Klinkerfassaden

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Infos und Tipps für eine Fassadenverkleidung mit Klinker

Ob auf dem Land oder in der Großstadt: Vielerorts finden sich Bauwerke, die von einer Klinkerfassade geziert werden. Seine Blütezeit erlebte Klinker als Baumaterial zweifelsohne während der Backsteingotik – ganz besonders stark im Ostseeraum, in den Niederlanden und in Norddeutschland. Das Lübecker Holstentor oder das Rathaus in Stralsund gelten hierzulande als Glanzstücke dieser Epoche und geben den damaligen Zeitgeist eindrucksvoll wieder.

Doch auch abseits dieser architektonischen Meisterwerke konnte sich der Trend von Klinker halten – und das nicht nur im Norden Deutschlands. Gründe dafür gibt es viele. Denn die Klinkerfassade wartet mit etlichen Vorzügen auf. Womit die Klinkerfassade überzeugen kann, welche Möglichkeiten sie Ihnen bietet und wie eine Fassadenverkleidung aus Klinker Ihren Wohnkomfort bereichern kann, erfahren Sie hier.

Klinkerfassaden sehen modern und hochwertig aus und bieten viele Vorteile © GM Photography, stock.adobe.com
Klinkerfassaden sehen modern und hochwertig aus und bieten viele Vorteile © GM Photography, stock.adobe.com

Was zeichnet eine Klinkerfassade aus?

Ehe wir uns in die Details stürzen und die Vorteile einer verklinkerten Fassade näher beleuchten, lohnt es sich zu klären, was eine Klinkerfassade überhaupt ausmacht. Zuerst das Wesentliche: Bei Klinker handelt es sich um Ziegelsteine aus Ton, die aufgrund ihres hohen Silikatgehaltes bei Temperaturen von rund 1200 °C gebrannt werden.

Dabei kommt es zum sogenannten Versintern bzw. zum Sinterprozess. Die Folge hiervon: Die Poren des Brennguts schließen sich, wodurch sich die Dichte der Steine vergrößert und sie widerstandsfähiger gegenüber Wasser, Frost und Druck werden. Das wiederum macht den Klinker überaus langlebig und obendrein kann er nun Wärme besser speichern. Alles optimale Eigenschaften, um als Fassadenverkleidung die Gebäudehülle zu schützen. Daher werden bis heute Häuser verklinkert, um sie vor schädlichen Umwelteinflüssen von außen zu schützen.

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Das Aufbauprinzip der Klinkerfassade ist einfach, aber effektiv! Es basiert auf einer zweischaligen Wandkonstruktion, bestehend aus dem Mauerwerk (Hintermauerschale) und der vorgemauerten Fassade (Vormauerwerk). Zwischen diesen beiden Schichten bzw. Schalen verbleibt ein Luftspalt, die sogenannte Hinterlüftung. Eine solche braucht es für eine gute Dämmung. Zudem verhindert der zweischalige Aufbau, dass Wasser eindringt und sorgt dafür, dass entstehende Feuchtigkeit schnell abtrocknet.

Aufbau einer zweischaligen Außenwand
Aufbau einer zweischaligen Außenwand
Beim Errichten einer Klinkerfassade sind Know-how und Erfahrung gefragt © Kara, stock.adobe.com
Beim Errichten einer Klinkerfassade sind Know-how und Erfahrung gefragt © Kara, stock.adobe.com

Vor- und Nachteile von Klinkerfassaden

Als unverwüstliches Allroundtalent ist Klinker vor allem eines: robust und langlebig! Frost, Regen, UV-Strahlung, Straßenschmutz – all das machen sie mühelos mit. Dies beweisen bis zu 100 Jahre alte Klinkerfassaden – sie katapultieren die rostroten Ziegelsteine damit auch in puncto Nachhaltigkeit an die Spitze.

Zudem können verklinkerte Fassaden mit einem erstklassigen Brandschutz aufwarten und, dank ihrer effektiven Schall- und Wärmeisolierung, eine gute Energiebilanz liefern.

Und die Klinkerfassade hat noch mehr zu bieten: Aufgrund ihrer beachtlichen Widerstandsfähigkeit kommt sie mit wenig Pflege aus und zeigt sich kaum anfällig für Sanierungen.

Fokus: Klinkerfassaden
Fokus: Klinkerfassaden

Aber, wenngleich es eher selten vorkommt: Bei alten Klinkerfassaden können die Fugen porös oder stellenweise undicht werden. Etwaige Reparaturen sind recht aufwendig und können zum Kostenfresser anwachsen. Um dies zu vermeiden, sollten Sie solche Reparaturen an der Klinkerfassade in die Hände eines Profis geben.

