Hochbeet richtig befüllen: Klassisch und Varianten

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Wer ein Hochbeet für den Gemüseanbau plant oder bereits eines im Garten stehen hat, fragt sich, wie befülle ich ein Hochbeet richtig, was kann, was muss dort rein? Hier erfahren Sie, wie ein Hochbeet klassisch befüllt wird, wie das zu variieren ist und die Alternativen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Hochbeet zu befüllen © Jamrooferpix, stock.adobe.com
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Hochbeet zu befüllen © Jamrooferpix, stock.adobe.com

Der Gärtner spricht von einer klassischen Hochbeetfüllung, wenn er einen bestimmten, vierschichtigen Aufbau meint. Dieser Aufbau macht durchaus Sinn, denn die ausgewählten Materialien verrotten zum Teil noch, was das Innere einerseits durch diesen Prozess erwärmt und andererseits nach und nach wertvolle Nährstoffe freigesetzt werden. Zudem bietet der Schichtaufbau an seiner Basis eine sehr gute Drainagemöglichkeit, was insbesondere in den niederschlagsreichen Herbst- und Wintermonaten einen guten Wasserabzug garantiert.

Die klassische Füllung eines Hochbeetes

Ein Hochbeet aufstellen und klassisch befüllen? Dann ist hierfür die beste Zeit im Herbst oder Frühjahr. Zu dieser Zeit fallen idealerweise die klassischen Füllmaterialien an, die da wären: ausreichend Schnittgut etwa vom Heckenschnitt im Frühjahr, vom Obstbaumschnitt im Winter oder von den vielen Stauden im Blumenbeet, die im Frühjahr geschnitten werden. Zudem gibt es vom ersten oder letzten Mähen des Rasens Schnittgut, es ist möglicherweise Herbstlaub vorhanden und Kompost wartet auf seine Verwendung. Diese Materialien dienen für einen bewusst genutzten Schichtaufbau, welcher durch Garten- oder Pflanzerde abgerundet wird.

Wichtig: Sofern ein Hochbeet nicht auf einer befestigten Fläche wie Pflastersteinen steht, sondern auf Gartenerde, dann sollten Sie vor dem Füllen ein engmaschiges Gitter am Boden auslegen. Dies verhindert, dass gefräßige Wühlmäuse das Beet erobern.

Aufbau der klassischen Füllung eines Hochbeetes
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Strauch- und Baumschnitt als erste Schicht

Bei der klassischen Befüllung kommen als unterste Schicht zunächst zerkleinerte Äste von Bäumen und Zweige von Hecken hinein. Dieses Material wird gewählt, weil es zum einen erst in ein paar Jahren verrottet und zum anderen die besagte Drainagefunktion übernimmt.

Ist ausreichend Material eingefüllt, dann wird es festgetreten, um es etwas zu verdichten.

Grobes Schnittgut aus dem Garten bildet die erste Schicht bei der klassischen Hochbeetfüllung © Marlon Bönisch, stock.adobe.com
Grobes Schnittgut aus dem Garten bildet die erste Schicht bei der klassischen Hochbeetfüllung © Marlon Bönisch, stock.adobe.com

Die zweite Schicht: Laub, Schnittgut und Rasenschnitt

Stauden wurden geschnitten, andere Pflanzenreste wie Reisig fallen an, Laub und Rasenschnitt wurde gesammelt. All diese Materialien bilden die zweite Schicht im Hochbeet. Alternativ kann Stroh das Material ganz oder teilweise ersetzen. Wurde vor dem Aufstellen der Rasen in Form von Soden abgestochen? Auch diese können umgedreht die genannten Materialien teilweise ersetzen. Dieses Material wird ebenfalls in den Folgejahren langsam verrotten und Nährstoffe abgeben.

Tipp: Rasenschnitt ein paar Tage trocknen lassen und nur wenige Zentimeter stark ausbringen. Er neigt sonst schnell zum Verfaulen.

Anschließend heißt es auch hier: Festtreten, um später ein allzu schnelles Absacken zu vermeiden.

Kompost als dritte Schicht

Bei dieser Schicht sind sich die Experten etwas uneins. Die einen sagen, dass es noch nicht völlig verrotteter, unreifer Kompost für die dritte Schicht sein sollte, andere haben hier gerne reifen Kompost. Für den unfertigen Kompost spricht, dass er noch einige Zeit zum Verrotten benötigt. Dies verstärkt den Wärmeeffekt im Beet. Wer reifen Kompost einsetzt, hat sofort eine große Menge an Nährstoffen, in den die hungrigen Pflanzen alsbald einwurzeln können und durch die hohe Nährstoffaufnahme prächtige Ernteerfolge garantieren.

