Praxistipps für Bau, Kauf und Einsatz von Hochbeeten

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Ein Hochbeet kaufen oder selbst bauen und damit erfolgreich Gemüse anbauen? Das ist gar nicht so schwer, denn in Hochbeeten gärtnern Sie viel erfolgreicher als im Gartenbeet. Sie müssen lediglich ein paar Dinge vorab wissen und die folgenden Praxistipps beachten.

Ein oder mehrere Hochbeete im Garten zu haben © wiw, stock.adobe.com
Ein oder mehrere Hochbeete im Garten haben? © wiw, stock.adobe.com

Wo steht ein Hochbeet am besten?

Diese Frage kann nur dann eindeutig beantwortet werden, wenn klar ist, was angebaut werden soll. Grundsätzlich sind halbschattige Standorte gut. Vom Salat über die Gurke, das Radieschen oder Wurzelgemüse wächst bei ein paar Stunden Sonne am Tag sehr Vieles. Im Hochsommer ist für diese und weitere Pflanzen dieser Standort sogar ideal. Selbstredend kommen diese Pflanzen auch sehr gut in der vollsonnigen Südlage zurecht, der Wasserbedarf ist dann allerdings höher und beispielsweise Salat kann da schon mal leiden.

Der perfekte grüne Rahmen für Ihre Terrasse: mit Hochbeeten den Outdoor-Bereich gestalten
Der perfekte grüne Rahmen für Ihre Terrasse: mit Hochbeeten den Outdoor-Bereich gestalten

Mögen Sie dagegen Tomaten, Chili, Paprika und Auberginen, eben alles, was aus sehr warmen Ländern stammt? Dann ist ein möglichst sonniger Standort die bessere Wahl. Der Ertrag bei diesen Sorten ist hier einfach besser, verglichen mit dem Halbschatten.

Soll das Hochbeet für den Gemüseanbau im eher schattigen Bereich stehen oder ist kein anderer Stellplatz vorhanden, dann wachsen hier Salate, Kohl, Mangold, Bohnen, Erbsen und Spinat sowie zahlreiche heimische Kräuter.

Tipp: Schatten ist nicht gleich Schatten. Hinter einer dichten Wand aus hohen Nadelgehölzen bekommt das Beet weniger Licht ab, als wenn es von luftig wachsenden Birken vor direkter Sonneneinstrahlung abgeschirmt wird.

Wie hoch sollte ein Hochbeet sein?

Wenn Ihre Kinder das (Gemüse-)Gärtnern für sich entdeckt haben, dann sind niedrigere Hochbeete ideal © Halfpoint, stock.adobe.com
Wenn Ihre Kinder das (Gemüse-)Gärtnern für sich entdeckt haben, dann sind niedrigere Hochbeete ideal © Halfpoint, stock.adobe.com

Standardhochbeete haben bei voller Befüllung eine Arbeitshöhe von etwa 80 Zentimetern. Diese Höhe gilt als rückenschonend und ist gleichzeitig optimal für die sogenannte Vier-Schicht-Füllung, welche allerdings nicht immer nötig ist (mehr Informationen weiter unten).

Gut zu wissen: Nicht alle Gemüsepflanzen haben einen hohen Nährstoffbedarf. Für sogenannte Schwachzehrer ist die genannte Vier-Schicht-Füllung sogar nachteilig.

Hochbeetbefüllung mit System
Hochbeetbefüllung mit System

Wünschen Sie sich ein Hochbeet, weil sie einfach schön aussehen und Ihre Gemüseabteilung im Garten optimal strukturieren, Ihr Garten sehr schlechte Erde hat, Sie ein Wühlmausproblem haben oder das Hochbeet auf befestigter Fläche stehen soll? Dann können Sie auch niedrigere Varianten mit 30, 40 oder 50 Zentimeter erwerben oder eben selbst bauen. Auch und gerade, wenn Kinder in die spannende Gartenarbeit eingebunden sind, macht eine niedrigere Endhöhe Sinn.