Neben den vielen funktionalen Annehmlichkeiten kommt die Ästhetik ebenfalls nicht zu kurz. Will heißen: Eine Klinkerfassade sieht immer gepflegt aus – dafür genügt schon ein bisschen Pflege. Statt von Alterungsspuren gezeichnet, zeigt sie sich Jahr für Jahr wie neu. Und ist doch mal ein neuer Look gewünscht: Einfach Klinkerfassade anstreichen oder verputzen.

Wenngleich die Vorteile der Klinkerfassade überwiegen, bei den Kosten pendeln sie sich nur im Mittelfeld ein. Verglichen mit anderen Fassadenverkleidungen, wie etwa der Putzfassade, sind sie teurer. Dies liegt unter anderem an der Montage, welche aufwendiger ist als bei andere Arten der Fassadengestaltung.

Klinker-Riemchen sind eine Alternative zu klassischem Klinker © wsf-f, stock.adobe.com
Klinker-Riemchen sind eine Alternative zu klassischem Klinker © wsf-f, stock.adobe.com

Beim Design erwartet Sie zwar nicht allzu viel Abwechslung und Spielraum, wie zum Beispiel bei Natursteinfassaden, ganz zu verachten ist das Angebot aber keinesfalls. Immerhin ist die Farbauswahl inzwischen größer als gedacht: So gibt es Klinker ganz klassisch in rot und rot-braun, ebenso wie als graue, weiße oder beigefarbene Steine – allesamt in unterschiedlichen Schattierungen erhältlich. So kann jedes Haus individuell verklinkert werden – übrigens auch nachträglich.   

Klinkerfassade reinigen und pflegen

Wer eine anspruchslose, unkomplizierte Fassadenverkleidung schätzt, dürfte sich darüber freuen, dass Klinkerfassaden unkompliziert zu reinigen und pflegen sind. Typische Verschmutzungen bzw. Verfärbungen, wie sie Regen, Frost, UV-Strahlen, Pflanzen und Straßenverkehr verursachen, wäscht entweder der Regen ab oder sie lassen sich leicht mit Wasser entfernen. Eventuell kann der Einsatz von Reinigungsmitteln und einem Hochdruckreiniger dienlich sein. Damit die Klinkerfassade möglichst lange ansehnlich und frei von Alterungsspuren bleibt, lohnt es sich, sie alle 10 Jahre zu imprägnieren

Kosten für eine Klinkerfassade

Planen Sie, Ihre Fassade zu verklinkern, stellen Sie sich vermutlich die Frage, was eine Klinkerfassade kostet. Pauschale Preisangaben kann es hier nicht geben. Zu viele Faktoren bestimmen, wie teuer die Fassade aus Klinker wird – beispielsweise wie groß die Fläche ist, die verklinkert werden soll, Qualität und Größe der Klinkersteine und wie aufwendig die Montage ausfällt.

Eine preisliche Orientierungshilfe ist aber schon drin: Etwa 80 EUR pro Quadratmeter müssen Sie für eine Montage durch eine Fachfirma einplanen. Zwar fallen die Kosten recht hoch aus, doch es gibt noch eine gute Nachricht: Gegebenenfalls können Sie bei einer Klinkerfassade von einem KfW-Förderkredit profitieren und dadurch die Kosten für die Fassadenverkleidung mit Klinker reduzieren.

Klinkerfassaden dämmen: Diese Möglichkeiten gibt es

Eine Extra-Dämmung brauchen Klinkerfassaden eigentlich nicht, da diese bereits durch den zweischaligen Aufbau inklusive Hinterlüftung gewährleistet ist und einen guten Wärmeschutz bietet. Trotzdem lohnt es sich, die Klinkerfassade mit einer Dämmung auszustatten, um von einer energetischen Aufwertung zu profitieren. Hierfür stehen Ihnen verschiedenen Optionen offen, die wir nachfolgend kurz vorstellen.

Wärmedämmung und Klinkerfassaden zu kombinieren ist besonders energieeffizient © Alterfalter, stock.adobe.com
Wärmedämmung und Klinkerfassaden zu kombinieren ist besonders energieeffizient © Alterfalter, stock.adobe.com

Isolierklinker: Die 2-in1-Lösung

Isolierklinker begeistert als 2-in-1-Lösung, denn er ist bereits mit einer Dämmung ausgestattet. Im Gegensatz zu klassischem Klinker wird diese Variante der Klinkerfassade nicht Stein für Stein gemauert, sondern als Klinkerplatten an die Außenwand gebracht. Damit ist Isolierklinker für Neubauten geradezu perfekt, doch auch Bestandsimmobilien können so modern verklinkert und damit energetisch weiter optimiert werden.

