lagerhölzern, also Kanthölzern, die Sie auf das Fundament legen. Aus ihnen entsteht ein rechteckiger Rahmen, in dem Sie zusätzliche Kanthölzer verlegen. Achten Sie hierbei auf einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Hölzern und einen rechten Winkel zum Rahmen. Messen Sie außerdem die beiden Diagonalen des Rahmens. Haben sie die gleiche Länge, hat der Rahmen in allen vier Ecken einen rechten Winkel. Zum Schluss richten Sie alle Kanthölzer aus, damit der Unterbau absolut waagerecht ist. Dann verschrauben Sie die Kanthölzer miteinander und fixieren den Unterbau am Fundament.
3. Auf dem Unterbau verlegen Sie die Bodenbretter. Das erste Bodenbrett fixieren Sie mit Nägeln. Bei allen folgenden schieben Sie die Federn in die Nuten des vorangegangenen und nageln die Bretter ebenfalls an ihren Enden fest.
Wichtig! Bei einigen Gartenhaus-Bausätzen wird der Fußboden erst später verlegt. Dies ist häufig bei größeren Gartenhäusern der Fall. Bei den kleinen Lauben wird dagegen der Fußboden meist schon vor dem Aufstellen der Wände montiert.
Hinweis: Benötigen Sie weitere Informationen und Tipps zum Thema Fußboden sollten Sie unseren Artikel „Der Fußboden für das Gartenhaus – so finden Sie den richtigen“ lesen.
4. Ist der Fußboden fertig, befestigen Sie die Sockelbohlen. Richten Sie diese wiederum exakt aus, bevor Sie die Bohlen an den Lagerhölzern festschrauben oder festnageln.
5. Nun können Sie Schritt für Schritt die Wände aufbauen, indem Sie die Bretter mit ihren Nuten in die Federn stecken und mithilfe eines Schlagklotzes und eines Gummihammers in die richtige Position bringen. Nehmen Sie hierbei immer wieder die Wasserwaage zur Hilfe, damit Sie rechtzeitig korrigieren können. Sind die Wände fertiggestellt, verschrauben Sie die untersten Nut- und Federbretter mit dem Fußboden.
Wichtig! Bei manchen Bausätzen müssen Sie die Türzarge schon beim Bau der Wände in die entsprechende Wand setzen. Oft können Sie die Tür und die Fenster jedoch sowohl während der Aufstellung der Wände als auch zu einem späteren Zeitpunkt montieren.
Tipp: Bei einigen Herstellern finden Sie Gartenhäuser mit vorgefertigten Wandelementen. Solch eine Laube ist naturgemäß besonders schnell aufgebaut und selbst für weniger geübte Heimwerker zu empfehlen.
6. Besitzt Ihr Gartenhaus ein Satteldach, befestigen Sie als Nächstes die Giebeldreiecke. Auf diese Dreiecke setzen Sie die Dachpfette. Achten Sie auf einen gleichmäßigen Überstand zu beiden Seiten, bevor Sie die Pfette mithilfe der Verbinder festschrauben.
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7. Die Dachplatten beziehungsweise Dachbretter schrauben Sie an der Dachpfette und am obersten Nut- und Federbrett der jeweiligen Wand fest.
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8. Auf die Dachplatten nageln Sie die Dachpappe. Sie sollte an allen Seiten einen Überstand von etwa fünf Zentimetern haben und kann als Untergrund für eine weitere Eindeckung wie zum Beispiel Schindeln dienen. Grundsätzlich bietet Dachpappe dem Holz aber schon einen ausreichenden Schutz. Spielt die Schönheit keine große Rolle, können Sie daher auf eine weitere Eindeckung verzichten. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie unseren Ratgeber „Gartenhaus Dacheindeckung – von der Dachpappe bis zur Holzschindel“ lesen.
9. Auf die Innenseite des Dachs schrauben Sie Giebelleisten. Sie halten die Dachplatten zusammen und verleihen der Dachkonstruktion zusätzliche Stabilität.
10. Nun widmen Sie sich der Tür und verschrauben zunächst die Türzarge. Sie wird in die Aussparung geschraubt. An der Tür montieren Sie die Scharniere, übertragen die Maße auf die Zarge und schrauben dort die Aufhängung fest. Die Tür lässt sich direkt einstellen, meist ist jedoch eine weitere Justierung nach zwei bis drei Wochen notwendig. Diesen Zeitraum benötigt das Holz, um sich an seine Umgebung anzupassen.
11. Die Fenster montieren Sie auf die gleiche Weise. Beachten Sie hierbei, dass Sie die Schutzfolien erst von den Scheiben entfernen sollten, wenn Ihre Laube gestrichen ist.
Wie Sie Ihre neue Laube mit einem guten Wetterschutz versehen, erklären wir Ihnen in unserem Artikel „Das Gartenhaus streichen – so schützen und gestalten Sie Ihre neue Laube“. Auch Dachrinnen sind bei einer Laube sinnvoll. Lesen Sie deshalb unsere Anleitung „Dachrinnen am Gartenhaus – für eine perfekte Dachentwässerung“. Wir empfehlen Ihnen außerdem unseren Ratgeber „Den Weg zur Gartenlaube gestalten“. Und zum Schluss noch ein Tipp: Sollte Ihnen der Aufbau eines Gartenhauses zu schwierig erscheinen, bieten viele Hersteller einen Aufbauservice. In diesem Fall schauen Sie sich während der Planungsphase am besten nur die Lauben an, für die dieser Service verfügbar ist. Auch in dieser Rubrik ist die Auswahl groß, sodass Sie sicherlich ein Gartenhaus finden, das Ihnen gefällt.
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