Wenn sie unreifen Kompost verwenden, dann kann dieser auch mit unreifem Pferdemist oder Rinderdung gemischt sein.

Tipp: Im Zweifelsfall wählen Sie reifen Kompost für die Hochbeetbefüllung, zumal Sie sich diesen auch unproblematisch im Gartencenter als Sackware oder, in größeren Mengen, in einem nahegelegenen Kompostwerk kaufen können.

Kompost und Pflanzschichten im Überblick: klassische Füllung eines Hochbeetes
Kompost und Pflanzschichten im Überblick: klassische Füllung eines Hochbeetes

Die Pflanzschicht im Hochbeet

Die vierte Schicht im Hochbeet ist das eigentliche Pflanzmedium. Das kann gute Gartenerde sein oder handelsübliche Pflanzerde. Diese beiden Pflanzmedien könnten noch mit etwas Kompost gemischt werden. Abhängig davon, was später gepflanzt werden soll. Für Starkzehrer wie Kohl, Kartoffeln, Tomaten, Gurken oder Kürbis schafft diese Zugabe optimale Wachstumsbedingungen.

Dagegen mögen Schwachzehrer wie Salat oder Radieschen mögen diese Zugabe indes nicht.

Die letzte der vier Schichten nennt der Fachmann Pflanzschicht. Diese kann aus guter Gartenerde oder ganz normaler Pflanzerde bestehen © M.Dörr & M.Frommherz, stock.adobe.com
Die letzte der vier Schichten nennt der Fachmann Pflanzschicht. Diese kann aus guter Gartenerde oder ganz normaler Pflanzerde bestehen © M.Dörr & M.Frommherz, stock.adobe.com

Info: Als Starkzehrer versteht man wüchsige Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf. Schwachzehrer dagegen benötigen eher weniger Nährstoffe.

Nun sollten Sie ein, zwei Wochen mit dem Bepflanzen warten, da sich das Material mit Sicherheit senkt. Dies können Sie dann mit weiterer Garten- oder Pflanzerde auffüllen. Haben Sie es eilig und Gemüsepflanzen warten bereits, um im Beet ihre Wurzeln zu schlagen, dann wässern Sie das Hochbeet kräftig und lassen dem Inhalt über Nacht Zeit, sich etwas zu setzen.

Tipp: Wenn die jeweiligen Materialien nicht in ausreichender Menge vorhanden sind, dann kann eine Schicht auch etwas dünner, eine andere entsprechend dicker ausfallen.

Warum die klassische Hochbeetfüllung Nachteile haben kann

Ein Nachteil ist, dass der Beetinhalt nach einem, spätestens zwei Jahren massiv absinkt. Je nach Stärke der sich zersetzenden Schichten können dies bereits 20 Zentimeter und mehr sein. Diese Absenkung wird durch das Auffüllen mit Pflanzerde oder Gartenerde ausgeglichen.

Durch das stete Schrumpfen der Masse geht allmählich der durch die Verrottung erzielte Wärmeeffekt verloren. Auch die Nährstoffabgabe hat sich nach etwa 5 Jahren erledigt, da diese aufgebraucht sind. Wollte man jetzt wieder den Anfangseffekt erzielen, dann ginge die Prozedur des Schichtens von neuem los. Hierzu müsste der vorhandene Inhalt komplett entfernt werden.

Tipp: Wer keine besonders gute Gartenerde hat, kann dieses humusreiche Substrat prima zur Bodenverbesserung nutzen. Auch wenn viele Pflanztöpfe zu befüllen sind, kann sich über den guten „Abfall“ freuen.

Den Umstand der regelmäßigen Erneuerung sollte man in Sachen klassischer Füllung kennen und den damit verbundenen Aufwand abwägen.

Ein weiterer Nachteil: Was ist, wenn man ein Hochbeet befüllen möchte und allein wegen der geringen Gartengröße oder mangels anderer Beschaffungsmöglichkeiten die wichtigsten Materialien nicht zur Verfügung hat? Dann gibt es zwei Alternativen.

Die alternative Füllung aus dem Gartencenter

Praktisch jeder Baumarkt oder Gartencenter bietet Hochbeete zum Kauf an. Mittlerweile ist es praktisch überall so, dass auch das entsprechende Füllmaterial angeboten wird. In der Regel sind dies drei Komponenten:

  • Hackschnitzel als Grünschnitt-Ersatz
  • Kompost
  • Hochbeeterde

Diese Füllung aus dem Baumarkt ist leider nicht ganz günstig. Zudem sind schnell mehrere Wagenladungen der Materialien nötig. Praxistipp als Beispiel: Bei einem Hochbeet mit 2 Quadratmetern Größe benötigen Sie für eine 20 cm hohe Erdschicht etwa 450 bis 500 Liter Pflanzerde. Bei 50 Liter fassenden Erdsäcken sind dies also allein neuen oder zehn davon. Entsprechend sieht es für Hackschnitzel und Kompost aus.

