Mit Schaltern schaltet man in den allermeisten Fällen das Licht an und aus. Es wäre aber ein Irrtum zu glauben, man könnte eine Sorte Schalter überall im Haus einbauen. Welche Schalter es gibt und wo welche Schalter eingebaut werden, das steht alles hier.
Warum man nicht überall den gleichen Schalter einbauen kann, das zeigt folgender Vergleich. Ein Raum mit einer Lampe und einer Tür hat einen Lichtschalter neben der Tür. Mit diesem Schalter lässt man den Strom zur Lampe fließen oder unterbricht ihn. Aber wenn es zwei Türen gibt, jeweils mit einem Schalter gleicher Bauart an der Seite? Dann brennt das Licht, wenn einer der Schalter den Strom freigibt. Mit dem anderen Schalter kann man nichts bewegen. Das ist keine praktikable Lösung.
Ausschalter für an und aus
Der Reihe nach: Ist nur ein einziger Schalter im Raum vorgesehen, wird ein sogenannter Ausschalter eingebaut. Dieser hat zwei Anschlüsse, einer bringt den Strom vom Unterverteiler, an den anderen wird die Leitung zur Lampe angeschlossen. Man darf die beiden Anschlüsse vertauschen, aber wer es professionell macht, der schließt den Schalter so an, dass der Strom fließt, wenn der Schalter nach unten gedrückt ist.
Oft werden zwei Schalter im Raum eingebaut, um die Deckenbeleuchtung zu schalten, zum Beispiel im Flur. Dann werden Wechselschalter gebraucht, die drei Anschlussklemmen haben. Die beiden Schalter werden mit zwei Drähten verbunden, die an mit Pfeilen gekennzeichneten Klemmen befestigt werden. Man spricht von korrespondierenden Leitungen. Vom ersten Schalter führt eine Leitung zur Stromquelle, vom zweiten Schalter eine Leitung zur Lampe. Auf diese Weise kann das Licht mit jedem Schalter ein- und ausgeschaltet werden.
Sollen mit einem Schalter zwei Lampen geschaltet werden, empfiehlt sich der Einbau eines Serienschalters. Dieser hat ebenfalls drei Klemmen. Eine davon ist mit L oder P gekennzeichnet, dort wird das Kabel angeschlossen, das den Strom vom Unterverteiler bringt. An jede der beiden anderen Klemmen wird eine Leitung zu einer der beiden Lampen angeschlossen, diese Klemmen sind mit einem Pfeil gekennzeichnet. Angewendet werden solche Schalter gerne im Badezimmer, wo oft eine Wand- und eine Deckenlampe gemeinsam geschaltet werden sollen.
Hält man einen Schalter mit vier Klemmen in der Handelt, kann es sich um einen Kreuzschalter handeln. Der ermöglicht es, eine Lampe sogar von drei Schaltern aus unabhängig voneinander schalten zu können. Der Kreuzschalter wird zu diesem Zweck zwischen zwei Wechselschaltern eingebaut, verbunden durch je zwei korrespondierende Leitungen. Braucht man mehr als drei Schalter, werden weitere Kreuzschalter eingebaut. Allerdings ist das eine komplizierte Schaltung – mit Tastern gibt es eine einfachere Lösung.
Tasten statt schalten
Taster haben oft nicht mehr als zwei Klemmen. Durch sie fließt aber nicht der Strom, der die Lampe leuchten lässt, sondern ein Schaltstrom, der ein Relais betätigt. Deshalb gibt es bei Tastern nicht zwei stabile Schalterstellungen, sondern nur eine, in die der Schalter nach Betätigung selbst zurückspringt, angetrieben von einer Feder. Wird der Taster betätigt, schaltet der Schaltstrom das Relais und dieses wiederum die Lampe. Der Vorteil dieses Systems ist, dass das Relais von beliebig vielen Tastern oder übermäßigen Aufwand angesteuert werden kann. Klassischer Einsatzort ist das Treppenhaus.
