Vom Sicherungskasten zum Schalter, von dem Schalter zur Lampe, und von der Lampe wieder zum Unterverteiler oder Sicherungskasten – das ist die einfachste aller Schaltungen bei den Elektroinstallationen im Haus. Die Fachleute sprechen von einer Ausschaltung. Nur eine einfache Verbindung vom Unterverteiler zur Steckdose ist noch einfacher, aber das ist nicht als Schaltung zu bezeichnen. Es gibt aber auch andere, kompliziertere Schaltungen, und die sind durchaus nützlich im Haus.
Als Bauherr muss man die technische Funktionsweise aller Schaltungen natürlich nicht unbedingt kennen – wichtig ist zu wissen, wie die Schaltungen wirken. Es kann aber kein Fehler sein, dafür etwas mehr Verständnis für die Technik aufzubringen. Erst recht dann, wenn man die Installationen selbst bauen möchte – was aber nur in Absprache mit einem Elektriker geht, der anschließend die Anlage abnimmt. Wie auch immer – hier steht alles, was man über die verschiedenen Schaltungen wissen sollte.
Klassiker in jedem Haus
Die Wechselschaltung kommt in praktisch jedem Haushalt vor. Mit ihr kann man einen Verbraucher an zwei verschiedenen Schaltern ein- und ausschalten. Zum Beispiel die Deckenlampe im Flur, die man mit einer Wechselschaltung von zwei Schaltern aus betätigen kann.
Die Schaltung besteht aus einer Zuleitung von der Unterverteilung her, die am besten durch eine Sicherung geschätzt wird. Vom ersten Schalter zum zweiten Schalter führen zwei Leitungen, vom zweiten Schalter eine Leitung zur Lampe. Auf diese Weise ist es an jedem Schalter möglich, den Stromfluss zur Lampe an jedem der beiden Schalter herzustellen oder zu unterbrechen – unabhängig davon, wie der jeweils andere Schalter steht.
Wenn es mehr Schalter als zwei sind
Noch raffinierter ist die Kreuzschaltung. Sie muss verwendet werden, wenn nicht nur zwei, sondern drei oder noch mehr Schalter einen einzigen Verbraucher steuern sollen. Zum Beispiel eine Treppenhausbeleuchtung in einem Haus mit mehreren Etagen, dann befinden sich Lichtschalter am Hauseingang, an jeder Wohnung und zumeist auch noch am Dachboden und am Kellerzugang.
Zwei der bei einer Kreuzschaltung eingebauten Schalter sind Wechselschalter, so wie bei der Wechselschaltung. Die Kreuzschalter erhalten in einer Stellung die Leitungen zwischen den beiden Wechselschaltern durchgängig, in der anderen Stellung leiten sie den Stromfluss auf die jeweils andere Leitung um. Auch so kann man an jedem Schalter, auch an den Kreuzschalter, die Gesamtverbindung zum Verbraucher entweder herstellen oder unterbrechen.
Sparsamer im Aufbau
Eine Kreuzschaltung bedeutet viel Aufwand bei der Verdrahtung. Eine in diesem Punkt sparsame Alternative ist die Stromstoßschaltung. Auch sie ist dafür vorgesehen, von mehreren Schaltern aus einen Verbraucher zu schalten. Es kann auch eine Gruppe mehrerer, zusammengeschalteter Verbraucher sein. Klassisches Beispiel ist die Treppenhausbeleuchtung.
Die Stromstoßschaltung arbeitet mit zwei getrennten Stromkreisen. Einer führt in alle parallel geschalteten Schalter so, dass von jedem Schalter aus ein Stromstoß ausgelöst werden kann. Dieser Stromstoß löst dann ein Relais im Verteilerkasten aus, das seinerseits den Strom im zweiten Stromkreis schaltet, der zu den Lampen führt. Ist das Licht aus, schaltet ein Stromstoß den Strom im Lampenstromkreis ein; ist das Licht an, schaltet der Stromstoß den zweiten Stromkreis durch das Relais aus.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Elektrikern vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Mit Relais wird es wieder dunkel
Komfortabler ist es im Treppenhaus, wenn man das Licht nicht selbst wieder ausschalten muss, sondern wenn es nach einer Weile von selbst ausgeht. Die dafür geeignete Schaltung wird daher auch Treppenhausschaltung genannt. Sie besteht, ganz wie die Stromstoßschaltung, aus beliebig vielen Tastern und einem Relais. In diesem Fall schaltet das Relais den Strom aber nicht ab, wenn einer der Taster bei brennendem Licht betätigt wird. Das Relais ignoriert diesen Stromstoß, schaltet den Lampenstromkreis aber nach einer festgelegten Zeitdauer aus. Diese Dauer kann man einstellen, und man wird dies natürlich so tun, dass man bis zum Erlöschen des Lichts bequem in die am entferntesten gelegene Wohnung gelangen kann.