Wie viel Hochbeet soll es denn sein?

Klein oder groß, lediglich eines oder gleich mehrere Hochbeete? © Lilli, stock.adobe.com
Klein oder groß, lediglich eines oder gleich mehrere Hochbeete? © Lilli, stock.adobe.com

Einige Beispiele in Sachen Platzbedarf, die bei der Entscheidung zur Anbaufläche vielleicht helfen:
Radieschen in Reihe gesät benötigen einen Abstand von 3, 4 Zentimeter zum nächsten Samenkorn. Gleiches gilt für den Reihenabstand. Ein Salatkopf benötigt etwa 25 bis 30 Zentimeter in alle Richtungen, soll er schön groß werden. Bei einem ein Meter breiten Hochbeet gehen also vier davon in eine Reihe. Dagegen benötigt eine normale Stabtomate etwa 50 Zentimeter im Durchmesser Raum, bei einer wüchsigen Zucchini-Pflanze sind wir schnell bei einem Quadratmeter.

Ein Hochbeetbesitzer sollte schauen, möglichst viel aus seiner Anbaufläche herauszuholen. Hier sollte Abgeerntetes gleich wieder durch neue Samen oder Setzlinge ersetzt werden, sodass die gesamte Saison über praktisch nie Leerstand herrscht.

So erhalten Sie mehr Ertrag im Hochbeet
So erhalten Sie mehr Ertrag im Hochbeet

Neben der Ausnutzung der Fläche ist es genauso wichtig, was Sie anbauen. Ist das genannte Radieschen in etwa 4 Wochen nach der Aussaat bereits wieder abgeerntet, so belegen Wurzelgemüse wie Möhren oder Rote Beete, aber auch Gurken oder Zucchini monatelang die Anbaufläche.

Tipp: Ähnlich raumgreifend sind Gurken. Diese lassen sich allerdings platzsparend mit einem Rankgitter in die Höhe dressieren.

Wenn wir beim Beispiel Salat und Radieschen bleiben, dann kann bei entsprechender Nachsaat – bei Salaten rentieren sich Setzlinge – eine vierköpfige Familie aus einem zwei Quadratmeter großen Beet schon ganz schön viel ernten. Wenn Sie nicht mehr anbauen möchten, dann reicht ein Hochbeet aus.

Wollen Sie dagegen möglichst viel im Garten ernten und alle möglichen Gemüsesorten ziehen, dann gilt: Je mehr Hochbeetfläche Sie haben, desto größer ist der Ernteerfolg.

Was ist das beste Material für ein Hochbeet?

Holz, Stein und, wie hier Stahl, sind die beliebtesten Materialien für ein Hochbeet © manu, stock.adobe.com
Holz, Stein und, wie hier Stahl, sind die beliebtesten Materialien für ein Hochbeet © manu, stock.adobe.com

Günstig, ideal zum maßgeschneiderten Eigenbau und für viele Gartenstile bestens geeignet ist Holz als Baumaterial für ein hohes Beet. Wobei „günstig“ relativ ist, denn, je nach verwendeter Holzart gibt es deutliche Preisunterschiede. Als Faustregel gilt, je haltbarer das Holz ist, desto teurer ist es.

So ist Kiefern- oder Fichtenholz, üblich für Fertighochbeete aus dem Baumarkt, ohne Schutz lediglich für ein paar Jahre haltbar. Dagegen gilt Lärche als eines der haltbarsten Hölzer für diesen Einsatzzweck. 20 Jahre Haltbarkeit wären für ein Lärchenhochbeet kein Thema. Auch ohne Schutz, etwa durch eine Folie.

Tipp: Beliebt sind sogenannte Palettenrahmen. Sie weisen das gleiche Maß einer Europalette, 80 × 120 cm, auf und zeichnen sich dadurch aus, dass sie standsicher und einfach auf die Wunschhöhe zu stapeln sind.