Die Alternative für Astmaterial: Hackschnitzel aus dem Baumarkt © goldbany, stock.adobe.com
Die Alternative für Astmaterial: Hackschnitzel aus dem Baumarkt © goldbany, stock.adobe.com

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Zudem eine Kritik: In Zeiten der Vermeidung von Plastikmüll ist der Kauf dieser Mengen an Sackware nicht die nachhaltigste Lösung. Denn allein für die Füllung eines 1 × 2 Meter großen Hochbeetes fallen unzählige Säcke als Abfall an.

Hierfür gibt es eine weitere Alternative, die sich in der Praxis bewährt.

Es geht auch einfacher: Mutterboden mit Kompost vom regionalen Dienstleister

 Im näheren oder etwas weiter entfernten Umkreis gibt es in der Regel ein Kompostwerk oder einen spezialisierten Händler, der die nötigen Materialien zum Abholen in größeren Mengen anbietet. Nicht selten wird auch eine günstige Lieferung angeboten.

Hochbeetbefüllung mit System: Alternative Mutterboden
Hochbeetbefüllung mit System: Alternative Mutterboden

Hier kann man sich die eben genannten Bestandteile recht günstig lose kaufen. Oder, und dies hat sich in der Praxis bewährt, der stolze Hochbeet-Besitzer bestellt sich ein Mutterboden-Kompost-Gemisch und lässt dies per Lkw anliefern. Der Mutterboden stammt meist vom Aushub im Gebäudebau, hat daher selten eine gute Qualität. Dies macht jedoch wenig aus, denn hier werden üblicherweise 20 bis 30 Prozent Kompost beigemischt. Solche Ware ist unter anderem bei Gartenbaubetrieben beliebt, die diesen Mix gerne für Neuanlagen von Gärten nutzen. Im eigenen Hochbeet macht sich diese Mischung aber genauso gut.

Regional gewonnener Mutterboden wird vielerorts angeboten. Gemischt mit Kompost, ist er eine gute Alternative für die Befüllung eines Hochbeetes © yanadjan, stock.adobe.com
Regional gewonnener Mutterboden wird vielerorts angeboten. Gemischt mit Kompost, ist er eine gute Alternative für die Befüllung eines Hochbeetes © yanadjan, stock.adobe.com

Mit dieser Mischung erzielen Sie zwar den geschätzten Wärmeeffekt nicht, dennoch funktioniert hierin der Anbau. Zumal jeder diese Hochbeetfüllung individuell anpassen kann. So macht das Untermischen von Pflanzerde bei Bedarf das ganze etwas lockerer und wird punktuell noch etwas mehr Kompost für sehr nährstoffhungrige Pflanze eingearbeitet, dann sind auch für sie ideale Bedingungen geschaffen.

Tipp: Haben Sie lediglich ein, zwei Hochbeete, dann ist der Anbau von Zucchini oder gar Kürbis hierin nicht unbedingt ratsam. Schnell nehmen sie ein, zwei Quadratmeter ein, was wenig Raum für andere Gemüsesorten lässt. Gleich, für welche Füllung Sie sich entscheiden.

Wird das Hochbeet ganzjährig genutzt, dann verbessert die jährliche Gabe von Naturdüngern wie Urgesteinsmehl, Hornspäne, Hornmehl oder Terra Preta den Nährstoffgehalt ganz nach Wunsch.

Auch diese Füllung senkt sich mit der Zeit ab, allerdings weniger deutlich als bei dem Vier-Schicht-Modell und es muss nachgefüllt werden.

Fazit: Die Befüllung eines Hochbeetes nach dem Vier-Schicht-Prinzip schafft in den ersten ein, zwei Jahren beste Bedingungen für Starkzehrer. Die Erntemenge wird durch die hohe Nährstoffmenge erhöht und durch den Verrottungsprozess beginnt der Anbau früher und wird die Erntezeit etwas verlängert. Pflanzen, die wenig Nährstoffe benötigen, können allerdings erst nach ein, zwei Jahren angebaut werden. Dagegen lassen sich mit den beiden alternativen Füllungen alle Gemüsesorten auf einmal in einem Hochbeet anbauen. Ist ein Starkzehrer dazwischen, dann bekommt er einfach etwas Kompost und wird flüssig gedüngt.

Weiterführende Links:

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