Ein Fall für professionelle Handwerker
Feuchtigkeit im Keller, das ist bei Altbauten weithin an der Tagesordnung. Im Neubau möchte man das heute vermeiden. Mit wasserdichtem Beton oder Abdichtungen auf Bitumenbasis ist das auch kein Problem. Aber es kommt darauf an, auch die Schwachstellen zu beachten und dicht zu bekommen. Dazu gehören die Rohrdurchführungen.
Wasser, Gas, Strom, Internet, alles muss ins Haus. Und die Abwässer wieder hinaus. Dafür gibt es Leitungen und Rohre, und die gehen entweder durch die Kellerwände oder durch die Bodenplatte. Die Herausforderung dabei ist, dass die Abdichtung dieser Rohrdurchbrüche nicht ein paar Monate oder Jahre halten, sondern Jahrzehnte. Da kann man keinen Pfusch gebrauchen.
Zwei Schlussfolgerungen sind daraus zu ziehen: Die Rohrdurchführungen sind ein Fall für die professionellen Handwerker. Wer da als Selbermacher Hand anlegen will, der sollte gewohnt sein, sehr sorgfältig zu arbeiten. Zweitens: Keine Eigenkonstruktionen und kein Improvisieren. Verschiedene Hersteller bieten vollständige Systeme an, und für eines dieser Systeme sollte man sich entscheiden.
Prinzip Rohr durch Rohr
Dabei ist das Prinzip bei allen Systemen ähnlich. Eingebaut wird eine Rohrdurchführung, und durch diese werden Kabel, Rohre oder Leitungen gezogen.
Die Durchführungen gibt es aus verschiedenen Materialien – angeboten werden unter anderem Edelstahl, PVC und Faserzement. Die Auswahl ist natürlich eine Preisfrage; das Kriterium der Haltbarkeit spricht jedenfalls für die Edelstahlrohre. Es gibt sie in verschiedenen Durchmessern, auch Einzelanfertigungen werden angeboten. Es muss übrigens nicht für jede Leitung eine einzelne Durchführung angelegt werden. Einzelne Hersteller bieten auch Mehrspartenhauseinführungen, an, durch die verschiedene Leitungen und Rohre geführt werden können.
Zumeist werden die Durchführungen installiert, wenn die Schalung für das Gießen der Betonwände gebaut wird. Dies ist jedenfalls einfacher, als später Löcher in den harten Beton zu bohren. Dass dies eine gute Planung voraussetzt, liegt auf der Hand. Der Einbau wird durch zum System passende Haltungen an der Schalung vereinfacht.
Es gibt natürlich auch Verfahren zum Einbau eines Rohrdurchlasses in eine bestehende Wand – ob Alt- oder Neubau, das ist dabei zweitrangig. Dabei wird ein spezielles Expansionsharz aus der Kartusche in den Ringspalt gespritzt zwischen Rohr und Mauerwerk gespritzt. Dort dehnt es sich auf das Fünffache seines Volumens aus und dichtet zuverlässig ab. Schon bald darauf härtet das Harz aus und kann mit einer Handsäge eine gerade Oberfläche bekommen. Es ist auch dafür vorgesehen, später unter einer Putzschicht zu verschwinden.
Dicht muss es sein
Wie werden diese Rohrdurchführungen nun abgedichtet? Die kritische Stelle ist der Zwischenraum zwischen dem Durchführungsrohr und der Leitung oder dem Rohr, das durch die Wand geführt werden soll. Der einfache Einbau einer Dichtungsmasse reicht nicht. Gearbeitet wird unter anderem mit Druckplatten, die mit Muttern aufeinander gedrückt werden und dabei den dazwischen liegenden Dichtstoff komprimieren. Bei anderen Systemen wird die Dichtigkeit durch einen aufzuschraubenden Dichtring erzielt. Im übrigens müssen diese Dichtungen nicht nur wasser-, sondern auch gasdicht sein.
Selbstverständlich müssen Rohrdurchführungen an der Außenwand der Keller zuverlässig dicht in die Abdichtungsschicht eingebaut werden. Dafür werden spezielle Flansche angeboten. Auf jeden Fall müssen alle Flächen, auf denen in irgendeiner Weise haftende Materialien angebracht werden, vorher sorgfältig zu reinigen und zu trocknen, um nicht schon von Anfang an Undichtigkeiten zu erzeugen. Beim Einbau von Bitumenabdichtungen beispielsweise darf auf eine Vorgrundierung dieser Flächen nicht verzichtet werden. Auch in diesem Punkt ist den Verarbeitungshinweisen der Hersteller allergrößte Aufmerksamkeit zu schenken.
Der Kellerbau: Hinweise zur Ausführung
Erst die Bodenplatte, dann die Wände, schließlich die Decke darauf – so könnte man einen Keller bauen. Natürlich ist es… weiterlesen