Hochbeet aus Europaletten bauen oder alternativ aus Palettenrahmen zusammensetzen
Hochbeet aus Europaletten bauen oder alternativ aus Palettenrahmen zusammensetzen

Lange Haltbarkeit versprechen Beete aus Aluminium oder Stahl. Insbesondere Cortenstahl mit der ansprechenden wie schützenden Rostoptik ist praktisch ewig haltbar. Aluminium- und Stahlbeete werden oft als Bausatz angeboten. Es gibt auch massiv geschweißte Stahlbeete. Sie haben den Nachteil, dass sie vergleichsweise schwer sind.

Weiterhin gibt es Hochbeete aus Kunststoff, niedrigere werden auch aus Weidengeflecht gefertigt.

Mehr zum Thema, auch zu Hochbeeten aus Natursteinen oder Ziegel: „Hochbeet bauen: Was ist das beste Material?“

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Mit welchem Substrat ein Hochbeet füllen?

Hochbeetfans schwören auf die Vier-Schicht-Füllung. Kurz gesagt ist dies ein Schichtaufbau aus zunächst groben Materialien wie Ästen und Zweigen. Sie dient als Drainage, die nach Jahren verrottet und Nährstoffe freisetzt. Hierauf wird feineres Material wie Rasenschnitt, Laub oder Zweige vom Heckenschnitt gefüllt. Es folgt, je nach Philosophie, unreifer oder reifer Kompost als dritte Schicht. Insbesondere diese Schicht dient der Nährstoffversorgung. Pflanzerde als oberste Schicht schließt die Befüllung ab.

Aufbau der klassischen Füllung eines Hochbeetes
Aufbau der klassischen Füllung eines Hochbeetes

Die beiden Hauptgründe für diese Vorgehensweise sind einerseits eine anfangs sehr hohe Nährstoffversorgung, die ideal für sogenannte Starkzehrer ist. Andererseits sorgt die Verrottung der gröberen Materialien für eine merkliche Wärmeentwicklung, die einen früheren Start in die Gartensaison ermöglichen soll.

Kompost und Pflanzschichten im Überblick: klassische Füllung eines Hochbeetes
Kompost und Pflanzschichten im Überblick: klassische Füllung eines Hochbeetes

Das Hauptproblem dieser Art der Befüllung ist, dass in den heute in der Regel kleineren Gärten selten die jeweils benötigten Mengen an Material für die verschiedenen Schichten anfallen. Zudem benötigen nicht alle Gemüsepflanzen die reichlich vorhandenen Nährstoffe. Die Alternative kommt aus dem Gartenfachmarkt. Die meisten dieser Fachgeschäfte bieten eine vergleichbare Füllung als Sackware an. Diese Alternative besteht aus den drei Komponenten Holzhackschnitzel, Kompost und Pflanzerde. Hier gilt es zu bedenken, dass jede Menge dieser Säcke für eine Hochbeetfüllung benötigt würden.

Für die Befüllung eines Hochbeetes gibt es mehrere Möglichkeiten © vintagepix, stock.adobe.com
Für die Befüllung eines Hochbeetes gibt es mehrere Möglichkeiten © vintagepix, stock.adobe.com

Eine weitere und weitaus günstigere Alternative kommt aus dem lokalen Baustoffhandel in Form von Muttererde. Diese gibt es manchmal bereits ab 10, 15 Euro je Kubikmeter – plus Lieferkosten -, aufbereitet mit Kompost (sehr ratsam) meist unter 40 Euro. Diese Lösung ist für die Bepflanzung mit Gemüse und Blumen gleichermaßen geeignet.

Ein Beispiel für die Bedarfsmenge: Ein 1 × 2 Meter großes Hochbeet mit 80 cm Füllhöhe benötigt 1,6 m³ oder 1.600 l Erde.

Benötigt ein Holz-Hochbeet einen Schutz?

Bei diesem selbstgebauten Hochbeet wurde eine Noppenfolie zum Schutz des Holzes angebracht © OFC Pictures, stock.adobe.com
Bei diesem selbstgebauten Hochbeet wurde eine Noppenfolie zum Schutz des Holzes angebracht © OFC Pictures, stock.adobe.com

Hier scheiden sich die Geister. Je nach Holzart gibt es bei direktem Erdkontakt unterschiedliche Haltbarkeiten, wie bereits erwähnt. Je weicher das Holz ist, desto eher ist es eine Überlegung wert, einen Schutz in Form einer Folie einzusetzen.

Ein Schutzanstrich aus möglichst umweltfreundlicher Farbe oder Lasur, schützt das Innere durch den Dauerkontakt mit der Erde kaum. Außen kann der jährliche Anstrich allerdings das natürliche Vergrauen von unbehandeltem Holz verhindern.

Im Handel erhältliche Fertighochbeete sind meist aus günstigen Weichhölzern gefertigt. Daher werden sie in der Regel mit Folien ausgekleidet, um deren Haltbarkeit zu erhöhen. Bei Harthölzern wie Lärche, Eiche oder Robinie ist das Anbringen eines Schutzes nicht unbedingt nötig.

Tipp: Wenn Sie Folie zum Schutz des Holzes einsetzen möchten, dann sollten Sie schauen, dass diese weichmacherfrei sind. Weichmacher sind umstritten und gelten als gesundheitsschädlich. In einem Hochbeet könnten sie ins Erdreich übergehen. Es gibt auch Folien, die sich mit den Jahren auflösen. Holen Sie sich am besten Rat beim Händler Ihrer Wahl.

Hochbeete aus Stein, Stahl, Aluminium oder Kunststoff benötigen keinen zusätzlichen Schutz.

Fertig oder selbst gebaut?

Hobbygärtner mit etwas handwerklichem Geschick bauen sich ihr Hochbeet gerne selbst © Thomas, stock.adobe.com
Hobbygärtner mit etwas handwerklichem Geschick bauen sich ihr Hochbeet gerne selbst © Thomas, stock.adobe.com

Insbesondere bei Holzhochbeeten stellen sich viele Hobbygärtner die Frage: Soll ich mir mein Hochbeet selbst bauen oder einen Fertigsatz kaufen?

Für den Fertigsatz spricht:

  • Nur wenige Handgriffe nötig, da oft aus Fertigelementen zusammenzusetzen.
  • Alles mit einem Kauf zusammen.

Für den Eigenbau spricht:

  • Art und Stärke des Holzes – z. B. aus Terrassendielen – individuell wählbar.
  • Zentimetergenau in Höhe und Größe auf Stellplatz oder Bedarf anzupassen.
  • Ausstattung wie Folie frei wählbar.
  • Zum Erneuern der Vier-Schicht-Füllung nach ein paar Jahren (sofern gewünscht) oft leichter zu öffnen als ein Fertigbeet.
  • Bei gleicher Holzqualität günstiger als das Fertigprodukt.
  • Es ist wenig handwerkliches Geschick vonnöten.

Nachteil am Fertigbeet ist oft die geringe Größe. Beim Eigenbau ist es selbstredend die Mehrarbeit. Daher muss hier jeder für sich selbst entscheiden, welche Kriterien individuell wichtig sind.

Ein Hochbeet aus Stein oder Ziegeln wird praktisch immer selbst gebaut, die Formgebung ist der eigenen Kreativität überlassen und in seiner Langlebigkeit nicht zu übertreffen. Wahlweise setzt man auf Komplett-Bausätze, die nach Anleitung errichtet werden. Gleich, ob nach eigenen Vorstellungen oder als Bausatz errichtet: Ein tragfähiges Fundament ist aus Gewichtsgründen zwingend nötig.

Hochbeet aus Stein mit Fundament
Hochbeet aus Stein mit Fundament
Hochbeete eignen sich als wunderbares Gestaltungselement. Nicht nur in kleinen Gärten © Garden Guru, stock.adobe.com
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