Die verschiedenen Fundamentarten und ihre Herstellung
Einen kleinen Geräteschuppen können Sie durchaus auf einer gepflasterten Fläche oder einem gut verdichteten Boden aufstellen. Ein Gartenhaus benötigt jedoch ein Fundament, damit es sicher steht und sich die einzelnen Elemente bei Bewegungen des Erdreichs nicht verziehen. Solche Bewegungen entstehen zum Beispiel durch Frost und Regen und können dazu führen, dass die Tür nicht mehr schließt oder die Wände Risse bekommen.
Das Anlegen eines Fundaments ist daher eine Maßnahme, die einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensdauer Ihrer Laube hat. Für diesen Arbeitsschritt sollten Sie sich deshalb ausreichend Zeit nehmen.
Hinweis: Selbst wenn Sie einen kleinen Schuppen direkt auf die Erde stellen möchten, sollten Sie den Boden mit einer Schicht Kies abdecken. Dadurch kann Wasser besser abfließen.
Die Fundamentarten: Fundamentplatten, Punkt- und Streifenfundamente
Wenn Sie sich für einen Gartenhaus-Bausatz entschieden haben, finden Sie in der Montageanleitung in der Regel eine Angabe, welches Fundament Sie anlegen sollten. Ist dies nicht der Fall oder bauen Sie Ihre Laube in Eigenregie, haben Sie die Wahl zwischen folgenden Fundamentarten:
- Punktfundament
- Streifenfundament
- Fundamentplatte
Eine weitere Möglichkeit ist eine Bodenplatte, die aus Pflastersteinen oder Betonplatten besteht. Diese Steine stellen gleichzeitig den Bodenbelag für den Schuppen dar. Eine Bodenplatte ist daher ideal, wenn Sie sich ohnehin einen Steinfußboden für Ihren Geräteschuppen wünschen. Hierbei gehen Sie folgendermaßen vor:
- Entfernen Sie an der Stelle, an der Ihr Schuppen stehen soll, die Erde bis in eine Tiefe von 20 bis 25 Zentimetern. Die Fläche sollte etwa 20 Zentimeter breiter und länger als der Schuppen sein, damit sie rundum einen kleinen Überstand hat.
- In die entstandene Mulde geben Sie zunächst eine Schicht Kies. Sie sollte eine Höhe von etwa zehn Zentimetern haben.
- Auf den Kies geben Sie so viel Sand oder Splitt, dass der Kies komplett bedeckt ist. Diese Schicht ziehen Sie mit einem Abziehbrett glatt.
- Auf der Sand- beziehungsweise Splittschicht verlegen Sie die gewünschten Platten oder Pflastersteine.
- Die Fugen verfüllen Sie ebenfalls mit Sand.
Hinweis: Betonplatten und Pflastersteine sind zwar sehr belastbar, halten einer punktuellen Belastung durch sehr schwere Gegenstände jedoch nicht stand. Für einen Geräteschuppen, in dem Sie schwere Maschinen abstellen möchten, sind sie deshalb weniger gut geeignet.
Das Punktfundament
Das Punktfundament kommt vor allem bei kleinen und mittelgroßen Gartenlauben zum Einsatz. Es setzt sich aus mehreren kleinen Betonfundamenten zusammen. Bei ihm graben Sie daher mehrere Löcher, in die Sie flüssigen Beton gießen. Punktfundamente legen Sie unterhalb der geplanten Außenwände und bei einem größeren Gartenhaus auch unterhalb der Mittelachse an.
Diese kleinen Betonfundamente dienen oft gleichzeitig als Aufnahme für die Träger, an denen Sie die Balken für das Grundgerüst verschrauben. In diesem Fall ergibt sich ihre genaue Position durch die Abstände zwischen den Balken. Als Träger eignen sich Pfostenanker aus Metall, die in den Beton gesteckt werden, solange er noch flüssig ist. Nach dem Aushärten des Betons sitzen sie daher sehr fest und bieten dem Grundgerüst des Gartenhauses daher einen ausgezeichneten Halt.
Sie können die Pfostenanker aber auch erst nach dem Aushärten des Betons mithilfe von Dübeln und Schrauben auf den Punktfundamenten fixieren. Dies hat den Vorteil, dass Sie kleine Höhenunterschiede ausgleichen können. Stecken Sie die Pfostenanker in den Beton, müssen Sie dagegen sehr exakt arbeiten, denn Korrekturen sind nach dem Aushärten des Betons nicht mehr möglich.
1. Um die Position der einzelnen Fundamentlöcher festzulegen, spannen Sie am besten Schnüre. Entlang dieser Schnüre markieren Sie die Stellen mit einem Hilfsmittel wie zum Beispiel Holzstäben.
