Tipps und Ideen für eine Natursteinverkleidung
Schiefer, Sandstein, Granit, Basalt – Natursteinfassaden begeistern mit einer ansprechenden Vielfalt. Doch eine Fassadenverkleidung aus Naturstein bietet noch mehr Vorteile. Welche dies sind und was Sie sonst noch über Natursteinfassaden wissen sollten, lesen Sie in diesem Ratgeber.
Vor- und Nachteile von Natursteinfassaden
Naturstein hat in der Architektur einen wichtigen Stellenwert und wird als Baumaterial gestern wie heute geschätzt. So bestehen weltberühmte Bauwerke, wie das Brandenburger Tor, der Berliner Dom oder das Washington Monument, aus Naturstein und begeistern vor allem mit ihrer Langlebigkeit. Und auch die vielen anderen Vorzüge sind nicht zu verachten.
Wollen auch Sie von diesen profitieren, müssen Sie Ihr Haus jedoch keineswegs als massiven Natursteinbau errichten. Die Light-Variante hiervon: Eine Fassadenverkleidung mit Natursteinplatten. Schon bei dieser Art der Fassadenverkleidung können Sie die Vorteile von Naturstein voll auskosten.
Zu diesen gehört ganz klar: Naturstein ist überaus witterungsbeständig. Schließlich ist er naturgemäß an Wetter- und Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und Co. gewöhnt und weiß, sich gegen diese zu behaupten. Dank dieser Widerstandsfähigkeit kann Naturstein mit einer beachtlichen Langlebigkeit aufwarten. Dadurch kann er wiederum in puncto Nachhaltigkeit voll überzeugen. Übrigens, auch mit Blick auf das Herstellungsverfahren: Die Gesteine bedürfen nämlich keiner aufwendigen Bearbeitung, wodurch Energie, Ressourcen und Zeit eingespart werden können.
Auch Zusatzstoffe braucht Naturstein nicht. Er hat genug eigene Power, um Wind und Wetter zu trotzen und das Mauerwerk zu schützen. Und dabei sieht er auch noch richtig gut aus. Denn Naturstein umgibt ein edler Charme, der seinesgleichen sucht und deshalb perfekt zu Wohnträumen der Premiumkategorie passt.
Solch ein Allroundpaket hat natürlich seinen Preis. Deshalb gehören Natursteinfassaden zu den teureren Arten von Fassadenverkleidungen. Lediglich Fassadenverkleidungen aus Metall oder Glas schlagen mit noch höheren Kosten zu Buche. Doch die Investition in eine Fassade aus Naturstein lohnt sich! Denn wer auf eine Natursteinverkleidung setzt, kann sich über eine Fassade freuen, die kaum Renovierungsbedarf aufweist, sondern effektiv geschützt, nachhaltig und stilvoll ist.
Gesteinsarten für Natursteinverkleidung
Die Bandbreite an Gesteinsarten, die für eine Natursteinverkleidung infrage kommen, ist überraschend groß. Sie reicht vom allseits beliebten Schiefer über Marmor, Basalt und Diorit bis hin zu Quarzit und Travertin. Ausführlicher wollen wir uns an dieser Stelle jedoch nur den allseits beliebten Klassikern widmen und deren Vorzüge näher beleuchten.
Schiefer: Immer auf Erfolgskurs
Schiefer hat bei den Natursteinverkleidungen immer die Nase vorn. Gründe dafür gibt es mehr als reichlich. So ist Schiefer überaus langlebig und zeigt sich wenig anfällig für Verschmutzungen. Vor allem bei der Fassadengestaltung kommt das äußerst gelegen. Darüber hinaus zeichnet sich das Sedimentgestein durch seine Robustheit aus, die es auf verschiedenste Weise entfaltet: Frostbeständig, klimaregulierend, wärmedämmend – all diese attraktiven Eigenschaften bringt Schiefer bereits von Haus aus mit. Zudem eignet sich eine Fassadenverkleidung aus Schiefer ideal als Schutz vor Schlagregen, welcher dem Mauerwerk ordentlich zusetzen kann.
Doch es ist nicht allein die Funktionalität, die Schiefer für das Bauwesen so wertvoll machen.
Auch die gestalterischen Möglichkeiten sind schier grenzenlos und lassen, nicht zuletzt dank der vielen verschiedenen Verlegetechniken, unterschiedlichste Designs zu – je nach Vorliebe ganz klassisch schwarz oder in bläulich-grau, weiß, gelblich, rot, violett oder sogar grünlich gefärbt. Denn das Farbspektrum von Schiefer ist ungeahnt groß.
Sandstein: Günstiger Naturstein mit mediterranem Chic
Wer bei einer Fassadenverkleidung aus Naturstein Kosten sparen möchte, könnte mit Sandstein gut beraten sein. Da er recht leicht zu verarbeiten ist, macht sich dies preislich bemerkbar, wodurch Sandstein günstiger als andere Natursteine ist.
Doch das ist nicht der einzige Vorteil. Wie für ein klastisches Sedimentgestein typisch, verfügt Sandstein über einen hohen Anteil an Sandkörnern. Die verleihen ihm nicht nur seinen Namen, sondern auch seine offenporige Struktur und charakteristische Gelbfärbung, die als überaus attraktiv gilt. Wenn Sie denken, mehr Farben gäbe es bei Sandstein nicht, irren Sie. Auch Weiß, Grau-, Rot- und Brauntöne sind in der Farbpalette dieses Natursteins enthalten. Eine ähnlich große Bandbreite erwartet Sie hinsichtlich des Härtegrades – dieser variiert je nach Herkunft des Sandsteins.
Daher kann er in puncto Widerstandsfähigkeit nicht mit anderen Gesteinsarten, wie Schiefer oder Granit, mithalten. Nach einigen Jahren zeigen sich Verwitterungsspuren, vor allem für Grünbelag ist Sandstein anfällig. Dieser Entwicklung können Sie allerdings durch entsprechende Vorbehandlung, beispielsweise eine Imprägnierung, vorbeugen. Dann können Sie lange Zeit eine Natursteinfassade genießen, die mediterranes Flair versprüht.
Granit: Der edle Starke unter den Natursteinfassaden
Quarz, Feldspat und Glimmer – so lautet das Dreiergespann, das Granit seine typische Optik verleiht: Eine mittel- bis grobkörnige Struktur im „Salz-und-Pfeffer-Look“. Dabei reicht das Farbspektrum von Granit von Grau über Schwarz und Weiß bis hin zu Rot, Bläulich, Rosa oder Gelblich. Ganz gleich, welche Färbung das Tiefengestein annimmt, eins ist immer gewiss: Granit ist eine Bereicherung für jede Hausfassade – sowohl in puncto Design als auch Funktionalität.
So erweist sich Granit als säurebeständig und hält den widrigsten Wetterverhältnissen gekonnt stand. Bedeutet: Eine Fassadenverkleidung mit diesem Naturstein verwittert nicht, sodass der Pflegeaufwand gering ausfällt. Zudem sind Oberflächen aus Granit kratz- und abriebfest und beeindruckend hart. Beste Voraussetzungen also für eine lange Lebensdauer, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.
Kleiner Nachteil: Aufgrund der Härte erfordert die Bearbeitung einiges an Aufwand und macht Granit teuer. Wer es sich leisten kann, profitiert allerdings von einer hochwertigen Natursteinfassade, die langlebig, nachhaltig und stilvoll zugleich ist.
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Kalkstein: Perfekt für polierte Oberflächen
Weich und offenporig, aber dennoch recht robust und langlebig – das zeichnet Kalkstein aus. Zwar ist Kalkstein nicht witterungsbeständig und daher ein Sensibelchen unter den Natursteinen, doch bei Frost zeigt er seine Stärke. Denn aufgrund seiner offenporigen Struktur kann er Temperaturen unter null Grad souverän händeln. Darüber hinaus ist Kalkstein leicht zu verarbeiten, vor allem polierte Oberflächen gelingen mit diesem Naturstein perfekt.
Allerdings währt die Freude an der Politur nicht unendlich lang, denn mit der Zeit verliert sie an Glanz und muss aufgefrischt werden. Genauso wie Sandstein ist Kalkstein günstiger als Schiefer oder Granit und damit ideal für alle, die sich eine hochwertige Natursteinfassade wünschen und gleichzeitig Kosten sparen möchten. Übrigens: Kalksteine, die aus Süßwasserseen stammen, werden Travertin genannt und kennzeichnen sich durch eine poröse Struktur und helle Gelb-, Braun- oder sogar Rotfärbung.
Tipp: Das Aussehen aller Natursteine kann durch eine entsprechende Oberflächenbehandlung weiter optimiert bzw. Ihren persönlichen Vorlieben angepasst werden. So können Sie nicht nur zwischen einer rauen oder polierten Oberfläche wählen, sondern überdies Natursteine finden, die sandgestrahlt, geschliffen, kugelgestrahlt, hand- oder maschinengespalten, feingespitzt oder scharriert sind.
Montage von Natursteinfassaden
Für die Montage von Natursteinfassaden stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Aktuell hat sich die hinterlüftete Fassade als Standardverfahren herauskristallisiert, die am häufigsten zur Anwendung kommt. Daher ein kurzer Faktencheck hierzu.
Hinterlüftete Fassade: Wärmedämmung und Witterungsschutz optimal vereint
Die hinterlüftete Fassade ist die gängigste Konstruktion für eine Fassadenverkleidung mit Natursteinplatten. In diese wird eine Dämmung eingearbeitet, wodurch die Fassadenverkleidung klimaregulierend wirken kann. Dafür folgt sie einem simplen Aufbau: Auf die Außenwand wird eine Dämmschicht angebracht. An diese wird wiederum eine Unterkonstruktion montiert, welche schließlich die Fassadenverkleidung aus Naturstein trägt.
Durch dieses Aufbauprinzip entsteht eine sogenannte Hinterlüftung. Oder anders gesagt: Hauswand und Fassadenplatten sind thermisch voneinander getrennt, sodass jederzeit Luft zwischen dem Mauerwerk und Gebäudehülle zirkulieren kann. Dies schafft nicht nur ein ausgewogenes Klima, sondern beugt auch der Entstehung von Schimmel effektiv vor. Dazu wird das Haus sommers wie winters perfekt isoliert.
Natursteinverkleidung anbringen: am besten vom Profi!
Natursteinplatten bringen einiges an Gewicht auf die Waage und sind alles andere als leicht zu montieren. Deshalb raten wir Ihnen dazu, sich mit dieser Aufgabe an einen Fachbetrieb zu wenden. Ein solcher verfügt sowohl über das nötige Fachwissen und Equipment als auch über die erforderliche Manpower, um derartige Schwergewichte an die Fassade zu bringen.
Auch die Sanierung einer Natursteinfassade sollten Sie immer dem Profi überlassen. Denn hierfür braucht es fachkundige Expertise.
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Tipps zur Pflege von Natursteinfassaden
Selbst montieren können Sie die Natursteinfassade nicht, reinigen und pflegen aber schon. Und das muss nicht immer schwer sein, denn meistens ist die Reinigung und Pflege leichter als gedacht. Zum Entfernen von Pflanzenbewuchs oder Verfärbungen können Sie einfach Wasser und spezielle Reinigungsmittel verwenden. Manchmal genügt es sogar schon, wenn Sie mit einem Hochdruckreiniger ans Werk gehen.
Als kleine Pflegekur gönnen Sie der Natursteinfassade abschließend eine Imprägnierschicht, was die Bildung von Verwitterungsspuren, wie Grünbelag, unterbindet oder zumindest verzögert. Von säurehaltigen Putzmitteln sollten Sie am besten die Finger lassen, vor allem bei Kalk- und Sandstein.
Kosten einer Natursteinfassade
Wie teuer eine Natursteinfassade ist, lässt sich nicht exakt beziffern. Schließlich kommen bei der Preiskalkulation verschiedene Faktoren zum Tragen. Darunter zum Beispiel, aus welcher Gesteinsart die Natursteinverkleidung bestehen soll, wie viele Quadratmeter benötigt werden und ob Dämmstoffe und dergleichen berücksichtigt werden müssen. All das bestimmt, die Kosten der Natursteinfassade.
Eine grobe Tendenz kann jedoch durchaus ausgemacht werden: 300 – 500 EUR pro Quadratmeter sollten Sie einplanen, wenn Sie Ihr Haus mit Naturstein verkleiden möchten. Dies ist allerdings nur ein Richtwert. Für genauere Preisauskünfte kontaktieren am besten einen Fachbetrieb und lassen Sie sich ein Angebot erstellen. Klarer Hinweis: Wenn diese Kosten zu hoch sind, lohnt es sich, einen Blick auf günstigere Fassadenverkleidungen zu werfen. Klinkerfassaden, Putzfassaden und auch Holzfassaden sind deutlich preiswerter.
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