Kostenfaktor Elektroinstallation

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Ob Altbausanierung oder Neubau – die Elektroinstallationen sind ein Kostenfaktor. Oft wird er unterschätzt. Womit man rechnen muss, wovon die Kosten abhängen und wie man sparen kann – all das steht hier.

Kostenfaktoren einer Elektroinstallation
Kostenfaktoren einer Elektroinstallation

Eine Faustregel

Je größer ein Haus ist, umso mehr Elektroinstallationen werden im Durchschnitt gebraucht. Deshalb ist es sinnvoll, die Kosten der Elektroinstallationen als Bruchteil der Gesamtkosten des Hauses anzugeben. Im Stadium einer ersten überschlägigen Kostenschätzung rechnet man für die Elektroinstallationen einen Anteil von drei bis fünf Prozent der gesamten Baukosten.

Dass die Elektroinstallationen dem Bauherrn finanziell die Luft zum Atmen nehmen, ist selten. Mehr als 5 Prozent der Baukosten machen sie selten aus © die-exklusiven, stock.adobe.com
Dass die Elektroinstallationen dem Bauherrn finanziell die Luft zum Atmen nehmen, ist selten. Mehr als 5 Prozent der Baukosten machen sie selten aus © die-exklusiven, stock.adobe.com

Dabei gibt es zu beachten, dass die Baukosten ohne Grundstückkosten gerechnet werden. Denn die Preise für bebaubare Grundstücke sind extrem unterschiedlich und hängen vor allem von der Lage ab. Nun ist die Spanne zwischen drei und fünf Prozent gar nicht so klein. Baut man ein Haus für 300000 Euro, betragen die Kosten für die Elektroinstallationen zwischen 9000 und 15000 Euro. Als Faustregel kann man sagen, dass die 9000 Euro ausreichen, um die Mindestanforderungen zu erfüllen. Die Planer sprechen von einer Standardausstattung, die auch durch eine DIN-Vorschrift geregelt ist. Mit 15000 Euro kann man einen leicht gehobenen Standard erreichen, aber noch keinen Luxus. Und auch kein Smart-Home – dazu später mehr.

Elektroinstallation: Beispiele für Kosten, die in der Grundausstattung nicht enthalten sind
Elektroinstallation: Beispiele für Kosten, die in der Grundausstattung nicht enthalten sind

Wer einen Altbau saniert, muss übrigens mit den gleichen Kosten rechnen wie für die Elektroinstallationen im Neubau. Denn es ist zumeist erforderlich, alle Installationen komplett auszuwechseln. Allenfalls ein paar Leitungsschlitze kann man erneut nutzen, das fällt nicht so sehr ins Gewicht. Im Gegenteil, im Altbau werden oft noch Nebenarbeiten fällig, mit denen man zuvor nicht gerechnet hat. Umgekehrt gibt es die Tendenz, beim Neubau doch etwas mehr auf komfortable Elemente zu achten als im Altbau – einen elektrischen Rollladenantrieb zum Beispiel baut man bei Altbauten eher selten ein, im Neubau öfter. Zur Kostenabschätzung muss man versuchen, zu ermitteln, was der Bau des betreffenden Gebäudes aktuell kosten würde.

Ein großer Unterschied kann darin bestehen, dass man bei der Altbausanierung keinen neuen Hausanschluss herstellen muss. Dementsprechend fallen diese Kosten nicht an, sie liegen bei rund 2500 bis 3000 Euro. Womöglich, aber das hängt von den Arbeiten im Einzelfall ab, kann man sich auch den Baustromkasten mit Zähler sparen, der im Neubau oft gebraucht wird. Dessen Kosten belaufen sich auf mindestens 800 Euro.

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Smart Home – das kann teuer werden

Wer auf den Euro schauen muss, der sollte sich davon verabschieden, dass das Garagentor sich selbstständig öffnet, wenn ein Fahrzeug vorfährt, oder dass die Heizungsanlage mehr Gas gibt, wenn die Sonne hinter den Wolken verschwindet. Erst recht kann er es sich nicht leisten, Elemente jeglicher Art per Sprachsteuerung zu bedienen. Das Smart Home ist für manche eine faszinierende Vorstellung – aber man muss es sich auch leisten können.

Ein kleineres Einfamilienhaus, wir erinnern uns, verlangt herkömmliche Elektroinstallationen, die ab 9000 Euro zu haben sind. Kommen einige Smart-Home-Elemente dazu, steht am Ende plötzlich die Zahl 15000 Euro auf der Rechnung. Dann hat man aber noch nicht viel mehr als Rollladensteuerung, Multimediaanschlüsse in allen Räumen, Rauchwarnmelder und eine Türsprechanlage.

Steuerbare Haustechnik wird mehr und mehr zum Standard in Neubauten © HQUALITY, stock.adobe.com
Steuerbare Haustechnik wird mehr und mehr zum Standard in Neubauten © HQUALITY, stock.adobe.com

Sollen Jalousien- und Markisensteuerung dazu kommen, eine USB-Ladesteckdose, diverse Präsenz- und Bewegungsmelder sowie eine Türsprechanlage mit Videofunktion, dann muss man schon mit 19000 Euro rechnen. Wer es komfortabler haben möchte, bucht die Möglichkeit verschiedener Beleuchtungsszenarien, spezieller Heizungssteuerungen, beleuchtete Steckdosen, ein Einbauradio und anderes hinzu – und investiert mehr als 33000 Euro in die Elektrik des Hauses.