2. Graben Sie nun mit dem Spaten oder einem Erdbohrer quadratische Löcher mit einem Querschnitt von 40 x 40 Zentimeter oder runde Löcher mit einem Durchmesser von 40 Zentimetern. Sie sollten eine Tiefe von mindestens 80 Zentimetern haben, damit die nötige Frostsicherheit gewährleistet ist.
3. Bei einem sandigen und leichten Boden benötigen Sie eine Einschalung aus Brettern oder Kunststoffrohren, damit der flüssige Beton an der gewünschten Stelle bleibt. Ist der Untergrund dicht, können Sie den Beton dagegen direkt in die Löcher gießen. Achten Sie hierbei darauf, dass die Betonfundamente einige Zentimeter aus dem Boden ragen sollten.
4. Mit einer Schlauchwaage lässt sich überprüfen, ob alle Oberkanten der Punktfundamente auf der gleichen Höhe liegen.
5. Besteht Ihr Gartenhaus aus Holz, empfiehlt es sich, die Erde zwischen den einzelnen Punktfundamenten mit Schotter abzudecken. Dadurch lässt sich verhindern, dass sich dort Wasser staut.
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Das Streifenfundament
Ein Streifenfundament verläuft unterhalb der Außenwände und hat eine Breite von etwa 30 Zentimetern. Es eignet sich in Kombination mit einer etwa zehn Zentimeter dicken Betonplatte selbst für ein schweres Gartenhaus. Bei einer kleinen oder leichten Laube können Sie das durch die vier Streifen entstandene Rechteck aber auch pflastern oder mit Schotter auffüllen. Dadurch ist das Gartenhaus gut vor Feuchtigkeit geschützt. Pflastersteine und Schotter halten außerdem Tiere aus dem Innenraum der Laube fern.
- Auch bei einem Streifenfundament ist eine Maurerschnur, an der Sie sich orientieren, hilfreich. Sie lässt sich mit jeweils zwei Pflöcken fixieren und sollte über die Enden der Wände hinausragen, damit die Pflöcke beim Graben nicht im Weg sind.
- Entlang der Maurerschnur heben Sie 80 Zentimeter tiefe Gräben aus. Sie dürfen ruhig etwas breiter als 30 Zentimeter sein.
- Bei einem leichten Boden kleiden Sie die Seiten mit Schalbrettern aus. Ansonsten gießen Sie den Beton direkt in die Gräben.
- Durch Baustahlmatten lässt sich die Stabilität eines Streifenfundaments nochmals erhöhen. Unbedingt erforderlich ist eine Armierung bei einem Streifenfundament jedoch nicht.
- Haben Sie sich für die Variante mit Bodenplatte entschieden, gießen Sie diese am besten gleich mit. Sie sollte eine Stärke von etwa zehn Zentimetern haben und benötigt als Untergrund eine verdichtete Schicht Kies, die mit einer PE-Folie abgedeckt ist.
Die Fundamentplatte
Für eine Fundamentplatte brauchen Sie mehr Beton als für ein Punkt- oder Streifenfundament. Ihre Herstellung ist jedoch einfacher und wird deshalb von vielen Heimwerkern bevorzugt. Eine Fundamentplatte ist außerdem für schwierige und weniger tragfähige Untergründe sowie für Gartenhäuser in Wassernähe zu empfehlen. Durch sie verteilt sich das Gewicht des Gartenhauses auf eine große Fläche.
1. Soll Ihre Laube eine Fundamentplatte bekommen, entfernen Sie die Erde bis in eine Tiefe von 30 bis 40 Zentimetern. Wie bei einer Bodenplatte sollte die Fläche 20 Zentimeter länger und breiter als die Grundfläche des geplanten Gartenhauses sein.
2. An die Ränder der ausgehobenen Grube legen Sie eine Verschalung aus stabilen Brettern. Sie muss genau positioniert und ausgerichtet sein, denn die Betonplatte endet an den oberen Kanten der Schalbretter.
3. Danach füllen Sie eine etwa 15 Zentimeter dicke Schicht Kies oder Schotter ein und verdichten diese mit einer Rüttelplatte.
4. Auf der Kiesschicht verlegen Sie eine PE-Folie. Sie schützt den Beton vor der Kälte und der Feuchtigkeit aus dem Erdreich.
5. Nun füllen Sie eine erste, etwa fünf Zentimeter dicke Schicht Beton ein.
6. Auf die erste Betonschicht legen Sie eine Baustahlmatte. Achten Sie hierbei darauf, dass die Matte an den Seiten nicht aus dem Beton ragen darf.
7. Danach gießen Sie die zweite, etwa zehn Zentimeter dicke Schicht Beton und legen eine weitere Baustahlmatte darauf. Diese bedecken Sie bis zum oberen Ende der Verschalung mit Beton und ziehen die Oberfläche mit einem Abzieher glatt.
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