Ratgeber mit Anleitung und Tipps zum Anbringen von Fassadenputz
Wer sein Haus von außen auf Vordermann bringen und dafür die Fassade (neu) verputzen möchte, setzt auf einen bewährten Klassiker. Schließlich gehört die Putzfassade zu den Dauerbrennern bei Verkleidungen für Hausfassaden – und das, obwohl sie streng genommen gar keine Fassadenverkleidung ist. Wie Sie selbst eine Fassade verputzen können, erklärt Ihnen der nachfolgende Ratgeber.

Beliebter denn je: Fassade verputzen
Das Verputzen von Fassaden liegt aktuell voll im Trend. Nicht zuletzt auch deshalb, weil man mit etwas Geschick einfach selbst eine Fassade verputzen kann. Doch was genau ist eine Putzfassade überhaupt? Das lässt sich schnell beantworten: Bei dieser Art der Fassadenverkleidung werden mehrere Putzlagen auf die Hausaußenwand angebracht.
Im Gegensatz zu anderen Fassadenarten wie Klinkerfassaden, Metallfassaden, Natursteinfassaden oder Holzfassaden, brauchen Sie hierfür keine Unterkonstruktion. Jedoch ein Putzsystem, das die genaue Anzahl und Dicke der Putzschichten vorgibt. Dabei bestimmt das Mauerwerk Ihres Hauses, welches Putzsystem am besten ist.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Lagen Unterputz aufgetragen werden, desto stabiler wird die Oberfläche. Meist genügt jedoch ein dreilagiges Putzsystem aus Spritzbewurf, Unterputz und Oberputz.

Vorteile einer verputzten Fassade
Wenn Sie Ihre Fassade verputzen, profitieren Sie von vielen verschiedenen Vorteilen. Denn eine Putzfassade ist zeitlos, stilvoll und schützt Ihr Haus effektiv vor schädlichen Einflüssen.
Und da Sie zum Verputzen der Fassade keine Unterkonstruktion benötigen, fallen die Kosten geringer aus als bei anderen Fassadenverkleidungen.

Darüber hinaus ist die Auswahl von Putzarten breit gefächert: Angefangen von Mineralputz aus Lehm, Zement oder einem Kalk-Zement-Gemisch bis hin zu organischem Außenputz, bei dem der Silikatputz als Paradebeispiel glänzt. Doch ganz gleich, ob mineralisch oder organisch, jeder Außenputz hat Vorteile, die nicht nur Ihre Wohnqualität bereichern können. Beispielsweise erweisen sich Mineralputze als umweltfreundlich und passen damit perfekt zu nachhaltigen Lifestyles. Silikatputz erweist sich dagegen als besonders kraftvoll gegen Schimmel, Moos und Co. Weitere Informationen rund um Putzfassaden und deren Vorteile finden Sie in unserem entsprechenden Beitrag.

Fassade verputzen: Anleitung mit Tipps, die weiterhelfen
Haben Sie den passenden Außenputz für Ihr Haus ausgewählt, kann es mit dem Verputzen der Fassade losgehen. Dafür müssen Sie natürlich wissen, wie das funktioniert. Wir liefern Ihnen nachfolgend eine Kurzanleitung, die Ihnen die wichtigsten Schritte vorstellt. Doch bevor es losgeht: Kleben Sie am besten Fenster und Türen sorgfältig ab – das erleichtert die spätere Arbeit. Vergessen Sie nicht, auch eventuelle Anbauten, Fallrohre und Co. vor dem Auftragen des Putzes zu entfernen. Sollte sich Regen ankündigen, können Sie gegebenenfalls mit einem Schlauchsystem für Ersatz sorgen.

Schritt 1: Untergrund reinigen und ausbessern
Trocken, sauber und staubfrei – so muss der Untergrund für eine Putzfassade aussehen. Daher beginnen Sie zunächst damit, die Hauswand nach Beschädigungen, wie Rissen oder Löcher, abzusuchen und diese bei Bedarf auszubessern. Mit Reparaturspachtel für den Außenbereich gelingt Ihnen das wunderbar einfach. Lose Reste vom Altputz gilt es ebenfalls zu entfernen, genauso wie etwaigen Pflanzenbewuchs. Ist das erledigt, lohnt es sich mitunter, eine Grundierung aufzutragen – bei stark saugenden Untergründen fast schon ein Muss.
Tipp: Armierungsgewebe kann beim Verputzen der Hausfassade hilfreich sein, weil es hilft, verschiedene Untergründe auszugleichen. Dadurch kann der Putz insgesamt einen besseren Halt bekommen, es werden zudem Risse in der Putzschicht verhindert.
Schritt 2: Putzschienen bzw. Putzprofile montieren
Jede Putzlage will sorgfältig aufgetragen werden. Montieren Sie daher Putzschienen oder Putzprofile an der Außenwand. Dank dieses praktischen Hilfsmittels geht Ihnen die Arbeit leicht(er) von der Hand und alle Putzschichten landen in der gewünschten Dicke, genau am richtigen Platz. Nicht vergessen: Hausecken bzw. -kanten montiert man am besten Außenputzprofil. Dadurch erzielt man auch hier optimale Ergebnisse. Befestigen kann man die Außenputzprofile am besten mit etwas Mörtel.
Tipp: Soll der Sockel nicht oder mit einer anderen Putzart verputzt werden, sollte man zu diesem Zeitpunkt zusätzlich Sockelprofile setzen. Diese verhindern, dass der Putz auch auf dem Sockel landet.