Die Frage ist deshalb zu prüfen, ob sich diese Schaltung bei sehr weitläufigen Treppenhäusern empfiehlt. Denn dann ist es mit Treppenhausschaltung zwangsläufig so, dass der Besucher einer Wohnung nahe an der Eingangstür die Beleuchtung für eine viel längere Zeit anschaltet, als er eigentlich braucht. Manche dieser Relais sind so gebaut, dass ein erneuter Stromstoß in der Phase, in der der Strom fließt, die Zeit verlängert. Angeboten werden auch Schalter, die eine Weile vor dem Ausschalten blinken, damit der Nutzer weiß, dass gleich das Licht ausgeht.
Mit Glimmlampe zur Kontrolle
Ein Spezialfall der Wechselschaltung ist die Kontrollwechselschaltung. Diese wird eingesetzt, wenn ein Verbraucher von zwei Schaltern aus geschaltet werden soll, an den Schaltern aber durch eine Glimmlampe angezeigt werden soll, ob der Verbraucher ein- oder ausgeschaltet ist. Sinnvoll ist das vor allem, wenn man den Verbraucher vom Schalter aus nicht sieht. Zum Beispiel, wenn sich die Schalter außerhalb des Raumes befinden, der beleuchtet werden soll.
Wie ist die Kontrollwechselschaltung aufgebaut? Die Eingänge der beiden Wechselschalter werden direkt miteinander verbunden. Die beiden Ausgänge jeweils auch, wobei eines dieser beiden Kabel den Stromzufluss bekommt. Das andere verbindet die mit Glimmlampe versehenen Ausgänge mit dem Verbraucher. Der Strom erreicht zunächst die jeweils anderen Ausgänge und kann von jedem der beiden Wechselschalter zu dem Verbindungsdraht mit den Glimmlampen und dem Verbraucher geleitet werden.
Das kommt im Wohnhaus nicht vor
Eine Folgeschaltung besteht aus einer Reihe von Schaltern, die nacheinander geschaltet sind, sodass der Strom den Verbraucher nur erreicht, wenn alle Schalter auf „Ein“ geschaltet sind. Das ist etwas vereinfacht ausgedrückt, was an dieser Stelle aber ausreicht, da die Folgeschaltung bei der Elektroinstallation im Wohnhaus nicht vorkommt. Angewendet wird sie, wenn es darum geht, verschiedene Geräte verbindlich in einer bestimmten Reihenfolge zu schalten. Vor allem in Produktionsprozessen kommt das vor.
Viele Verbraucher, viele Schalter
Eine eher simple Schaltung dagegen ist die Serienschaltung. Sie dient dazu, mehrere Verbraucher unabhängig voneinander, aber im gleichen Stromkreis, zu schalten. Letztlich werden dabei mehrere Ausschaltungen parallel geschaltet. Von der Stromquelle aus führt zu jedem Schalter ein Kabel, von jedem Schalter eines zum jeweiligen Verbraucher, und von dort eines zur Stromquelle zurück, zum Verteilerkasten oder zur Unterverteilung also.
Für alle Schaltungen gilt, dass alle metallischen Teile mit dem Schutzleiter verbunden werden. Und, um es zu wiederholen: Schon aus Haftungsgründen, aber auch weil es vorgeschrieben ist, sollten Elektroinstallationen nur vom Fachmann ausgeführt werden. Der Selbermacher kann in Absprache mit diesem die Kabel verlegen, sich genau nach den Vorgaben des Handwerkers richten, diesen aber die Kabel am Ende anschließen lassen.
Ein oder aus: Licht per Schalter
Mit Schaltern schaltet man in den allermeisten Fällen das Licht an und aus. Es wäre aber ein Irrtum zu glauben,… weiterlesen