Das einfachste Blumenbeet: Anlegen einer Blumenwiese

Teilen:

Wem das mit dem Anlegen eines schön arrangierten Blumenbeetes zu aufwendig ist oder es sich nicht zutraut eines umzusetzen, kann auch eine Blumenwiese anlegen. Dafür ist auch auf kleinstem Raum Platz, die Umsetzung ist einfach und es macht in vielerlei Hinsicht Sinn. Was Sie über die vielen verschiedenen Samenmischungen wissen sollten und was zu beachten ist.

Eine Blumenwiese passt in jeden Garten und begeistert viele tierische Gartenbesucher © haidamac, stock.adobe.com
Eine Blumenwiese passt in jeden Garten und begeistert viele tierische Gartenbesucher © haidamac, stock.adobe.com

Vorab: Deutschlands Gärten werden insbesondere in Neubaugebieten immer kleiner. Da ist für große Blumenbeete oder üppige Blumenwiesen selten noch der Platz vorhanden. Doch das macht nichts, denn auch ein paar wenige Quadratmeter Blumenwiese schmeicheln dem Auge des Betrachters und sind nicht nur für pollen- und nektarsuchende Wildbienen eine wahrhafte Festtafel. Je mehr Gartenbesitzer selbst ein kleines Blumenwiesen-Projekt umsetzen, desto besser kann vielen mehr oder minder bedrohten Tierarten wie nebenbei geholfen werden. Mal abgesehen von der Tatsache, dass die Umsetzung von so einem Blumenwiesen-Projekt richtig Spaß und wenig Arbeit macht.

Tipp: Selbst in einem Topfgarten auf der Terrasse oder auf dem Balkon ist es möglich, eine Mini-Blumenwiese anzulegen. Nebenbei ist das auch deutlich günstiger, als sich regelmäßig neue Pflanzen zu kaufen.

Kommt es auf die Samenmischung an?

Es gibt heute die unterschiedlichsten Mischungen für blühende Wiesen. Grundsätzlich wird unterschieden in Mischungen mit oder ohne Grassamen. Mit Grassamen, etwa in einem Anteil von 25 bis maximal 50 Prozent, soll die Mischung an früher übliche Wildwiesen erinnern, in denen sich wie von selbst schöne und farbenfrohe Wildblumen entfalteten. Bei Mischungen ohne Grassamen steht die Blütenpracht im Vordergrund.

Gleich welche Blumenwiesen-Mischung zum Einsatz kommt, sie muss vielfältig sein und Pollen und Nektar liefern © Heike Rau, stock.adobe.com
Gleich welche Blumenwiesen-Mischung zum Einsatz kommt, sie muss vielfältig sein und Pollen und Nektar liefern © Heike Rau, stock.adobe.com

Neben der Frage, ob Gras oder nicht, hat der kritische Konsument die Qual der Wahl bei der Zusammensetzung und Herkunft der Blühpflanzen für seine Blumenwiese. Die Mischungen bestehen in der Regel aus einer Kombination aus heimischen und nicht-heimischen Blühpflanzen. Hier treffen etwa Klatschmohn, Kornblumen, Wiesenglockenblumen beispielsweise auf die in Brasilien und Mexiko beheimatete Cosmea, auch Schmuckkörbchen genannt.

Auf der anderen Seite gibt es rein heimische Samenkompositionen oder gar jene aus regionalspezifischer Sortenzusammensetzung. Diese basieren auf Samen aus und für eine von insgesamt 22 Regionen wie das Rheinische Bergland, dem Schwarzwald oder Nordwestdeutsches Tiefland. Dort heimische oder gar regionalen Mischungen wird nachgesagt, dass sie besonders die Artenvielfalt fördern. Sinn und Unsinn der einen oder anderen Mischung wird viel diskutiert.

bis zu 30% sparen

Angebote für Gartenarbeiten einholen

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos

Indes ist auch belegt, dass clevere Mischungen mit Nicht-Heimischen erstens länger blühen – was den aktiven Insekten auch noch bei warmen Herbsttemperaturen hilft, dann wenn nichts mehr Heimisches blüht – und zweitens gibt es fremdländische Blühern wie obige Cosmea, die ebenfalls sehr gerne besucht werden. Hierauf weist unter anderem der europaweit anerkannte Bienenfachmann Professor Dave Goulson in seinem Buch „Wildlife Gardening“ hin.