In Treppenhäusern werden oft auch Taster verbaut, die durch ein erneutes Betätigen das Licht nicht wieder verlöschen lassen. In diesen Fällen sorgt vielmehr eine Zeitschaltuhr für den entscheidenden Impuls im Relais. Das ist eine gute Lösung, wenn man verhindern will, dass nachlässige Nutzer etwa im Treppenhaus das Licht lange brennen lassen. Treppenhausbeleuchtungen mit Tastern können auch so gesteuert werden, dass bei einem längeren Betätigen des Tasters auch das Licht eine längere Zeit an bleibt.
Gewöhnlich werden Lichtschalter in dem Raum installiert, dessen Beleuchtung sie schalten. Es kann aber auch Gründe geben, einen Schalter außerhalb zu montieren. In solchen Fällen kann ein sogenannter Kontrollschalter sinnvoll sein. Der zeigt durch eine kleine Glimmlampe oder durch eine LED an, ob die Lampe im Raum ein- oder ausgeschaltet ist.
Dimmer – mehr als an und aus
Eine andere Spezialität sind Dimmer. Mit diesen Schaltern kann man Lampen nicht nur ein- oder ausschalten, sondern die Helligkeit stufenlos einstellen. Dabei wird entweder an einem Drehknopf gedreht oder eine Taste gedrückt. Es gibt auch Dimmer mit Sensoren. Zweierlei gibt es zu beachten: Erstens sind nicht alle Leuchtmittel dimmbar, es müssen also die richtigen Lampen ausgesucht werden. Und zweitens sind Dimmer teurer als herkömmliche Schalter, teilweise deutlich.
Welche Schalter bei der Planung vorgesehen werden sollen, das ergibt sich aus der Funktion, wie man unschwer erkennen kann. Bezüglich der Schalter gibt es bei der Planung aber noch weitere Regeln, die beachtet werden sollten. Es wurde zwar schon andeutet, soll aber nochmals betont werden: Bei Zimmern mit mehreren Türen muss es an jeder Tür einen Schalter geben. Andernfalls muss man durch die Dunkelheit laufen, möchte man nach dem Ausschalten des Lichts den Raum durch eine Tür ohne Schalter verlassen.
Eine weitere Planungsregel lautet, dass Lichtschalter im Innern des Zimmers und auf der Seite der Türklinke installiert werden sollen. Dies schließt es aus, dass jemand bei geschlossener Tür das Licht im Raum von außen ausschalten kann, versehentlich oder absichtlich. Generell empfiehlt es sich, bei Planung in Gedanken die unterschiedlichsten Wege im Haus oder in der Wohnung durchzuspielen. Es kommt darauf an, dass im Zielraum Licht brennt, wenn man angekommen ist, und dass es in allen anderen Räumen auch aus ist.
Dreiteiliger Aufbau
Allen Schaltern gemeinsam ist der Aufbau der Schalter. Es gibt den Einsatz, an den zunächst die Leitungen angeschlossen und der dann an der Dose in der Wand befestigt wird. Bei Arbeiten an diesem Bereich müssen die Leitungen zwingend stromlos sein. Auf den installierten Einsatz kommt die Wippe, also das Teil zur Betätigung des Schalters mit der Hand. Der Rahmen verbindet am Ende alles miteinander und sorgt für die nötige Optik.
Bei der Installation von Schaltern gibt es noch zu beachten, dass generell die mit L gekennzeichneten Außenleiter geschaltet werden sollen, nicht die mit N gekennzeichneten Null-Leiter. Wenn die Leitungen vorschriftmäßig verlegt wurden, handelt es sich um das blaue Kabel.
Für jeden Zweck die richtige Schaltung
Vom Sicherungskasten zum Schalter, von dem Schalter zur Lampe, und von der Lampe wieder zum Unterverteiler oder Sicherungskasten – das… weiterlesen