Schritt 3: Unterputz vorbereiten
Der Unterputz bildet zusammen mit dem Spritzbewurf die Basis für Ihre Putzfassade. Dementsprechend wichtig ist es, dass Sie die Masse für den Unterputz sorgfältig vorbereiten. Hierfür ausschlaggebend: das richtige Verhältnis von Wasser und Putzmasse. Bei zu viel Flüssigkeit bleibt der Putz nicht an der Wand haften, klumpen sollte er allerdings auch nicht. Doch keine Sorge, mit etwas Übung haben Sie den Dreh schnell raus. Halten Sie sich unbedingt an die Vorgaben des Herstellers.
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Schritt 4: Erste Putzlage verteilen
Ist der Putz gut angerührt, gilt es, die Masse auf die Wand zu bringen. Eine Putzkelle leistet Ihnen dabei gute Dienste. Die bekannte Wurftechnik, wie die Profis sie anwenden, müssen Sie allerdings nicht beherrschen. Viel wichtiger ist das anschließende Glätten. Dafür verwenden Sie ein Brett oder eine Kartätsche, mit der Sie die Putzmasse zwischen den Putzschienen glattstreichen. Ziehen Sie Brett oder Kartätsche dafür gleichmäßig und in eine Richtung über den noch nassen Putz. So wird das Ergebnis sauberer.
Oberstes Gebot beim Putzauftrag: Verarbeiten Sie die Putzmasse zügig nach dem Nass-in-Nass-Prinzip. Denn (an-)getrocknet lässt sich der Putz nicht mehr einwandfrei verarbeiten. Um dies zu vermeiden, rühren Sie den Putz lieber nach und nach frisch an, anstatt sofort eine große Portion.
Tipp: Ist es draußen sehr warm und trocken, kann es hilfreich sein, den Putz von Zeit zu Zeit ein wenig zu bewässern, weil er sonst zu schnell durchtrocknet. Das kann schlimmstenfalls zu unsauberen Ergebnissen führen.

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Schritt 5: Putzschicht trocknen lassen und abreiben
Nachdem die Putzschicht aufgetragen ist, muss sie trocknen. Erst wenn die sogenannte Anziehzeit vorüber ist, dürfen Sie Ihre Arbeit fortsetzen und sich der nächsten Putzlage zuwenden. Dafür reiben Sie zunächst die untere Putzschicht mit einem Schwamm- oder Reibebrett ab. Nun gilt es erneut eine gewisse Zeit zum Trocknen einzuhalten. Mindestens 24 Stunden (bei dicken Putzlagen durchaus auch mehr) sollten Sie hierfür in Ihren Zeitplan vermerken, damit Ihre Putzfassade später tatsächlich so stabil ist, wie Sie es sich wünschen.

Schritt 6: Fassade fertig verputzen
Jetzt können Sie munter mit dem Verputzen Ihrer Fassade weiter machen und so viele Putzlagen auftragen, wie es Ihr Putzsystem vorschreibt. Den Abschluss bildet dabei der Oberputz. Auch als Dekorputz bekannt, bestimmt er maßgeblich die Optik Ihrer Hausfassade. Daher sollten Sie diese Putzlage sorgsam auswählen und auf den Gesamtlook Ihres Hauses abstimmen.
Schritt 7: Fertig verputzte Fassade individuell gestalten
Nach dem Verputzen der Fassade muss mit dem Renovieren und Verschönern noch lange nicht Schluss sein. Schließlich können Sie Ihr Haus ganz individuell gestalten und den Stil umsetzen, der Ihnen am besten gefällt. Die verputzte Fassade lässt sich beispielsweise streichen – dafür steht eine große Farbauswahl zur Verfügung.
Designverliebte und Experimentierfreudige kombinieren beispielsweise verschiedene Arten der Fassadenverkleidung miteinander und sorgen für ansprechende Materialkontraste an der Hauswand. Lassen Sie sich einfach von den Klassikern und Trends der Architekturszene inspirieren und finden Sie die Fassadenverkleidung, die perfekt zu Ihrem Traumhaus passt.


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