Allerdings warnt das Netzwerk Blühende Landschaften davor, dass Samenmischungen aus Baumärkten und Gartencentern manchmal sterile Blüten ohne Nektar und Pollen hervorbringen könnten. Für Bienen und Co. sind solche Mischungen selbstredend unbrauchbar.

Tipp: Gleich welche Blumensamenmischung man wählt: auf mögliche Angaben zur Bodenfruchtbarkeit achten, da dies den Erfolg entscheidend beeinflusst. Beispiel: Heimische Kompositionen mögen meist eher mageren Boden. Schwere und humusreiche Böden können hierfür mit Sand abgemagert werden.
Fazit zu den unterschiedlichen Samenmischungen: Auf Qualität setzen zahlt sich aus.

Die Anlage einer Blumenwiese

Einen Teil der Rasenfläche als Blumenwiese anlegen ist für den Betrachter und allerlei Nützlinge eine Bereicherung. Einfach Rasen abstechen und es kann losgehen © Malia, stock.adobe.com
Einen Teil der Rasenfläche als Blumenwiese anlegen ist für den Betrachter und allerlei Nützlinge eine Bereicherung. Einfach Rasen abstechen und es kann losgehen © Malia, stock.adobe.com

Boden vorbereiten

Soll ehemaliger Rasen zur Blumenwiese werden, dann diesen mindestens vertikutieren und möglichst viel Gras absammeln sowie eine Blumenmischung ohne Grassamen verwenden. Ansonsten ist das nachwachsende Gras später derart dominant, dass er es den Blühpflanzen schwer macht, sich zu entwickeln und durchzusetzen.

Direkt auf einen vorhandenen Rasen zu säen ist nicht ratsam. Die Konkurrenz des dichten Rasenteppichs ist einfach zu groß. Besser glückt die Blumenwiese, wenn Sie vorhandenen Rasen an der gewünschten Stelle etwa 5 – 10 cm tief abtragen.

Viel einfacher wird die Vorbereitung, wenn die vorgesehene Fläche noch jungfräulich ist. Dann sollte allenfalls der Wildwuchs sorgfältig entfernt werden.

Wie Sie das Anlegen einer Blumenwiese richtig vorbereiten: die einzelnen Schritte im Überblick
Wie Sie das Anlegen einer Blumenwiese richtig vorbereiten: die einzelnen Schritte im Überblick

Tipp: Abgetragene Rasenfläche entweder woanders verwenden oder umgedreht in einer Ecke stapeln. Nach einer gewissen Zeit wird hieraus wertvoller Humus durch das sich zersetzende, stickstoffreiche Gras.

Nun wird die Fläche etwa spatentief gelockert, Wurzeln von Unkräutern sowie Steine entfernt und geglättet. Jetzt wird das Beet entweder mit einer Rasenwalze oder einem großen Brett für besseres Anwachsen geglättet. Optional können Sie das vorbereitete Beet auch einfach ein paar Tage ruhen und sich damit setzen lassen. Vor dem Säen wird die Oberfläche leicht mit dem Rechen angeraut.

Die Aussaat

Wer es sich zutraut, bringt dann sehr dünn und möglichst gleichmäßig das Saatgut aus. Leider ist dies recht schwierig, da man das Saatgut sehr dünn säen sollte. Angaben von maximal 2 g je Quadratmeter sind nicht unüblich. Zudem sorgt selbst das laueste Lüftchen dafür, dass das oft sehr feine Saatgut nicht dort ankommt, wo es hinsollte. Leichter wird es, wenn das Saatgut mit Hilfsmitteln wie Sand, Vermiculite oder Maisspindelgranulat gemischt wird. Dann gelingt die Saat viel gleichmäßiger und es wird besser sichtbar, wo bereits Saatgut landete.

Anschließend wieder leicht mit dem Rechen über die Fläche gehen, das Saatgut, wie vorher beschrieben, etwas andrücken, die Fläche gut wässern – mit Schlauch einen weichen Strahl wählen – und anfänglich stets feuchthalten, um eine Keimung zu garantieren.

