Risse in der Fassade

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Risse in der Fassade richtig einschätzen und reparieren

Die neue Fassadenverkleidung hat viel Geld gekostet und soll Ihr Haus nicht nur vor Witterungseinflüssen schützen, sondern auch optisch aufwerten. Umso ärgerlicher ist es da, wenn sich über kurz oder lang Risse in der Fassade zeigen. Diese treten vor allem bei Putzfassaden häufig auf, können aber auch bei Klinkerfassaden vorkommen. Nachfolgend verraten wir Ihnen, wie Sie Risse in der Fassade richtig einschätzen und bei der Reparatur vorgehen.

Risse in der Fassade sehen unschön aus und können ein baulicher Mangel sein © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com
Risse in der Fassade sehen unschön aus und können ein baulicher Mangel sein © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com

Was sind Fassadenrisse?

Unter Fassadenrissen versteht man ungewollte, rissartige Öffnungen in der äußersten oder auch den darunterliegenden Schichten der Fassade. Je nachdem, um welche Art von Riss es sich handelt, können Fassadenrisse sich als rein optischer Makel präsentieren oder aber auch auf gravierende Schäden in der Bausubstanz hinweisen. Deshalb sollten Risse in der Fassade eines Gebäudes immer begutachtet und genau beobachtet werden – so lassen sich Folgeschäden vermeiden.

Hinweis: Wer sich nicht sicher ist, wie die Risse in der Fassade eines Hauses einzustufen sind, sollte im Idealfall immer einen Fachmann zurate ziehen. Der nimmt die betroffene Hauswand genauer unter die Lupe, berücksichtigt die Statik und kann, falls nötig, Lösungsvorschläge zur Behebung des Schadens präsentieren.

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Welche Arten von Fassadenrissen gibt es?

Grundsätzlich können Risse in allen Fassadenarten vorkommen. Insbesondere bei Putzfassaden sind sie jedoch alles andere als selten. Experten unterteilen in drei verschiedene Kategorien.

Risse in der Fassade: Diese 3 Kategorien gibt es
Risse in der Fassade: Diese 3 Kategorien gibt es

Kategorie A: Oberflächliche Risse

Oberflächliche Fassadenrisse betreffen bei Putzfassaden die äußerste Putzschicht. Sie gehen nicht vom Putzträger aus und präsentieren sich meist als Haar- oder Schnürrisse mit Netzstruktur. Bei ihnen handelt es sich in erster Linie um einen optischen Makel. Langfristig sollten aber auch diese Fassadenrisse behoben werden, da sie sich ausweiten können.

Oberflächliche Fassadenrisse lassen sich oft in Eigenregie reparieren © Ilka Burckhardt, stock.adobe.com
Oberflächliche Fassadenrisse lassen sich oft in Eigenregie reparieren © Ilka Burckhardt, stock.adobe.com

Kategorie B: Tiefergehende Risse

Handelt es sich nicht mehr um rein oberflächliche Risse, sondern um Rissbilder, die vom Putzträger ausgehen, ist eine umgehende Sanierung gefragt. Treten die Risse an Stoß- oder Lagerfugen auf, können sie nämlich schon etwas weiter in die Putzschicht hineinreichen und somit bereits binnen kurzer Zeit Feuchtigkeit eindringen oder Wärmebrücken entstehen lassen.

Kategorie C: Baudynamische Risse

Baudynamische Risse sind auch als Setzungs- oder Setzrisse bekannt. Sie entstehen beispielsweise aufgrund von Bewegung und können Zeichen eines gravierenden Baumangels oder hohen Alters des Hauses sein. Sie sind meist daran zu erkennen, dass sie relativ gerade verlaufen und beispielsweise an Ecken oder Fenstern und Türen auftreten. Baudynamische Risse sollten nicht in Eigenregie behoben werden. Hier empfiehlt es sich, einen Fachmann zu kontaktieren, der nicht nur die Statik des Gebäudes im Blick hat, sondern auch nach den Ursachen für die Fassadenrisse forscht.

Schubspannungen verursachen abgestufte, schräge Risse im Mauerwerk © Wiski, stock.adobe.com
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Rissbildung durch Veränderungen im Baugrund
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Risse in der Putzfassade reparieren: Anleitung und Tipps

Wer die Risse in der Putzfassade selbst reparieren möchte, sollte seine Vorgehensweise passend zum vorliegenden Rissschaden auswählen. Bei Fassadenrissen der Kategorie A empfiehlt sich nämlich ein anderes Verfahren als bei Fassadenrissen der Kategorie B. Wir stellen beide Varianten vor. Allerdings möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass sich Risse in der Fassade zwar eigenhändig reparieren lassen, es aufgrund der Gefahr eines Baumangels jedoch immer angeraten ist, sich von einem Fachmann beraten zu lassen.

Baudynamische Risse sollte immer ein Fachmann untersuchen © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com
Baudynamische Risse sollte immer ein Fachmann untersuchen © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com

Oberflächliche Risse in der Putzfassade reparieren

Um einfache, nicht tiefergehende Putzrisse an der Fassade auszubessern, benötigen Sie das folgende Werkzeug bzw. Material:

  • Schutzkleidung
  • Hammer und Meißel
  • Spachtel
  • Putz

Oberflächliche Risse in der Putzfassade werden normalerweise einfach übergeputzt. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass die noch vorhandene Putzschicht tragend ist. Entfernen Sie deshalb zunächst lose Putzreste und Staub vom Riss, nutzen Sie hierfür gegebenenfalls Hammer und Meißel als Werkzeug. Achten Sie zudem darauf, dass der Untergrund trocken ist. Rühren Sie anschließend den Putz an und verspachteln Sie diesen über dem Riss.

Bitte beachten: Bei großflächigen, oberflächlichen Rissen, muss der Putz gegebenenfalls in zwei Schichten aufgetragen werden. Halten Sie hierbei unbedingt die vorgegebenen Trocknungszeiten ein, da es anderenfalls erneut zu Rissen kommen kann.

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Tiefergehende Risse in der Putzfassade reparieren

Handelt es sich nicht um sehr feine, minimale Risse im Oberputz, aber auch nicht um richtig tiefe, dynamische Risse, lohnt es sich, die Fassadenrisse zu verfüllen bzw. etwas aufwendiger zu verputzen. Wir stellen beide Varianten vor.

Mit der richtigen Spachtelmasse lassen sich Fassadenrisse reparieren © Pixelot, stock.adobe.com
Mit der richtigen Spachtelmasse lassen sich Fassadenrisse reparieren © Pixelot, stock.adobe.com

Variante 1: Fassadenrisse mit Gummimörtel füllen

Gummimörtel ist eine spezielle Spachtelmasse, die unter anderem Kautschuk enthält. Dadurch erweist sich dieser Mörtel als besonders flexibel – ideal, um damit auch breite Risse zu verfüllen. Damit der Gummimörtel optimal in den Riss in der Fassade eingebracht werden kann, sollten Sie den Riss zunächst von losem Staub und Putzresten befreien, etwas anfeuchten und schließlich die Spachtelmasse auftragen. Hier gilt: Arbeiten Sie unter Umständen mit mehreren Schichten, anstatt eine einzelne sehr dicke Schicht auf die Wand zu bringen.

Fassadenrisse ausbessern: Bei Rissen Kategorie A & B möglich
Fassadenrisse ausbessern: Bei Rissen Kategorie A & B möglich

Variante 2: Fassadenrisse verfüllen und verputzen

Die Risse einfach zu verputzen ist keine Option, weil sie in Größe und Stärke einfach zu dominant sind? Dann sollten Sie die Risse zunächst auffüllen und anschließend verputzen. Dafür brauchen Sie folgendes Werkzeug bzw. Material:

  • Schutzkleidung
  • Hammer und Meißel
  • Tiefengrund
  • Putz
  • Armierungsgewebe
  • Fassadenspachtel

Damit das Verfüllen der Fassadenrisse gelingt, müssen Sie diese in der Regel zunächst verbreitern. Nutzen Sie hierfür Hammer und Meißel, gehen Sie aber vorsichtig ans Werk, um den Schaden nicht zu vergrößern. Sinnvoll ist es, den Riss mit Hammer und Meißel zu einer V-Fuge umzuformen. Hier bietet sich für den Putz anschließend viel Oberfläche, auf der er haften kann.

Sobald der Riss angemessen vorbereitet wurde, streichen Sie ihn großzügig mit Tiefgrund ein, da dies die spätere Haftung des Putzes verbessert. Diesen nun gemäß der Herstellerangaben trocknen lassen und eine erste Putzschicht auftragen. Arbeiten Sie zusätzlich entlang der Risskanten Armierungsgewebe ein, um die Festigkeit des Putzes zu unterstützen. Nachdem der Unterputz getrocknet ist, wird eine weitere Putzschicht, der Oberputz aufgetragen. Danach nur noch einmal gut trocknen lassen und in der Wunschfarbe streichen.

Eine defekte Fassade sollte saniert werden, um das Gebäude zu schützen © Martin Henke, stock.adobe.com
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