Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Materialien
Hochbeete im Garten sind im Trend. Kein Wunder, ermöglichen sie doch den Gemüseanbau auf kleiner Fläche und mit bestmöglichem Ertrag. Dieser ist in der Regel höher, da sich die Erde im Hochbeet früher und stärker erwärmt als im konventionellen Gemüsebeet. Vor- und Nachteile der gängigsten Materialien für den Hochbeetbau.
Nicht nur der Gartennovize fragt sich, was ist das beste Material für ein Hochbeet. Ein Überblick über die Vor- und Nachteile der gängigsten Werkstoffe.
Materialien für den Hochbeetbau
Das klassische Material für das oder die Hochbeete im Garten ist das Naturmaterial Holz. Lärche, Douglasie und Kiefer sind hier die gängigen Ausgangsmaterialien. Mancher Gartenbesitzer hat hier den Upcycling-Trend für sich entdeckt und baut Hochbeete aus Paletten. Andere Gartenbesitzer hätten es gerne massiv und unverrottbar. Sie bauen Hochbeete aus langlebigen Natursteinen, gemauerten Ziegeln, klobigen Pflanzsteinen oder, recht neu, aus Gabionen.
Und dann gibt es noch Hochbeete aus Edel- oder trendigem Cortenstahl in Rostoptik, sowie Leichtbaukonstruktionen aus Aluminium, mit oder ohne Isolierung.
Hochbeete aus Holz
Holz ist das gängigste Material für fertige oder selbstgebaute Hochbeete. Selbstgebaute Hochbeete aus Holz haben den großen Vorteil, dass man sie sich zentimetergenau auf Maß bauen kann, etwa, um sie neben dem Sitzplatz oder nahe Küche zu platzieren.
Generell spricht für Holz, dass es einerseits sehr natürlich wirkt und so in fast jeden Gartenstil zu integrieren ist, andererseits sind der farblichen Gestaltung praktisch keine Grenzen gesetzt.
Die beliebtesten Hölzer sind Kiefer, Fichte, Douglasie und Lärche. Vor allem Fertighochbeete werden aus Kiefer oder Fichte gefertigt. Während Kiefer und Fichte am wenigsten haltbar sind, ist die Lebensdauer bei der handelsüblichen und noch erschwinglichen Douglasie schon besser. Lärche als heimisches Hartholz ist schon deutlich langlebiger. Ähnlich haltbar ist Eiche, wohingegen die Robinie als das wetterfesteste Holz gilt.
Tipps:
- Hochbeete aus Holz sollten im Idealfall mit Leinölfirnis (Verarbeitungsempfehlung beachten, da entzündlich!) oder zumindest mit einer Wetterschutzlasur vorbehandelt sein oder behandelt werden. Das erhöht die Lebensdauer erheblich.
- Eine Folie wie eine Teichfolie oder ein dickes Unkrautvlies an der Innenseite erhöht die Lebensdauer, da dies Holz und Erdreich voneinander trennt. Beides sollte weichmacherfrei sein.
- Die Folie sollte weichmacherfrei sein. Viele Hochbeet-Selberbauer verwenden Noppenbahnen, die ursprünglich zum Mauerwerkschutz im Hausbau eingesetzt wird.
Im Trend: Hochbeet aus Europaletten und Palettenrahmen
Seit einigen Jahren ist es angesagt, allerlei Dinge aus Paletten zu bauen, wie etwa Loungemöbel oder eben Hochbeete aus Paletten. 4, 6 oder mehr Paletten werden hierbei schnell zum günstigen Hochbeet zusammengeschraubt. Ausgekleidet wird es wiederum mit einer Folie und wer auch beim Hochbeet aus Paletten die Lebensdauer verlängern möchte, verpasst dem Holz einen Schutzanstrich und schafft eine Unterkonstruktion, beispielsweise aus einfachen Gehwegplatten.
Am stabilsten und damit am langlebigsten sind Europaletten. Dagegen sind sogenannte Einwegpaletten aus sehr dünnen und kurzlebigen Holzlatten nicht für den Hochbeetbau geeignet.
Noch einfacher gelingt das Hochbeet mit sogenannten Palettenrahmen. Diese haben mit 80 × 120 cm Innenmaß genau das Maß einer Europalette und lassen sich dank Metallscharnieren einfach und sicher stapeln. Zwar glänzen diese Rahmen nicht mit Langlebigkeit. Dafür sind sie günstig, sehr schnell aufgebaut und bei Bedarf wechseln sie vergleichsweise schnell den Standort.
Europaletten wie Rahmen kann man aufgrund der großen Nachfrage in einigen Baumärkten kaufen. Der Preis für Europaletten liegt hier bei unter, jener für Rahmen bei etwa 20 Euro. Eine einfache Anleitung für den Hochbeetbau aus Europaletten.
Vorteile Hochbeet aus Holz
- Vergleichsweise günstig.
- Breites Angebot an Fertighochbeeten aus Holz im Handel.
- Ideal für den Selbstbau auf Maß. Gerne werden hier Terrassendielen verwendet.
- Lärche, Eiche, Robinie mit langer Lebensdauer (Je nach Holz: 10 (Lärche) – max. 30 Jahre (Robinie)).
- Die Haltbarkeit steigt mit der Materialdicke.
- Passt sich jedem Gartenstil an.
Nachteile Hochbeet aus Holz
- Kurze Lebensdauer bei direktem Erdkontakt bei Weichhölzern (Kiefer, Fichte, Douglasie, ca. 5 – 10 Jahre) und geringer Dicke (2 – 3 cm).
- Unterkonstruktion aus beispielsweise Pflastersteinen, Ziegeln, etc. sind ratsam, um direkten Erdkontakt, sofern im Garten aufgestellt, zu vermeiden.
Hochbeete aus Stahl und Aluminium
Hochbeete aus Metall sind eine langlebige Alternative zu allen anderen Materialien. Hier besonders beliebt: Beete aus Cortenstahl, die sich mit ihrer Rostoptik in viele Gartenstile unaufgeregt einfügen.
Ob Edelstahl- oder Rostoptik, die Wahl dieses Materials schlägt sich auch im Preis nieder, der für ein Standardhochbeet von 1 × 2 Meter Größe schnell im vierstelligen Bereich liegt. Dafür gibt es eine trendige Optik – gleich in rostig oder erst nach einigen Jahren -, mehr noch, denn die Beete sind praktisch unverwüstlich. Insbesondere jene aus Cortenstahl, deren Rostoberfläche als Materialschutz wirkt. Es gibt hier komplett verschweißte Modelle oder Bausätze. Letztere sind prinzipiell günstiger.
Vorteile Hochbeet aus Stahl/Aluminium
- Keine Verrottung wie bei Holz durch Erdkontakt.
- Langlebige Materialien; Haltbarkeit 20+ Jahre bei Edelstahl (3 mm), bei Cortenstahl praktisch unbegrenzt.
- Manche Anbieter geben bis zu 10 Jahre Garantie.
- Aufbau ist schnell, da entweder komplett oder Stecksystem.
- Kein sonstiger Schutz wie Anstrich oder Folie nötig.
- Aluminium-Hochbeete mit Isolierung oder luftgefüllten Hohlkammerplatten halten Hitze und Kälte ab.
Nachteile Hochbeet aus Stahl/Aluminium
- Stahl ist oft sehr schwer, problematische/r Anlieferung/Aufbau, wenn geschweißt und an einem Stück.
- Stahl-Hochbeete und Aluminium-Hochbeete in einfacher Ausführung können sich bei starker Sonneneinstrahlung aufheizen, was die Verdunstung fördern kann.
- Vergleichsweise teuer.
- Beete in Aluminium- oder Edelstahloptik passen stilistisch nicht in jeden Garten.
Tipp: Hochbeete müssen selbstredend nicht immer nur Gemüse beherbergen, denn auch mehrjährige Kräuter und Blühpflanzen gedeihen hierin prächtig. Nachteil: Klassisch gefüllte Hochbeete sinken mit der Zeit ab. Ausgraben der Pflanzen, auffüllen mit Humus und Neubepflanzung sind spätestens nach ein paar Jahren fällig. Alternative: Füllung mit z. B. lehmiger Gartenerde. So werden begrünte Hochbeete zu tollen Designobjekten im Garten. Tipps für die Befüllung von Hochbeeten gibt es hier.
Hochbeete aus Stein
Sandsteine, Mauersteine oder Ziegel sind genauso für den Hochbeetbau geeignet wie etwa Rasterflorsteine. Recht neu ist zudem der Bau aus Gabionen, jene mit Steinen gefüllten Stahlgitterkonstruktionen.
Gleich welcher Stein verwendet wird, aufgrund des hohen Gewichts des verwendeten Materials ist es ratsam, den Untergrund vorher zu verdichten. Hierbei kann beispielsweise Split zum Einsatz kommen. Noch stabiler wird die Basis mit 60 – 80 cm tiefem Fundamentgraben, der mit Beton aufgefüllt wird. Hierzu sollte die spätere Größe und die hierfür benötigte Stein-, Ziegel- oder Gabionenmengen genau ermittelt werden. Ein Mörtelbett ist für das Setzen der ersten Steinschicht optimal.
Tipps:
- Mit Rückenstütze aus Mörtel wird die Basis bestens stabilisiert.
- Werden Natursteine verwendet, dann ist es sinnvoll, deren Unterseite zu befeuchten. So verbinden sie sich besser mit dem Mörtel.
- Rasterflorsteine können Sie mit Kies auffüllen. Sollen Sie bepflanzt werden, dann die letzten 30 – 40 cm mit Erde auffüllen. Als Trennschicht dient hier ein stabiles Vlies.
Verwendet man Trockenmauersteine, die es praktisch in jedem Baumarkt in zahlreichen Varianten vorgefertigt zu kaufen gibt, dann können diese auch ohne Mörtel oder Kleber für den Außenbereich verwendet werden. Wichtig hierbei ist es, dass man Kreuzfugen unbedingt vermeiden sollte und sehr exakt arbeiten muss, sonst würde die Stabilität leiden. Am stabilsten wird ein Hochbeet aus Stein selbstredend, wenn es gemauert ist. Zumal dann keine Folie für den Rückhalt der Füllung vonnöten ist.
Tipp: Frostsicherer Verlegemörtel zwischen den Trockenmauersteinen sorgt für mehr Stabilität. Für Natursteine verwenden Sie am besten Natursteinkleber.
Bis auf ein Hochbeet aus geschichteten Rasterflorsteinen, ist die Errichtung eines Steinbeetes einerseits am aufwändigsten, verglichen mit den anderen Materialien, andererseits ist es das langlebigste. Für jede Steinart gibt es im Internet zahlreiche Video-Bauanleitungen.
Vorteile Hochbeet aus Stein
- langlebig
- stabil
- witterungsresistent
- speichert Wärme länger als andere Materialien.
- Mit etwas Geschick können schwere Sandsteine auch ohne Mörtel geschichtet werden.
- Gabionen können Sie mit trockenheitsliebenden Gewächsen wie Sukkulenten begrünen.
Nachteile Hochbeet aus Stein
- Vorbereitungsarbeiten am aufwändigsten.
- hohes Gewicht, das beim Eigenbau transportiert werden muss oder eine Spedition gegen Mehrkosten anliefert.
- wird das Beet gemauert: höchster Zeitaufwand von allen Hochbeetarten.
- Je nach Materialwahl ist mehr Fläche als bei Holz- oder Metallhochbeeten nötig.
Fazit: Hochbeete im eigenen Garten sind im Trend, passen in jeden Garten und lassen rückenschonend gärtnern. Und ihre Nutzung ist nicht nur lohnend, was die gesunde Ernährung angeht. Sie können auch durchaus den Garten und seinen Stil optisch aufwerten.
Die Materialauswahl entscheidet über Lebensdauer, Kosten, aber auch Aufwand im Aufbau beziehungsweise dem Errichten und bei der zukünftigen Pflege.
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