Ab 37000 Euro bekommt man wirklich alle Möglichkeiten, die heute unter der Überschrift Smart Home angeboten werden. Das reicht dann von der Wetterstation bis zu Steuerungsanlagen mit Touch-Panel. Wer das gerne hätte, es sich aber nicht leisten kann, für den gibt es immerhin den Trost, dass man viele dieser Dinge auch noch nachrüsten kann. Gelegentlich ist es sinnvoll, Vorkehrungen zu treffen, etwa in Form von Leerrohren. Das bespricht man am besten mit dem Elektroplaner.

Sparen durch Eigenleistungen?

Elektroinstallationsarbeiten müssen grundsätzlich vom Fachmann ausgeführt werden. Der Selbermacher darf keine Kabel anschließen und keine Steckdose setzen. Man kann aber dadurch etwas sparen, dass man selbst das Werkzeug in die Hand nimmt.

Die Rede ist davon, Schlitze zu stemmen oder zu fräsen, Verteilerdosen zu setzen, Leerrohre einzubauen, unter Anleitung Kabel einzuziehen und Schaltkästen aufzuhängen. Das sind zeitraubende Arbeiten, die die Kosten in die Höhe treiben. Macht alles der Handwerker, summieren sich die Arbeitskosten auf 60 Prozent oder mehr. Die Fachbetriebe haben an diesen Arbeiten oft nur wenig Interesse.

Die Arbeitszeit der Handwerker macht einen beträchtlichen Teil der Kosten aus © pattilabelle, stock.adobe.com
Die Arbeitszeit der Handwerker macht einen beträchtlichen Teil der Kosten aus © pattilabelle, stock.adobe.com

Hinweis: Der Bauherr muss daher zu einem möglichst frühen Zeitpunkt, am besten vor der Auftragserteilung, mit dem Fachbetrieb abstimmen, welche Arbeiten er selbst erledigen kann. Dies muss im Detail besprochen werden. Die Anschlüsse muss am Ende der Handwerker selbst herstellen – denn er ist es, der für die sichere Funktion der gesamten Elektroinstallation haftet. Deshalb ist es auch der Elektriker, der die gesamte Anlage am Ende prüft und in Betrieb nimmt. Die Eigenleistungen müssen sämtlich in stromlosem Zustand ausgeführt werden.

Elektroinstallation: Großes Einsparpotenzial durch Eigenleistung
Elektroinstallation: Großes Einsparpotenzial durch Eigenleistung

Sparen beim Material

Das Material kann bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten ausmachen – gelegentlich auch mehr, das ist ein grober Richtwert. Dabei sind die Preisunterschiede erheblich. Zwischen dem extremen Billigangebot im Online-Versand bis zum Material aus dem Fachgeschäft sind die Spannen beträchtlich. Das gilt aber nicht nur für die Preise, sondern auch für die Qualität. Noch unübersichtlicher wird das Thema durch unterschiedliche Standards. Es gibt sichere und brauchbare Lichtschalter zu mäßigen Preisen, aber es gibt auch optisch und qualitativ hochwertiges Material, das entsprechend hochpreisig ist.

Steckdosen und Schalter sind kein großer Kostenfaktor. Genau deshalb sollte man nicht die billigsten Teile auswählen © Dan Race, stock.adobe.com
Steckdosen und Schalter sind kein großer Kostenfaktor. Genau deshalb sollte man nicht die billigsten Teile auswählen © Dan Race, stock.adobe.com

Wie geht man also vor? Zunächst einmal spricht man mit dem Handwerker, der die Elektroarbeiten ausführen soll. Manche Firmen nehmen Arbeitsaufträge nur an, wenn sie auch das Material liefern können. Darauf muss man sich einlassen, wenn man nicht den Handwerker wechseln will – und das ist zumeist nicht ratsam. Ist der Handwerker einverstanden, dass der Kunde das Material kauft, ist es am besten, man schlägt ihm konkret alles vor, was gebraucht wird.

Bei den Standards hat man die Dinge natürlich in der Hand. Braucht man unbedingt den Dimmer statt des einfachen Lichtschalters? Muss es auch auf der Kellertreppe ein Bewegungsmelder sein? Und muss man überhaupt das ganze Thema Smart Home bis zum äußersten ausreizen? Wer auf den Euro schauen muss, sollte diese Fragen ernsthaft prüfen – und immer mit bedenken, dass jedes zusätzliche Element nicht nur gekauft, sondern auch eingebaut werden muss.

Abschließend muss noch darauf hingewiesen werden, dass all die hier genannten Zahlen nur eine grobe Orientierung bieten können. Vieles hängt von den konkreten Verhältnissen ab, und die Baupreise sind seit langer Zeit stark in Bewegung. Wer eine zuverlässigere Kalkulationsgrundlage braucht, der holt sich bei einem Fachbetrieb einen Kostenvoranschlag ein.

Werkzeuge und Bauteile nimmt der Handwerker in die Hand. Der Bauherr aber muss planen © maxabel.de, stock.adobe.com
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