Hochbeet: Vorteile und Nachteile
Hochbeete sind keine neue Erfindung, aber sie erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit, da sie auf kleinstem Raum jede Menge Ertrag einbringen können. Überhaupt hat das Gärtnern mit einem oder mehreren Hochbeeten viele Vorteile. Welche das sind, das erfahren Sie hier. Selbstredend werden auch die Nachteile nicht verschwiegen.
Vorteile des Gemüseanbaus in einem Hochbeet
Vorab: Ein Hochbeet muss nicht unbedingt „hoch“ sein. Zwar liegt die optimale Arbeitshöhe bei etwa 80 Zentimetern, doch es geht auch niedriger, was beispielsweise. Nehmen wir zwei Extreme. Es gibt auf der einen Seite stark lehmhaltigen Boden, den der Hobbygärtner über die Jahre zwar verbessern kann, dennoch neigt er spätestens im Sommer zur starken Verdichtung. Auf der anderen Seite steht sehr sandiger Boden. Dieser hat oft gleich mehrere Nachteile wie schlechten Nährstoffgehalt und Wasserhaltefähigkeit.
Hier sind wir beim ersten großen Vorteil eines Hochbeetes. Man stellt eines oder mehrere dort auf, wo das Erdreich ungünstig für den Gemüseanbau ist, und befüllt es einfach mit einer maßgeschneiderten Erde, die optimal für den Gemüseanbau ist. Hat man mehrere davon, dann kann von Beet zu Beet der Nährstoffgehalt unterschiedlich gestaltet sein – etwa durch eine Gabe von Kompost -, um im einen Stark- und in einem anderen Schwachzehrer anzubauen. Hierfür sind bereits 20 oder 30 Zentimeter hohe „Hochbeet“-Konstruktionen ausreichend.
Tipp: Auf welche Weisen Sie ein Hochbeet füllen können, das erfahren Sie hier.
Durch solche bodennahen Beete geht allerdings ein zweiter Vorteil verloren. Denn üblicherweise sind Hochbeete 80, 90 Zentimeter hoch und ermöglichen hierdurch ein rückenschonendes Gärtnern. Jeder, der einen Garten hat weiß, die Arbeit am Boden kann manchmal ganz schön auf das Kreuz gehen, selbst ohne körperliche Vorbelastung. In dieser Höhe gärtnerisch tätig zu sein, ist indes ungleich angenehmer.
Ein dritter Vorteil ist, dass ein Hochbeet praktisch überall stehen kann, auch und gerade auf befestigtem Untergrund. Dies kann in einem Hof sein, auf der (Dach-)Terrasse, in jedem Gewächshaus, gerne auch im geschützten Carport, in klein auf dem Balkon und auf jeder anderen versiegelten Fläche. Hier sollte lediglich ein wasserdurchlässiges Unkrautvlies den Abschluss bilden. So kann Wasser aber kein Erdreich entweichen.
Weitere Vorteile eines Hochbeetes:
- Die Erde eines Hochbeetes erwärmt sich nach dem Winter schneller als die Gartenerde. Das macht einen früheren Start in die Gemüseanbau-Saison möglich.
- Optimal genutzt ist die Erntemenge auch aufgrund der Wärmebildung höher.
- Schnecken sind aufgrund der Höhe selten ein Problem.
- Wühlmäuse, die sich ungehindert durch das Gemüsebeet knabbern könnten, lassen sich hier durch ein Gitter abhalten. Bei einem befestigtem Untergrund ist diese Maßnahme nicht nötig.
- Hochbeete bieten eine sinnvolle und nachhaltige Verwertung von Küchen- und Gartenabfällen, wird für dessen Füllung der eigene Kompost produziert.
- Mit der passenden Auswahl des oder der Hochbeete und entsprechender Platzierung dienen diese auch der Gartengestaltung.
- Sollte Unkraut im Garten ein Problem sein, dann eher in den Flach-, denn in den Hochbeeten. Und selbst wenn es dort mal wächst, dann ist es leichter zu entfernen.
Tipp: Sollten Schnecken doch mal zum Problem im Hochbeet werden, dann kann im unteren Drittel der Außenwände ein etwa 3 cm breites Kupferband angebracht werden. Die schleimenden Fressfeinde mögen kein Kupfer und halten sich fern vom geliebten Gemüse. Das Kupferband gibt es im Gartencenter.
Die Nachteile eines Hochbeetes
Zugegeben, Hochbeete haben natürlich auch den einen oder anderen Nachteil. So ist es weitaus kostengünstiger die Gartenerde für einen erfolgreichen Anbau zu optimieren, als sich ein oder gleich mehrere Hochbeete zu kaufen. Welche Materialien die beliebtesten sind und ihre Vor- und Nachteile? Alle Informationen gibt es hier.
Auch der Aufwand des Aufbauens darf, je nach Konstruktion, nicht unterschätzt werden. Hinzu kommt die Arbeit des Befüllens, die meist mit Muskelkraft geschieht.
Unter Umständen könnte ein erhöhter Wasserbedarf im Sommer der Fall sein, insbesondere, wenn das Hochbeet aus Holz gebaut ist und keine Schutzfolie im Inneren aufweist.
Weitere Nachteile eines Hochbeetes:
- Je nach Größe des Hochbeetes kann die Statik auf einer Terrasse und noch mehr auf einem Balkon zum Problem werden.
- Nicht nur wenn der Inhalt des Hochbeetes in der klassischen Vier-Schichten-Füllung (siehe Link oben) aufgebaut ist: Das Erdreich im Hochbeet sinkt jedes Jahr merklich ab. Diesen Verlust muss man regelmäßig, am besten jährlich, auffüllen.
Fazit: Hochbeete weisen ein paar Nachteile auf, doch die Vorteile überwiegen. Der Ertrag ist aus genannten Gründen höher als in einem Flachbeet und die Arbeit ist aufgrund der Höhe erleichtert. Und jeder, der ein oder mehrere Hochbeete hat, der wird es bestätigen: Gärtnern in dieser rückenschonenden Höhe macht einfach Spaß.
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