Klinker-Einblasdämmung: Für mehr Energieeffizienz

Möchten Sie Ihre Klinkerfassade energieeffizient dämmen, sollten Sie vielleicht über eine Einblasdämmung nachdenken. Eine solche kann überall dort realisiert werden, wo genügend Hohlraum vorhanden ist. Bei einer Klinkerfassade ist das dank des zweischaligen Aufbaus prinzipiell gegeben. Dabei werden in die Hinterlüftung lose Dämmstoffe hineingeblasen. Dies sollte allerdings stets von einem Fachmann durchgeführt werden, damit die Klinkerfassade tatsächlich perfekt gedämmt ist.

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Klinker-Dämmung mit Vollwärmeschutz-System: Für eine clevere Rundum-Sanierung

Wenn Sie Ihre Fassade mit Klinker rundum sanieren, bietet es sich an, dabei gleich eine Dämmung mit Vollwärmeschutz-System zu montieren. Ein solches Wärmedämmverbundsystem (WDVS) basiert auf folgendem Aufbauprinzip: Auf die tragende Außenwand wird eine Befestigungskonstruktion angebracht, welche mit einem Dämmstoff ausgestattet wird. Danach wird die Fassade verputzt und die Oberfläche erhält ihr finales Design, beispielsweise mit Klinkerriemchen. Moderne WDV-Systeme können eine gute Alternative zur Hohl- und Kerndämmung bieten, bedürfen jedoch einer sorgfältigen Planung.

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Klinker-Kerndämmung: Der Allrounder

Egal, ob Neu- oder Altbau: Eine Kerndämmung ist immer eine gute Idee. Zumindest bei Gebäuden mit zweischaligem Mauerwerk, wie etwa der Klinkerfassade. Anstatt einer Außen- und Innendämmung werden hier die Hohlräume zwischen den äußeren Bausegmenten genutzt und mit Dämmmaterial gefüllt. Hierfür können Dämmplatten oder lose Dämmstoffe, wie bei der Einblasdämmung, verwendet werden.

Dämmung von Klinkerfassaden
Dämmung von Klinkerfassaden

Klinkerfassade anbringen: Tipps für die Montage

Eine Fassade zu verklinkern, ist ein durchaus ambitioniertes Projekt. Schließlich muss hier ganz klassisch Stein auf Stein gemauert werden. Dafür braucht es ein gewisses Know-how und handwerkliches Geschick. Daher raten wir tendenziell dazu, hierfür eine Fachfirma zu beauftragen. Trauen Sie sich das Projekt „Haus verklinkern“ zu, möchten wir Ihnen vorab noch einige Tipps an die Hand geben, die weiterhelfen können.

Von Zeit zu Zeit kann es erforderlich sein, die Fugen der Klinkerfassade zu erneuern © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Von Zeit zu Zeit kann es erforderlich sein, die Fugen der Klinkerfassade zu erneuern © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Basis schaffen: Fundament für eine Klinkerfassade

Es ist das A und O für eine Fassadenverkleidung mit Klinkersteinen: das Fundament. Denn auf diesem ruht die gesamte Klinkerfassade. Mit Beton können Sie eine 80 cm tiefes Fundament in den Boden gießen und darauf Stein für Stein mauern.

Klinkersteine mischen

Für ein stimmiges Gesamtbild sollten Sie die Klinkersteine aus verschiedenen Paketen miteinander mischen. Denn wie es sich für ein Naturprodukt gehört, gleicht kein Stein dem anderen. Ebenso sollten Sie halbe Steine griffbereit haben. Sie werden sehen: Solche sind an manchen Ecken überaus nützlich.

Tipps für die Montage von Klinkerfassaden
Tipps für die Montage von Klinkerfassaden

Verfugen der Klinker

Das Glattstrichverfahren hat sich zum Verfugen der gemauerten Klinkerfassade bewährt. Alternativ verwenden Sie Fugenmörtel. Dieser eignet sich übrigens auch zum Ausbessern von porösen Stellen.

Klinkerriemchen statt Vollklinker

Verblender und Riemchen im Klinker-Look machen es Laien wie Profis herrlich leicht, selbst eine Fassade zu verklinkern. Die dünnen Ziegelscheiben sehen dem Vollklinker täuschend ähnlich, sind aber leichter zu montieren. Das Schöne: Mit solchen Klinkerriemchen können Sie auch das Innere Ihres Hauses aufhübschen.

Natursteinfassaden sehen attraktiv aus und bringen viele Vorteile © Fotoschlick, stock.adobe.com
Fassaden aus Naturstein

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