Nach der Vorbereitung folgt die richtige Aussaat: die einzelnen Schritte im Überblick
Nach der Vorbereitung folgt die richtige Aussaat: die einzelnen Schritte im Überblick

TIPP

Nutzen Sie unseren Service: Kostenlos Angebote für Gartenarbeiten einholen

Wenn alle Pflanzen schön aus der Erde schauen, dann wird eine Blumenwiese in der Regel nicht mehr gegossen, auch, um enthaltenes Gras nicht zu dominant werden zu lassen. Allenfalls an sehr heißen Tagen greift man hier ab und zu zum Wasserschlauch. Dünger ist grundsätzlich nicht nötig.

Bitte nicht wundern, wenn die Blumenwiese im ersten Jahr nicht wie aus dem Bilderbuch aussieht. Insbesondere, wenn auch mehrjährige Blühpflanzen in der Mischung enthalten waren. Sie benötigen oft mehr als ein Jahr, um sich zu etablieren. Wird eine Blumenwiese in Hanglage angelegt, dann könnte es nötig sein, dass Sie nochmals nachsäen müssen, da Samen durch das Wässern oder Regen teilweise weggespült wurde.

Tipp: Profis tricksen die anfänglich langweilige Optik dadurch aus, indem Sie ein paar (heimische) Stauden in die spätere Wiese pflanzen.

Blumenwiese mähen

Mit den Jahren wird die Blumenwiese immer schöner, erst recht, wenn Sie den verblühten Pflanzen eine Chance für die Selbstaussaat geben. Speziell Einjährige wie Kornblumen, Löwenmäulchen oder Mohn benötigen diese Selbstaussaat, um nächstes Jahr wieder zu erblühen. Idealerweise werden große Flächen mit einem Wiesen- oder einem Balkenmäher – schützt anwesende Nützlinge – gemäht, kleinere mit einer Sense. Wird mit einem konventionellen Rasenmäher gemäht, dann kommt dieser meist schnell an seine Grenzen, kann man anwesenden Nützlingen schaden und das herabgefallene Saatgut zumindest teilweise aufsaugen.

Der Idealfall und sehr schonend: Blumenwiese mit der Sense mähen © goldbany, stock.adobe.com
Der Idealfall und sehr schonend: Blumenwiese mit der Sense mähen © goldbany, stock.adobe.com

Mähzeitpunkt richtig wählen

Die Mahd macht nicht viel Arbeit, denn ein, maximal zwei Durchgänge reichen völlig aus. Das Mähen soll laut Fachliteratur zwischen Mitte Juli bis Ende August erfolgen. Allerdings lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Ist wirklich alles verblüht und haben sich alle Samenstände gut für die Selbstaussaat entwickelt? Das ist dann der ideale Zeitpunkt, um eine Blumenwiese zu mähen. Dies kann durchaus erst zwischen Ende September und Ende Oktober der Fall sein. Gerne darf auch ein Teil stehen bleiben, denn Insekten nutzen, wie im nicht winterfest gemachten Blumenbeet, die Pflanzen als Unterschlupf. Vor dem Wiederaustrieb im zeitigen Frühjahr sollten die verbliebenen Pflanzenreste spätestens entfernt werden. Generell dient die Mahd dem Entzug von Nährstoffen, die durch Zersetzung des Pflanzenmaterials an den Boden abgegeben werden. Viele Wiesenblumen benötigen einfach keinen sonderlich nährstoffreichen Boden.

Je dichter Beete bepflanzt sind, desto weniger Wasser benötigen die Pflanzen, da die Verdunstung minimiert wird © Aggi Schmid, stock.adobe.com
Blumenbeete anlegen: Tipps und Tricks

Aller Anfang ist schwer, doch mit etwas Planung und einigen Überlegungen können Sie im neuen oder wenig blütenreichen Garten auch… weiterlesen

bis zu 30% sparen

Angebote für Gartenarbeiten

Unverbindlich
Qualifizierte Anbieter
Kostenlos
direkt an-
fordern

Hausbaukataloge
Tolle Hausbaulataloge mit viel Inspirationsmaterial

  • Bundesweites Netzwerk
  • Qualifizierte Anbieter
  • Unverbindlich
  • Kostenlos

Artikel teilen: