Für eine erfolgreiche Ernte: Fruchtwechsel und Fruchtfolge

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Wer seinen Erfolg in Sachen Gemüseanbau steigern möchte, sollte auf ein paar Regeln im Anbau achten. Diese helfen dabei, die Pflanzen gesund zu halten und den Ernteerfolg zu steigern. Eine Einführung in die Methoden der Fruchtfolge, den Fruchtwechsel und jene Alternativen, die insbesondere für kleine Gärten geeignet sind.

Für die erfolgreiche Ernte von gesundem Gemüse und für hohe Erträge ist der Fruchtwechsel eine gute Hilfe © Viktor Eden, stock.adobe.com
Für die erfolgreiche Ernte von gesundem Gemüse und für hohe Erträge ist der Fruchtwechsel eine gute Hilfe © Viktor Eden, stock.adobe.com

Die Begriffe Fruchtfolge und Fruchtwechsel werden heute manchmal als Synonyme benutzt, tatsächlich gibt es Unterschiede.

Von Jahr zu Jahr: Was ist ein Fruchtwechsel?

Spricht man von Fruchtwechsel, dann geht es dem Gemüsegärtner um den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, um hohen Ertrag, vor allem um die bestmögliche Gesundheit des angebauten Gemüses. Und dies über Jahre. Die Regel für den Fruchtwechsel besagt, dass eine Gemüsesorte nur alle vier Jahre auf einem Beet angebaut werden sollte. Dies soll die Krankheitsanfälligkeit minimieren und Schädlingen im Boden das Überleben schwer machen.

Fruchtfolge an einem Beispiel einfach erklärt: Hätte man vier Beete, dann sollte hier das Gemüse jährlich rotieren. Hinzu kommt, dass diese Theorie vorsieht, dass im ersten Jahr Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl mit vielen Nährstoffen – Mist oder Kompost – im Beet vorgesehen sind, gefolgt im Jahr zwei von Mittelzehrer wie Lauch, Kohlrabi oder Zwiebel, die noch von den etwas vorhandenen Nährstoffen profitieren, abgelöst im Jahr drei von Schwachzehrern wie Radieschen, Rucola oder Erbsen.

Beispiel für eine optimale Fruchtfolge
Beispiel für eine optimale Fruchtfolge

Tipp: Bei den drei Einstufungen gibt es fließende Übergänge. So zählen manche Auflistungen Salate zu den Mittel- andere zu den Schwachzehrern.

Dieses System stammt aus der Landwirtschaft und wird Vierfelderwirtschaft genannt. Und was geschähe im Jahr vier? Da bringt der Bauer, respektive der Gärtner eine Gründüngung aus, die den Acker oder das Beet ein Jahr ruhen lässt. Diese nährstoffreiche Gründüngung wird dann im Idealfall vor der nächsten Frucht untergearbeitet. Ein an sich gesundes System, heute dank Kunstdüngern und allerlei Pestiziden in der Landwirtschaft aber kaum noch praktiziert

Und wie ist das für den Garten geeignet? Leider haben heutige Gärten selten noch die Größe für dieses Prinzip und oftmals gibt es lediglich ein oder zwei mehr oder minder große Gemüsebeete.

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Fruchtfolge innerhalb einer Saison

Wenn ein Gärtner von Fruchtfolge spricht, dann meint er damit, dass unterschiedliche Pflanzenarten im Laufe eines Gartenjahrs aufeinanderfolgen. Klassisch hat man hier eine Hauptkultur. Pflanzen aus diesem Bereich wachsen langsam oder tragen über längere Zeit Früchte. Hinzu kommen eine mögliche Vorkultur oder eine Nachkultur von schnellwachsenden Pflanzen.

Beispiele:

  1. Auf einem Beet sollen Zucchini im Sommer als Hauptkultur wachsen. Da diese aufgrund einer möglichen Spätfrostgefahr nicht vor Mitte Mai in das Beet sollen, könnten im März in das ungedüngte Beet beispielsweise schnellwüchsige Radieschen oder Salat – gesät oder als Setzlinge – die Vorkultur einnehmen. Erst für die Hauptkultur wird zum Beispiel Kompost für diesen Starkzehrer untergearbeitet.
  2. Pastinaken oder Möhren müssen als Hauptkultur früher als die Zucchini direkt im Beet gesät werden. Werden sie im Hochsommer geerntet, dann könnte eine Nachkultur folgen. Möglich sind hier beispielsweise wiederum Radieschen, vorgezogene Herbstsalate oder Spinat.

Letztlich ist die Fruchtfolge ein Fruchtwechsel im gleichen Gartenjahr. Leider funktioniert dieses Prinzip nur schwer in einem Gewächshaus. Hier gilt es daher, auf maximale Hygiene zu achten und die Pflanzen bestmöglich nach deren Bedürfnissen zu versorgen.

Alternative 1 für Fruchtwechsel kommt aus England

Großbritannien hat mit „BBC Gardeners`World“ eine Gartensendung, die wöchentlich Millionen von Zuschauern in dem Land mit langer Gartentradition anschauen. In Sachen Fruchtwechsel empfiehlt der TV-Moderator und Bestseller-Gartenbuch-Autor Monty Don, dass man einfach eine Kultur aus Jahr eins erst wieder im Jahr drei auf einem Beet anbauen sollte.

Alternative 2: Im Beet rotieren

Gerade Hobbygemüsegärtner, die wenig eigene Produkte anbauen, können auch einfach in einem Beet rotieren. Einfach erklärt: Links im Beet wird eine Zucchini mit ordentlich Kompost gepflanzt. Daneben mit etwas Abstand beispielsweise der Mittelzehrer Lauch mit etwas Kompost oder Vergleichbarem gepflanzt und daneben schließlich schwach zehrende Salate und Radieschen ohne irgendwelche Zugaben.

Im Jahr darauf rückt das jeweilige Gemüse einfach eine „Parzelle“ des Beetes weiter. Salat folgt Lauch, Lauch folgt der Zucchini, die kommt mit Kompost an die Salatposition. So sind letztlich und ganz einfach Fruchtwechsel und die erste Alternative vereint.

Weitere Alternative: Mischkultur im Gemüsebeet

Der an sich gut gedachte Fruchtwechsel ist insbesondere in kleinen Gärten schwierig umzusetzen. Alternative: In der Mischkultur werden Pflanzen zusammengesetzt, die sich gegenseitig begünstigen © Regine Ruedinger, stock.adobe.com
Der an sich gut gedachte Fruchtwechsel ist insbesondere in kleinen Gärten schwierig umzusetzen. Alternative: In der Mischkultur werden Pflanzen zusammengesetzt, die sich gegenseitig begünstigen © Regine Ruedinger, stock.adobe.com

Unter Mischkultur versteht man die alte Technik, sinnvolle Partner zusammen zu pflanzen. Da es bei dem Fruchtwechsel vornehmlich um Krankheiten und Schädlinge, etwa im Erdreich, geht, kann die althergebrachte Mischkultur Abhilfe schaffen.

Die Philosophie hinter der Mischkultur ist, dass gute Gemüsepartner nebeneinander im Beet sich gegenseitig schützen, im Idealfall sogar die Erntemenge forcieren. Drei sinnvolle Beispiele:

  • Knoblauchzehen beispielsweise zu Erdbeerpflanzen gesteckt, soll durch seine desinfizierende Wirkung Schimmelpilze von den begehrten Früchten abhalten. Wie nebenbei gibt es dann auch noch Knoblauchknollen.
  • Ringelblumen sollten in keinem Gemüsebeet fehlen. Die sehr einfach zu säenden Dauerblüher vertreiben Schädlinge wie Fadenwürmer, die gerne Kartoffeln und Wurzelgemüse anknabbern. Dank ihres reichen Nektarangebots locken sie Bienen an, die gleich noch benachbarte Gurken- oder Zucchiniblüten bestäuben. Auch Florfliegen mögen deren Nektar und mit etwas Glück legen diese ihre Eier im Gemüsebeet ab. Die schlüpfenden Larven wiederum haben als Hauptnahrung Blattläuse, die im Gemüsebeet durchaus lästig sein können.
  • Pflanzt man Kohl zu Tomaten, dann wird er dank dem intensiv duftenden Laub des Nachtschattengewächses der Fressfeind Kohlweißling abgehalten.

Bei der Mischkultur zusätzlich die genannte Rotation anwenden und auf den Einsatz von Kompost wo benötigt, sorgt für gute Pflanzengesundheit und reiche Erträge.

In der Mischkultur geht es kunterbunt zu. Aber mit System © Cornelia Kalkhoff, stock.adobe.com
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