Fassadendämmung

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Vor- und Nachteile der Dämmarten für Fassaden

Wärmedämmverbundsystem, hinterlüftete Fassade, Kern- und Einblasdämmung – sie repräsentieren aktuell die beliebtesten Varianten der Fassadendämmung. Jede einzelne von ihnen bringt unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich, welche es bei der Wahl der richtigen Fassadendämmung zu berücksichtigen gilt. Wie Sie Ihr Haus am besten von außen dämmen, kann ein Experte genau einschätzen. Daher sollten Sie sich unbedingt von einem Fachmann beraten lassen, wenn Sie eine Fassadendämmung durchführen möchten. Trotzdem ist es hilfreich, vorab sowohl die verschiedenen Arten der Fassadendämmung als auch deren Vor- und Nachteile zu kennen. Mehr hierzu lesen Sie in diesem Ratgeber.

Eine Fassadendämmung ist aus finanziellen und ökologischen Gründen sinnvoll © maho, stock.adobe.com
Eine Fassadendämmung ist aus finanziellen und ökologischen Gründen sinnvoll © maho, stock.adobe.com

Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Die Fassade mit einem Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, auszurüsten, ist aktuell überaus gefragt. Schließlich kann eine solche Fassadendämmung vergleichsweise einfach montiert werden und gleichzeitig beachtliche Einsparungen beim Energieverbrauch liefern. Sogar nachhaltige Lösungen sind mit einem WDV-System möglich. Daher lohnt es sich, mehr über die modernen Wärmedämmverbundsysteme zu erfahren.

WDVS: Vor- & Nachteile
WDVS: Vor- & Nachteile

Aufbau der WDV-Systeme

Alle Wärmedämmverbundsysteme beruhen auf einem simplen Aufbauprinzip: Dämmstoffplatten werden direkt auf das Mauerwerk geklebt bzw. gedübelt und anschließend verputzt. Um die nötige Widerstandsfähigkeit zu gewährleisten, wird dabei zusätzlich ein Armierungsgewebe eingearbeitet. Dieses macht die Putzfassade stark gegen Stöße und Temperaturschwankungen.

Damit die Fassadendämmung ihre Wirkung zweckgemäß entfalten kann, ist eine korrekte Montage unbedingt erforderlich. Das bedeutet: Die Dämmplatten müssen nahtlos gesetzt werden. Bei Fenstern, Türen, Balkonen und dergleichen gilt es außerdem, Dichtungsbänder oder spezielle Kunststoffprofile anzubringen, um die Dämmwirkung nicht zu beeinträchtigen.

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Vorteile der Wärmedämmverbundsysteme

Wärmedämmverbundsysteme sind momentan der Champion unter den Fassadendämmungen. Gründe dafür gibt es viele. Allem voran: WDV-Systeme bieten eine große Auswahl an Dämmstoffen, sind einfach zu montieren und versprechen ein gute Dämmleistung – vorausgesetzt Sie entscheiden sich für ein hochwertiges System. Denn selbstverständlich ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt. Daher sollten Sie nicht allein auf den Preis achten, sondern vielmehr auf Qualität setzen.

Bei Wärmedämmverbundsystemen wird die Fassade meist mit Putz gestaltet © mitifoto, stock.adobe.com
Bei Wärmedämmverbundsystemen wird die Fassade meist mit Putz gestaltet © mitifoto, stock.adobe.com

Auch in puncto Design können Sie auf Ihre Kosten kommen. Oder anders gesagt: Lieben Sie Putzfassaden, sind Sie mit einem Wärmedämmverbundsystem prima beraten. Immerhin winkt Ihnen hier am Ende eine ganz neu verputzte Fassade, die sie nach Belieben gestalten können. Dafür stehen Ihnen zum einen verschiedene Putzsysteme offen als auch eine große Bandbreite an Putzarten und Farben. 

Nachhaltiger Fassadenputz überzeugt mit einer natürlich wirkenden Optik © Marc Bode, stock.adobe.com
Arten von Fassadenputz

Organische und mineralische Putzarten im Vergleich Wer seine Fassade mit Putz verkleiden möchte, kann aus verschiedenen Arten von Außenputzen wählen.… weiterlesen

Nachteile der Wärmedämmverbundsysteme

Neben den vielen Pluspunkten haben WDV-Systeme mitunter so ihre Nachteile. Am stärksten fällt dabei ins Gewicht: Die meisten Dämmstoffe für Wärmedämmverbundsysteme sind erdölbasiert und können demnach mit keiner guten Ökobilanz aufwarten. Zum Glück gibt es aber auch Dämmplatten aus organischen Materialien, wie Holzwolle, Zellulose oder Kork. So können Sie auch mit einem WDV-System die Fassade nachhaltig dämmen.

Wer keine Putzfassade mag, für den ist das Wärmedämmverbundsystem womöglich nicht ganz so attraktiv. Schließlich wird hier typischerweise die Fassade verputzt. Doch auch für diejenigen, die sich putzfreie WDV-Systeme wünschen, gibt es inzwischen eine Lösung. Isolierklinker lautet das Zauberwort. Hierbei handelt es sich um eine Variante des Wärmedämmverbundsystems. Das Besondere: Die Oberfläche der Dämmstoffplatten ist mit einer Schicht dünner Klinkersteine versehen und muss demnach nicht verputzt werden. So genießen Sie beides: Klinkerfassade und eine moderne Außendämmung.  

Dämmung von Klinkerfassaden
Dämmung von Klinkerfassaden

Sie sehen: WDV-Systeme mögen zwar so manche Nachteile haben, diese kann man aber durchaus umgehen, wenn man auf die richtige Alternative zurückgreift. Daher erstaunt es kaum, dass der Erfolg von Wärmedämmverbundsysteme nicht nachlässt, sondern vielmehr zunehmend steigt. Und dank staatlicher Fördermittel lassen sich sogar die Kosten für die Außendämmung senken.

Hinterlüftete Fassade

Die hinterlüftete Fassade, auch Vorhangfassade genannt, bietet ebenfalls eine effektive Maßnahme zur energetischen Aufwertung des Hauses. Dabei ähnelt sie in puncto Aufbau dem Wärmedämmverbundsystem, bringt jedoch ganz spezifische Vorteile mit sich. Umso spannender ist es, sich der hinterlüfteten Fassade etwas ausführlicher zu widmen. 

Für eine Fassadendämmung können unterschiedliche Dämmmaterialien verwendet werden © Janni, stock.adobe.com
Für eine Fassadendämmung können unterschiedliche Dämmmaterialien verwendet werden © Janni, stock.adobe.com

Aufbau der hinterlüfteten Fassade

Mit der Bezeichnung als Vorhangfassade erklärt sich der Aufbau dieser Fassadendämmung fast von selbst: Genauso wie beim Wärmedämmverbundsystem wird der Dämmstoff direkt an der Außenwand angebracht, jedoch nicht verputzt. Stattdessen wird die zugehörige Fassadenverkleidung auf einer Unterkonstruktion fixiert. Dabei verbleibt zwischen Dämmstoff und Fassadenverkleidung ein Zwischenraum – die sogenannte Hinterlüftung. In dieser kann die Luft optimal zirkulieren, sodass Schimmel quasi keine Chance hat.

Vorteile der hinterlüfteten Fassade

Die Vorhangfassade steht dem WDV-System in puncto Vorteilen kaum nach. Im Gegenteil: So kann die hinterlüftete Fassade bei der Feuchtigkeitsregulierung sogar noch besser abschneiden. Dies verdankt sie der Hinterlüftung, über die die Feuchtigkeit zuverlässig entweichen kann. Dadurch verringert sich das Risiko für die Entstehung von Schimmel oder andere Bauschäden. Genauso hervorragend ist die Dämmleistung der Vorhangfassade. Allerdings müssen Sie sie dafür fachgerecht montieren lassen – am besten von einer Expertenfirma.  

Ein weiterer Vorteil: Bei der Gestaltung der Fassade erwartet Sie mehr Spielraum als bei den WDV-Systemen. Denn Sie müssen die Fassade nicht verputzen, sondern können verschiedene Arten der Fassadenverkleidung auswählen und ggf. sogar miteinander kombinieren: Ob Holzfassade, Natursteinfassade, Kunststofffassade oder Metallfassade – all diese Varianten lassen sich mit der hinterlüfteten Fassade umsetzen. Daraus ergibt sich für Sie ein ansprechender Mix, den Sie nach Belieben für Ihre Fassade anwenden können. Entscheiden Sie sich für natürliche Materialien wie Holz, Schiefer und Co. können Sie die Vorhangfassade nachhaltig gestalten und eine ökologische Fassadendämmung realisieren.

Vorhangfassaden eignen sich unter anderem für eine Kombination mit Holz © Andreas Gruhl, stock.adobe.com
Vorhangfassaden eignen sich unter anderem für eine Kombination mit Holz © Andreas Gruhl, stock.adobe.com

Nachteile der hinterlüfteten Fassade

Verglichen mit anderen Arten der Fassadendämmung ist die Vorhangfassade im Aufbau etwas komplizierter und setzt fachliches Know-how voraus. Sie sollte also unbedingt von einem Fachbetrieb montiert werden. Eine entscheidende Voraussetzung hierfür: Der Dachabstand muss groß genug sein, um die Fassadenverkleidung der Vorhangfassade überragen zu können. Andernfalls gilt es, den Dachabstand zu erweitern.

Auch die hohen Kosten für Materialien und Montage stellen mitunter ein Hindernis dar, das Haus mit einer Vorhangfassade zu dämmen. Schließlich ist die hinterlüftete Fassade deutlich teurer als WDV-Systeme. Wer jedoch über das nötige Budget verfügt, für den kann sich die Investition auszahlen: Denn im Gegenzug fällt der Wartungsaufwand weitaus geringer aus und die Dämmleistung der Vorhangfassade ist hervorragend.

Das Prinzip „hinterlüftete Fassade“
Das Prinzip „hinterlüftete Fassade“

Tipp: Brauchen Sie Hilfe bei der Finanzierung? Auch für die hinterlüftete Fassade können Sie Fördermittel beantragen, beispielsweise beim BAFA oder der KfW.

Kern- und Einblasdämmung

Die Kern- und Einblasdämmung ist ausschließlich Gebäuden mit zweischaligem Mauerwerk vorbehalten. Schon allein deshalb eignet sich diese Art der Fassadendämmung nicht für jedermann bzw. jedes Haus. All diejenigen, die auf der Suche nach einer preisgünstigen Dämmung von Verblendmauerwerk sind, sollten sich jedoch über die Kern- und Einblasdämmung informieren.

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Technik der Kern- und Einblasdämmung

Bei der Kern- und Einblasdämmung nutzt man den zweischaligen Aufbau der Fassade aus, indem man den Hohlraum mit Dämmmaterial füllt. Dieses ist als Schüttgut, Granulat oder Faserstoff erhältlich und wird mittels eines Spezialgeräts eingeblasen.

Eine mögliche Alternative, aber recht kompliziert in der Umsetzung: Den Zwischenraum ausschäumen. Worauf es dabei ankommt: Die Dämmung darf keine Lücken aufweisen und der Dämmschaum sollte keine gesundheitsschädlichen Stoffe, wie Formaldehyd, enthalten. Falls doch, gilt es sicherzustellen, dass nichts hiervon ins Innere des Gebäudes gelangen kann.

Bei der Einblasdämmung wird Dämmmaterial in den Hohlraum der Fassade eingebracht © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Bei der Einblasdämmung wird Dämmmaterial in den Hohlraum der Fassade eingebracht © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Vorteile der Kern- und Einblasdämmung

Der wichtigste Vorteil der Kern- und Einblasdämmung: Sie ist günstig! Insbesondere diejenigen, deren Budget begrenzt ist, dürften dies zu schätzen wissen. Ebenso hilfreich, um die Kosten für die Fassadensanierung möglichst kleinzuhalten: Es müssen keinerlei weitere Veränderungen am Gebäude vorgenommen werden. Das bedeutet auch: An der Optik des Gebäudes verändert sich nichts. Das kommt allen gelegen, die den Look ihres Hauses (vorerst) erhalten möchten.

Und auch wer auf Nachhaltigkeit setzt, bekommt dank organischer Dämmstoffe, wie Holzfasern oder Zellulose, umweltfreundliche Lösungen geboten.

Zellulose als Einblasdämmung eignet sich besonders gut zur Dämmung von Hohlräumen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Zellulose als Einblasdämmung eignet sich besonders gut zur Dämmung von Hohlräumen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Nachteile der Kern- und Einblasdämmung

Von den ansprechend niedrigen Kosten der Kern- und Einblasdämmung sollten Sie sich nicht allein überzeugen lassen. Denn wie so oft gibt es auch eine Kehrseite der Medaille: So ist diese Methode der Außendämmung zwar am günstigsten, aber oft auch am wenigsten effektiv. Eine bessere Dämmwirkung erwartet Sie bei WDV-Systemen oder hinterlüfteten Fassaden. Darüber hinaus ist es oft gar nicht so leicht, ökologische Dämmstoffe anzuwenden. Wer unbedingt nachhaltig dämmen möchte, muss unter Umständen auf eine andere Art der Wärmedämmung auszuweichen.

Wer allerdings mit möglichst wenig Aufwand und Geld, zumindest ein Minimum an energetischer Optimierung umsetzen möchte, kann von der Kern- und Einblasdämmung profitieren – und dank Fördermittel vom Staat gegebenenfalls sogar noch zusätzlich bei den Kosten sparen.

Kern- und Einblasdämmung: Lösung für zweischalige Wandaufbauten
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Stroh gilt als nachhaltiger Fassadendämmstoff als besonders günstig © ExQuisine, stock.adobe.com
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